Nachfolgend eine Kurzdarstellung der Korneuburger Kasernenanlagen bis 1918
lt.
Stefan Bader, Johann Bartl;
Die Garnison Korneuburg - Ein Stück österreichische Militärgeschichte
Herausgeber Republik Österreich - BM für Landesverteidigung und Sport, Wien 2011
"Kloster- oder Augustiner Kaserne":
Erstbezug 1810, in der Stockerauer Straße (1808 aufgelassenes Kloster).
Militärische Nutzung bis 1918, danach zivile Nutzung (Wohnungen und Gewerbebetriebe)
"Schießstatt-Kaserne":
Ecke Wienerstraße/Wienerring:
Die militärische Nutzung des Gebäudes dürfte um 1850 begonnen haben, mit dem Neubau der "Albrecht-Kaserne" um 1890 endete die militärische Nutzung. Das Gebäude diente danach nur mehr ziviler Nutzung und wurde erst 1991 abgerissen.
"Baracken - Kaserne":
Entstand 1871 auf der "Victoria-Wiese vor der Stadt
...wurden bis zur Fertigstellung der "Albrecht Kaserne" ebenfalls hier untergebracht.
Danach zivile Nutzung durch Einbau von Wohnungen. Diese hatten "Substandard-Charakter"..., Abriss nach dem 2. WK.
"Kaiser-Franz-Joseph-Kaserne":
Neubau im Bereich Wienerstraße/Jahnstraße, Bezug 1882
Belegt wurde die Kaserne durch das neu aufgestellte "Eisenbahn- und Telegraphenregiment"
1887 wurde am Gelände der Kaserne ein "Zeugsdepot" mit direktem Gleisanschluss an die Nordwestbahn errichtet.
Mit Ende des 1. Weltkrieges endete die militärische Nutzung der Kaserne, die Objekte wurden danach für zivile Wohnungen genützt. 2013 wurden die
alten Gebäude abgerissen um Platz für Neubauten zu gewinnen...
"Übungsplatz für das k.u.k. Eisenbahn- und Telegraphenregiment"
Um
1883 begann auch der Ausbau eines großen, den Aktivitäten des Eisenbahnregiments entsprechenden, Übungsgeländes.
Dieses erstreckte sich südlich der Nordwestbahn auf den schon bisher als Exerzierplatz genutzten Wiesen bis in das Augelände an der Donau.
Es entstanden umfangreiche Übungsanlagen für Bahnbau- und betrieb, Brückenbau, Wasserpionierdienst und Telegraphendienstbetrieb. 1884 wurde der "Technische Übungsplatz" noch um eine "Elementarschießstätte" erweitert. Es entstanden große Lagergebäude für Eisenbahnmaterial (Feld- und Normalspurgleismaterial, Oberbaulager, Wagenpark usw.), für Brückenelemente, Werkstätten usw. . Das Depotgelände erhielt einen eigenen Gleisanschluss zum Bahnhof Korneuburg und für den militärischen Bahnbetrieb wurden umfangreiche permanente und temporäre Übungsstrecken angelegt...
1895 umfasste das Übungsgelände 55 Hektar...
"Kronprinz-Rudolf-Truppenspital"
Durch die ständige Zunahme von Militärpersonal in Korneuburg war zur medizinischen Versorgung der Mannschaften auch die Errichtung eines Truppenspitals notwendig. Dafür ließ der damalige Bürgermeister Johann Kwizda auf eigene Kosten am Laaer Ring ein Spital errichten und stellte dieses ab
1885 der Militärverwaltung gegen Mietzins zur Verfügung:
Am Gelände befindet sich heute das Korneuburger Spital...
"Erzherzog-Albrecht-Kaserne"
Neubau im Bereich zwischen Stockerauer Straße-Chimanigasse/Albrechtgasse,
Bezug 1893
Der weitere Kasernen-Neubau wurde notwendig, da die Verlegung des 2. Bataillon des Eisenbahn- und Telegraphenregiments, welches bisher in Bosnien stationiert war, nach Korneuburg vorgesehen war und zusätzlich ein 3. Bataillon neu aufgestellt werden sollte.
Die "Albrecht-Kaserne" war in weiterer Folge in der Zwischenkriegszeit vom 1. ÖBH und dann von der Deutschen Wehrmacht belegt. Militärisch genutzt wurde die Anlage noch bis zum Abzug der sowjetischen Besatzungsmacht im Jahre 1955. Die Kaserne diente ab Dezember 1956 als Lager für ungarische Flüchtlinge und wurde in weiterer Folge als Durchgangslager für rumänische, jüdische Flüchtlinge verwendet. Die verbliebenen Objekte befinden sich in Privatbesitz...
"Lokomotiv- und Feldbahndepot"
Die vorhandenen Hallenflächen zur Lagerung und Instandhaltung des umfangreichen Feldbahnmaterials reichten bald nicht mehr aus. Deshalb entschloss sich die k.u.k. Militärverwaltung zur Errichtung von weiteren Hallen, Remisen und Werkstätten. Als Standort wählte man ein Gelände zwischen Korneuburg und Leobendorf, entlang der Lokalbahnstrecke Korneuburg - Ernstbrunn -Mistelbach (heutige "Dabsch-Kaserne").
Um
1908 wurde die Depot-Anlage, bestehend aus Kanzlei- und Werkstättengebäuden, Maschinenhaus, Remise für 60 Feldbahnlokomotiven, 12 Hallen für Fuhrpark, 120.000 Meter Gleisjoche, 250 Weichen und 600 Feldbahnwagen sowie 3 großen Ausrüstungsmagazinen, fertig.
Die Luftaufnahme dürfte nach Ende der russischen Besatzungszeit (1955) entstanden sein. Einige renovierte Hallen werden heute noch vom ÖBH ,->
"Dabsch-Kaserne", verwendet.
"Feldbahn-Übungsstrecke"
1912 wurde vom Depot in Leobendorf ausgehend eine rund 13 km lange permanente Feldbahn-Übungsstrecke um den Burgberg von
Kreuzenstein herum, gebaut...
Soweit eine Kurzdarstellung der Korneuburger Kasernenanlagen bis 1938.
Mehr über die militärischen Objekte in KO
ab 1938 findet man
hier...
Alle Bilder des Beitrages sowie Textgrundlage aus: