Kuriose und außergewöhnliche Sammelleidenschaften und Hobbys - Teil 1

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Weihrauch-Sammler: 400 Düfte in der Nase
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Das Räuchern von Haus und Hof ist einer der ältesten Weihnachts- und Neujahrsbräuche. Ein steirischer Vikar sammelt Weihrauch und hat schon mehr als 400 Sorten.

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Seit 35 Jahren beschäftigt sich Mario Brandstätter mit der Welt der Düfte, und er kennt die Kraft des Räucherns. Vielleicht war es ein Kindheitstrauma, als der heutige Vikar als Ministrant nicht die allerbesten Gerüche in der Nase hatte – die leidenschaftliche Suche nach dem besten Duft ließ ihn seither nicht mehr los.

400 Sorten Weihrauch und noch kein Ende
Mittlerweile nennt der Sammler 400 Weihrauchsorten sein Eigen, „und ich bin noch nicht fertig damit, immer wieder etwas Neues, neue Nuancen zu entdecken. Was tut gut? Im Räucherkult merkt man, dass man die richtigen Sorten erwischt hat, wenn sie einem gut tun“.

Der neu entflammte Hype ums Räuchern erklärt sich der 50-jährige Priester sehr wohl mit der Pandemie und den Ängsten und Sehnsüchten der Menschen: Wir hätten in der Pandemie Finsternis erlebt, wie unsere Ahnen seinerzeit; das Eingesperrt-Sein, das Niedergedrückt-Sein, das „Nicht mehr Sehen“ – da habe das Reinigende immer mehr Kraft, und genau diese Sehnsucht würden wir derzeit erleben, so der Geistliche.

Düfte, die einem wohl tun
Erlaubt ist beim Räuchern, was gefällt und gut tut, denn die Intention sei entscheidend über das Wirken auf Körper und Geist – dabei soll jeder für sich den passenden Duft und die passende Kräutermischung herausfinden. Wenn es beim Räuchern ums Reinigen und Desinfizieren geht, dann greift Pfarrer Brandstätter zu Klassikern: Wacholder, Salbei oder auch die Zirbe, gepaart mit dem Harz des Weihrauchbaumes – das habe eine desinfizierende aber auch eine harmonisierende Wirkung.

Und wenn das Räuchern reinigen soll, dann lässt es der Experte auch richtig aufrauchen: „Da darf man nicht zimperlich sein. Der Raum muss eingeraucht werden. Der Rauch muss den ganzen Raum einhüllen und dann auch wieder abfließen. Nach dem Reinigungsritual des Räucherns muss der Rauch abdampfen.“

Der Heilige Abend ist eine der Raunächte zum Räuchern, wie auch der Silvesterabend und die Nacht auf den Dreikönigstag. An diesem Feiertag startet der Weihrauchpfarrer wieder mit seinen Seminaren, damit das Räuchern auch den gewünschten Segen bringt.
20.12.2022, red, steiermark.ORF.at

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Weihrauch-Sammler: 400 Düfte in der Nase
 

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Astrofotograf mit Leidenschaft für Kometen
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Nicht Urlaubsfotos oder Familienfotos haben es Hobbyfotograf Gerald Rhemann aus Eichgraben (Bezirk St. Pölten) angetan, sondern die Astrofotografie. Seit 35 Jahren fotografiert der 68-Jährige leidenschaftlich gerne Kometen.
Online seit heute, 18.08 Uhr
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Jeder Komet verliert Teilchen, wie Stau und Gas. Wenn er in das Sonnensystem eintritt, verbläst der Sonnenwind diese Teilchen. Dadurch entsteht der typische Schweif eines Kometen. Vor zwei Jahren gelang Gerald Rhemann eine besondere Aufnahme. „Der Komet Leonard war ein besonders heller Komet. Durch eine interplanetare Stoßwelle riss der Schweif ab. Und genau diesen Moment konnte ich mit der Kamera einfangen. So deutlich habe ich das noch nie gesehen und auch noch nie fotografiert“, sagt Rhemann.

Das Foto wird mit dem Titel Astronomy Photograph of the Year ausgezeichnet.Ein Titel, der vom Royal Observatory Greenwich in London vergeben wird. Ausgewählt wurde das Foto aus weltweit 3.000 Einsendungen. Tausende Objekte fotografierte der 68-Jährige bereits in seinem Leben. Viele seiner Fotos wurden auch schon für Fachbücher verwendet.

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Gerald Rhemann
Seit mehr als 35 Jahren fotografiert Gerald Rhemann Kometen und Sterne
Gerald Rhemann
Für solche Aufnahmen muss er oft um Mitternacht aufstehen

Gerald Rhemann
Wie genau ein Komet auf dem Foto erscheint, kann man im Voraus nicht sagen

Gerald Rhemann
Für dieses Foto von dem Kometen Leonard erhielt Gerald Rehmann die Auszeichnung Astronomy Photograph of the Year


Wo die Objekte am Himmel auftauchen, erfährt Rhemann über ein spezielles Internetprogramm, mit dem er sein Teleskop verbindet. Ob Orionnebel oder Plejaden, seine Leidenschaft gilt vor allem der Kometenfotografie. „Bei einem Stern weiß ich, was mich erwartet. Bei einem Kometen weiß ich im Vorhinein nie genau, ob er besonders hell ist, oder mit besonderen Strukturen überrascht. Deshalb bleibt mein Hobby auch noch nach 35 Jahren so spannend“, sagt Rhemann.


