Historische Grenzsteine, Kilometer-, Meilen-u. sonstige Weg- u. Hinweissteine

Xandl78

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#41
Dürfte stimmen, war auch mein erster Gedanke. Ich habe da etwas gefunden betreffend Linz/Auhof, Seiten 42 und 43:

https://www.jku.at/fileadmin/marketing/Presse_Savoy/News/2018/Maerz/JKU_Gelaendegeschichte.pdf

„…man bestellte vorerst einmal Grenzsteine für noch nicht gekaufte Heeresliegenschaften (also nicht für die Infanteriekaserne). Am 9. Juni 1941 „ersucht[e]“ die Heeressstandortverwaltung die Firma C. Bergmann (Linz, Fadingerstraße 18) „um eheste Lieferung von 100 Stück Vermarkungssteinen (Normaltype) mit Vermessungskreuz und der Bezeichnung W H“ (steht für Wehrmacht Heer, entsprechend einer Verordnung von 1936 (Siehe Fußnote198)). „

Fußnote 198: Verordnung des Oberbefehlshaber des Heeres vom 19.2.1936 als „sinngemäße Anwendung der Nr. 436 der Allgemeinen Heeresmitteilungen 1935“, am 19.3.1941 von „Oberkommando des Heeres (Ch H Rüst u. BdE“ (Chef des Heeres und Befehlshaber des Ersatzheeres) an die Wehrkreisverwaltung XVII geschickt, Betreff: „Kennzeichnung der Grenzsteine für reichseigene Grundstücke (Heer)“. Ch H Rüst u. BdE war Generaloberst Friedrich Fromm, im März 1945 wegen „Feigheit vor dem Feind“ erschossen.
 
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Stoffi

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#42
Ich war heute in der lobau spazieren und habe zwei interessante Steine entdeckt

Km Angabe der „Lobaubahn“ sprich an der ehemaligen Trasse zwischen Ölhafen und Baustelle Donau-Oder-Kanal
8km.jpg

Die zweite Entdeckung inder Lobau ist mir allerdings nicht ganz klar
GE-> 30 Minuten
GW-> 30 Minuten

Den GE->30 Minuten hab ich als erstes Entdeckt und dacht mir "Groß Enzersdorf in die Richtung 30 Minuten" allerdings wäre er
a) 90 Grad verdreht
b) der zweite Gemeine Wien-> 30 Minuten wäre dann unlogisch (und ja Eßling war vor '38 noch nicht bei Wien)
c) das ganze ist eigentlich entlang eines Pfades im Dschungel

IMG_6852.JPG IMG_6854.JPG

Stoffi
 

josef

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#43
Der Weinviertler Historiker Wolfgang Galler forschte nach Spuren historischer Grenzsteinversetzer und die Sagen über die Bestrafung nach deren Ableben...

Feurigen Männer und Untoten auf der Spur
Weinviertler Historiker Wolfgang Galler forschte nach Spuren historischer Grenzsteinversetzer.
NÖN-Mistelbach, von Carmen Gmeinböck. Erstellt am 13. Februar 2021


Oft war den Volkskundesagen nach die illegitime Vergrößerung des Grundstücks durch das Versetzen des Grenzsteins der Auslöser, um zum Wiedergänger zu werden.
Foto Wolfgang Galler, zVg
Die Grenzen des Bezirks Mistelbach wurden zuletzt 1970 geändert. Grenzziehungen stießen seit jeher auf großes Interesse bei den Menschen und zu illegalen Grenzsteinversetzungen war es in der Vergangenheit auch immer wieder gekommen. Diese waren häufig Thema von allerlei Büchern und volkstümlichen Sagen.


Wolfgang Galler erforschte die Geschichte.
Foto Wolfgang Galler, zVg

„Im Mittelalter wurden die Grenzen einer Schenkung abgeritten oder abgegangen, woraus beispielsweise der Rechtsbrauch des Umritts entstand, der bis zur ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts von den Dorfgemeinschaften vollzogen wurde. Weiß gekalkte Grenzsteine spielten dabei eine wichtige Rolle, um die Ortsgrenzen genau anzuzeigen“, erzählt Wolfgang Galler, leidenschaftlicher Historiker. Der Wolkersdorfer widmete dem Thema eine entsprechende Forschungsrecherche.

