#1
Hallo allerseits, ich hätte da mal was …


Ein paar einleitende Worte:
Ich interessiere mich besonders für den Flugplatz Fels, weil ich in der Gegend aufgewachsen bin (und noch immer hier wohne).
Natürlich wäre es sinnvoll(er), mit Zeitzeugen zu sprechen, Literatur zum Thema zu besorgen usw.; dann würde sich einiges klären. Dazu habe ich im Moment aber weder Zeit noch Energie. Also wende ich mich erst mal an euch.



Es geht, wie bereits aus dem Titel ersichtlich, um den einstigen Flugplatz Fels am Wagram und eventuelle Überbleibsel jener Zeit in der Umgebung.
Scheinbar ist davon überhaupt nichts mehr übrig, an den Flugplatz erinnert nur noch der Straßenname „Flugplatzstraße“.

Jetzt kommt der interessantere Teil:

Es hat hier wohl zeitgleich ein Arbeitslager gegeben, in dem Angorakaninchen gezüchtet wurden (was ja zu einem Flugplatz passt). Dazu lässt sich – zumindest im Internet – so gut wie nichts finden, außer hier:
http://www.deutschland-ein-denkmal....hicken&reqEntryId=3412&cat=f.ung&hasMenu=true
Da wird es als „Zwangsarbeitslager für ungarische Juden in Österreich “ mit der Nummer 3837 angeführt.
Angeblich gibt es in der Gedenkstätte Mauthausen eine Tafel, auf der ein „Außenlager“ o.ä. in Fels verzeichnet ist.

Im Norden der Ortschaft, nördlich der B34, gibt es ein (meiner Meinung nach) für die Gegend etwas unübliches etwa dreieckiges Waldstück, das nun seit geschätzten 20–30 Jahren von Straßen und Häusern allmählich „verschluckt“ wird. Diese Siedlung ist im Ort unter der Bezeichnung „Lager“ bekannt, eine kurze Straße dort heißt auch „Lagerstraße“.
Zufall?

Vielleicht hat jemand von euch Pläne/Luftbilder/Aufzeichnungen zum Thema Flugplatz/Lager in Fels. Mit etwas Glück kann ich auch mithelfen, die Seite auf geheimprojekte.at mit mehr Informationen bzw. Bildern „anzureichern“.

Ich habe ein Luftbild von 2006 angehängt.
Es zeigt den Nordwesten des Ortes, die B34 verläuft vom linken unteren zum rechten oberen Bildrand. In der Bildmitte links ist das besagte Waldstück gut zu erkennen. Der Flugplatz muss sich rechts unten befunden haben, ungefähr da wo ein Teil vom roten Flügel drauf ist.

Für hilfreiche Informationen dankt im Voraus
Al Cohole
 

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josef

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#2
Hallo Alki...
Grundsätzlich möchte ich einmal bestätigen, dass vom ehemaligen Einsatzhorst Fels am Wagram fast nichts mehr zu finden ist!

Zum Lubi:

Das Flugfeld => http://www.geheimprojekte.at/flugplatz_fels-wagram.html befand sich rechts des befestigten Feldweges (N - Grenze) => rechte untere Bildecke und zog sich (nicht mehr am Foto) Richtung S bis knapp vor den Abhang zum Tullnerfeld. Im O war die Flugfeldgrenze ebenfalls ein Feldweg, der vom Ort bzw. vom Sportplatz Richtung S führt (=> und dann vorm Geländeabfall im Bogen nach W schwenkt => S-Grenze). Ein weiterer Weg vom vorgenannten im rechten Winkel nach N zur B34 führend, bildete die westliche Platzgrenze.

Das einzige Gebäude am Flugfeld war ein Hangar im Bereich des heutigen Sportplatzes von Fels. Dieser dürfte bei einem Bombenangriff zerstört worden sein, da er auf einem Lubi von Anfang 1945 schon als Ruine erkennbar ist.

Von den oben beschriebenen, den Platz umgebenden Feldwegen, damals Rollwege, führten mehrere Stichwege zu Abstellplätzen vom Platz weg.