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Seine Leidenschaft gilt den Kometen: Gerald Rhemann

Für seine Fotos muss der 68-Jährige meistens um Mitternacht aufstehen. Die besten Fotos gelingen zeitig in der Früh, weit weg von künstlichen Lichtquellen. Deshalb positioniert er sein mobiles Teleskop gerne am Jauerling (Bezirk Krems) oder am Hochkar (Bezirk Scheibbs), um scharfe Fotos zu bekommen.

„Vor allem im Winter, wenn es warm ist im Bett, muss ich mich überwinden, aufzustehen“, sagt Rhemann. „Wenn ich das erste Foto am Laptop sehe und der Komet zeigt sich in seiner Schönheit, dann weiß ich, das Aufstehen hat sich ausgezahlt“.
15.01.2023, Birgit Brunner, noe.ORF.at
Astrofotograf mit Leidenschaft für Kometen
 

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Das Museum der verstoßenen Schätze
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Mitten im Vulkanland finden Gegenstände und Souvenirs aus vergangenen Tagen einen neuen Sinn. Der ehemalige Mitarbeiter der Müllabfuhr, Alois Schwarz, hat während seiner Dienstzeit Relikte vor der Zerstörung gerettet und stellt diese nun aus.
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„1995 ist mein Mann zur Müllabfuhr gekommen. Es hat nicht allzu lange gedauert, bis er damals den ersten Gegenstand mitgenommen hat. Das ar damals ein schmiedeeiserner Luster. Dann haben wir uns gedacht: Das schmeißen wir aber nicht weg, das kann man irgendwann einmal wieder gebrauchen. Und dann hat er immer wieder etwas mit heimgebracht, um mir zu zeigen, was die Leute alles so wegschmeißen“, erzählte Magareta Schwarz.

Mit nach Hause gebracht und gesammelt wurde alles, was man sich nur vorstellen kann. Vom versilberten Besteck über Fotoapparate bis hin zu Schmuckstücken aller Art. Der Luster war sein erster Fund, sagte Alois Schwarz: „Ich habe den Deckel vom Müllkübel aufgemacht und dann war er da. Dann habe ich ihn herausgeholt und genau angeschaut – es waren sogar die Birnen noch drin.“

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Eine Routine kehrte ein
Mit einem alten Schirm hat Herr Schwarz die Kostbarkeiten aus den Kübeln gefischt und ins Führerhaus des Müllautos gelegt. Schnell musste das gehen, denn so ein Müllwagen hat es eilig. Mit der Zeit wurde der heutige Pensionist jedoch immer flinker und bekam vor allem ein Auge für die schönen Stücke. Seine Frau freut sich ganz besonders über einen einzigartigen Wecker, der ein Volkslied von sich gibt: „Das ist eigentlich mein Lieblingsstück. Ich denke mir, wir Älteren stehen gerne auf wegen der Musik, die dieser Wecker spielt und die Jungen stehen gerne auf, um ihn wieder auszuschalten.“

Allesamt sind es verstoßene Schätze, 3.000 an der Zahl, die das oststeirische Ehepaar in ihrem Museum in neuem Glanze erstrahlen lässt. „Ich liebe Kitsch. Für mich hat jedes Stück eine Seele und ich rede auch gerne damit, wenn ich putze oder wenn ich sie umstelle“, so Frau Schwarz.
Das Herz von Alois Schwarz schlägt hingegen seit jeher für die Uhren höher, die er aus Staubbeuteln gerettet hat: „Ich habe ja auch viel nicht erwischt, weil ich habe ja auch schauen müssen, dass ich nicht vom Müllwagen herunterfalle.“

Nächste Generation sorgt für Weiterführung
Auch im Papiercontainer wurde Herr Schwarz fündig – Geldscheine aus längst vergangenen Zeiten finden sich heute in seiner Schatzkammer, genauso wie Urkunden und Gesellenbriefe. „Das ist auch der Grund, warum wir sagen – das führen wir weiter. Es ist einfach so viel Herzblut von den Eltern da drin und das ist einfach der Hammer“, meint Tochter Anita Schwarz. Verkauft oder weggeschmissen wird nichts.
05.02.2023, red, steiermark.ORF.at
Das Museum der verstoßenen Schätze
 

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Die Frau mit den 196 Kinderwägen

Ilse Bayer aus Scharndorf (Bezirk Bruck an der Leitha) hatte schon als Mutter für ihre fünf Kinder mehr als 30 verschiedene Kinderwägen. Mittlerweile finden sich in ihrer Sammlung seltene Exemplare aus ganz Europa sowie die ältesten Kinderwägen Österreichs.
Online seit heute, 18.19 Uhr
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Im Mittelalter sind Kinder in Schubkarren, Leiterwagen und Körben transportiert worden. Eigens konstruierte Kinderwägen gibt es erst seit dem 19. Jahrhundert: „1848 hat ein Engländer Räder an einem Sessel montiert, um sein Kind durch einen Park zu schieben. Das hat wie ein Rollstuhl ausgeschaut“, weiß Ilse Bayer. „Die ersten Liegewagen für Babys sind dann ein paar Jahre später entstanden. Das waren Weidenkörbe, die man auf Rädern montiert hat – damals schon mit drei oder vier Rädern, einige zum Schieben, andere zum Ziehen, manche bereits mit lenkbarer Achse.“
Das private Kinderwagenmuseum von Ilse Bayer im ehemaligen Kindergarten von Scharndorf zeigt einen guten Überblick über die Geschichte der Kinderwägen: „In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind die meisten Kinderwägen noch von Autofirmen gebaut worden. In meiner Sammlung habe ich zwei Wägen von Opel. Einer hat zusätzlich auch Kufen, damit man auch auf Schnee unterwegs sein kann.“

