Indonesien: Vulkan-Explosion Insel Krakatau 27. August 1882

josef

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Das bisher lauteste Geräusch verursachte Schockwellen wie von 100.000 Atombomben

Die Explosion des indonesischen Krakatau war noch in fast 5.000 Kilometern Entfernung deutlich zu hören
Am 27. August 1883 stieß die Erde das lauteste je registrierte Geräusch aus: Quelle für das welterschütternde Krachen war die indonesische Insel Krakatau in der Sundastraße zwischen Java und Sumatra, die bei einer gewaltigen vulkanischen Eruption explodierte. Das Getöse dieses Ausbruchs war selbst noch Tausende Kilometer weit entfernt klar und deutlich zu vernehmen, wie der Physiker Aatish Bhatia auf "Nautilus" berichtet.

Inzwischen weiß man, dass die Schockwellen des Ausbruchs die Erde mindestens vier- bis siebenmal umkreisten, ehe sie abebbten. Berechnungen ergaben überdies, dass die Explosion des Vulkans der Sprengkraft von bis zu 2.000 Megatonnen TNT entsprach – was 100.000 Hiroshima-Bomben gleichkommt.

Bewohner von Westaustralien und Papua-Neuguinea in 3.200 Kilometern Distanz etwa beschrieben demnach "eine Serie von lauten Knallen, die an Artilleriefeuer aus nordwestlicher Richtung" erinnerten. Noch auf der Insel Rodrigues im Südwesten des indischen Ozeans, also fast 5.000 Kilometer entfernt von dem Ausbruch, berichteten Ohrenzeugen von deutlich hörbarem Getöse. 160 Kilometer vom Krakatau entfernt betrug die Lautstärke der Eruption noch 172 Dezibel – das entspricht dem Geräuschpegel einer startenden Rakete in unmittelbarer Nähe und liegt weit über der Schmerzgrenze von 130 Dezibel.

"Alle glaubten, die letzten Tage der Erde seien gekommen"
Der Ausbruch, der noch mehrere Monate später Auswirkungen rund um den Globus zeigte, schickte 20 Kubikkilometer Lava und Gestein mit annähernd zweifacher Schallgeschwindikeit in den Himmel. Als die bis zu 800 Meter hohe Formation aus den Vulkanen Rakata, Danan und Perbuwatan in die Luft flog, strömten Wassermassen in die geleerten Magmakammern. Ein bis zu 40 Meter hoher Tsunami ist die Folge. Heißer Ascheregen geht noch 400 Kilometer weiter nieder. Mehr als 150 Dörfer werden an den Küsten der Inseln Sumatra und Java zerstört, 40.000 Menschen sterben.

Der erste Offizier des US-Dreimasters "W.H.Besse" erlebte das Spektakel keine 100 Kilometer nordöstlich der Insel auf seinem Schiff: "Es war Mitternacht zur Mittagszeit, mit der Bö setzte ein starker Ascheregen ein, die Luft war so stickig, dass man kaum atmen konnte", notierte er damals im Logbuch. "Fürchterliches Getöse vom Vulkan her, der Himmel voller Lichtblitze ... das Heulen des Windes, der durch die Takelage fuhr, war eines der schauerlichsten Erlebnisse, das man sich vorstellen kann ... alle glaubten, die letzten Tage der Erde seien gekommen." (tberg, red, 21.4.2018)
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https://derstandard.at/200007828060...usch-verursachte-Schockwellen-wie-von-100-000
 
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