Katastrophe von Tunguska - Apokalypse in Sibirien

otto

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#1
Apokalypse in Sibirien

Am 30. Juni 1908 registrieren Seismografen auf der ganzen Welt eine unerklärliche Druckwelle. Der Nachthimmel über Europa leuchtet plötzlich hell auf. Erst Wochen später stellt sich heraus, dass der Ursprung des Phänomens in Zentralsibieren liegt. Über der Taiga war ein riesiger Feuerball explodiert. Die Katastrophe von Tunguska gibt bis heute Rätsel auf. War es ein geheimnisvoller Waffentest, der Absturz eines Meteoriten oder gar eines außerirdischen Raumschiffs?

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Gerd
 

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Harald 41

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#2
Hallo Gerd;

das war damals ein riesiger Meteor oder ein kleiner Komet,der vor dem Aufschlag explodierte und durch die Explosion die Bäume vom Zentrum nach aussen fallen lies.
Muss erst in meinen Büchern über Astronomie nachsehen,wird sich heute nicht mehr ausgehen,schätze das ich morgen Bildmaterial einstellen kann.:)

LG Harry

PS: Die Erschütterungen konnte man noch in England Seismologisch messen.

In Wikipedia wenn man Tunguska eingibt kann man auch einiges lesen,Meteoriteneinschlag ist leider nicht bewiesen aber zur damaligen Zeit bzw.Heute gab oder gibt es dies Mittel nicht so eine gewaltige Explosion herbeizuführen.
 
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Harald 41

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#3
Hallo;
habe heute noch was gefunden und zwar auf n24 "Asteroiden-Apokalypse aus dem All".

In der Doku ist gut zu sehen was schon ein Asteroid von nur? 2Km Durchmesser auf der Erde anrichtet.

LG Harry

PS:Sobald ich die Fotos finde stelle ich sie ein habe nicht vergessen,aber leider sehr viele Bücher.
 

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josef

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#5
Hole das Ereignis mal aus der Versenkung und verschiebe es nach "Russland...": Tunguska-Ereignis

EXPLOSION IN SIBIRIEN
Neue Erklärung zum Tunguska-Ereignis: Ein Objekt aus dem All kam und ging
Russische Wissenschafter stellen ein Szenario vor, bei dem ein großer Eisenasteroid die Erdatmosphäre durchquert hat

Bei der Katastrophe vor 112 Jahren wurden auf über 2.000 Quadratkilometern Bäume wie Streichhölzer geknickt.
Foto: AP

Am frühen Morgen des 30. Juni 1908 kam es über dem sibirischen Gouvernement Jenisseisk, der heutigen Region Krasnojarsk, zu einer gewaltigen Explosion. Das bis heute teilweise immer noch rätselhafte Ereignis erschütterte die kaum besiedelte Taiga und mähte auf einer Fläche von 2.150 Quadratkilometern rund 80 Millionen Bäume nieder.
Augenzeugen berichteten von einem gleißend hellen Feuerschein, Fenster und Türen wurden noch in der 65 Kilometer entfernten Handelssiedlung Wanawara eingedrückt. Das als Tunguska-Ereignis berühmt gewordene Phänomen wird mittlerweile mit dem Eintritt eines Asteroiden oder kleinen Kometen in die Erdatmosphäre erklärt. Nach der vorherrschenden Theorie explodierte der Brocken aus dem All mit einem Durchmesser von 30 bis 80 Meter mit einer Stärke von fünf Megatonnen TNT in einer Höhe von zehn bis 15 Kilometern.

Das größte Aufprallereignis der jüngeren Geschichte?
Oft wird Tunguska als das "größte Aufprallereignis der jüngeren Geschichte" bezeichnet – doch es gibt ein Problem mit dieser Erklärung: Als Forscher in der betroffenen Gegend Nachschau hielten, stellten sie zwar bekanntlich einen enormen Waldschaden fest, fanden aber keine unmittelbaren Spuren eines Aufprallkraters. Außerdem entdeckte man nur wenige Gesteinsbruchstücke, die manche als Überreste des Impaktors werteten. Was wurde also aus dem angenommenen Asteroiden?

Ein Team um Sergei Karpov vom Kirensky Institut für Physik in Krasnojarsk hat dazu nun eine neue Hypothese vorgestellt: Die Wissenschafter vermuten, dass es sich bei dem Objekt aus dem All um einen großen Eisenasteroiden handelte, der in einem sehr flachen Winkel in die Erdatmosphäre eindrang, diese aber wieder verließ. Die dabei hervorgerufenen verheerenden Stoßwellen würden gut zu den Beschreibungen des Ereignisses passen und wären auch eine Erklärung dafür, warum kein Impaktkrater zu finden ist, meinen die Forscher. Mit anderen Worten: Ein Meteor bzw. eine enorme "Sternschnuppe" sei demnach für das Tunguska-Ereignis verantwortlich.