Sportkinderwagen mit Schiebedach und Seitenfenster
Die Kinderwägen wurden immer eleganter und sportlicher. Ein Modell aus Polen hat sogar versenkbare Seitenfenster und ein Schiebedach. Eine Besonderheit im Museum ist ein Stufengeher: „Bei diesem Kinderwagen kann man die Radachsen in unterschiedliche Höhen stellen. Damit kann man über Treppen oder eine steile Bergstraße hinunter fahren und das Kind sitzt trotzdem waagrecht im Wagerl“, erklärt Ilse Bayer.
Ihre Leidenschaft für Kinderwägen habe schon als junges Mädchen begonnen: „Damals habe ich einen Puppenwagen geschenkt bekommen, der mir aber nicht so gut gefallen hat. Ich habe dann begonnen, selbst Wägen zu bauen“, erzählt die Sammlerin. „Wir hatten zu Hause eine Holzhandlung und ich hab mit Holzresten Wagen gebaut. Allerdings hatte meine Mutter dafür kein Verständnis. Meine Basteleien wurden regelmäßig im Ofen verbrannt.“

„Habe die Kinder nach dem Kinderwagen ausgesucht“
Als Teenagerin fand Ilse Bayer einen neuen Weg, ihre Kinderwagenleidenschaft aufzuleben: „Ich hab auf die Babys in der Nachbarschaft aufgepasst. Allerdings nur auf die, die einen tollen Kinderwagen hatten.“ Als junge Mutter hatte sie bald fünf gute Gründe, eigene Kinderwagen zu kaufen.
„Pro Kind hab ich sechs bis acht verschiedene Kinderwägen gehabt. Natürlich keine neuen, sondern gebrauchte, die ich dann selbst wieder auf den neusten Stand gebracht habe“, freut sich Ilse Bayer. „Ich habe jetzt einmal auf alten Fotos nachgezählt: Insgesamt waren es 32 verschiedene Kinderwägen, in denen meine fünf Kinder gesessen sind.“

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Einige der besonderen Kinderwägen werden ab Mai als Leihgaben in der Schallaburg zu besichtigen sein

Heute entdeckt Ilse Bayer Kinderwägen auf Flohmärkten und Internettauschplattformen: „Im eigenen Haus wurde es bald zu eng. Mein Mann hat sich geärgert, dass man nicht einmal mehr das Fenster öffnen konnte, ohne einen Kinderwagen zur Seite zu schieben.“ Jetzt ist im ehemaligen Kindergarten von Scharndorf genug Platz für ihre Sammlung. Dort findet man Modelle aus England genauso wie aus Polen oder Frankreich. Zudem besitzt Bayer die ältesten Kinderwägen Österreichs, die mehr als 150 Jahre alt sind.

Zwischen den Kinderwägen findet man auch Puppenwägen und andere historische Kinder- und Babyutensilien, wie Puppenhäuser, eine Pferdetretkutsche und ein mobiles Reisetöpfchen. Einige besonders schöne Exemplare des Scharndorfer Kinderwagenmuseums werden ab Mitte Mai bei der Ausstellung „Kind sein“ auf der Schallaburg zu sehen sein.
05.02.2023, Fabian Fessler, noe.ORF.at

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Die Frau mit den 196 Kinderwägen
 

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Junger Mölltaler lebt für das Schweißen
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Julian Tiefnig aus dem Mölltal arbeitet leidenschaftlich gerne mit Metall – beruflich als Industrieschweißer, in seiner Freizeit als Künstler. Schon mit 15 begann er damit in der Werkstatt seines Großvaters. Noch bis 20. Mai ist eine Ausstellung im Kunstraum Obervellach mit seinen Werken zu sehen.
Online seit heute, 5.51 Uhr
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„Ich bin ein Schweißer und kann einfach nicht genug davon kriegen. Mir macht das einfach Spaß“, sagt der 22-Jährige. Schon im Alter von 15 Jahren begann er damit, in der Werkstatt seines Opas in Gößnitz Skulpturen aus Metall zu schweißen und schmieden.

„Schon während meiner Lehre gefiel mir die Arbeit mit Metall. Dann habe ich im Internet gesehen, was man alles daraus machen kann. Das hat mich fasziniert und ich habe mir gleich eine Schweißmaschine und eine Flex gekauft und dann einfach angefangen.“

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Julian Tiefnig beim Schweißen

Alles begann mit einem Motorrad
Sein erstes Werkstück war ein Motorrad. Die Inspiration dazu fand er im Internet: „Es hat mich fasziniert und ich wollte es unbedingt besser machen oder zumindest gleichwertig. Das ist mir glaube ich auch gut gelungen. Tag und Nacht war ich damals in der Werkstatt. Ich konnte einfach nicht aufhören, so viel Spaß hat es mir gemacht, daran zu arbeiten. Es fühlt sich einfach gut an, etwas zu machen, anstatt auf der Couch zu liegen und nix Sinnvolles zu tun.“

Ständig versucht er seine Technik weiterzuentwickeln und neue Arbeitsweisen einfließen zu lassen. „Ich bin ein Perfektionist, fange oft Sachen neu an, weil es nicht so aussieht, wie ich es mir vorgestellt habe. Das ist oft nervig, aber macht meine Sachen glaube ich auch aus“, sagt der junge Hobbykünstler über sich selbst.

