Kärnten: Suche nach Saurier-Fossilien im Geopark Karnische Alpen, den Lienzer Dolomiten und um den Weißensee

josef

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#1
Freiwillige für Saurierforschung gesucht
Der Geopark Karnische Alpen sucht freiwillige Helfer für eine Saurier-Spurensuche. Im Juni und Juli findet eine systematische Grabung nach Saurerierfährten statt. Bereits 1979 machte man dort erste Funde, 2013 wurde man wieder fündig.

Fast 300 Millionen Jahre kann man am Laaserberg bei Kötschach-Mauthen in die Vergangenheit blicken. Der Geopark sucht Helfer, die ohne Bezahlung ein paar Tage lang ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Gerlinde Ortner, die Leiterin des Geoparks Karnische Alpen, sagte, die gefundenen Fährten stammen von Sauriern. Sie werden immer wieder mit Dinosauriern verwechselt, doch die Saurier seien älter. Die Tiere seien 285 Millionen Jahre alt und lebten im Unterperm (vor 299–270 Millionen Jahren).


Sebastian Voigt
Die Platte wurde 1979 gefunden, sie zeigt Spuren eines Diadectomorphen, ca. zwei bis drei Meter groß und krokodilartig


Reptilien aller Größen
Das erste entdeckte Tier in den 1970er-Jahren sei krokodilartig und etwa drei Meter lang, gewesen. 2013 habe man kleinere Tierspuren gefunden. Einerseits waren die Spuren hühnerkrallenartig, wie von größeren Eidechsen. Die anderen sahen in etwa wie Spuren von größeren Geckos aus. Die Abdrücke hatten Hundepfotengröße, so Ortner. Auf dem Laaserberg wird seit den 70er-Jahren gegraben und geforscht. Die Platte mit den Spuren des krokodilartigen Tieres steht heute im Rathaus von Kötschach-Mauthen.



Sebastian Voigt
Fund von 2013, 50cm langes, schlankes Tier, Diapsid


Fossilienexperte aus Deutschland machte Funde
Das Interesse an den Sauriern schlief im Lauf der Jahre etwas ein, erst vor einigen Jahren rollten Gerlinde Ortner und ihre Wissenschaftler das Thema wieder auf: „Es hat sich aus Deutschland ein Fossilienexperte gemeldet, der mit einem italienischen Kollegen 2013 ins Gailtal gekommen ist, weil ihn das so interessiert hat. Sebastian Voigt aus Deutschland hatte nur eine Woche Zeit. Aber die Schicht, in der die Fossilien vorkommen, erstreckt sich über mehrere Kilometer, eine Suche im Heuhaufen.“ Aber schon kurze Zeit später habe er die ersten Funde gemacht, jetzt wisse man, wo man weitersuchen werde, so Ortner.



Sebastian Voigt
Fund von 2013, gedrungenes Tier, Symouria


Im Rahmen eines Interregprojekts habe man versucht, das Saurierprojekt einzubringen. Denn die Italiener hätten bereits in Italien Funde gemacht und sie in einer Ausstellung gezeigt. Beide Länder wollen nun zusammenarbeiten, so Ortner.


Sebastian Voigt
Der Teil des Geoparks, in dem die Funde gemacht wurden


Helfer von 26.6. bis 9.7. gesucht
Interessenten, die mitarbeiten wollen, müssen sich auf grobe Arbeiten einstellen. Ein Bagger grabe vor, der Rest müsse aber händisch abgetragen werden. Werkzeug sei vorhanden, man könne aber gerne eigenes mitbringen, so Ortner. Gebraucht werden Schlägel, Fäustel, Brecheisen und Schaufeln. Von 26. Juni bis 9. Juli soll unter wissenschaftlicher Aufsicht gearbeitet werden. Übernachtung und Verpflegung werden geboten. Die Fläche, die abgegraben werde, sei zehn mal zehn Meter groß. Man habe also nur für vier Personen Platz, denn die Funde müssen auch gesichtet und begutachtet werden.



Sebastian Voigt
Suche am Laaserberg


Die ältesten Nachweise von Vierfüßlern in Österreich stammen von hier, nun hoffen die Forscher auf mehr: „Wir haben bisher nur kleine Platten gefunden, bis auf die eine ganz alte in Kötschach. Mein Traum wäre, eine Fläche von ein paar Quadratmetern geschlossen freilegt, wo man die damalige Lebenswelt der Tiere sieht. Und vielleicht spektakulärere Funde. Versteinerte Knochen wären ein Traum.“

Links:
Publiziert am 30.05.2017
Freiwillige für Saurierforschung gesucht
 

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#2
Sauriersuche im GeoPark Karnische Alpen
Seit 27. Juni 2017 wird unter der Leitung vom GeoPark Karnische Alpen und Sebastian Voigt vom Urweltmuseum Geoskop in Deutschland systematisch nach Sauriern im Laaser Berg gegraben. Die Forscher werden von freiwilligen Helfen unterstützt.

