FAn im Weinviertel bei Haugsdorf, Retz und Drasenhofen

#43
Bezüglich der Frage von Woodquarter nach der dritten FAn, diese befindet sich unmittelbar an der Verbindungstraße zwischen der ASt Poysdorf Nord und Poysbrunn, Fotos folgen.
Besten Dank für die Info!
Ist die Anlage offen, kann man reingehen?
Falls ja, werde ich, sobald das Wetter freundlicher ist, mal wieder einen Abstecher ins östliche Weinviertel machen.
LG Woodquarter
 

Bunker Ratte

Well-Known Member
#48
Ehemaliger Schartenbunker bei Haugsdorf

Hallo Harry,
habe mir erlaubt, die beiden Beiträge von der Epoche 1938-45 in die tatsächlich "zuständige" Kategorie 1955 - zu verschieben.

Die Anlage an der alten "Znaimer Bundesstraße" war neben den Anlagen des "Schleinzer Walls" an der Ostgrenze des Landes eine der Ersten verbunkerten Geschützstellungen an der Nordgrenze! Vielleicht kann jemand noch sagen, welche Geschütztype in dieser Schartenanlage stand? Diese "Altanlagen" der 1. Generation waren meist mit alten Wehrmachtsgeschützen, die aus Restbeständen der Besatzungsmacht irgendwo übrig blieben oder alten russischen Pak bestückt...

Bei dieser Anlage wurde das erstbeste natürliche Geländehindernis an der Bundesstraße zwischen der Staatsgrenze bei Kleinhaugsdorf und Jetzelsdorf ausgenützt. Strategisch hatte der Bunker alleine auf weiter Flur eher nur Symbolwert nach dem Motto "ich will, aber kann nicht" :D Hatte auch in der später folgenden Zeit der Raumverteidigung keine Wichtigkeit, da dort für den strategischen Großraum völlig deplatziert...

Die am "Link-Foto" sichtbaren "Ami-Malereien" stammen aus der Zeit nach Aufgabe des Standortes (-> private Besitzer) und haben nichts mit NSA zu tun :D

lg
josef
Bei einer meiner vielen Reisen durchs nördliche Weinviertel, machte sich diese FAN aufmerksam:

619.jpg

620.jpg

630.jpg

622.jpg

629.jpg
 

Anhänge

#50
Leider ist diese FAn sehr bekannt und auch dementsprechend stark "besucht", was an den ständig neuen Beschädigungen erkennbar ist! Wie man auf den aktuellen Fotos sieht, ist man schon wieder gewaltsam in die Anlage eingedrungen! Ich würde dort Wildkameras installieren und jeden dieser Idioten anzeigen!!!!
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#51
Ehemalige FAn bei Jetzelsdorf (Haugsdorf...) zu kaufen:
BUNDESHEER-RELIKT GEKAUFT
Jetzelsdorfer Bunker als Hausbar
Vor 22 Jahren erwarb Josef Reuther ein Bundesheer-Relikt, das allerdings Vandalen anzieht.
NÖN-Hollabrunn, von Romana Schuler. Erstellt am 25. März 2021



Josef Reuther alias „Falco“ neben der Eingangstür seines historischen Bunkers.



Alle Fotos NÖN-Romana Schuler

Am nördlichen Ende von Jetzelsdorf, an der Bundesstraße in der sogenannten Bunkerkurve, sieht man, gut getarnt, eine militärische Befestigungsanlage. Es handelt sich um ein kleines Bunkergebäude, das in der Zeit des Kalten Krieges errichtet worden ist.

Nach dem Ungarnaufstand 1956 wurden ab 1959 entlang der österreichischen Ostgrenze etliche Bunkeranlagen errichtet. Diese Bunkerlinie wurde oftmals nach dem damaligen Verteidigungsminister Karl Schleinzer als „Schleinzer-Wall“ bezeichnet. Die Bunker bestanden aus bis zu zwei Meter dickem Stahlbeton, um einem militärischen Angriff standhalten zu können.

Neben dem Jetzelsdorfer Bunker gab es im nördlichen Weinviertel beispielsweise in Retzbach und in Falkenstein weitere solche Anlagen. Es fanden dort regelmäßig Übungen statt, zum Ernstfall kam es aber nie.

"Falco" kaufte Bunker vom Bundesheer
Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 verloren die Bunker ihre militärische Bedeutung, und das Bundesheer verkaufte die meisten. Manche wurden zu einer musealen Schauanlage, wie jene am Ungerberg im Burgenland, die 2014 durch das Heeresgeschichtliche Museum öffentlich zugänglich gemacht wurde.

Der heutige Besitzer des Jetzelsdorfer Bunkers, Josef Reuther, den die meisten nur als „Falco“ kennen, hat das Gebäude vor 22 Jahren vom Bundesheer gekauft. Er ist ein leidenschaftlicher Sammler, etwa von alten landwirtschaftlichen Maschinen, Werkzeugen oder auch alten Möbeln und sucht oft und gerne auf Dachböden in alten Häusern nach „Schätzen“.

Warum er dieses Objekt erstanden hat? „Ein Bekannter, der beim Bundesheer war, hat mir erzählt, dass die Bunker verkauft werden. Also habe ich ihn erworben und für meine Zwecke adaptiert, indem ich eine Bar eingebaut habe. Ich habe dann den Bunker nach meinen Vorstellungen angestrichen und die Bar eingerichtet, in der ich mit Freunden feiern kann.“

Bar im Bunker wurde oft geplündert
Vom Eingang gelangt man über einen Gang in den Schlafraum, wo an die acht Betten an den Wänden befestigt waren. Es gibt zwei Schießstellen – eine für Panzergeschosse und eine für Maschinengewehre. Die Originaltür zum Munitionsraum ist noch erhalten. „Die restlichen Türen habe ich mal hinausgestellt und da haben die Gemeindearbeiter sie für Sperrmüll gehalten und irrtümlich mitgenommen“, erzählt Reuther.

Leider wird die Anlage immer wieder von Vandalen heimgesucht. Früher habe er nie abgesperrt, erzählt der Besitzer. Aber dann wurde öfters eingebrochen und man habe ihm dann meistens die Bar ausgeräumt. Der jüngste Fall von Vandalismus betraf die Eingangstür, in die von außen ein riesiges Loch geschossen wurde. „Wer macht denn so was?“, fragt er kopfschüttelnd.

Inzwischen würde „Falco“ seinen Bunker auch verkaufen – „wenn der Preis stimmt“.

Jetzelsdorfer Bunker als Hausbar
 
Oben