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Motorrad-Skulptur
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Schlangen-Skulptur aus Schraubenmuttern

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Aus ausgedientem Feuerlöscher wurde VW-Bus

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Totenkopf-Skulptur aus Schrauben

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Minatur-Ofen von Julian Tiefnig

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Zebra-SkulpturORFFisch-Skulptur

Originelle Geschenksideen für verschiedene Anlässe
Von seinem Großvater, der selbst besonders gerne mit Holz arbeitet, bekam er wohl das Handwerksgeschick vererbt. Das sprach sich mittlerweile auch schon herumgesprochen und so sind seine Arbeiten immer wieder auch als Geschenke für besondere Anlässe gefragt: „Die Leute haben dann immer eine große Freude damit, wenn das Kunstwerk speziell auf sie ausgerichtet ist. Für einen Kollegen, der Angler ist, habe ich einen Fisch mit einem richtigen Angelhaken gemacht. Er hat sich riesig gefreut.“

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Julian Tiefnig und sein Opa Wolfgang, der als „Kaiserschmarrn-König“ bekannt war

Metallene Hommage an den „Kaiserschmarrn-König“
Für seinen Großvater hat der junge Künstler ein Andenken an die Goldgräberhütte gemacht, wo dieser oft während des Sommers in der Küche aushalf. Als seine damalige Spezialität galt der Kaiserschmarrn, erinnert sich Wolfgang Tiefnig: „Umsonst steht auf dem kleinen Ofen jetzt nicht Kaiserschmarrn-König. Der hat schon was auf sich gehabt und war wirklich vom Feinsten. Der Ofen ist naturgetreu nachgebaut – so wie er nach wie vor oben auf der Goldgräberhütte zu finden ist.“

Ausgedientes bekommt neue Funktion
Dinge, die andere wegwerfen, lässt der junge Mann zu Kunst werden. Immer, wenn er auf für ihn interessante Werkstoffe trifft, nimmt er sie mit: „Ich denke mir dabei – irgendwann kann ich es schon einmal brauchen. Meistens liegt es dann jahrelang herum, aber irgendwann brauche ich es dann doch und dann passt das gut.“

So wird aus Schraubenmuttern eine Schlange und aus einer ausgedienten Kette das Geweih eines Hirsches. „Der Kopf ist aus Blechstücken aus einer alten Küche gemacht. Da habe ich einfach Blechstücke herausgeschnitten, so, wie es passt. Der VW-Bus besteht aus einem alten Feuerlöscher, dessen Lichter aus alten Schrauben.“ Zu sehen sind die Werke von Julian Tiefnig im Rahmen der Ausstellung: „Verlassen, vergessen und wiederentdeckt“ bis 20. Mai im Kunstraum Obervellach.
21.03.2023, red, kaernten.ORF.at

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Junger Mölltaler lebt für das Schweißen
 

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Holzkunst als Lebenstraum
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Holzkünstler Werner Pirker lebt in Berg im Drautal seinen Traum. In der Werkstatt im Haus am Wald entstehen Skulpturen mit klaren Linien und schlichten Formen. Für ihn der schönste Arbeitsplatz überhaupt, den er nicht eintauschen möchte.
Online seit heute, 6.02 Uhr
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Seit knapp 20 Jahren lebt und arbeitet Pirker in Berg im Drautal als Bildhauer. Im Zentrum seines künstlerischen Schaffens steht der Werkstoff Holz. Klare Linien und schlichte Formen kennzeichnen seine Arbeit. Seine Inspiration nimmt er aus dem Material selbst. In jungen Jahren machte der gebürtige Kärntner eine Tischlerlehre, merkte aber bald, dass ihm die Arbeit zu eintönig wurde. Etwas Kreatives musste her. So verschlug es ihn – zu Ausbildungszwecken – nach Tirol auf eine Fachhochschule für Bildhauerei.

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Holz aus heimischen Wäldern
Heute befindet sich nicht nur der Wald direkt vor seiner Haustüre, sondern auch seine eigene Werkstatt. Für seine Arbeiten verwendet der Künstler Holzsorten, die direkt aus der Umgebung kommen. Mit viel Präzision wird hier Schritt für Schritt Kunst kreiert: „Das darf ich so gar nicht sagen, aber es ist der schönste Raum, den ich habe. Da fühle ich mich wohl und bin jeden Tag gern da.“ Er habe da seine Ruhe und es sei gemütlich, so der Künstler.

