josef

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#1
Wandergebiet Hochrindl

Machten einen kurzen Herbsturlaub im Osten der Nockberge auf der Hochrindl:

Morgendliche Sonnenaufgänge
Sonntag 24.10.2021

Blickrichtung SO von der Berghütte auf der Hochrindl über das "Feldkirchen-Moosburger Hügelland" - Frühtemperatur -1°
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Montag 25.10.2021
Gleiche Aufnahmerichtung wie oben: Am Horizont ragt die ca. 40 - 50 km entfernte Karawankenkette aus dem Nebelmeer - Frühtemperatur -2°
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Dienstag 26.10.2021
Die morgendliche Nebelwand liegt heute nur über den Beckenlagen von Klagenfurt, Wörthersee und dem Drautal - Frühtemperatur +1°
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Zoombild: Rechts der Mitte der Mittagskogel...

Tagsüber gab es an allen Tagen (inkl. Samstag) Sonnenschein...
 

josef

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#2
Wanderung auf der Hochrindl

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Ein ausgedehntes Netz von Wanderwegen bietet Bewegungsmöglichkeit für alle Altersgruppen...

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Knapp unter der Baumgrenze...

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...geht es über die Almen mit Ausblick auf die "Goldenen Herbstwälder"

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Blick Richtung westliche Nockberge

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Zoombild mit dem Falkert am rechten Bildrand (2308 m)

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Warten auf die Wintersaison..., die "Kanonen" sind in Stellung gebracht
 

josef

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#3
Fahrt auf der Nockalmstraße
Teil 1:


Am 24.10.2021 unternahmen wir eine Rundreise über die Nockalm-Mautstraße von Ebene Reichenau hoch zum Passübergang bei der Eisentalhöhe (2049 m) und wieder runter nach Innerkrems:


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Panoramakarte mit den Verlauf der Nockalmstraße

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Von Ebne Reichenau führt die Straße durch Waldhänge hoch...

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...in die Übergangszone zur Baumgrenze...

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...zum idyllisch auf ca. 1900 m gelegenen Windebensee

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Um das kleine, teilweise mit Schilf zugewachsene Gewässer führt ein Rundwanderweg. Auf den für die Nock-Region typischen unbewaldeten Grasbergen liegen noch geringe Schneereste von den Niederschlägen der vergangenen Tage...

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Die Umgebung spiegelt sich im glasklaren Gebirgssee...

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Trotz der Mittagstemperatur von +4° bedecken noch einige von den Minusgraden der Nacht stammende dünne Eisflächen die Wasseroberfläche...

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Im Uferbereich findet man von Flechten überzogene abgestorbene Baumreste...

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Zum Abschluss noch einige Herbstidylle...

Fortsetzung siehe Teil 2.
 

josef

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#4
Fahrt auf der Nockalmstraße
Teil 2:


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Vom Windebensee führt die Straße über einen Sattel in 2000 m Höhe und dann wieder abwärts ins Tal...

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...wo sie nach der Kapelle bzw. Querung eines Gebirgsbaches beim Karlbad wieder auf knapp über 2000 m hoch führt...

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...und oben angelangt hat man einen schönen Blick hinunter in den vorher beschriebenen Talabschnitt...

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Die Region oberhalb der Baumgrenze ist wieder erreicht...

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...am höchsten Punkt der Straße die Hütte auf der Passhöhe auf 2042 m Höhe.

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Das Zoombild mit Blickrichtung SW zeigt noch eine dicke Nebelschicht im Drautal (Bereich um Spittal an der Drau)...

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Rückblick nach NO...

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...und in die Gegenrichtung nach W mit der Ankogelgruppe im Hintergrund

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Und noch ein Zoomfoto der Ankogelgruppe im Grenzbereich Kärnten/Salzburg.

Zurück ging es dann vom westlichen Talort der Nockalmstraße Innerkrems nach Kremsbrücke an der Katschbergstraße und weiter nach Gmünd, auf der A10 bis Seeboden, entlang des Millstättersees - Radenthein - Bad Kleinkirchheim zum Ausgangspunkt Ebene Reichenau und wieder rauf auf die Hochrindl...
 