Erstmals und gesichert nachgewiesen wurden in Österreich die fast acht Zentimeter langen Zehen von Tambachichnium, einem bis zwei Meter langen Räuber. Vom hundegroßen Amphisauropus, der schon 2013 im Laaser Berg gefunden wurde, wurden mehrere sehr schöne Fährten geborgen. Die anderen vielen Funde bedürfen noch näherer Bestimmung - mehr dazu in
Freiwillige für Saurierforschung gesucht.


S. Voigt
Amphisauropus


Spuren im Gestein
Vorsichtig tragen der deutsche Grabungsleiter Sebastian Voigt und die ehrenamtlichen Helfer die brüchigen Gesteinsschichten ab. Die Steine werden gespalten und auf Spuren untersucht. „Als würde ein Hund über Beton laufen, auf einem Gehweg, der gerade gemacht wird, die Eindrücke bleiben. Hier ist es genauso gewesen, nur auf Tonflächen, die langsam ausgetrocknet sind“, sagt Voigt. Der Saurierexperte fand den Platz am Laaser Berg vor einigen Jahren und nahm an, dass hier etwas im Gestein gefunden werden könnte. „Wir haben Spuren von einem sogenannten reptiliomorphen Amphib, gefunden. Das Tier ähnelt einem großen Salamander, der etwa 70 cm Länge erreicht“, sagt Voigt.


ORF
Amphisauropus


Fund mit internationaler Bedeutung
Besonders spannend macht die Arbeit die Interpretation von Sebastian Voigt, der die Spuren erklärt und in einen globalen Zusammenhang stellt. Denn ähnliche Spuren finden sich in Colorado, Thüringen und Mexico. Heute weit voneinander entfernte Gebiete, die aber vor rund 280 Millionen Jahren den zusammenhängenden Großkontinent Pangäa bildeten. Teil davon war auch der Laaser Berg bei Kötschach-Mauthen. Mit diesen Funden reiht sich das obere Gailtal in eine internationale Riege ein. In Österreich konnten diese Saurier-Relikte bisher nur an diesem Ort gefunden werden.


ORF
Spuren der Saurier im Gestein


Viele ehrenamtliche Helfer
Bis zum 9. Juli wird mit Hammer, Bürste und Scheibtruhe weiter nach Spuren gesucht. Ehrenamtliche Helfer zu finden, die die beschwerliche Arbeit nur für Kost und Logis erledigen, war nicht sonderlich schwer. „Wenn man hier Sachen freilegt, die schon so lange unter der Erdoberfläche verborgen waren, ist das wirklich sehr interessant“, sagt einer der freiwilligen Helfer.


ORF
Ehrenamtliche Helfer beim Graben


Lebenswelt der Saurier darstellen
Bereits nach wenigen Tagen des Grabens und Freilegens sind einige Kisten mit Fundstücken gefüllt. „Das eigentliche Ziel ist es immer die Ökologie, also das Ökosystem, darzustellen. Wir wollen wissen, wo haben diese Tiere gelebt und wie hat es damals hier ausgesehen“, so Voigt. Bis die Exponate im Museum in Dellach bewundert werden können, wird noch ein wenig Zeit vergehen, sagt die Leiterin des GeoParks, Gerlinde Ortner. „Auf jeden Fall werden wir Material entnehmen, die schönsten Stücke, und diese dann in den nächsten ein bis zwei Jahren in einer Sonderausstellung im GeoPark präsentieren.“


ORF
GeoPark-Leiterin Gerlinde Ortner und Grabungsleiter Sebastian Voigt


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Publiziert am 02.07.2017
http://kaernten.orf.at/news/stories/2851957/
 

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#3
Spuren von sechs Ursauriern entdeckt
Vor knapp einem Monat wurde im Geopark Karnische Alpen die heurige Saurierfährtensuche gestartet. Dabei wurden unter anderem die Fährten von sechs Ursauriern entdeckt.

Ein Fund, auf den die Forscher besonders stolz sind und der sie für alle Mühen entschädige, wurde in den letzten Arbeitstagen des Teams rund um den wissenschaftlichen Grabungsleiter, Sebastian Voigt vom Urweltmuseum Geoskop in Deutschland, gemacht.

Zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter und Bergbauern von der Dobra wirkten bei den Grabungen mit. Dabei konnte eine rund 1,5 Quadratmeter große Platte mit einer gut erkennbaren Fährtenfolge eines Amphisauropus geborgen. Diese Platte wird im Geoparkzentrum in Dellach verwahrt und wird nach Konservierungsarbeiten bei der nächsten Sonderausstellung im GeoPark-Besucherzentrum zu sehen sein.

„Trampelflächen“ entdeckt
Außerdem wurden 20 verschiedene Spuren und Marken identifiziert. Alleine vom Amphisauropus wurden mehr als 300 Hand- bzw. Fußabdrücke gezählt. Dieser Fährtentyp war in einzelnen Lagen so häufig, dass von den Forschern regelrechte Trampelflächen freigelegt werden konnten.