Kinder beim Aufwachsen begleiten
Von zu Hause aus zu arbeiten bedeutet für Pirker auch, seinen drei Kindern beim Aufwachsen zusehen zu können. „Ein Geschenk“, wie er sagt. Wirft man einen Blick auf seine fertigen Arbeiten, stechen einem sofort die klaren Linien und schlichten Formen ins Auge. Oft im Zentrum seiner Darstellungen steht der Körper: „Es gibt so viele Möglichkeiten der Darstellung vom menschlichen Körper. Man kann ihn ganz minimalistisch darstellen.“

Vorbereitung auf Ausstellungen
Ein weiteres wichtiges Thema für ihn ist die Familie. Derzeit arbeitet Werner Pirker auf einige Ausstellungen hin. Ob da das Grenzenziehen zwischen Beruf und Privatleben oftmals schwerfällt? Der Künstler sagt dazu, er mache es gern, stehe in der Früh auf und sage, er gehe gern arbeiten: „Das Schönste, was man machen kann. Man kann leichter Geld verdienen, aber ich möchte mit keinem tauschen.“
24.03.2023, red, kaernten.ORF.at

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Holzkunst als Lebenstraum
 

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Sigmundsherberg: Der Autonarr hinter einer Rekordsammlung
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Für die meisten Menschen ist ihr Auto Mittel zum Zweck, um von A nach B zu kommen. Für Ottokar Pessl sicher nicht: Der Sammler hat sein Leben der Liebe zu alten Fahrzeugen aus aller Welt verschrieben. Heute hat er in seinen Ausstellungshallen Millionenwerte stehen.
Was in einer früheren Lagerhaushalle in Sigmundsherberg (Bezirk Horn) steht, zählt zur Creme de la Creme der weltweiten Automobilindustrie. Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause sind zwar viele mit Staub bedeckt, dennoch hat jedes Stück eine Geschichte – oft verbunden mit prominenten früheren Besitzern wie etwa Dean Martin.

Ottokar Pessl kauft seine Fahrzeuge weltweit ein, großteils als Wracks, und macht sie wieder zu mehr als ansehnlichen Autos. Hunderte davon stellt er in seiner Halle aus, die derzeit gesperrt ist – wegen Umbauarbeiten. Die Halle wird erweitert, um ihren millionenschweren Inhalt den Besucherinnen und Besuchern entsprechend präsentieren zu können.

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Ottokar Pessl besitzt ca. 600 Autos. Viele davon sind Raritäten.

Weiter Weg über Container nach Österreich
Der Weg von Cadillac, Bentley und Co. führt meistens über das Meer in einem Schiffscontainer nach Österreich. Wenn es Wracks sind, dann setzt der Wiener Immobilienunternehmer es sich zum Ziel, sie wieder im alten Glanz zum Leben zu erwecken. Dafür sind mehrere Mechaniker ganzjährig ausgelastet.

Alles begann im Jahr 1977 mit dem Kauf seines ersten Cadillacs – eine schwarze Luxuslimousine, die zum Fuhrpark des Hotels Sacher gehörte. Sie steht auch heute noch in der Ausstellung, umgeben unter anderem von sieben Ferraris, McLarens und anderen Sportwägen: „An dem Cadillac hängt mein Herz besonders, weil er mein erstes Auto war. Auch wenn er nicht der Wertvollste ist, mit ihm sind viele Erinnerungen verbunden. Etwa, dass mein Vater mich fast hinausgeworfen hätte, weil ich damit angekommen bin. Er wäre wohl das letzte Auto, das ich verkaufen würde, wenn ich müsste“, so Pessl.

Sammlung wächst, nichts wird verkauft
Verkaufen muss Pessl nicht. Die Sammlung ist inzwischen auf etwa 600 Kraftfahrzeuge angewachsen – vom Trabant bis zum millionenschweren Luxusauto, aber genauso dutzende Militärfahrzeuge, die in fünf Lagerhallen in der Waldviertler Region verteilt untergebracht sind.
Den Gesamtwert der Fahrzeuge schätzt ihr Besitzer auf 50 Millionen Euro. Verkaufen will er trotzdem kein einziges. Es sei reine Liebhaberei, lieber würde er sich „eine Hand abschneiden“, erzählt der Sammler.

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Dieser alte Cadillac gehört zu Pessls Liebslingsautos und war früher im Hotel Sacher im Einsatz

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Unter den Autos befinden sich auch Exemplare, die früher in prominentem Besitz waren – etwa bei US-Sänger Dean Martin

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In den Lagerhallen warten derzeit noch verstaubte Autos darauf, wieder auf Hochglanz gebracht und ausgestellt zu werden

Pessl gab aber keineswegs 50 Millionen Euro aus für die Fahrzeuge. Das erklärt er am Beispiel eines italienischen Sportwagens, der heute nicht mehr hergestellt wird: ein „Iso Grifo“. „Dieses Auto habe ich um 18.000 Franken in der Schweiz gekauft, in 15 Jahren Kleinarbeit völlig wiederhergestellt und zuletzt sind die Preise durch die Decke gegangen. Das Auto ist heute 600.000 Euro wert.“ Aber auch dieses wird nicht verkauft. Alles bleibt da, wo es ist.