Das Kommando, Mannschaftslager, Werkstätten, Garagen usw. befanden sich im erwähnten dreieckigem Gelände (heute teilweise Wald und Siedlungsgebiet) nördlich des Ortes bzw. der B34 (Foto => linke Bildmitte). Dort sind auch noch zwischen Buschgruppen vereinzelte Fundamentreste der Baracken zu finden. Lt. einem Zeitzeugen befand sich ganz im Norden des Geländes (Zwickel Feldweg und Straße nach Gösing) ein Exerzierplatz.


Ein paar Kilometer westlich, auf den Feldern zwischen Grafenegg und Wagram/Feuersbrunn, stehen noch die Betonklötze der Kugelfänge des zum Fliegerhorst gehörenden Schießplatzes... Dort befand sich nach Zeitzeugenberichten auch ein Feldflugplatz, dieser dürfte aber eher für Zwecke der im nahen Schloss Grafenegg stationierten Heeresstäbe gedient haben => http://www.geheimprojekte.at/ort_grafenegg.html

lg
josef
 
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#3
Danke für die Infos!

Jetzt muss ich dich natürlich noch mit einigen Fragen löchern … :)

Das einzige Gebäude am Flugfeld war ein Hangar im Bereich des heutigen Sportplatzes von Fels. Dieser dürfte bei einem Bombenangriff zerstört worden sein, da er auf einem Lubi von Anfang 1945 schon als Ruine erkennbar ist.
Irgendjemand hat einmal erzählt, dass der Hangar nach dem Krieg noch als Lagerhalle o.ä. verwendet wurde, das dürfte dann wohl nicht stimmen.
Aber ein paar Einrichtungen muss es noch gegeben haben – Treibstofflager, Munitionsdepot etc.

Weißt du zufällig, ob das Flugfeld später noch von den Sowjets benutzt wurde? Da waren sie ja …

Ist dir (oder sonst jemandem) Näheres über das besagte Arbeitslager bekannt (Genaue Lage, „Beschäftigte“, …)?

Angeblich gab es hier auch irgendwo eine FLAK-Stellung, oder verwechsle ich da etwas?

Noch etwas: Hast du zufällig ein Lubi oder eine gute Karte vom ganzen Gelände (digital)? Ich würde gern die damaligen Rollwege und Abstellflächen mit den heutigen Wegen vergleichen. Vielleicht finde ich ja noch einen winzigen Rest Betonplatte … (wahrscheinlich eher nicht)

Ein Lubi habe ich noch angehängt, es zeigt das Gelände mit nach deinen Angaben eingezeichneten Grenzen von etwas weiter nördlich gesehen, Blickrichtung S bis SO, im Hintergrund ist die Donau zu erkennen. Ich nehme an, dass die Weingärten zwischen dem Weg im Süden und der Geländekante damals noch nicht existierten.


LG und vielen Dank

Al Cohole
 

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josef

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#4
Hallo!

Aufklärer-Luftbild: Habe aus einem "Banny-Buch" ein eher schlechtes Lubi, glaube v. April 45, leider steht mir das Buch im Büro nicht zur Verfügung. Aus dem Gedächtnis heraus kann ich sagen, dass die Rollwege zu den Abstellplätzen rund ums Flugfeld gut zu erkennen sind und vom Hangar nur mehr der befestigte Hallenboden und die Seitenwände vorhanden waren. Das Rollfeld ist von Bombenkratern übersät, leider ist das Lagergelände nicht mehr am Foto. Werde das Bild bei Gelegenheit ins Forum stellen, wird aber einige Zeit (Tage) dauern...

Aktuelles Luftbild: Die von Dir markierte Platzgrenze stimmt mit dem vorgenannten aus 45 überein! Zum Abfall ins Tullnerfeld hin (Richtung S) waren damals auch schon kleine Felder (Weingärten) erkennbar. Dort führten auch einige kurze Stichwege zu Abstellplätzen. Bin vor ein paar Jahren genau dort rumgerannt, konnte aber nichts von damals finden!

Lagerhalle, Treibstoffdepot, Mun-Lager: Vielleicht ist mit der Lagerhalle eine Baracke des Lagers gemeint? Jedenfalls nutzte vor Jahren ein damals beim "Weinskandal" verurteilter ehemaliger Weingutsbesitzer aus Fels alte Zisternen am Lagergelände zur illegalen Lagerung von gepanschtem Wein!
Die Örtlichkeiten des Treibstoff- und Mun-Lagers sind mir nicht bekannt. Auch am 45iger Lubi ist nichts zu erkennen. Jedenfalls gab es keinen direkten Gleisanschluß, da ja zwischen Bahnstrecke/Bhf. und Flugplatz- u. Lagergelände ein großer Höhenunterschied besteht. Auf einem Gleisplan des Bhf. Fels aus 1943 ist die Fläche beim Ausweichgleis als "Ladestraße der Luftwaffe" bezeichnet.