Mehrere Szenarien
"Wir haben die Bedingungen für den Durchgang von Asteroiden mit Durchmessern von 200, 100 und 50 Metern, die aus drei Arten von Materialien bestehen – Eisen, Stein und Wassereis -, durchgerechnet. Wir gingen dabei von einer Flugbahnhöhe von zehn bis 15 Kilometer aus", berichten die Wissenschafter im Fachjournal "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society". "Die erzielten Ergebnisse stützen unsere Hypothese, die damit einige langjährige Probleme im Zusammenhang mit dem Tunguska-Phänomen lösen könnten: Wir gehen davon aus, dass das Tunguska-Ereignis durch einen Eisen-Asteroiden verursacht wurde, der auf seiner Sonnenumlaufbahn die Erdatmosphäre durchpflügt hat."
Das Team berechneten zunächst einen solchen Durchgang aller drei Asteroidenarten mit unterschiedlichen Größen, um festzustellen, ob ein solches Ereignis überhaupt möglich ist. Ein Körper aus Eis – eine These, die in den 1970er Jahren von russischen Forschern aufgestellt wurde – konnte dabei ziemlich schnell ausgeschlossen werden. Die Hitze, die durch die Geschwindigkeit erzeugt wird, die erforderlich ist, um auf die geschätzte Flugbahn zu kommen, hätte das Eis vollständig geschmolzen, ehe das Ereignis überhaupt beobachtet hätte werden können.

Eisenasteroid mit 100 bis 200 Metern Durchmesser
Auch ein felsiges Objekt hätten einen Flug durch die Atmosphäre höchstwahrscheinlich nicht überlebt, da man annimmt, dass Meteoroiden und Asteroiden explodieren, wenn Luft durch kleine Brüche in der Oberfläche eindringt und den Körper regelrecht zerbröselt. Damit wäre nur ein Objekt aus Eisen widerstandsfähig genug, um einer Fragmentierung zu entgehen. Nach den Modellen des Teams ist der wahrscheinlichste Schuldige ein Eisenasteroid mit einem Durchmesser von 100 bis 200 Metern, der auf einer Strecke von 3.000 Kilometern die Atmosphäre passierte. Ein solcher wäre nicht unter 11,2 Kilometer pro Sekunde abgebremst worden oder unter eine Höhe von 11 Kilometern gesunken.

Karpovs Hypothese würde gleich mehrer Fragen zum Tunguska-Ereignis beantworten können: Zum einen das Fehlen eines Einschlagkraters, da der Brocken das Epizentrum der Explosion passieren würde, ohne herabzustürzen. Auch der Mangel an entdeckten Meteoritenresten erklärt sich aus diesem Szenario, da sich das Objekt zu schnell bewegen würde und zu heiß wäre, um viel Material über dem Erdboden zu verteilen. Dennoch hätte der Asteroid auf seinem Weg etwa die Hälfte seiner über drei Millionen Tonnen Masse verloren. Dieser Verlust wäre allerdings durch die Sublimation einzelner Eisenatome erfolgt, die dann genau wie herkömmliche terrestrische Oxide aussehen würden.

Fragen bleiben
"Bei dieser Version des Ereignisses können wir auch die optischen Effekte erklären, von denen Zeugen berichteten", so die Forscher. Demnach sei die Stoßwelle durch den raschen Anstieg der Verdunstung des Objekts und ein Hochtemperaturplasma während der Annäherung an die Erdoberfläche erzeugt worden, was wiederum das beobachtete Leuchten am Himmel hervorrufen würde.

Obwohl die Ergebnisse durchaus überzeugend klingen, gestehen die Forscher ein, dass ihre Arbeit immer noch einige Fragen offen lassen. So sei nicht ganz klar, ob ihre Annahmen zur Bildung einer Schockwelle korrekt seien. Vergleiche mit dem Meteor von Tscheljabinsk vom 15. Februar 2013 würden allerdings dafür sprechen.
(tberg, 13.5.2020)

Abstract
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Nachlese
Neue Erklärung zum Tunguska-Ereignis: Ein Objekt aus dem All kam und ging - derStandard.at
 
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#6
Die Apokalypse an der Steinigen Tunguska
Am 30. Juni 1908 verwüstete ein Eindringling aus dem All ein riesiges Gebiet in der sibirischen Taiga. Der Asteroid Day soll Bewusstsein für die kosmische Bedrohung schaffen

Zahllose Asteroiden und Kometen ziehen ihre Bahn um die Sonne. So mancher kreuzt dabei die Erdbahn und stellt eine potenzielle Gefahr dar.
Illustr.: Nasa

Unter den zahlreichen Naturgewalten sticht eine besonders hervor: Der Impakt eines Asteroiden oder Kometen hat das Potenzial, zumindest das höhere Leben auf der Erde auszulöschen. Im Gegensatz zu Erdbeben, Tsunamis und Wirbelstürmen sind die Folgen eines Einschlags jedoch für die breite Bevölkerung schwer fassbar.