Um seine Sammlung dem Publikum entsprechend präsentieren zu können, wurde die Hallengröße in den drei CoV-Pandemie-Jahren verdoppelt. Unter anderem werden in Zukunft auch seine Militärfahrzeuge zu sehen sein. Die dicke Staubschicht wird jetzt von den edlen Stücken entfernt, ehe im Mai das Kraftfahrzeugmuseum Sigmundsherberg wieder aufsperrt. Zumindest sei das der Plan, wenn alles gut geht, sagt Pessl. Noch wartet viel Arbeit, ehe die Autos geputzt sind und die glänzende Vergangenheit der Automobilindustrie wieder aufleben lassen.
03.04.2023, Robert Salzer, noe.ORF.at

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Der Autonarr hinter einer Rekordsammlung
 

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Im Haus der Ostereier
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Mitten in einem abgelegenen Wald in Wölling in der Nähe von Wolfsberg ist eine riesige Osterwelt versteckt. Familie Jöbstl lebt in ihrem Privathaus seit Jahren ihre Leidenschaft für das Dekorieren aus. Sei es zu Weihnachten oder zu Ostern.
Online seit heute, 6.15 Uhr
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Steht man vor dem Haus der Familie Jöbstl traut man seinen Augen kaum. Garten und Haus sind voll dekoriert mit tausenden Ostereiern, hunderten Hasen aber auch vielen andere Figuren, die Häschenohren tragen und somit passend für Ostern verkleidet wurden.

Gemeinsame Leidenschaft
Drei Wochen lang dekorierten Ingrid und Kurt Jöbstl ihren Garten und ihr Haus. Die beiden Pensionisten teilen die Leidenschaft seit 2009, sagt Ingrid Jöbstl: „Es war immer schön mit den bunten Farben. Ostern ist ja auch ein schönes Fest. Vor 14 Jahren haben wir im kleinen Format angefangen. Es hat sich gesteigert, weil immer etwas dazu kommt und man immer Neues sieht.“ Ihr Mann ergänzt: „Wir haben gemeinsam angefangen. Einmal hat die Ingrid die Idee, dann ich, so läuft das.“

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Gartenzwerge mit Osterhasenoutfit und Ohren
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Gartenzwerg mit Ohren

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Garten mit Deko

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Ingrid und Kurt Jöbstl

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Ingrid und Kurt im Garten beim Dekorieren

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Tischdeko aus Hasen und Hühern

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Figurenparade an der Hauswand

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Leuchtende Ostersträuße im Haus

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Kückenlichterkette

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Figuren im Garten

Draußen zeigt sich aber erst die halbe Osterleidenschaft. Drin geht es weiter, alles ist dekoriert. Ingrid Jöbstl erfreut sich daran, aber es gebe immer noch leere Flecken. Ihr Mann gibt aber zu, dass es nirgends wo so schlimm wie bei ihnen sei. Aber anders kenne er es gar nicht."

Diskussionen über richtigen Standort
Was wohin gehört, da sind sich die beiden nicht immer einig. Ingrid sagte, am Ende sei man nach Diskussionen immer einig und Kurt meinte, seine Frau sei so genau. „Wir haben beide einen Rappel“. Ein Ende ist nicht abzusehen, denn noch immer verlockt Osterdekoration in Geschäften, so Ingrid Jöbstl: „Wenn ich etwas sehe, das ich noch nicht habe, nehme ich es mit.“ Auch Freunde und Verwandte bringen Deko mit. Ingrid weiß von jeder Figur, woher sie kommt. Kurt Jöbstl ist für die Erhaltung zuständig, so manche Figur wird neu geschliffen und lackiert fürs nächste Osterfest.
Das Haus der Ostereier ist schon bekannt und Nachbarn und Freunde fragen, ob wieder dekoriert werde. Dann kommen sie schauen, ob es etwas Neues gebe, so Ingrid. Eine Woche nach Ostern wird alles Österliche in Kisten weggeräumt, der Rest muss die österliche Verkleidung ablegen und darf bleiben, bis Weihnachten. Dann geht das Dekorieren wieder von Neuem los.
08.04.2023, red, kaernten.ORF.at
Im Haus der Ostereier
 

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Martin the woodworker und seine Holzkunst
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In Grantsch, auf 930 Meter Seehöhe, findet Martin Hofer all das, was er zum Glücklichsein braucht: Bruchholz lässt seinen kreativen Geist zu Hochform auflaufen. Als Kunsthandwerker hat machte er sich sich mittlerweile als „Martin the woodworker“ einen Namen.
Online seit heute, 7.00 Uhr
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Das kleine Nebengebäude der Landwirtschaft seiner Eltern, als Mörtlhof oder Mirtlbauer bekannt, ist Martin Hofers Refugium. Nur selten verlässt er es, wenn er einmal eine Desting-Idee hat. Die Holzarbeit faszinierte den 29-Jährigen schon während seiner Jugend: „Ich habe ziemlich viel Schlagzeug gespielt und einen Recht hohen Verbrauch an Sticks gehabt. Dann hab ich mir gedacht: Die kann ich eigentlich selber machen. Dann habe ich vom Opa die alte Drechselbank bekommen und war wieder alles interessanter als Sticks zu machen. Das habe ich eigentlich bis heute nicht getan.“

Nach Bootsbauer-Ausbildung zurück in die Heimat
Nach seiner Ausbildung zum Drechsler und Bootsbauer in Hallstatt und mehreren Sommern, die er als Käser auf der Lammersdorfer Alm zubrachte, war für ihn klar, dass er zurück in seine Heimat möchte: „Einen viel besseren Platz kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe auch das Glück, dass ich die Werkstatt bei den Eltern auf der Landwirtschaft habe. Da kann ich dann auch einen Traktor und die ganzen Maschinen verwenden. Irgendwie muss man das ja transportieren auch.“