Lager f. ungarische Juden: Muss nicht unbedingt in Zusammenhang mit dem Flugplatz stehen! In der Umgebung sind einige Lager aufgelistet ( Dross, Langenlois, Arnsdorf, Spitz, Schönbühel...), wo die eher geringe Zahl der Gefangenen in der Land- u. Forstwirtschaft, bei Baufirmen, Ziegelwerken usw. beschäftigt waren. Da wird oft von "einigen Familien" usw. gesprochen, also keine größere Anzahl...

Nutzung durch die Sowjets: Vom Flugplatz - sowj. Luftwaffe, ist mir nichts bekannt. Das Lager wird sicher, zumindest einige Zeit, von den Besatzungstruppen belegt gewesen sein...

Angorakaninchenzucht: Gab es sicher, wie auf jeden wichtigen Platz...

Flak: Platzsicherung durch "leichte Flak" gab es sicher, von "schweren Batterien" in Fels ist mir nichts bekannt. Die lagen einige km weiter im SO um Moosbierbaum...

lg
josef
 
#5
Danke, Meister! :danke

Werde das Bild bei Gelegenheit ins Forum stellen, wird aber einige Zeit (Tage) dauern...
Das wäre natürlich super! :hopp
(Muss-mich-mit-Smileys-mehr-zurückhalten)

Interessanterweise scheinen die (betonierten, nehme ich an) Rollwege nicht, wie andernorts, als Feldwege weiterverwendet worden zu sein, sonst wäre der Belag wohl (zumindest teilweise) noch erhalten. Aber wenn man sich die „Gstettn“ bei den Hohlwegen und Weingärten südlich vom Platz ansieht, kann man sich denken wo der Beton hingekommen sein könnte (wobei das Zeug, das hier gern hingeschüttet wurde, sicher großteils normaler Bauschutt ist) …
Naja, wurscht.

Mich wurdert aber, dass es die angesprochen Weingärten damals schon gegeben hat – ich meine, die müssen doch ein gewisses Sicherheitsrisiko für an- und abfliegende Maschinen gewesen sein? Es widerlegt natürlich auch das gern erzählte (und auch so schon etwas unglaubwürdiges) Gschichtl, dass gelegentlich Flieger beim Start nicht schnell genug waren und dann einfach den Abhang runter gefallen sind. :huch

Jetzt wo du's sagst: Da war was mit Wein …
Die von mir irgendwo gehörte Version war (so weit ich mich erinnere), dass ziemlich kurz nach dem Krieg (der Weinskandal war ja erst 1985) ein „Winzer“ Wein mit irgendeinem Zeug (Holler oder was weiß ich) gepanscht hat und dafür einen ehemaligen Hangar verwendet hat. Nachdem er erwischt wurde, wurde der Hangar geschleift.
Bin überrascht, dass immerhin ein Teil davon wahr ist.

Zur Flak: Hatte mir eingebildet, einmal ein Lubi einer Stellung (bestehend aus mindestens 3 Geschützen) bei Fels gesehen zu haben. War wohl ein Irrtum.

[IRONIE]
Es gab übrigens zuverlässigen Quelle zufolge sehr wohl einen Gleisanschluss: Vom Bahnhof führte eine Abzweigung zu einem geheimen Tunnel, der direkt unter das Flugfeld führte. Dort befand sich ein unterirdischer Bahnhof und mehrere große miteinander verbundene Hallen, in denen streng geheime Flugzeuge und Waffen entwickelt und produziert wurden. Im Hangar war wohl ein Lift für die Flugzeuge untergebracht. Bei Kriegsende wurden fast alle Eingänge der Anlage von den Deutschen gesprengt.
Ein Freund hat mir aber erzählt, dass es noch einen Zugang gibt, den aber nur wenige kennen: Wenn man am Felser Hauptplatz einen bestimmten Kanaldeckel öffnet und runtersteigt, gelangt man zu einem Tunnel, der direkt zu der geheimen Anlage führt. Er selbst war vor ein paar Jahren da unten und hat von über 50 teilweise noch unfertigen Flugzeugen, mehreren UFO-artigen Scheiben und Waggons voller Flugzeugteile und Munition erzählt, alles noch im selben Zustand wie 1945. An einem Tisch saßen sogar 2 menschliche Skelette in Wehrmachtsuniform mit Schnapskarten in der Hand.
[/IRONIE]

