Fundament zu FuMG "Würzburg-Riese" in OÖ. gefunden

josef

Administrator
Mitarbeiter
#1
Ich besuchte vor ein paar Wochen die OÖ.Landesausstellung Kohle + Dampf in Ampflwang und nahm bei der Anfahrt den von mir im Vorjahr beim Vorbeifahren von der B1 aus entdeckten Fundamentsockel eines Würzburg-Riese Gerätes genauer unter die Lupe:

Das relativ gut erhaltene Fundament befindet sich ca. 50 m neben der Bundesstraße zwischen Vöcklamarkt und Frankenmarkt, ca. 200 m vor Ortsbeginn von "Mösendorf", Fahrtrichtung Salzburg, links. Siehe dazu Fotos und Karte...

Lt. den bisherigen, eher spärlichen, Informationen/Unterlagen dürfte es sich dabei um Überreste einer FuMg -Stellung mit Decknamen „Gnu“ handeln.

Weiß jemand mehr über diese Anlage ?

lg
josef
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet:
#2
Hallo, Josef!

Jo, sechseckiger Sockel stimmt... hab´ noch Beschreibung und ein Bild des Geräts rausgekramt.

Zum Decknamen "Gnu" schau´ ich noch...

FuSE 65 WÜRZBURG-RIESE (FMG 39 T/R)
Das Funkmeßgerät FuSE 65 wurde meist auf einem sechseckigen Sockel (WR-Sockel) montiert.
Das Gesamtgewicht betrug 18t, wovon auf den drehbaren Teil mit dem Parabolspiegel und der Bedienkabine 11t entfielen.
Es arbeitete auf der Frequenz von 565MHz bei einer Sendeleistung von 8kW Impulsleistung.
Die Reichweite betrug 40-60km (in bestimmten Höhen 70km), die E-Meßgenauigkeit lag bei ±25m,
die Seitengenauigkeit bei ±0,2°, die Höhengenauigkeit bei ±0,1°.

Gruß, Chris
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet:

josef

Administrator
Mitarbeiter
#3
Hallo @Chris,
danke für die Gerätebeschreibung/Bild. Die mangelnden Daten/Unterlagen beziehen sich auf die Aufgabe/Zugehörigkeit des Gerätes, ob Teil der Luftnachrichten-Organisation oder Flak-Einheit...

Dürfte Bestandteil der Luftnachrichten-, Flugmeldetruppe gewesen sein, Deckname "Gnu" ?

lg
josef
 
#7
Hallo,
wir hatte diesbezüglich schon Mailkontakt. Ich konnte leider nicht weiterhelfen.
Übrigens, schaut mal, woher viele Informationen in der Datenbank für den österreichischen Raum stammen ;)

Viele Grüße,
Leif
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#8
Hallo Leif,
natürlich auch an deine Adresse nochmals ein Dankeschön für die laufende Unterstützung :danke

So, nun werde ich mich auf die Terrasse begeben und den schönen Sommerabend mit einem Achterl "Wachauer Riesling" ausklingen lassen! Florian hat mich mit den beiden "Durstigen" in seinem Beitrag dazu animiert :superOK

lg in den Norden
josef

P.S.: Werde natürlich auf euer Wohl trinken...
 
#9
Hallo!

Übrigens so nebenbei: Mit dem Würzburg-Gerät wurden die ersten Erde-Mond-Erde Verbindungen getätigt. Als das Gerät in den 30ern
zur Erprobung stand, erhielt man auf einmal Echos obwohl
kein Flugzeug im Luftraum war, bis die Ingenieure mal genauer schauten und sich als "Reflektor" der Mond herausstellte..

Gruß
Guru
 
#11
guru hat geschrieben:
Übrigens so nebenbei: Mit dem Würzburg-Gerät wurden die ersten Erde-Mond-Erde Verbindungen getätigt. Als das Gerät in den 30ern
zur Erprobung stand, erhielt man auf einmal Echos obwohl
kein Flugzeug im Luftraum war, bis die Ingenieure mal genauer schauten und sich als "Reflektor" der Mond herausstellte..
Hi,
bist Du Dir da sicher? Trenkle schreibt, es war der Würzmann.
Viele Grüße,
Leif
 
#12
Und schon waren die Amerikaner die ersten... :D
Wer hat es denn nun zuerst geschafft?

WIKIPEDIA hat geschrieben:
"Project Diana"

Während seiner Zeit an dem militärischen Forschungslabor Evans Signals Laboratory in Fort Monmouth, New Jersey, wurde John DeWitt als Leiter beauftragt zu erforschen, ob Funkwellen die Ionosphäre durchdringen können. Dies war militärisch interessant, um Raketen zu orten, die oberhalb dieser fliegen. DeWitt plante den Mond als passiven Reflektor zu verwenden, deswegen nannte er das Projekt "Project Diana" (benannt nach der römischen Göttin des Mondes). Am 10. Januar 1946 um 11.58 Uhr hatte die Forschergruppe Erfolg, sie hörten das leise Echo ihres Signals vom Mond. Hierfür nutzten sie eine Antenne mit 64 zusammengeschalteten Dipolantennen und einen Sender mit einer Ausgangsleistung von etwa 4000 Watt, die benutzte Frequenz war 111,5 MHz.

