Es geht um eine hölzerne, zusammenschiebbare Magierus-Hängeleiter der Feuerwehr aus dem Jahr 1899. Acht oder neun Jahrzehnte war die Leiter aus Eichenholz im Einsatz und leistete gute Dienste. Archivbilder zeigen sie noch beim Einsatz nach dem Bombenattentat beim Völkermarkter Rathaus im Jahr 1979. Die grüne Leiter ist neun Meter lang, 2,40 Meter hoch und hat hohe Räder. Auf 18 Meter Länge ließ sich die Leiter ausfahren.
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Die gesuchte Leiter im Hintergrund zusammengeschoben
Alles ist noch da, der Lieferschein, die Rechnung, zahlreiche alte Bilder - nur von dem guten Stück selbst fehlt jede Spur. Wie eine 18 Meter lange Leiter verschwinden konnte, ist bis heute ein Mysterium: „Das bleibt auch für uns ein Rätsel“, sagt Ehrenkommandant Ernst Eberle. Aus Platzmangel wurde die Leiter vor 30 Jahren aus dem Rüsthaus ausquartiert und in Wirtschaftsgebäuden untergebracht, „und dann hat sich ihre Spur verloren.“
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Auch nach dem Bombenattentat beim Völkermarkter Rathaus im Jahr 1979 war die Leiter im Einsatz
Seit vier Jahren sucht man nun schon nach dem historischen Teil, jetzt wird die Zeit knapp. Denn heuer jährt sich das 150-igste Jubiläum der Völkermarkter Feuerwehr. „Die Leiter ist ein wichtiger Bestandteil unserer Feuerwehr-Geschichte. Es wäre schön, sie bei der Jubiläumsfeier dabei zu haben“, sagt Feuerwehr-Kommandant Rahman Ikanovic.
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Rechnung und Lieferschein sind noch da - nur die Leiter nicht
Erster Hinweis war Fehlalarm
Die Feuerwehr Völkermarkt bittet nun um „zweckdienliche Hinweise“ aus der Bevölkerung - vielleicht die letzte Chance, um die Leiter doch noch zu finden. Auch ein Fahndungsaufruf in „Radio Kärnten“ wurde bereits gemacht. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung wurde Mittwochvormittag in einem Stadel in Gablern bei Eberndorf eine verstaubte, grüne Leiter gefunden. Allerdings war dies ein Fehlalarm, die Stadel-Leiter sieht zwar ähnlich aus, ist aber nicht die alte Feuerwehrleiter.
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Ähnlich, aber nicht das Original
Auch wenn die Eichenleiter heute längst veraltet ist, damals, vor 119 Jahren, war sie mit ihren 18 Metern Länge modernste Technik und viel im Einsatz. „Damals gab es schon dreistöckige Häuser in Völkermarkt. Für Einsätze in diesen Höhen war die Leiter sehr wichtig“, sagt Feuerwehrmann Ewald Illitsch.
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Ursprünglich wurden 900 Gulden oder Kronen für die Leiter bezahlt, das ist nicht ganz klar. „Heute jedenfalls ist die Leiter unbezahlbar“, sagt Kommandant Ikanovic.
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Die Feuerwehr auf Leiter-Suche
Publiziert am 21.02.2018