Dass es sich dabei um kein hypothetisches Gedankenexperiment handelt, zeigt ein Blick auf die Erdgeschichte. Für mehrere Massenaussterben gelten Treffer von Asteroiden oder Kometen als mögliche Ursache. Insbesondere jener Impaktor, der vor 66 Millionen Jahren vor der Halbinsel Yucatán einschlug und für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich gemacht wird, erlangte große Prominenz. So große Brocken wie der Verursacher des Chicxulub-Kraters sind zum Glück selbst in geologischen Maßstäben selten. Aber auch kleinere Eindringlinge haben das Potenzial für massive Zerstörungen.

Internationaler Asteroidentag
Heute, Mittwoch, finden zum Internationalen Asteroidentag zahlreiche Veranstaltungen statt, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Bedrohung zu schärfen. Dieser Aktionstag blickt auf eine noch recht junge Geschichte zurück.
Ins Leben gerufen wurde der Asteroid Day im Jahr 2014 von dem deutschen Regisseur Grigorij Richters, dem Apollo-Astronauten Rusty Schweickart und dem britischen Astrophysiker Brian May, der so manchem als Queen-Gitarrist ein Begriff sein dürfte. Ende Juni 2015 wurden erstmals Aktionen durchgeführt, und 2016 erklärte die Uno den 30. Juni zum offiziellen International Asteroid Day.

Katastrophe aus dem All
Das Datum ist kein zufällig gewähltes. Vor 113 Jahren, am 30. Juni 1908, ereignete sich mitten in Sibirien eine gewaltige Explosion. Was genau sich damals abgespielt hat, beschäftigt seither die Wissenschaft. Weitgehende Einigkeit herrscht darüber, dass es sich beim Tunguska-Ereignis um den bisher größten dokumentierten Impakt der Menschheitsgeschichte gehandelt hat – obwohl für den Impaktor selbst bisher noch kein Nachweis in Form eines Kraters oder durch Bruchstücke erbracht wurde. In Torfproben wurden aber Spuren von Diamant, Troilit, Lonsdaleit und Iridium gefunden, bei denen über einen meteoritischen Ursprung diskutiert wird.

Die Wissenschaft geht davon aus, dass der zwischen 50 und 80 Meter große Körper auf einer flachen Bahn in die Atmosphäre eindrang und in einer Höhe von rund neun Kilometern mit einer Energie von bis zu zwanzig Megatonnen TNT-Äquivalent explodierte. Die dabei ausgelöste Schockwelle erreichte die Erdoberfläche, die vaporisierten Reste des Objekts wurden in höhere Schichten geblasen. Die Druckwelle zerstörte noch in hunderten Kilometern Entfernung Fensterscheiben und wurde bis Großbritannien und Washington wahrgenommen.

Minutenlang am Himmel
Die Zeitung "Sibir" berichtete wenige Tage nach dem Ereignis von einem gleißend bläulichen zylinderförmigen Objekt, das sich minutenlang über den Morgenhimmel bewegte und schließlich explodierte. In den folgenden Nächten war in weiten Teilen Europas und Asiens ein merkwürdiges Leuchtphänomen zu beobachten. Angeblich war es sogar möglich, um Mitternacht ohne Blitz zu fotografieren.

Leonid Kulik fand Jahre nach der Explosion massenweise entwurzelte Bäume vor. Diese wiesen den Weg zum Zentrum der Katastrophe, wo wiederum nur die Stämme der Bäume stehen blieben.
Foto: imago/United Archives International

Der russische Mineraloge Leonid Kulik war der Erste, der das Tunguska-Ereignis wissenschaftlich untersuchte. Ab 1921 führte er in dem Gebiet mehrere Expeditionen durch und fand tausende umgestürzte Bäume, die alle radial zum Zentrum der Katastrophe ausgerichtet lagen. Dort hingegen standen die Stämme der Bäume in einem Umkreis von acht Kilometern noch aufrecht – allerdings waren alle Äste und Kronen abgerissen. Insgesamt wurde eine Fläche von 2150 km² zerstört.

In der extrem dünn besiedelten Region an der Steinigen Tunguska, einem Nebenfluss des Jenissei, leben die Ewenken, ein ursprünglich nomadisches indigenes Volk Sibiriens. Die nächste Siedlung ist Vanavara, rund 65 Kilometer vom Zentrum der Katastrophe entfernt.

Erdbeben durch Druckwelle
Ein Augenzeuge aus Vanavara berichtete Kulik später, dass sich der Himmel öffnete und Feuer über dem Wald zu sehen war. Die Hitzeentwicklung war so extrem, dass er sich das Hemd vom Körper reißen wollte. Dann wurde er von der Druckwelle mehrere Meter weit zu Boden geschleudert. Schließlich waren Explosionen wie Artilleriefeuer zu hören und die Erde bebte.

Welche Zerstörung auch kleinere Objekte anrichten können, bewies der Chelyabinsk-Meteor im Februar 2013. Dieses Objekt war beim Eintritt in die Atmosphäre bis zu zwanzig Meter groß. Bei seinem Impakt wurden 1500 Menschen verletzt, der Großteil davon durch die Druckwelle und umherfliegende Splitter.
(Michael Vosatka, 30.6.2021)

Links

Die Apokalypse an der Steinigen Tunguska
 
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