„Je größer desto spannender“
Martin Hofer denkt gerne groß, wenn es um die Umsetzung seiner kreativen Ideen geht: „Je größer desto spannender finde ich eigentlich. Es ist immer ganz interessant, wenn man aus der Region wieder so einen riesigen Baum kriegt – mit teilweise über einem Meter Durchmesser – was man daraus alles machen kann.“

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Holzschüssel von Martin Hofer

Auch Kreativität will geplant sein
Bevor es zur Sache geht bringt Martin Hofer seine Ideen – für den besseren Überblick – meist zu Papier. „Bei den großen Sachen plane ich das eigentlich schon ziemlich genau, also da mache ich Pläne, Skizzen und zeichne mir Schablonen, wie die Form genau sein soll, weil man kann sich das oft gar nicht gut vorstellen, wenn man so Riesenvasen hat. Es ist ja auch schade um das Holz, ohne Plan dazuzugehen, dann kommt meistens nichts Gutes heraus. Bei den kleinen Sachen geht es schon, aber das mag ich gar nicht riskieren“, so der Holzkünstler.

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Martin Hofer in seiner Werkstatt

„Ungetüm“ aus den Nockbergen wurde zu Riesen-Vase
Besonders stolz ist er auf ein Kunstobjekt, das – neben anderen – auf dem Dachboden seiner Werkstatt, der als kleiner Ausstellungsraum fungiert, ausgestellt ist: „Da habe ich vom Bergfried vom Mirnock eine Buche bekommen, die hat 1,50 Meter Durchmesser gehabt. Ein Ungetüm. Dann wollte ich eine große Vase machen, habe ich auch gemacht und alleine der Rohling, was ich dann auf die Drechselbank gespannt habe, hat ungefähr eine Tonne gehabt. 14 Tage später sind dann nur noch sechs bis sieben Kilo übrig gewesen.“

Oft dauert die Arbeit an so großen Objekten bis zu einem Monat. Gut Ding braucht eben Weile und Genauigkeit, auf die Hofer viel Wert legt: „Ich schaue eigentlich dass ich im Millimeterbereich bin. Die großen Vasen – das ist dann das Spannende. Es ist ja alles nasses Holz. Bei der Trocknung verzieht sich das Holz dann. Wenn es dick ist reißt es, aber ab einer gewissen Wandstärke verzieht es sich dann. Da ist dann jedes Stück komplett anders wieder. Das macht es dann so spannend eigentlich.“

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Holzvasen

Lieblingsholz: Lärche
Drechseln kann man im Prinzip jedes Holz. Er bevorzugt allerdings Lärchen: „Das haben wir selber, das wächst bei uns auf der Alm. Es hat einfach so eine schöne Struktur. Es ist zwar recht schwierig zu bearbeiten, aber wenn man dann sieht, was zum Schluss heraus kommt – ist das echt spannend.“ So hofft er, dass er als freier Kunsthandwerker – mit viel Leidenschaft und Schaffenskraft – von der Gemeinde Millstatt aus vielleicht irgendwann den internationalen Kunstmarkt erobern wird.
09.05.2023, red, kaernten.ORF.at
Martin the woodworker und seine Holzkunst
 

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Fahrräder mit Geschichte
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Johann Schneeberger aus Rust ist ein Sammler aus Leidenschaft. Sein Herz schlägt für Fahrräder mit Geschichte. Auf seinem Dachboden und in der Werkstätte des Unternehmers lagern etwa 200 Fahrräder.
Online seit heute, 14.53 Uhr
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Beruflich verleiht und serviciert Johann Schneeberger aus Rust moderne Fahrräder, wie E-Bikes. In seiner Werkstätte schraubt der Unternehmer aber auch an alten Fahrrädern – etwa an einem Hochrad, das vermutlich aus dem Jahr 1880 stammt. Die Sammelleidenschaft hätte ihn vor etwa 30 Jahren gepackt, erzählte Schneeberger. Seine Stücke fand er auf Sperrmüll-Sammelplätzen und auf Fahrradmärkten in Deutschland und Frankreich.

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Johann Schneeberger arbeitet an einem Hochrad
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Johann Schneeberger
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Schneebergers Fahrradausstellung in einem Keller in Rust
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Vollscheibe eines Waffenrads von Steyr aus dem Jahr 1910
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Johann Schneeberger mit einem historischen Fahrrad
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Historisches Militärfahrrad
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Historisches Fahrrad
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Historische Fahrräder
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Historische Fahrräder
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Historische Fahrräder auf Schneebergers Dachboden
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Historisches Fahrrad
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Historisches Fahrrad

Ausstellung im Zechkeller in Rust
Einige Fahrräder aus Schneebergers Sammlung sind im Zechkeller in Rust ausgestellt. „Die Hochräder sind wohl die schönste, aber auch gefährlichste Entwicklung in der Fahrradgeschichte. Das Vorderrad wurde immer größer, damit die Leute schneller unterwegs sein konnten. Es kam aber zu schlimmen Kopfüber-Stürzen. Daraufhin wurde das sogenannte Niederrad entwickelt“, so der 61-jährige.

