FAn "Wiener Neustädter Pforte (Eisenstädter Pforte)" Grenzbereich NÖ. - Bgld.

josef

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#41
FAn Raum Hornstein-Müllendorf-Steinbrunn

Anlässlich der Diskussion zu den Bombentrichtern bei Steinbrunn "klärte" ich die Gegend anhand der neu zur Verfügung stehenden Karten des GIS-Burgenland einmal genauer auf! Ich markierte auf der Karte mir bekannte bzw. anhand der Strukturen und Grundstücksparzellen erkenntliche weitere FAn-Standorte. Der rote Pfeil markiert die Panzermauer oberhalb der B16 zwischen Hornstein und Müllendorf. Die Angaben geben natürlich keine Gewähr auf Richtigkeit bzw. Vollständigkeit...:)

Basiskarte GIS-Burgenland
 

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Zwerg Bumsti

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#42
:Biene: Treathreanimier: Servus liebe Mitunterirdirsche!

Da mir die Geschichte mit den Trichtern nahe Steinbrunn (siehe; http://unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=11547 ) eigentlich keine Ruhe mehr lässt und ich deshalb demnächst (die Wandstärke der Abwurfmunition) nachsondeln, sowie auch die Krater genauer vermessen will, hätte ich folgende Frage;

Möchte sich jemand, die von Josef erwähnten, FAn ansehen, bzw. Fotos davon machen?

Die Dinger sind seit 2013 im Gemeindebesitz und ich könnte (ich bin selbst in der Lokalpolitik tätig) eine Besichtigungstour organisieren.

Es handelt sich dabei allerdings "nur" um relativ kleine Geschützbunker und das einzige Militärische das übriggeblieben ist sind die MG-Blenden. Seid also nicht entäuscht!

Wer Interesse hat melde sich bitte bei mir.

LG Bumsti.
 

josef

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#43
Blick auf die Wiener Neustädter Pforte

Nach der Besichtigung von Burg Forchtenstein am 18.06.2015 fuhren wir über das "Rosaliengebirge" weiter...
Von der Rosalienkapelle am 748 m hohen Heuberg hat man eine weitreichende Fernsicht Richtung N ins Wiener Becken und das Leitha-Gebirge sowie nach O bis zum Neusiedlersee. Besonders gut ist die "Wiener Neustädter- bzw. auch Eisenstädter- oder Ödenburger Pforte" zu erkennen. Auf einem Panoramabild habe ich den ungefähren Verlauf der dortigen FAn-Linie -> GELB eingezeichnet. Leider war es etwas dunstig, bei Föhnwetterlage oder nach einem Gewitter müsste man von dort eine besonders klare Weitsicht haben...
 

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josef

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#45
Anlage Ungerberg...

Hier der Artikel zum Link im Vorbeitrag #44 von @Kaiserjäger, für den Fall, dass er einmal verschwindet...:
Bunkeranlage Ungerberg - Relikt des Kalten Krieges
Der Kalte Krieg prägte die Geschichte des Bundesheeres der Zweiten Republik. Aufgrund seiner Neutralität hatte sich Österreich selbstständig gegen militärische Bedrohungen zu verteidigen. Als erfolgversprechendste Strategie wurde damals die Raumverteidigung beurteilt - dies bedingte auch den Bau ortsgebundener Verteidigungs- und Sperranlagen. Nach dem Zusammenbruch des Ostblockes verloren das Raumverteidigungskonzept sowie seine Einrichtungen ihren Zweck. Die Erinnerung an diese Zeit wird durch die Bunkeranlage in Bruckneudorf aufrechterhalten.

Am 12. September 2014 übernahm der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums (HGM), Hofrat Dr. Christian Ortner, unter Anwesenheit des burgenländischen Landeshauptmannes, Hans Niessl, und des Kommandanten des Truppenübungsplatzes Bruckneudorf, Oberst Franz Neuhold, die Bunkeranlage Ungerberg 3 in Bruckneudorf in die Obhut des Museums. Neben dem Luftfahrtmuseum in Zeltweg, den Patrouillenbooten in Korneuburg sowie der Fernmeldesammlung in der Starhembergkaserne in Wien bildet die Bunkeranlage bereits die vierte Außenstelle des HGM. Es ist ein einzigartiges Relikt des Kalten Krieges, das mit seiner Originalausstattung seit Herbst 2014 besichtigt werden kann.