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#5
Das "Karlbad" in den Nockbergen

Die originellste Kuranstalt Österreichs liegt in etwa der Mitte der Nockalmstraße versteckt hinter einer Kurve in einem Hochtal. Der im Link zum Karlbad beschriebene Badebetrieb läuft nach wie vor in Ritualen wie vor 200 Jahren ab...

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Foto des im Kern mehrere Jahrhunderte alte Gebäude
(Bildquelle Wiki Datei:Nockberge Karlbad 2006 03.JPG – Wikipedia - CC-Lizenz, Aufnahme aus 2006 von Joadl )

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Info-Tafel am Zugang...

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...der von der üppigen Karla bewacht wird ;)


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Wandbild der alten Badeanstalt an einer Wand im Gastgarten. Wegen der vielen Leute, die an den Tischen die vorzüglich schmeckenden "Kärntner Schmankerl" verzehrten, machte ich keine Fotos dieses Bereiches.

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Der Badbereich im Erdgeschoss:
Links - mit einer Holzrinne wird das Wasser der im Haus befindlichen "Karlquelle" ins Freie geleitet.
Rechts - Detail das Wasserabflusses, im Hausinneren wird das Quellwasser zur Befüllung der Badebottiche aus Lärchenholz genutzt.

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Bereits benutzte Steine aus dem vorbeifließenden Bach, die zur Beheizung des Badewassers in den Bottichen auf einer Holzfeuerstelle bis auf 1000° erhitzt werden/wurden...

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"Zirbenschwingen" (Holzgefäße aus Zirbenholz) mit denen die glühend heißen Steine zu den mit Wasser aus der "Karlquelle" gefüllten Badebottichen gebracht wird.

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Die Badebottiche aus Lärchenholz mit den Abdeckbrettern.

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Weitere Bottiche in einem Nebenraum (schlechte Bildqualität, da durch ein Fenster aufgenommen...).
(Alle Fotos bis auf das Erste (Wiki), vom 24.10.2021)

...und noch ein im Netz gefundenes Video über die "Badeprozedur":

 

josef

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#6
BIODIVERSITÄT
Erstaunliche Artenvielfalt in den Kärntner Nockbergen
Als Biosphärenpark nehmen die Nockberge eine Sonderstellung zwischen Schutzgebiet, Kulturlandschaft und Regionalentwicklung ein

"Bei einer Wanderung durch die Nockberge kann man Pflanzenvertreter für Höhen zwischen 1500 und mehr als 2000 Metern kennenlernen." Susanne Glatz-Jorde, Landschaftsplanerin
Foto: Getty Images / iStock / batak1

Die Nockberge in Kärnten beherbergen eine enorme Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten. Das liegt einerseits an ihrem speziellen Untergrund, andererseits an der jahrhundertelangen Nutzung des Gebiets durch den Menschen und seine Weidetiere. Heute sind die Nockberge einer von vier Unesco-Biosphärenparks in Österreich und haben damit eine besondere Stellung zwischen Natur, Kulturlandschaft und Regionalentwicklung inne.

Nachdem eine Bürgerinitiative in den 1970er-Jahren die Entstehung eines riesigen Skigebiets in den Nockbergen erfolgreich verhindert hatte, hätte das Gebiet ein Nationalpark werden sollen. Allerdings entsprach die Kulturlandschaft, die den größten Teil des Areals ausmacht, nicht den nötigen Vorgaben. Stattdessen wurde es ein Unesco-Biosphärenpark, was den Gegebenheiten der Nockberge besser entspricht.

Biosphärenparks sind spezielle Landschaftstypen, in denen Natur und menschliche Nutzung beispielhaft in Einklang gebracht werden. Weltweit gibt es 714 davon. Sie alle bestehen aus der Naturzone, in der ausschließlich pflegende und traditionelle Nutzung erlaubt ist, der Pflegezone, in der vorsichtige Eingriffe vorgenommen werden dürfen, und der Entwicklungszone, in der der Fokus auf der nachhaltigen menschlichen Nutzung liegt.

Als erste Fachhochschule in Österreich erhielt die nahe gelegene FH Kärnten einen Unesco-Lehrstuhl für Schutzgebiete, durch den auch der Biosphärenpark Nockberge beforscht wird.