Obwohl die effektive Grabungsfläche mit rund 30 Quadratmetern sehr klein war, würden die vorläufigen Ergebnisse bereits einen erstaunlich umfassenden Einblick in die Welt des frühen Perms vor 285 Millionen Jahren ermöglichen, teilte der Geopark Karnische Alpen in einer Aussendung mit. Damals lag das Obere Gailtal in Äquatornähe und war Teil des Großkontinents Pangäa.


GeoPark Karnische Alpen
Grabungsteam bei der Bergung einer großen Platte

Spuren teilweise erstmals im Alpenraum entdeckt
Entdeckt wurden zum Beispiel Spuren des Batrachichnus, Varanopus und Tambachichnium, die erstmals am Laaser Berg bzw. teilweise sogar erstmals im gesamten Alpenraum nachgewiesen werden konnten. Neben den Fährtenabdrücken der sechs verschiedenen Ursaurier, den ältesten Nachweisen von vierfüßigen Landlebewesen im heutigen Alpenraum, wurden in der sogenannten Laas-Formation viele Zeugnisse gefunden, die helfen, das damalige Ökosystem zu rekonstruieren.

In den feinkörnigen Sedimenten blieben Trockenrisse, Algenmatten, Wellenrippel, Regentropfen, Pflanzenwurzeln, Insektenspuren und Wohnbauten im Boden lebender Weichtiere erhalten. Neben diesen Marken und Spuren wurden erstmals auch Reste körperlich erhaltener Tiere. Dabei handelt es sich um Panzerabdrücke kleiner Krebse, die im Kötschacher Berg gefunden wurden.

Alle Funde charakterisieren den einstigen Lebensraum als eine stark belebte Flussaue, in der im Jahresverlauf Regen- und Trockenzeiten einander abwechselten. Die Flusslandschaft dürfte Teil eines großen Gebirges gewesen sein, das mehrere hundert Kilometer vom Meer entfernt im Landesinneren lag.


GeoPark Karnische Alpen
Markierte Abdrücke

EU-Projekt ermöglichte Grabungen
Nach einer Umsetzungsmöglichkeit der Grabung suchte Geoparkleiterin Gerlinde Krawanja-Ortner seit 2013, als die ersten Funde an der Grabungsstelle gemacht wurden. Diese Möglichkeit ergab sich mit der Genehmigung des grenzüberschreitenden Italien-Österreich-Interregprojekts „GeoTrAC“, das vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE), vom Land Kärnten und von der Region finanziert wird.

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Publiziert am 20.07.2017
http://kaernten.orf.at/news/stories/2856071/
 

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#4
Den Sauriern im Gailtal auf der Spur
Im Gailtal haben einst die Saurier gelebt, was durch viele Funde belegt wird. Diese Fundstücke werden ab sofort im Geoparkzentrum in Dellach im Gailtal in einer Sonderausstellung gezeigt.
Saurier lebten vor 290 Millionen Jahren, nicht zu verwechseln sind sie mit den Dinosauriern, die erst 50 Millionen Jahre danach lebten. Einige Saurier hatten Klauen, andere Finger, und alle waren gerade einmal einen halben Meter groß. Generell werden darunter größere fossile Amphibien verstanden. Als Dinosaurier werden Saurier- und Reptiliengruppen bezeichnet, die nur während des Mesozoikums vor 250 bis 65 Millionen Jahren lebten.


ORF
Platte mit Wellenspuren

Erste Funde im Jahr 1979
Bisher wurden im Gailtal sechs Arten identifiziert, die einst durch die Wälder streiften. Die Leiterin des Geoparks Karnische Alpen, Gerlinde Krawanja-Ortner: „Die ersten Saurierspuren sind 1979 gefunden worden, beim Forstwegebau. Wenn irgendwo Forstwege gebaut werden, sind Geologen vor Ort, weil sie dann frisches Gestein haben. In den Kötschacher Berg wurde damals ein Weg gebaut und es waren sofort Geologen aus Wien da. Sie fanden Fährten, obwohl sie wohl eher Pflanzenfunde erwarteten. Denn für die versteinerten Bäume war der Kötschacherberg ja schon bekannt.“

Sechs Saurier identifiziert
Vor zehn Jahren stießen Geologen dann auf einem bemerkenswerten Fund: „Es war eine eineinhalb Quadratmeter große Platte, auf der man die Laufspuren von zwei Sauriern sieht. Die ist vom Kunsthistorischen Museum Wien präpariert und stabilisiert worden.“ Viele Funde brechen sonst an der Luft. Diese Platte lieferten den eindeutigen Beweis für die Saurier im Gailtal. 2017 fand eine weitere Fährtensuche statt, deren Ergebnisse alle Erwartungen übertrafen. Mehrere hundert Fuß- und Handabdrücke wurden entdeckt. Sechs verschiedene Ursaurier wurden identifiziert - mehr dazu in -Spuren von sechs Ursauriern entdeckt.