Österreich im Kalten Krieg
Die Stellung Österreichs als neutraler Staat zwischen den Militärblöcken NATO und Warschauer Pakt (siehe TD-Heft 3/2015 "Der Warschauer Pakt", S. 200) machten es notwendig, eine wirksame Verteidigung zu planen. Mit dem Raumverteidigungskonzept glaubte man, dieses Ende der 1960er-Jahre gefunden zu haben. Im Gegensatz zur früher üblichen Grenzverteidigung war geplant, das Staatsgebiet durch den Kampf in Schlüsselzonen, Raumsicherungszonen und Schlüsselräumen zu verteidigen.

Im Fall eines feindlichen Angriffes sollte vor allem in den Schlüsselzonen intensiv gekämpft werden. Zu diesem Zwecke wurden Feste Anlagen (FAn - mit Kanonen bestückte Bunkeranlagen; Anm.), vorbereitete Sperren und Feldsperren sowie Landwehrlager errichtet. Personell waren diese mit Landwehreinheiten besetzt, die auf Milizbasis formiert waren. Wie man aus inzwischen veröffentlichten Dokumenten des Warschauer Paktes weiß, war das Raumverteidigungskonzept vor allem im Osten gefürchtet.

"Schleinzerwall"
Die Baumaßnahmen an der Bunkerlinie, welche auch "Schleinzerwall” genannt wurde (Karl Schleinzer: Verteidigungsminister von 1961 bis 1964; Anm.), war mit ihren Festen Anlagen und sonstigen Befestigungen bis 1964 großteils fertig gestellt. Während des Kalten Krieges galt dieser Wall als erste Verteidigungslinie und Bollwerk für einen möglichen Angriff aus dem Osten - konkret aus Ungarn. Zwischen der Donau und Wiener Neustadt wurden insgesamt rund 140 Anlagen in unterschiedlicher Größe und mit unterschiedlicher Bewaffnung gebaut. Die heutige Schauanlage Ungerberg 3(U3) wurde 1959/1960 als eine der ersten Anlagen des Sperrriegels errichtet. Die Baumaßnahmen dauerten zwei Jahre, der Bunker selbst entstand unter strengster Geheimhaltung. So ist weder bekannt, wie viele Soldaten mitgearbeitet haben, noch gibt es Baupläne.

Der "Schleinzerwall" entstand bereits bevor es die Raumverteidigung gab, als Reaktion auf die Ungarnkrise des Jahres 1956. Seine Errichtung begründete die ortsfesten Verteidigungsanlagen in Österreich während des Kalten Krieges. Diese wurden ab den 1970er-Jahren im Zuge des Raumverteidigungskonzeptes verstärkt gebaut. Die Anlage am Ungerberg wurde in dieses Konzept integriert und ist somit auch ein Zeuge dieser Epoche.

Sie hätte im Zusammenwirken mit der, im selben Abschnitt befindlichen, Anlage am Gaisberg, feindliche, mechanisierte Kräfte entlang der Bundesstraße 10 (B10) in Richtung Wien aufhalten sollen. Hierfür wurden starke Sperrriegel zwischen der Leitha und dem Neusiedlersee errichtet. Um die Bundesstraße zu sperren, waren neben den Bunkeranlagen mehrere Schächte zum Sprengen der Bundesstraße, für Stecksperren (die in Kisten am Straßenrand gelagert wurden) oder transportable Panzerigel aus Stahl-Winkeleisen (sowie Stahlseile zu deren Verzurrung) vorbereitet. Die Bunkeranlagen selbst sollten mit ihren schweren Waffen genau in den Bereich der Sperren wirken. Für den Ernstfall war auch geplant, mit LKW und Minenrutschen Panzerminenfelder von Nord nach Süd zu errichten. Rechts der Straße wurden zudem rund 1,5 Kilometer lange große Flächendrahthindernisse und Reihen von Beton-Panzerigeln sowie ein ebenso langer Panzergraben errichtet.