Durch den Beweis, dass die Ionosphäre für Funkwellen durchdringbar ist, wurde der Grundstein zur Radarastronomie gelegt. Auch war diese Erkenntnis für die beginnende Raumfahrt von Bedeutung, da somit die Kommunikation mit Satelliten und Raumfahrzeugen sich als möglich erwiesen hatte.
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#13
Sollte da in der Nähe nicht noch ein Sockel sein? Ein Gerät war doch für die verfolgung des Feindflugzeuges, das andere für den eignen Nachtjager.
Sicher, egal ob "Schwere- oder Mittlere- Flugm. Leit-Kompanien", die Stellungen bestanden immer aus mehreren Einzelgeräten. Bei den ehemaligen sich in Österreich befindlichen FuMG-Stellungen muss man froh sein, überhaupt noch Reste zu finden... Nur bei den im letzten Kriegsjahr installierten "Würzburg-Riesen" zur Zielerfassung bei den Flakbatterien im Großraum Wien handelte es sich um Einzelgeräte.

lg
josef
 
W

Willy

Nicht mehr aktiv
#14
WB Riese war in Mösendorf war nur geplant ?

Hallo
Ich habe einen Bekannten, der bei der Luftaufklärung in Helgoland und später dann in Mörbisch war. Als er erfuhr, dass bei Vöcklamarkt ein WB Standort geplant war, wollte er sich Ende 44 hierher versetzen lassen.
Seinen Aussagen nach wurde der WB-Riese hier aber nicht errichtet.

Willy
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#15
Hallo
Ich habe einen Bekannten, der bei der Luftaufklärung in Helgoland und später dann in Mörbisch war. Als er erfuhr, dass bei Vöcklamarkt ein WB Standort geplant war, wollte er sich Ende 44 hierher versetzen lassen.
Seinen Aussagen nach wurde der WB-Riese hier aber nicht errichtet.
Danke @Willy für die Info!
Das könnte realistisch sein! Fundament fertiggestellt, Gerät aber nicht (mehr...Ende 44- Anfang 45) montiert. Siehe die vorhandenen Fundamentschrauben zur Befestigung der Anlage, die noch relativ gut erhalten sind! Bei den mir sonst bekannten Fundamentsockeln für Würzburg-Geräte sind diese Schrauben meist entfernt (herausgerissen, autogen abgetrennt usw. ...).

lg
josef
 

Flakuntergruppe

† (22. November 2021)
#16
Sicher, egal ob "Schwere- oder Mittlere- Flugm. Leit-Kompanien", die Stellungen bestanden immer aus mehreren Einzelgeräten. Bei den ehemaligen sich in Österreich befindlichen FuMG-Stellungen muss man froh sein, überhaupt noch Reste zu finden... Nur bei den im letzten Kriegsjahr installierten "Würzburg-Riesen" zur Zielerfassung bei den Flakbatterien im Großraum Wien handelte es sich um Einzelgeräte.
lg
josef
Servus Josef.
Es gibt zwar schon einen Thread, welcher u.a. ein FuMG 65 in Treffling bei Linz beinhaltet (03-02-2009, 11:39), weil das Thema aber hier noch einmal zur Sprache kommt, einige Fotos im Anhang. Das FuMG 65 in Treffling dürfte in erster Linie der 12,8 cm RAD-Doppelbatterie 2./340 zur Feuerleitung gedient haben.
Gruß Flakuntergruppe
 

Anhänge

Flakuntergruppe

† (22. November 2021)
#17
Sicher, egal ob "Schwere- oder Mittlere- Flugm. Leit-Kompanien", die Stellungen bestanden immer aus mehreren Einzelgeräten. Bei den ehemaligen sich in Österreich befindlichen FuMG-Stellungen muss man froh sein, überhaupt noch Reste zu finden... Nur bei den im letzten Kriegsjahr installierten "Würzburg-Riesen" zur Zielerfassung bei den Flakbatterien im Großraum Wien handelte es sich um Einzelgeräte.
lg
josef
Servus Josef.
Weiß vielleicht jemand etwas über einen „Würzburg-Riesen“ im Raum Tiestling (siehe Anhang). Er dürfte der Ln.-Truppe gedient haben. Die ermittelten Messwerte werden aber vermutlich den Flakregimentern 118 und 128 zur Verfügung gestellt worden sein.
Gruß Flakuntergruppe
 

Anhänge

josef

Administrator
Mitarbeiter
#18
@Flakuntergruppe nochmals :danke für die Fotos und Infos!

Bei den FuMG-Geräten in Treffling und Tiestling dürfte es sich um direkt den Flak-Einheiten zugeteilte "Würzburg-Riesen" gehandelt haben. FuMG-Stellungen von Flugmeldeeinheiten der Luftnachrichtentruppen hatten Decknamen. Solche sind für die beiden genannten Orte für mich in der Eile nicht zuordenbar!

lg
josef
 
B

bunkersachse

Nicht mehr aktiv
#19
ich hab mal noch eine meldung zum gesamtthema gefunden

... "Wetterpeilzug 510 und Versuchswetterzug "Würzburg". bei der Heeresgruppe Nord. Die einzelnen Einsatzorte des WPZ 510 finden sich in der Barbara-Meldung Nr. 7, S. 7. Der Versuchswetterzug "Würzburg", der als erster mit Hilfe der Würzburg - Geräte Wetterbeobachtung mit Hilfe von Radartechnik vornahm. Das rasche Vorrücken der Roten Armee machte der praktischen Anwendung dieser modernen Technik bald ein Ende." ...
 
G

gollhamj

Nicht mehr aktiv
#20
Würzburg Riese

Hallo,

kann jemand helfen? In welchem Abstand waren die Würzburgriesen normalerweise aufgestellt? Oder gibt es ein Radargerät das das selbe Fundament wir der Riese hatte?

MfG
 
Oben