ORF/Peter Matha
Grabungen 2017 mit Gerlinde Krawanja-Ortner

Fossilien südlich der Drau gut erhalten
„In unserem Gebiet kommen Sedimentgesteine vor, die Fossilien enthalten. Die Grenze ist die Drau. Nördlich davon wurden Gesteine überprägt und Fossilien zerstört. Südlich ist das nicht passiert. Deswegen haben sich die Fossilien erhalten.“ Die Ausstellung beinhaltet einen Streifzug durch die Geschichte, wie alles anfing. Die Funde, die präsentiert werden, bieten einen Einblick in das Leben der Saurier: „Was wir von den Funden am Kötschacher Berg sagen können ist, dass sie sich an Wasserstellen gesammelt haben. Wir haben versteinere Seeufer gefunden mit wellenförmigen Strukturen.“

Link:
Publiziert am 01.06.2019
Den Sauriern im Gailtal auf der Spur
 

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#5
Knochen von ältesten Sauriern entdeckt
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Im Gitschtal sind Knochen der ältesten weltweit bekannten Saurier gefunden worden, sie sind 243 Millionen Jahre alt. Die Tiere zählen zu den kleinen Sauriern und lebten im Wasser. Paläontologe Georg Kandutsch aus Arriach widmet sich deren Erforschung und Konservierung.
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Die Saurier, die man beispielsweise aus „Jurassic Park“ kennt, existierten vor ungefähr 160 Millionen Jahren. Die meisten landläufig bekannten Saurier aber sind Kreide-Saurier, die vor zwischen 100 und 60 Millionen Jahre gelebt haben. Die in Kärnten entdeckten sind hingegen ca. 243 Millionen Jahre alt, so Kandutsch: „Der Abstand von den Sauriern, die aus den Medien bekannt sind, zum Menschen ist viel geringer als von meinen Sauriern zum Tyrannosaurus Rex.“

Die in Kärnten gefundenen Tiere gehören zu den ältesten Sauriern, die man überhaupt auf der Erde entdeckte. Sie sind wesentlich kleiner als die, die man für gewöhnlich kennt. Das Riesenwachstum habe erst im Jura-Zeitalter begonnen. „Jura-Gesteine haben wir in Kärnten leider so gut wie gar nicht“, so der Experte.


Georg Kandutsch
Steinplatte mit Saurierskelett

Auf Fischjagd spezialisierte Warmblütler
Die meisten Saurier, die Georg Kandutsch fand, sind in der Gruppe Pachypleurosaurus zusammengefasst und lebten im Wasser: „Man kann sie sich – im weitesten Sinne – wie eine große Eidechse vorstellen. Es war natürlich keine Eidechse, sondern ein Warmblütler, der im Meer lebte und Fische jagte.“

Man nimmt an, dass diese Saurier sehr schnell schwammen, um bei der Jagd auf Fische erfolgreich zu sein. Laut Kandutsch dürften sie über Schwimmhäute verfügt haben, die jetzt an den Skeletten nicht mehr zu erkennen seien. An einer ähnlichen Fundstelle am Luganer See in der Schweiz, am Fuße des Monte San Giorgio, wurden auch Skelette mit Embryos gefunden.

Auch er selbst verfüge über einen „Babysaurier“, sagt Kandutsch. Die Meeressaurier hätten ihre Jungen immer lebend zur Welt gebracht: „Man kann natürlich im Meer lebend keine Eier legen, wie es Reptilien sonst machen. Man hat auch nachgewiesen, dass sie ihre Jungen lebend im Meer geboren haben.“


Georg Kandutsch
So dürfte der Pachypleurosaurus ausgesehen haben

Kandutsch absolvierte ein Studium der Geologie und Paläontologie, Mineralogie und Petrographie sowie Philosophie an der Universität Graz. Seit fünf Jahren arbeitet er intensiv an der Aufbereitung der Fossilien. Fünfzehn Jahre lang bereitete er sich darauf vor. Umso mehr freut er sich jetzt über die besonderen Funde.

Saurierforschung in Österreich eher beschaulich
Laut Kandutsch entwickle sich die Saurierforschung extrem schnell weiter: „Momentan ist China führend. Der Staat hat ungefähr 700 Steinbrüche nur für Fossilien in Arbeit und investiert extrem viel in diese Forschung. In Europa ist es ein bisschen ruhiger und in Österreich sehr, sehr ruhig.“ Das Team des Saurierforschers ist jedoch sehr klein. Ein paar Helfer unterstützen ihn, vor allem Karl Weiß aus Berg im Drautal. Das Naturhistorische Museum habe hie und da kleinere Forschungsprojekte. Es seien dabei zum Beispiel Zähne entdeckt worden, aber keine ganzen Saurier, so wie in seinem Fall.