Bewaffnung und Einrichtung
Die Schauanlage Ungerberg zeigt heute noch die umfassenden Anstrengungen, die unternommen wurden, um Angriffen möglichst lange standzuhalten. Die Betonschicht, die den Bunker umhüllt, ist zweieinhalb Meter dick und hätte dem Einsatz chemischer Waffen standgehalten. Die Verteidigungsanlage war mit etwa 40 Mann besetzt und mit 10,5-cm-Panzertürmen "Centurion", einer 10,5-cm-Feldhaubitze 18/40, einer MG- und einer Beobachterkuppel ausgestattet.

Bis zu 50 Mann hätten hier drei Wochen autark leben können, auch wenn sie einen Angriff vermutlich nur einen Tag aufgehalten hätten. Die Anlage - eine der größten ihrer Art - war gut ausgebaut. Es gab Sanitäranlagen, Fließwasser, Zentralheizung, eine Küche, zwei Schlafräume, ein eigenes Stromaggregat und einen Gefechtsstand. Feindseitig abgewandt befanden sich zwei Notausgänge.

Interessante Gegenstände der jetzigen Schausammlung sind die zahlreichen Objekte und im Originalzustand wiederhergestellten Räume der Anlage. Zahlreiches Originalinventar sowie der Sanitätsraum oder eine eigene Nische für Särge sind immer noch vor Ort. Sogar die Haubitze, die mittlerweile längst ausgedient hat und ursprünglich zum Bestreichen des Grabens mit Artillerieabwehrfeuer diente, ist noch vorhanden.

Mit dem Ende des Kalten Krieges verlor auch das Raumverteidigungskonzept seine Daseinsberechtigung - fast alle Anlagen wurden stillgelegt. Mit der Übernahme der Bunkeranlage Ungerberg 3 durch das Heeresgeschichtliche Museum beginnt für diese nun ein neuer Zeitabschnitt - als begehbares Denkmal.

Information
Die Anlage kann von September bis Juni jeden letzten Freitag und Samstag des Monats um 1000, 1200 und 1400 Uhr besichtigt werden. Gruppen bis maximal 15 Personen können an diesen Tagen auch außerhalb dieser Zeiten eine Führung buchen.


Kontakt für Voranmeldungen:
Offiziersstellvertreter Josef Hatos

Tel: 050201 14 42051 - Mobil: 0699/19661807

tuepl.bruckneudorf@bmlvs.gv.at

Heeresgeschichtliches Museum Wien:
www.hgm.at

OR Mag. Dr. Thomas Reichl/HGM
Quelle: http://www.bundesheer.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=1852
 
#47
in Ergänzung zu der bereits hier diskutierten Straßen Sperren bei Müllendorf und Bad Sauerbrunn/Neudörfl gab es auch eine Steck Sperre auf der Schlossbergstraße in Forchtenstein. Hier Bilder von den noch erkennbaren Überresten: 20210103_092345.jpg
20210103_092347.jpg
Platz der entfernten Werkzeug/Materialkiste oberhalb der Stecksperre:
20210103_092213.jpg
Lagerplatz für Panzerigel ebenfalls oberhalb:
20210103_092531.jpg

Frage an die Experten: In Forchtenstein an der Schlossbergstraße gibt es mehrere solcher Hangsicherungen. Alle sind mit Plaketten der Straßenverwaltung (Bildmitte) gekennzeichnet. Zusätzlich sind auf der auf den Bildern gezeigten Hangsicherung silberne Plaketten mit einstelligen roten Zahlen (2 und 3 auf diesem Bildausschnitt). Nur auf einer zweiten Hangsicherung andere Bauart finden sich auch diese roten Zahlen. Haben die Plaketten mit den roten Zahlen einen ÖBH Hintergrund?

1609673997530.png

Danke und LG
 
#49
Hallo
Hat zufällig jemand von euch Standort Daten von FAn entlang der Donau: Niederösterreich/Oberösterreich (Greiner Brücke bis Ybbs/Persenbeug sind und bekannt)?. Bzw andere in dieser Gegend? Mein Sohn und ich suchen und fotografieren gerne neue, uns noch unbekannte FAn für unser "privates Archiv" (Hobby). Wir zerstören und brechen nichts auf! Bitte per PN.
Vielen Dank!
 
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