Almwirtschaft
Die Landschaft der Nockberge ist seit Jahrhunderten durch die Almwirtschaft geprägt. Würden die Almen nicht beweidet oder gemäht, würden mit der Zeit Büsche und Sträucher aufkommen, denen über kurz oder lang Bäume folgen würden. So aber findet man hier zahlreiche Pflanzenarten, die unter geschlossenem Baumbestand nicht vorkommen.

Die prominenteste davon ist der Echte Speik (Valeriana celtica): Die fünf bis 15 Zentimeter hohe Pflanze ist optisch recht unauffällig, spielt aber in den Nockbergen seit Jahrhunderten eine besondere Rolle. Verantwortlich dafür ist das Baldrianöl, das in ihren Wurzeln enthalten ist und ihr einen intensiven Geruch verleiht.

Die Wurzeln des Speiks waren schon in der Antike als Heilmittel gegen diverse Beschwerden, Räucherwerk und Seifenbasis in Verwendung. Selbst Kleopatra soll sie als Badezusatz verwendet haben. Der Speik, der nur in Österreich, Frankreich, der Schweiz und Italien vorkommt, stellte ein wertvolles und entsprechend begehrtes Handelsgut dar, das bis in den Orient verschifft wurde.

In der Folge gingen seine Bestände deutlich zurück, bis er 1936 unter Naturschutz gestellt wurde. Im Biosphärenpark Nockberge wird er heute noch von zwei Bauernfamilien schonend genutzt: Sie dürfen maximal 25 Kilogramm pro Saison per Hand ausgraben.

Beliebter Wintervorrat
Eine andere Charakterart der Nockberge ist die Zirbe (Pinus cembra) oder Arve. Die bis zu 30 Meter hohen Nadelbäume kommen nur in den Alpen und den Karpaten vor, wobei die Nockberge den größten Bestand der Ostalpen beherbergen. Die Bäume sind extrem widerstandsfähig gegen Frost: Selbst Temperaturen von minus 40 Grad Celsius überstehen sie problemlos.

Ihre Samen werden vom Tannenhäher verbreitet: Die Vögel holen sie aus den Zirbenzapfen hervor und fressen sie entweder gleich oder verstecken sie für den Winter. Rund 10.000 solcher Vorratslager legt ein Häher im Laufe einer Saison an; etwa 80 Prozent davon findet er wieder, aus dem Rest entstehen neue Zirben.

Die Menschen der Nockberge machen aus den Zapfen Likör oder Schnaps und verwenden das Holz der Zirbe unter anderem für den Möbelbau. Da die Zirbe eine geschützte Art ist, erfolgt ihre Nutzung unter Auflagen und in sehr geringem Ausmaß.
Neben diesen emblematischen Arten gibt es in den Nockbergen noch viele andere Pflanzen, wie zahlreiche Orchideen oder das nach Schokolade duftende Kohlröschen. Die Vielfalt der Flora ist einer geologischen Besonderheit des Gebiets geschuldet: Eine Kalkstörung zieht sich quer durch den von Urgestein gebildeten Untergrund, wodurch Spezies mit sehr unterschiedlichen Standortansprüchen oft nah nebeneinander vorkommen.
"Bei einer Wanderung von drei Stunden kann man hier alle Pflanzenvertreter für Höhen zwischen 1500 und mehr als 2000 Metern kennenlernen", sagt Susanne Glatz-Jorde vom Klagenfurter E.C.O. Institut für Ökologie.

Endemische Arten
Da manche Gipfel der Nockberge in der letzten Eiszeit nicht vergletschert waren, findet man hier viele Endemiten, also Arten, die nur in einem sehr kleinen Areal vorkommen. So hat etwa der Mornellregenpfeifer (Charadrius morinellus), einer der seltensten Brutvögel Österreichs, hier eines seiner inselartigen Restvorkommen außerhalb der nördlichen Tundren.

Auch alle vier heimischen Arten der Raufußhühner – Schnee-, Birk-, Auer- und Haselhuhn – brüten in den Nockbergen. Das Auerhuhn, die mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,3 Metern größte Art, ist das Wappentier des Biosphärenparks.
Als Standvogel braucht das Auerhuhn – wie viele andere Tiere – vor allem im Winter störungsfreie Gebiete. In den vergangenen Jahren wimmelte es im Biosphärenpark jedoch von Skitourengehern und Schneeschuhwanderern.