Jedes von Kandutschs Fundstücken sei zugleich das beste Saurierfossil Österreichs, schreibt der Naturwissenschaftliche Verein Kärnten auf seiner Homepage. Laut Kandutsch werde man bereits von Forschern aus China, der Schweiz, Frankreich und Amerika konsultiert: „Sie sind an unseren Funden interessiert, auch, um sie zu klassifizieren und zu beschreiben. Wir sind jetzt also auch ein Land, wo Saurierforschung betrieben wird.“


Georg Kandutsch
Steinplatte mit Fossil

Erkundungstouren lieferten irgendwann auch Ergebnisse
„Das Ganze fängt in Töplitsch bei Weißenstein an und geht hinauf bis zu den Lienzer Dolomiten“, so Kandutsch. Seine Exemplare fand er zwischen dem Gitschtal und dem Weißensee. In dieser Gegend investierte der Paläontologe sehr viel Geld und Zeit. Innerhalb von fünf Jahren absolvierte er ungefähr 500 Erkundungstouren. Der Hauptteil der Arbeit liege im Auffinden der Skelette.

Da es sehr schwierig sei, diese Fossilien zu finden, habe man sie nicht früher entdeckt, so Kandutsch: „Man würde meinen, es handle sich um Bitumenplatten aus Kalk, also spaltbare Schieferplatten. Die spalten sich blöderweise genau nicht dort, wo der Saurier ist.“
Er habe zehn Jahre gebraucht, um die Lage der Saurier im Gestein ausfindig zu machen, obwohl er schon damals viel im Gelände unterwegs gewesen sei: „Ich habe Fossilien und alles gefunden, aber keine Saurier. Ich schlage mit einem Hammer auf die Platten und erkenne dann am Querschnitt meist einen schwarzen Punkt. Das ist die Wirbelsäule. Mehr sehe ich zunächst nicht.“

Röntgen gibt Aufschluss über genaue Lage des Tieres
Beim Freilegen sei daher große Vorsicht gefragt. Wenn der Wissenschaftler aus dem Gelände zurück ist, macht er ein Röntgen, um zu erfahren, ob es sich wirklich um einen Saurier handelt und wie der genaue Verlauf des Tieres ist.

Da stellt man sich natürlich die Frage, wie diese Saurier Hunderte Millionen Jahre im Gestein erhalten bleiben konnten. Früher befand sich im Bereich der aktuellen Fundstätten in Oberkärnten ein Meer, in dem diese Tiere schwammen. Nach dem Tod sanken sie in den Schlamm ab. Es durfte jedoch kein Sauerstoff dazukommen und das tote Tier musste absolut ungestört bleiben: „Keine Wühler, keine Würmer, keine Krebse. Niemand darf den Kadaver anrühren. Dann muss er sich relativ schnell wieder bedecken. Es gab hier relativ viel Vulkanismus mit Regentuffen, die durch die Luft flogen, so ähnlich wie in Pompei. Sie deckten die Kadaver relativ schnell zu. Das bewirkte die gute Erhaltung.“

Der Paläontologe fand in Oberkärnten jedoch auch Landsaurier. Einer davon ist sogar ungefähr einen Meter lang. Die meisten Fossilien sind jedoch Meeressaurier.


Georg Kandutsch
Echte „Knochenarbeit“ mit Druckluft

Druckluft löst Knochen von Gestein
Der zweite Teil der Arbeit umfasste dann die aufwendige Präparation. Akribisch wird der Saurier von Kandutsch freigelegt. Dazu verwendet er Hochdruckstifte, die an Druckluft angeschlossen sind und vibrieren: „Sie schlagen in ganz kleinem Takt und bewirken die Trennung des Knochens vom Gestein.“

Einen Saurier, der im Wasser lebte, restauriert Kandutsch gerade. Es ist ein Pachypleurosaurus, der zirka 44 Zentimeter lang ist. Der Name bedeute „Dickrippensaurier“, weil er tatsächlich über dick ausgeprägte Rippen verfüge.


Georg Kandutsch
Saurierskelett

Bis zu tausend Stunden Arbeit stecken in Präparation
Zirka 50 Stück dieser sehr alten Saurier restaurierte Georg Kandutsch bereits, zehn davon sind sogar vollständig erhalten. An einem weiteren Fossil, das ebenfalls unversehrt auf einer Steinplatte zu sehen ist, hat er schon 500 Stunden gearbeitet, 400 sollen noch folgen: „Dieses Tier wird natürlich perfekt präpariert und ist eines der Schönsten, das ich von dieser Art habe. Ich habe auch über einen Meter große Tiere. Die Spitzenobjekte werden alle ab Mai im Museum Nockalmhof an der Nockalmstraße ausgestellt. Da gibt es seit einem Jahr einen eigenen Saurierraum. Ich gehe deswegen auf Ästhetik.“ Er möchte versuchen, Maximales zu bieten, deshalb tue er sich den großen Aufwand der Präparation auch an, so der leidenschaftliche Forscher.
23.01.2021, red, kaernten.ORF.at
Knochen von ältesten Sauriern entdeckt
 

