Kärnten: Mystischer, sagenumwobener Lindenbaum...

josef

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Franzosenlinde: Sagenumwobenes Naturerbe
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In Pritschitz zwischen Pörtschach und Krumpendorf steht ein alter Lindenbaum. Er hat eine besondere Geschichte. Unter anderem soll Napoleon in ihrem Schatten gerastet haben. Deshalb nennt man den Baum auch Franzosenlinde.
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Kärntens Lindenbäume zählen zu den Naturdenkmälern im Land, so Kärnten Guide Astrid Legner. Es gebe mehr als 260 solcher Exemplare: „Mehr als die Hälfte, also 149, sind einzelne Bäume. Das sind hauptsächlich Lindenbäume. Sie haben eine sehr lange Lebensdauer. Man sagt von Linden, dass sie 300 Jahre kommen, 300 Jahre stehen und 300 Jahre gehen. Da sind wir fast schon bei tausend Jahren.“ Aus diesem Grund gebe es in Kärnten zahlreiche dieser Bäume, die als „Gerichtslinden“ oder Ortsmittelpunkte fungieren.

Johann JaritzCC BY-SA 4.0
Die Franzosenlinde als Wegkreuz

Knöcherner Stamm bringt jedes Jahr Grün hervor
So wurde auch die Pritschitzer Linde zu einem Naturdenkmal. „Heute befindet sich in der Mitte des Stammes ein Wegkreuz. Sie hat einen knöchernen, unregelmäßigen Stamm, aber trotzdem grünt sie jedes Jahr und gibt vielen tausenden Kleintieren Wohnraum.“ Sie gelte als Anhaltspunkt entlang des Weges von Pörtschach nach Klagenfurt.

Sie erzähle auch viele Geschichten, so Legner: „Hier haben schon im Mittelalter die Ritter mit ihren Pferden im Schatten des Baumes Rast gehalten. Es gab daneben auch ein Wirtshaus, den Lindenwirt und einen Lindenschmied.“ Auch Napoleon soll angeblich unter der Pritschitzer Linde Rast gehalten haben, als er 1797 von Italien nach Kärnten kam: „Es war für ihn sehr anstrengend und er wollte dort Rast halten." Deshalb trägt die Pritschitzer Linde also auch den Beinamen Franzosenlinde.“

Napoleon soll aber nicht nur gerastet, sondern auch übernachtet haben, das sei laut Legner aber eher unrealistisch. Kurz vor seinem Ziel Klagenfurt werde er wohl nicht hier geschlafen haben.

Heiliger Baum der Germanen und Slawen
Der Lindenbaum galt bei den Germanen und Slawen als heiliger Baum. Nach den Kriegen gab es oft den Brauch Friedenslinden zu pflanzen. Viele Orte tragen auch die Linde in ihrem Namen. Der Name der deutschen Stadt Leipzig leitet sich vom sorbischen Wort Lipsk ab und bedeutet Linden-Ort. In Tschechien gilt die Linde als nationaler Symbolbaum. In Kroatien ist die lipa – also die Linde, eine Untereinheit der Kuna und somit Teil der gesetzlichen Landeswährung.

Die Linde – im Musikleben fest verankert
Auch musikalisch wurde die Linde immer wieder verankert. Franz Schubert vertonte das Gedicht „Der Lindenbaum“ von Wilhelm Müller, Friedrich Silcher machte daraus das Lied „Am Brunnen vor dem Tore“. Im Gailtal wird zum Kirchtag unter der Linde der Lindentanz aufgeführt.
Die Linde – und nicht nur die in Pritschitz – ist ein besonders schützenswerter Baum. Laut Naturschutzgesetz dürfte man nicht eingreifen, so Legner. Auch das Verewigen seiner Liebe in Form eines geschnitzten Herzerls ist – auch wenn man sein Glück mit vielen Teilen möchte – nicht erlaubt.
21.03.2020, red, kaernten.ORF.at
Franzosenlinde: Sagenumwobenes Naturerbe
 
#2
Sind auch in der Nähe der “Weiberzahn“ und die Gletschertöpfe auch sehr interessant zu besuchen und alles bei einer Wanderung erreichbar! Um alle drei Dinge rank sich viele Geschichten und co
 
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