Was aber, wenn jemand nach mehr Grund und Boden trachtete und die Grenzsteine bei Nacht und Nebel weiter auf das Nachbargrundstück zog? Schenken wir den typischen Sagen Glauben, so waren diese Grenzsteinversetzer nach ihrem Ableben dazu gezwungen, als Untote immer wieder in das Reich der Lebenden zurückzukehren, um schließlich ihre Erlösung zu finden. Und dies konnte nur geschehen, wenn sie einem Menschen begegneten, der trotz der furchteinflößenden Streiche, die die Untoten ihnen spielten, nicht fluchten. Oftmals traten die Grenzsteinversetzer als „feuriger Mann“ auf. Feuer spielte bei der Auflösung des Unrechts eine Rolle, wie es auch in den Marchfeldsagen beschrieben wird.

Anton Mailly, einer der bekanntesten österreichischen Sagensammler, veröffentlichte Erzählungen über „feurige Männer“ in seinen „Sagen aus dem Bezirk Mistelbach“. „Die Erlösung des Wiedergängers erfolgte dabei oft schon, indem dieser eine Antwort auf seine Frage erhielt, nämlich, wo er denn den Grenzstein nun hinplatzieren solle. Dorthin, wo er ihn hergenommen habe, gaben ihm die Männer, denen er erschienen war, zur Antwort“, weiß Galler.

Motiv des Aufsitzens in Ostösterreich verbreitet
Bekannt ist das Motiv des Erlöstwerdens auch von den Aufhockern aus Ostösterreich. Der Erlösungssuchende, der aus seinem Grabe gestiegen war, hockte auf einem Pferdewagen auf, der zum Markt fuhr oder Wein holte. Dabei wurde der Wagen immer schwerer und die Pferde gerieten ins Schwitzen. Knallte der Wagenführer die Peitsche und fluchte, so konnte der Aufhocker seine letzte Ruhe nicht finden und musste so lange aus dem Fegefeuer wiederkehren, bis er an einen Wagenführer geriet, der seinen Wagen ohne Fluchen und mit viel Geduld an sein Ziel führte.
Zu guter Letzt gab es die kopflosen Reiter, die manchmal von der Bevölkerung nachts gesichtet wurden. Diese waren ebenfalls Wiedergänger, hatten sich zu Lebzeiten etwas zu Schulden kommen lassen und waren posthum enthauptet worden, um dem Grabe schwerer entkommen zu können.

Ein solches Grab aus dem Vormittelalter wurde bei den Sondierungsarbeiten für die Autobahn A5 in der Nähe von Gaweinstal ausgehoben. Die Beinknochen lassen auf einen Reiter schließen, das Kuriosum jedoch war, dass statt des Reiters Schädel ein Kindskopf auf seinen Beinknochen lag. „Bei den Sagen verhält es sich so, dass die älteste Fassung immer die am nächsten der Wahrheit war, da es später zu Ausschmückungen kam, die die Geschichte verzerren“, erzählt Galler.
Feurigen Männer und Untoten auf der Spur
 

Bunker Ratte

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#46
Grenzsteine 1651 Pulkau Bründltal
Westlich der Bründl-Kapelle hart an der Grenze zur Gemeinde Rafing stehen diese beiden barocken Sandstein-Grenzsteine. Sie sind im rechten Winkel zueinander aufgestellt und markieren die Grenze zwischen der Pulkauer Freiheit und der Rafinger Freiheit
Jeder der Steine trägt auf einer Seite das aus zwei Krügen bestehende Wappen von Pulkau mit der Inschrift "Pulkau" und "1651". Vermutlich waren die beiden anderen Seiten ursprünglich mit dem Wappen von Stift Zwettl markiert. Infolge von Verwitterung sind davon aber keine Spuren mehr zu erkennen.
Jeder der Steine trägt auf einer Seite das aus zwei Krügen bestehende Wappen von Pulkau mit der Inschrift "Pulkau" und "1651". Vermutlich waren die beiden anderen Seiten ursprünglich mit dem Wappen von Stift Zwettl markiert. Infolge von Verwitterung sind davon aber keine Spuren mehr zu erkennen.
Quelle:Grenzsteine Pulkau

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josef

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#55
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