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#6
Spuren von Saurier-Rätsel führen ins Gailtal
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Der ältensten Landsaurier der Welt befindet sich im Gailtal. Bereits im Jahr 1979 wurden in den Gailtaler Alpen Spuren dieses uralten Tieres gefunden. Sie sind Teil eines „Saurier-Puzzles“, das Experten weltweit vor Rätsel stellt.
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Der älteste Landsaurier, dessen Fährte auf einer großen Steinplatte zu sehen ist, gehört zur Sauriergruppe der „Querbeißartigen“ oder Diadectomorphen. Diese Saurier sind bedeutend, weil sich aus ihnen alle Landwirbeltiere, also auch der Mensch, entwickelten, so Gerlinde Krawanja-Ortner, die Leiterin des Geoparks Karnische Alpen: „Das ist ein Punkt in der Evolution, der in der Geologie extrem wichtig ist. Wir haben im Besucherzentrum eine Kopie. Die Originalplatte kann man in Kötschach im Rathaus besichtigen.“

Peter Brandstätter / www.bilddesign.net
Paddelsaurier aus dem Gitschtal

Kleinen Krokodilen nicht unähnlich
Gleich beim Eingang des Besucherzentrums in Dellach im Gailtal wird man auf die Spuren des ersten Landsauriers aufmerksam gemacht. Vor rund 290 Millionen Jahren soll er und seine Artgenossen gelebt haben: „Man steht am Beginn der Entwicklung der Saurier. Das waren noch nicht diese großen Dinosaurier, die man sofort im Kopf hat, wenn man Saurier hört. Unsere Saurier waren noch verhältnismäßig klein. Die Größten waren zwei, drei Meter lang. Die Kleineren waren so wie Eidechsen. Viele waren recht gedrungen – man muss sie sich wie ein plumpes Krokodil vorstellen.“
Die Kleinsten waren zirka 30 bis 40 Zentimeter lang. Es wurden im Gailtal sechs verschieden große Spuren gefunden – von großen bis zu sehr kleinen Tieren. „Bei ihnen kann man über die Entwicklung der Größe sehr wenig sagen. Wir wissen nur, dass diese Tiere in der Zeit in verschiedenen Größen hier nebeneinander gelebt haben.“

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Der Hauptfund der Grabung von 2017: die Laufspuren zweier Ursaurier

„Gailtal“ lag damals südlich des Äquators
Der erste Landsaurier hinterließ auf der Steinplatte Abdrücke von fünf Zehen. Sie ähneln jenen von Affen. Ein Skelett fand man im Gailtal jedoch nicht, so Krawanja-Ortner. Es sei spannend, warum man von den Tieren, von denen hier nur Spuren vorhanden sind, anderswo Skelette gefunden werden Das hänge mit der Bewegung der Kontinente zusammen. Damals, vor 290 Millionen Jahren, als diese Tiere durch die damals beginnende Wüste streiften, waren alle Kontinente zusammen. Der heutige Bereich des Gailtals lag südlich des Äquators.
„Diese Tiere durchwanderten den gesamten Kontinent, über tausende Kilometer. Als der Kontinent zerbrach bildeten sich die heute bekannten mehr oder weniger großen Kontinente. Die Gesteine verteilten sich dadurch über die gesamte Welt. Die roten Steine aus dem Kötschacher Raum, finden wir genau so in Amerika, in Tschechien, sowie in Deutschland und Marokko. Es ist ein weltweites Puzzle. Das macht die Geschichte mit den Sauriern auch so spannend“, so die Expertin.

Älteste Sauriernachweise in Österreich
Insgesamt wurden sechs verschiedene Landsaurierfährten im Kötschacher Berg gefunden. Sie sind die ältesten Nachweise von Sauriern in Österreich und lebten vor zirka 290 Millionen Jahren im Gailtal. Diese Spuren weckten auch Aufmerksamkeit von internationalen Experten, erzählt die Leiterin des Geoparks Karnische Alpen. Zwei Mal stellte ein Experte Saurierspuren fest, aber nicht jenen Saurier, der 1979 gefunden wurde: „Das war der Erste, aber es gab noch viele Weitere. Das war für den Geopark ganz toll.“ Für den Experten hingegen war es nicht der große Erfolg, weil er sich ein Skelett oder weitere Spuren des ersten Landsauriers erwartet hatte.