Zwei Kleinigkeiten noch, die aber nichts mit dem Flugplatz zu tun haben:

Nördlich von Fels soll nach dem Krieg kurz (erfolglos) nach Erdgas (?) gebohrt worden sein. Ich erinnere mich an ein Foto des Bohrturms, das ich irgendwo einmal gesehen zu haben glaube.

=> Aufklärung dazu siehe hier unter Beitrag #34 (-> Kohlensuche...)

Und direkt unterhalb (südlich) vom ehemaligen Flugfeld hat es – ebenfalls nach dem Krieg – angeblich mehrere Stollen zum Abbau von Graphit gegeben, die irgendwann gesprengt wurden. Ich habe dort selbst noch etwas Graphit gefunden (und verwende es teilweise zum Zeichnen, nette Sache). Bei Interesse mache ich Fotos von der vermuteten Position der gesprengten Stollen und stelle sie rein – Ihr erkennt da eher was als ich.

Ist darüber zufällig etwas bekannt?

Noch einmal vielen Dank
Al Cohole
 

josef

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#6
Hallo!

Aufklärer-Luftbild:
Zuerst muss ich einmal meine Zusage betreffend Einstellung des Lubi urlaubsbedingt von einigen Tagen auf Anfang September revidieren...

Habe das Bild gestern nochmals genauer betrachtet: Es gab doch noch ein paar kleinere Gebäude (Baracken ?) am Flugfeld. Eine etwas größere Baracke befand sich an der Ostseite des Hangars, heute NO-Ecke des Sportplatzes – Bereich der Straßen- bzw. Feldwegkreuzung.


Literatur:
Weiters ist im Buch von Anton Handelsberger; Der Einsatzhafen Fels/Wgr. im Tullnerfeld und die Abwehreinsätze der I u. II/JG27 in den Luftschlachten über Österreich vom August 1943 – August 1944, Eigenverlag Dürnrohr-Tulln 1996, auf Seite 196 über einen RAF-Angriff auf den Platz Fels zu lesen:

Nachtangriff 29./30. Juni 1944, 22.31-0.42 Uhr,
Rollfeld kaum beschädigt, 1 Flugzeughalle und 1 Baracke ab- bzw. ausgebrannt.
Im Lagerbereich 5 Baracken schwer, 7 Baracken leicht beschädigt...



Zum Beitrag #5:

Feldwege – Rollwege: Sind teilweise ident, teilweise mit Asphaltbelag sonst unbefestigt.

Felder und Weingärten Platz-Südseite: Du hast recht, Struktur lt. Lubi großteils schmale Ackerstreifen, Ausrichtung N – S.

Zisternen im Lagergelände: Die „Weingeschichte“ ging 1985 durch die Presse, ein Zeitzeuge berichtete sogar über den Einsatz von Feuerwehrpumpen bei der behördlich angeordneten Vernichtung des „Glykolsaftes“... natürlich wird da in der Region der „Mantel des Schweigens“ darüber gelegt! Interessant ist, dass es da anscheinend schon früher (nach Kriegsende) etwas gegeben haben soll...

IRONIE: Vermute, „die zuverlässige Quelle“ träumte in einem Weinkeller zwischen den Fässern von UFOs und Flugzeugteilen... Die Skelette erinnern mich an eine Story über Gebeine in einem LS-Stollen in Mödling...

Erdgasbohrung: Kenne ich nicht, könnte aber eine Verwechslung von Orten sein => nördlich Fels liegt „Gösing“... ein gleichnamiger Ort liegt im Gas- und Erdölgebiet von Zistersdorf...?
=> Aufklärung dazu siehe hier unter Beitrag #34 (-> Kohlensuche...)