Um diese Entwicklung einzudämmen, soll ein Besucherleitsystem mit ausgewiesenen Routen entstehen. Wie Biosphärenpark-Leiter Dietmar Rossmann betont, brauche es "Rücksichtnahme jedes Einzelnen und Respekt vor der Natur", damit die Artenvielfalt der Nockberge erhalten bleibt. (Susanne Strnadl, 2.11.2021)
Erstaunliche Artenvielfalt in den Kärntner Nockbergen
 

josef

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#7
Nockberge: Schutz- statt Skigebiet
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Die Ausstellung „Das Fenster zum Biosphärenpark“ in der Glockenhütte ist neu gestaltet worden. Sie gibt einen Überblick über den Biosphärenpark Nockberge, die Entwicklung der Region und die Entstehung des Parks. Ursprünglich sollte ein riesiges Skigebiet entstehen, aber die Bevölkerung war dagegen. So entstand das Schutzgebiet.
Online seit heute, 6.30 Uhr
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Projektleiterin Monika Brandstätter sagte, die Ausstellung liefere zunächst einen Überblick über den Biosphärenpark, damit Besucher wissen, dass sie sich in einem international anerkannten Schutzgebiet befinden: „Die Stiege ins Obergeschoss zeigt einen kurzen Überblick über die Entwicklung, bis wir zum Biosphärenpark gekommen sind. Das ist eine ganz spannende Entwicklung. Im Obergeschoss ist das Hauptaugenmerk eigentlich ein Film. Da geht es um die Almwirtschaft, die die wichtigste Nutzung im Biosphärenpark ist, weil sie die Kulturlandschaft seit Jahrhunderten geprägt hat.“

ORF/Daniela Winkler

Miteinander von Mensch und Natur im Fokus
Für die neue Ausstellung musste Einiges adaptiert werden. Böden wurden verlegt bzw. abgeschliffen und Wände neu gestrichen. Im neuen Ausstellungsraum gibt es auch fünf Vitrinen, in denen die wichtigsten Lebensräume des Biosphärenparks gezeigt werden. „Das soll diese Vielfalt widerspiegeln. Das Besondere in den einzelnen Vitrinen ist nicht nur, dass die Tier- und Pflanzenwelt vorkommt, sondern wirklich versteckt in jedem Lebensraum der Mensch vorkommt. Das war uns besonders wichtig, weil ja ein Biosphärenpark ein Miteinander von Mensch und Natur ist und aufgrund dessen war es uns auch wichtig, dass der da drin vorkommt“, so Brandstätter.

ORF/Daniela Winkler
Natur entlang der Nockalmstraße

Altes Relief in neuem Gewand
Für die neue Ausstellung wurde aber nicht alles neu gemacht, man verband das Neue auch mit dem Alten. Ein gutes Beispiel dafür ist das Relief im ersten Stock: „Es ist mehr als 30 Jahre alt. Es zu restaurieren war nicht mehr möglich, weil man nicht mehr die Leute dafür hat, die das wiederherstellen können. Wir haben uns dafür entschieden, dass wir es trotzdem belassen. Wir haben es gereinigt und wieder aufgehängt und darüber einfach als Relief 2.0 einen Bildschirm mit Touchscreen angebracht, wo man sich die Nockalmstraße und die Umgebung genauer anschauen kann.“

ORF/Daniela Winkler
Ausstellung

Nockalmstraße als Ausgangspunkt für Wanderungen
Auf dem Bildschirm findet man zum Beispiel auch Wandertipps. „Wir sind immer davon ausgegangen, dass man bei der Nockalmstraße startet und dann wieder zum Ausgangspunkt zurückkommt, damit es einfacher ist. Gleich bei der Glockenhütte könnte man zum Beispiel auf den Klammnock starten, weiter auf den Mollnock gehen und den hohen Steig wieder zurück zur Glockenhütte. Das ist eine mittelschwierige Wanderung und sicher für fast jeden Geher machbar“, sagte Brandstätter.