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Der neue Eingangsbereich im Besucherzentrum

Skelette geben Aufschluss über Fortbewegung
Im Besucherzentrum Georpark Karnische Alpen kann man jedoch sogar einen Nachbau des ersten Landsauriers betrachten. Krawanja-Ortner sagt, bei einer Fährtenfolge könne man ablesen, wie lange das Tier war. Durch Skelettfunde auf der ganzen Welt kann man schon sehr viel nachbauen.
Skelette wurden beispielsweise in den USA oder Deutschland gefunden. Im Besucherzentrum des Geoparks wird auch über das Rekonstruieren der Saurier ein Film aus Deutschland gezeigt. „Mit verschiedenen Experimenten wurde versucht, dem Tier auf den Grund zu gehen – sie machten das mit verschiedenen lebenden Tieren oder mit Computeranimationen über Schrittfolgen, -längen und -breiten.“

Auch kleine Meeressaurier zu bewundern
Nicht nur Spuren von Landsauriern wurden in den Gailtaler Alpen gefunden, sondern auch Meeressaurier. Zwei Skelette sind laut Gerlinde Krawanja-Ortner im Besucherzentrum zu besichtigen. Diese Skelette stammen von Meeressaurien, die um ungefähr 50 Millionen Jahre jünger sind als jene Fährten, die man von dem ersten Landsaurier fand. „Es waren keine Riesen im Meer, die meisten waren 20 Zentimeter lang. Sehr zart und klein. Es handelt sich um wunderbar erhaltene Skelette, die in mühevoller Arbeit, über viele Jahre, ausgegraben wurden.“

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Der neue Experimentierraum – Karla hilft

Versteinerungen ermöglichen Rekonstruktion
Geologen zog das Gebiet in den Gailtaler Alpen in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Fossilien immer wieder an. Es wurden nicht nur Saurier gefunden, sondern auch andere versteinerte Tiere, wie Schnecken, Muscheln, aber auch Schachtelhalme und versteinerte Bäume und Regentropfen. „Sie alle berichten uns über das, was in ihnen enthalten ist. Es ist möglich, aus diesen Gesteinen Welten zu rekonstruieren, von denen wir sonst nichts wüssten.“
02.09.2021, red, kaernten.orf.at
Spuren von Saurier-Rätsel führen ins Gailtal
 

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#7
Karnische Alpen geologisch einzigartig
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Die Karnischen Alpen im Südwesten Kärntens sind hunderte Millionen Jahre alt. Fast sein Leben lang beschäftigt sich Geologe und Paläontologe Hans Peter Schönlaub mit diesem Gebiet. In seinem Buch „Das Geologische Erbe der Karnischen Alpen“ gibt er einen Überblick über deren Einzigartigkeit.
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Die Karnischen Alpen gelten aufgrund ihrer Gesteine und Fossilien als weltberühmt. In dem neuen Buch findet man alle Gesteine darin erklärt, die zwischen 500 und 220 Millionen Jahre alt sind. Auch die Forschungsgeschichte wird im Buch erzählt. Bereits seit 1965 werde in den Karnischen Alpen intensiv geforscht, sagte Hans Peter Schönlaub. Er ist fast 80 Jahre alt und war von 1993 bis 2009 Direktor der Geologischen Bundesanstalt in Wien.

Reich an Fossilien
„Generationen von Geologen und Paläontologen haben eine derartige Fülle von Dokumenten überliefert, die an den Universitäten und in Museen gelagert werden. Darin kann man die Vergangenheit näher studieren. Wenn ein Spezialist kommt und sich für eine bestimmte Zeit interessiert weiß er, wo er die Nachweise für diese Zeit finden kann.“
Es gebe viele Alleinstellungsmerkmale, die nur in dieser Gegend vorkommen, so der Experte: „Ich habe Vergleiche mit anderen Vorkommen auf der Erde gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass hier viele einzigartige Vorkommen von Gesteinen und Fossilien sind.“

ORF
Karnische Alpen

Versteinerungen halten oft Überraschungen bereit
Fast 500 Millionen Jahre alt sind manche Gesteine, die in den Karnischen Alpen zu finden sind: „Es handelt sich dabei um Ablagerungs- oder Sedimentgesteine. Das sind Gesteine, die sowohl am Festland, als auch im Meer, entstanden bzw. dort abgelagert wurden und dann im Laufe der Erdgeschichte zu festem Gestein verfestigt wurden.“ Das Besondere an den Karnischen Alpen sind die Versteinerungen, die Tiere und Pflanzen von damals zeigen, sagt Schönlaub: „Sie erzählen die Geschichte der Erde und Evolution nach. Wie veränderten sich die Organismen, in denen es eine Fülle von Veränderungen gab.“

Forschungen ergaben, dass die ältesten Gesteine in den westlichen Karnischen Alpen vorkommen. In diesem Gebiet gab es laut dem Experten noch keine Versteinerungen. Es seien aber geochronologische Datierungen, also mit physikalischen Methoden nachgewiesene Alter in den Gesteinen und Mineralien entdeckt worden, die ein sehr hohes Alter anzeigen.

ORF
Fossil

In Grenznähe Überbleibsel aus Ordovizium
Die ältesten Fossilien, die bis jetzt in den Karnischen Alpen gefunden wurden, sind circa 460 Millionen Jahre alt und werde dem Erdzeitalter Ordovizium zugeordnet. Sie wurden an verschiedenen Stellen, wie zum Beispiel um den Wolayer See oder rund um den Plöckenpass gefunden. Auf italienischem Gebiet wurden Muscheln, Brachiopoden, also verschiedene schalentragende Organismen und Mikrofossilien, die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind, entdeckt: "Es gibt Kopffüßer, Korallen und Trilobiten, also eine Fülle von Fossilien.