Graphitbergbau unterhalb Flugfeld: Habe darüber auch noch nichts gehört, Fotos wären interessant! Bin zwar kein Experte, kann mir ein solches Vorkommen dort von der Geologie her nicht gut vorstellen => Link zu Graphitvorkommen in NÖ.:
http://www.uibk.ac.at/downloads/oegg/Band_57_1_163_168.pdf .. aber.möglich ist vieles und man lernt ja nie aus...

lg und schönes we
josef
 
#7
Hallo,

noch einmal vielen Dank für deine Infos!

Aufklärer-Luftbild:
Zuerst muss ich einmal meine Zusage betreffend Einstellung des Lubi urlaubsbedingt von einigen Tagen auf Anfang September revidieren...
Nur kan Stress!

Zur Weinsache:
Bin mir jetzt ziemlich sicher, dass die Geschichte mit „kurz nach dem Krieg“ nicht stimmt und in Wahrheit die von dir beschriebene Sache mit den Zisternen gemeint war (und stark umgedichtet wurde).

Zum Ironie-Teil (zwecks Erklärung):
Die „zuverlässige“ Quelle ist mein eigener kranker Geist und den Inhalt von dem G'schichterl habe ich mir hauptsächlich von Beiträgen hier im Forum gefladert. Naja, ein wenig Wunschdenken steckt vielleicht auch dahinter …

Erdgas:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine bestimmte Stelle beschreiben war – es könnte an der Straße Richtung Großriedenthal, bevor sie bei den Kellergassen ansteigt, gewesen sein.
Ich fürchte, ich muss demnächst ein paar Leute nerven (und mal wieder in die Chronik von Fels und ins Heimatmuseum schauen) …

Zum Graphitbergbau:
Fest steht jedenfalls, dass es dort Graphit gibt (sonst hätte ich keinen gefunden). Und derjenige, der mir das erzählt hat, hatte die Information von seiner Großmutter. Die hätte sicher keinen Grund gehabt Blödsinn zu reden, und er wäre, hätte er mich belügen wollen, wohl niemals auf Graphit gekommen sondern hätte eher etwas von Gold oder Silber erzählt. Klingt logisch, oder? :)
Ich habe mich übrigens heute, äääh gestern kurz im betreffenden Bereich umgesehen und dabei mehr entdeckt als ich erwartet hätte.
Dazu werde ich morgen, äääh heute einen Beitrag mit Fotos reinstellen.

Auch dir ein schönes Wochenende!

LG
Al Cohole
 
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josef

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#8
Hallo,

Erdgasbohrung: Muss mich korrigieren, der Ort bei Zistersdorf heißt Gösting und nicht Gösing...

Graphitbergbau: Ist wirklich interessant, vielleicht kannst Du dazu wirklich mehr erkunden...
...und mal wieder in die Chronik von Fels und ins Heimatmuseum schauen
Dazu meine Frage: Gibt es dort Infos über den Flugplatz damit sich ein Museumsbesuch lohnt bzw. ist das Buch noch zu bekommen?

lg
josef
 

josef

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#9
Luftbilder ehem. Flugplatz Fels am Wagram

Hallo,
nun die vor längerer Zeit versprochenen Lubi:

Leider ist die Qualität nicht besonders...

!. Alliiertes Aufklärungsbild v. 7.7.44
Quelle: Leopold Banny; Dröhnender Himmel - brennendes Land, Wien 1988; Seite 322

Rechte Bildseite => N, rechte untere Ecke => Ort Fels, außerhalb Bildrand rechts vom Ort war das Lagergelände, in der NO-Ecke des Flugfeldes war ein Hangar, der zum Aufnahmezeitpunkt schon zerstört war => nur mehr Außenwände erkennbar, von der Flugfeldringstraße führen einige Rollwege zu Abstellplätzen, linke obere Bildecke => am S-Rand der Felder Geländestufe des Wagrams (Abfall ins Tullnerfeld), dort war auch das im Bericht beschriebene Graphitbergwerk...


2. Baracken- (Lager-)Gelände nördlich des Ortes Fels
Quelle: Anton Handelsberger; Der Einsatzflughafen Fels/Wgr. im Tullnerfeld..., Dürnrohr 1996; Seite 275


lg
josef
 

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#10
Hallo Josef!