Auch die diversen Ausstellungen und Themenwege entlang der Nockalmstraße werden hier angezeigt. Eigens für die Ausstellung wurde auch ein Film produziert. Herzstück ist die Almwirtschaft. So wird darin zum Beispiel über Schwendmaßnahmen berichtet, damit die Almen frei bleiben, sagt Brandstätter: „Ansonsten wären die Nockberge bis oben hin bewaldet, bis hin zu einem Halter, der das Almvieh hält. Dann sehen wir noch die heiligen Bachhütten, wo einfach gesagt wird, dass trotzdem der Tourismus eine große Rolle spielt.“

ORF/Daniela Winkler
Die Pflegezone

Almprodukte werden veredelt
Auch die Herstellung von Produkten auf der Alm spiele eine Rolle. Sie sei das Herzstück, weil aus der Milch auf der Alm Käse, Butter und Topfen gemacht werden. „Bei der heiligen Bachhütte zum Beispiel sind drei Generationen eingebunden, die alle aktiv mitarbeiten. Die Adelheid ist über 90 Jahre alt und steht jeden Tag um 5.00 Uhr auf, damit sie ihre Butter und ihren Topfen fertig macht.“

Der Begriff Biosphäre stehe für Lebensraum. International gebe es Biosphärenreservate. In Österreich habe man sich für das Wort Park entschieden, weil jener der Reservate nicht positiv behaftet sei: „Das sind einfach besonders schützenswerte Lebensräume, wo es aber um das gemeinsame Leben von Mensch und Natur geht. Also wo nicht der Naturschutz im Vordergrund steht, sondern auch die Menschen, die da leben, wirtschaften und die gesamte Region ja seit Jahrhunderten prägen.“

Vier Gemeinden – drei Zonen
Der Biosphärenpark Nockberge erstreckt sich über die vier Gemeinden Ebene Reichenau, Bad Kleinkirchheim, Radenthein und Krems in Kärnten. Er wird in drei Zonen – Naturzone, Pflegezone und Entwicklungszone – eingeteilt. Die Naturzone umfasst jene Gebiete, die total schützenswert sind und wo kein Eingriff seitens des Menschen vorgesehen sei.

Um die Naturzone herum befindet sich die Pflegezone. Auf den Almen passiere die Almwirtschaft über die Sommermonate, so Brandstätter: „Die Bergmahd ist einfach. Da werden abwechselnd im Zwei-Jahres-Schritt-Flächen auf der Alm gemäht. Früher war das ganz wichtig, um mehr Futter für die Tiere im Tal zu haben. Heute haben sie eine große Vielfalt an Pflanzen und Kräutern und aufgrund dessen wird teilweise noch immer gemäht.“

Volksabstimmung: Schutzzone statt Skigebiet
Der Biosphärenpark hat eine spannende geschichtliche Entwicklung hinter sich, so Brandstätter: „Wir waren ja eine sehr struktur- und wirtschaftlich schwache Region und dann wurde ja überlegt, was man daraus machen kann. Es wurden dann Pläne ins Leben gerufen, dass man das gesamte Gebiet der Nockalmstraße zu einem Riesenskigebiet ausbaut. Die Bevölkerung stellte sich auf die Hinterfüße und sprach sich dagegen aus. Es gab eine Volksabstimmung, aus der eindeutig hervorging, dass das Gebiet unter Schutz gestellt werden und nicht touristisch erschlossen werden soll.“
Es gab einige Veränderungen im Laufe der Geschichte des Biosphärenparks, so Brandstätter. Zwar habe es nie eine internationale Anerkennung als Nationalpark gegeben, weil einfach die Region der Nockberge kein typischer Nationalpark ist, dennoch lebe man von der Almwirtschaft. Auch die Region selber wurde von Menschenhand gestaltet. 2012 wurde die Region als Biosphärenpark ausgezeichnet.

ORF/Petra Haas
Der idyllische Windebensee

Ausstellung soll einige Jahre zu besichtigen sein
Wichtig bei der Neugestaltung der Ausstellung war auch der Nachhaltigkeitsgedanke. So wird man „Das Fenster zum Biosphärenpark“ nicht nur heuer besuchen können. Die Ausstellung, die im Zuge eines Leader-Programms entstand, soll für die nächsten fünf bis sieben Jahre zu sehen sein.
02.08.2023, red, kaernten.ORF.at

Link:
Nockberge: Schutz- statt Skigebiet
 
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