Damals lagen die Karnischen Alpen allerdings weit südlich des Äquators, sagt Geologe und Paläontologe Hans Peter Schönlaub: „Sie wurden erst allmählich, im Zuge von Plattenbewegungen in die heutige Position, nördlich des Äquators, geschoben. Der Begriff Plattentektonik ist allgemein bekannt.“ Im Ordovizium wurden verschiedene Sande und Kalkschlämme abgelagert, die sich dann später zu Sand- und Kalksteinen verfestigten.

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Ausstellung über Spuren im Gestein

Isotopenuntersuchung gibt Aufschluss über „Innenleben“
Damals herrschte hier laut dem Experten ein flaches Meer, wo sich das Leben abspielte: „Die Reste aus dieser Zeit finden sich in den Gesteinen. Danach muss man suchen.“ Die Ermittlung des Alters der verschiedenen Gesteine erfolgt mit Hilfe diverser Verfahren, zum Beispiel mit der Isotopenuntersuchung: „Die verwendeten Elemente haben eine bestimmte Verfallszeit. Man kann dadurch wie mit einer Sanduhr messen, wann der Sand zu rinnen begann und wie lange es braucht, bis er aus der oberen in die untere Hälfte der Sanduhr rieselte. So ähnlich läuft das auch bei diesen Untersuchungen.“

ORF
Gestein wird unter Mikroskop untersucht

Fossilienreste faszinieren Forscher
So wurden aus den Gesteinen, die im Erdzeitalter Silur entstanden, Schicht für Schicht auch Fossilien herausgelöst. Sie sind circa 430 Millionen Jahre alt. Schönlaub sagt, es seien Trilobiten oder Graptolithen, schwarze Fossilienreste, die wie ein Laubsägeblatt aussehen und in den Gesteinen eingeschlossen sind: „Wenn man diese Gesteine aufspaltet glänzt natürlich das Auge des Geologen, wenn er so einen Fossilienrest findet. Er war ja Millionen von Jahren im Gestein eingeschlossen. Jetzt erblickt er sozusagen das Licht der Welt. Das erfüllt den Geologen mit besonderem Stolz, wenn er so ein wertvolles Fossil findet.“

Diese Fossilien und Gesteine sind im Buch „Das Geologische Erbe der Karnischen Alpen“ abgebildet, dokumentiert und beschrieben, das Hans Peter Schönlaub gemeinsam mit Holger Forke schrieb, aber auch Laien kommen darin zu Wort. Es ist im Buchhandel, sowie beim Naturwissenschaftlichen Verein in Kärnten erhältlich.
27.11.2021, red, kaernten.ORF.at

Link:
Karnische Alpen geologisch einzigartig
 

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#8
Älteste Saurier-Funde aus Kärnten
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Die ältesten Saurier-Funde Österreichs stammen aus Kötschach-Mauthen. Das haben neueste Messungen an der Goethe-Universität Frankfurt ergeben. Forscher bestimmten das Alter der Gesteinsproben anhand radioaktiver Zerfallsprozesse. Die im Geopark Karnische Alpen ausgestellten fossilen Saurier-Fährten sind demnach etwa 300 Millionen Jahre alt.

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Die Ur-Saurierfunde wurden bisher auf 290 Millionen Jahre geschätzt, sind aber älter als vermutet. Das fand ein Forscherteam rund um den gebürtigen Kärntner Wolfgang Müller heraus. Müller ist Professor für Geologie und Paläo-Umweltforschung und leitet seit sechs Jahren das Isotopen-Forschungszentrum Fierce in Frankfurt.

Peter Brandstätter / www.bilddesign.net
Ur-Sauriersaal im Geopark

Funde sind 70 Millionen Jahre älter
Müller und sein Team verwendeten kleinste Minerale aus den Gesteinsproben, sogenannte Zirkone. Diese Zirkone enthalten das radioaktive Element Blei, wobei dessen Zerfallsprozess den Forschern als Zeitmesser dient. Die Zirkone wurden dafür mit einem Laserstrahl beschossen. Dann wurde das Verhältnis von Uran zu Blei bestimmt und daraus das Alter berechnet.

Laut dem aktuellen Forschungs-Ergebnis sind die fossilen Fährten der Ur-Saurier, die 2017 in den Gailtaler Alpen oberhalb von Kötschach-Mauthen freigelegt wurden, rund 300 Millionen Jahre alt. Damit sind sie etwa 70 Millionen Jahre älter als die fossilen Schwimmsaurier, die im benachbarten Gitschtal gefunden wurden. Jetzt will der Geopark Karnische Alpen weitere Datierungen vornehmen lassen.
20.10.2023, red, kaernten.ORF.at

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Älteste Saurier-Funde aus Kärnten
 
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