Danke für das hoch interessante Lubi!
:danke

Am oberen Bildrand, ungefähr bei 1/4 der Breite, sehe ich ein rechteckiges Objekt. Könnte das ein weiterer Hangar sein?
An der Stelle der (heutigen) Felswand beim Graphitbergwerk ist eine helle, grob dreieckige Fläche (?) zu sehen (oder auch nicht).
Am südlichen Rand des Flugfelds sind an der äußeren, eckigeren Straße rund ums Flugfeld viele kleine helle „Zacken“ zu sehen, die nach Innen Richtung Flugfeld zeigen. Hast du eine Idee, was das sein könnte?

Auf dem Gemeindeamt würde mir übrigens gesagt, dass die Felser Chronik nicht mehr erhältlich ist. Aber wenn du etwas bestimmtes brauchst, such ich's dir gern raus (wenn ich das Buch endlich mal finde).

LG
Al Cohole
 
K

Kornie1972

Nicht mehr aktiv
#11
Graphitbergbau

Hallo,
keine Ahnung ob es jetzt noch jemanden interessiert, aber es wurde tatsächlich einmal Graphit abgebaut. War so gegen 1900, wurde aber wegen Unergiebigkeit eingestellt. Im WK I haben sie es wegen dem Rohstoffmangel noch einmal versucht, wurde aber ebenfalls aufgegeben.
Es gibt einen ca. 18 Meter langen Stollen, den man allerdings nicht betreten kann, da er durch eine Gittertür gesichert ist. Am Eingang gibt es ein Denkmal mit einer Hinweistafel. Dort gelangt man hin, wenn man unterhalb des Wagrams den Weg nach Wagram am Wagram fährt. An der Straße steht eine Hinweistafel (eher unauffällig), von dort sind es noch ca. 50 Meter zu Fuß durch die Weingärten.

lg, Kornie 1972
 
#13
Hallo,

Ich muss dieses etwas ältere Thema ausgraben. Ich wohne seit 2002 in Fels am Wagram, wo genau möchte ich nicht sagen. Was ich sagen kann ist das wir beim Hausbau beim Ausheben des Fundaments einige Kriegsrelikte gefunden haben die auf die Existenz einer LKW Werkstatt hindeuten.

Gefunden wurden zb. Motor-Teile, Felgenringe, Gaspedal usw.

Nach einer Nachforschung meiner Seite bei den älteren Einwohnern war der gesamte Bereich zwischen Wagram am Wagram bis nach Kirchberg am Wagram ein großes Flugplatz/Werkstatt Areal.

Ich werde mich erkundigen evtl. beim Gemeinde Amt ob die nicht noch Aufzeichnungen haben. Der Sportplatz wurde angeblich nur aufgeschüttet, über div. Anlagen der Deutschen Wehrmacht. Es sollen sich dort auch noch Kriegsrelikte (Fahrzeuge) befinden. Ob diese Info stimmt kann ich nicht sagen.

lg

Mike
 

josef

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#14
Hallo Mike,
ein herzliches Willkommen im Forum und besten Dank für den Beitrag!
Bin schon lange auf der Suche nach weiteren Luftbildern von Fels, leider noch nichts gefunden. Auch zum Besuch des Heimatmuseums hat die Zeit noch nicht gereicht :)
Nach einer Nachforschung meiner Seite bei den älteren Einwohnern war der gesamte Bereich zwischen Wagram am Wagram bis nach Kirchberg am Wagram ein großes Flugplatz/Werkstatt Areal.
Na ja, dies dürfte doch ein wenig übertrieben sein :D

Habe versucht, das Schräg-Lubi vom Ausschnitt des Lagergeländes aus Beitrag #9 einzunorden und lt. Bing Maps den heutigen Gegebenheiten zuzuordnen:

Das Lagergelände erstreckte sich demnach noch ein Stück südlich der heutigen B 34 => ROT, damals schon bestehende Straßen => GELB (Straßennamen lt. "Bing Maps"):
 

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#16
Dass unter dem heutigen Sportplatz etwas vergraben ist, glaube ich kaum. Schließlich liegt der noch deutlich unter dem Niveau der Felder, auf denen sich das Flugfeld befand (wo heute der Sportplatz ist, stand früher der Hangar). Man hätte das Zeug also ziemlich tief eingraben müssen.
 
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