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Johann Schneeberger mit einem Waffenrad von Steyr von 1910

Säbel und Sonnenschirm als Accessoire
Das Prunkstück der Sammlung ist ein Waffenrad von Steyr aus dem Jahr 1910. „Es handelt sich hier um eine Luxusausführung mit einem Säbelhalter“, so Johann Schneeberger. Was für den Offizier der Säbel war, war für die Frau auf dem Fahrrad ein Sonnenschirm. 1891 führten Frauen auch andere Accessoires mit sich. "Die Damen von Welt sollte bei einer Fahrradausfahrt auch eine Peitsche, um Hunde zu verjagen, eine Pistole, um sich gegen „Strolche" zu verteidigen und ein Fernglas, um die schöne Aussicht zu genießen, mit sich führen“, erzählte der Sammler ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Schuller bei der Zeitreise durch die Geschichte des Fahrrades.

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Metallkoffer für Handgranaten

Fahrräder zu Zeiten des Krieges
Während des Zweiten Weltkrieges trugen britische Soldaten bei Fallschirmsprüngen zusammenklappbare Fahrräder bei sich. Für die deutsche Wehrmacht wurden Metallkoffer mit Handgranaten auf Fahrräder montiert. Bambusräder aus dem Jahr 1810 und „Bonanzaräder“ aus den 1960er- und 1970er-Jahren gehören ebenfalls zu Johann Schneebergers Fahrradsammlung.
01.06.2023, Patricia Schuller/red, burgenland.ORF.at
Fahrräder mit Geschichte
 

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Bubentraum erfüllt: Eigene Eisenbahn im Garten
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In Königsdorf (Bezirk Jennersdorf) hat sich ein IT-Techniker seinen Bubentraum erfüllt. Als 5-Jähriger wurde der gebürtige Salzburger Valentin Cee vom Eisenbahnvirus infiziert. 30 Jahre später hat er sich in seinem Garten seine eigene Eisenbahn gebaut.
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Bei Valentin Cees Bahn handelt es sich um eine Feldbahn, die auf 500 Meter Schienen durch seinen Garten führt. Die Inspiration dazu kommt aus Norddeutschland: „Es gibt dort in dem Ort, wo meine Oma gewohnt hat, bis zum heutigen Tag eine Feldbahn. Es ist dort einfach das beste Transportmittel in diesen sehr sumpfigen Gebieten dort. Es war schon als Kind von mir der Wunsch, so eine Feldbahn zu haben“, so Eisenbahnfan Cee.

Fotostrecke mit 7 Bildern
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Valentin Cee unterwegs auf seiner eigenen Eisenbahnstrecke
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Der letzte Grenzschranken Österreichs als Teil der Bahn
Gebaut hat er sich seine eigene Feldbahn schließlich auf einem Grundstück in Königsdorf. Dazu gehört auch ein Bauernhof, der nun Stück für Stück restauriert wird. Die letzten sieben Jahre waren der Feldbahn gewidmet, für die es sogar einen eigenen Bahnschranken gibt. Noch ist er nicht verkabelt, bis dahin bedient ihn Lebensgefährtin Christina. „Es ist der letzte Grenzschranken Österreichs. Er wurde dann von mir vor dem Verschrotten gerettet und steht seither in der Einfahrt“, so Cee.

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Valentin Cee hat sich mit der Feldbahn einen Bubentraum erfüllt

Die Feldbahn in Königsdorf bietet noch einige andere Überraschungen. „Es gibt 500 Meter Gleis. Es gibt auch sieben Weichen und eine Drehscheibe, eine Remise, einen Bahnhof, eine Diesellok und eine Akkulok. Im Bau befindet sich zudem auch eine Dampflok“, so Cee. In der Werkstatt restauriert und baut Valentin Cee auch die Lokomotiven und Waggons für das größte unterirdische Eisenbahnmuseum Europas. Es befindet sich unter dem Grazer Uhrturm, im Stollen des Schlossbergers.

Kulturgüter erhalten
Dem gebürtigen Salzburger ist es wichtig, Kulturgüter zu erhalten. Mit seiner Feldbahn in Königsdorf erfüllte er sich aber vor allem einen Bubentraum. Sogar die 500 Meter Schienen sind selbst hergestellt und verlegt. „Das waren circa drei Monate Arbeit mit 4.500 Schnitten, die mit einer Elektrosäge gemacht worden sind“, so Cee. In den Genuss der Feldbahn kommen immer wieder auch Lebensgefährtin Christina und die Nachbarskinder.
22.08.2023, red, burgenland.ORF.at
Bubentraum erfüllt: Eigene Eisenbahn im Garten
 

Db1

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Recherche der ORF Leute wäre angebracht. Es handelt sich hier nicht um eine 500mm Feldbahn, sondern aufgrund der Fotos ganz eindeutig um eine 7 1/4'' Gartnbahn..
 

josef

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Leidenschaft für Feuerwehrgeschichte
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Vom Signalhorn bis zum Lederhelm: Peter Greßl aus Rosenau (Bezirk Amstetten) restauriert Feuerwehrutensilien aus dem 19. Jahrhundert. Jede freie Minute verbringt er in Archiven, um historische Brände zu erforschen.
Online seit heute, 16.47 Uhr
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Im Jahr 1913 gab es einen Großbrand am Sonntagberg. Alten Zeitungsberichten zufolge war der Lichtschein des Feuers so hell, dass man ihn bis Linz sehen konnte. „Ursprünglich kannte man nur ein Foto von diesem Brand“, berichtet Peter Greßl, der ehrenamtlich als Sachbearbeiter für Feuerwehrgeschichte tätig ist, „ich wollte aber genau wissen, was damals geschehen ist und habe wie bei einem Puzzle Teile gesucht, die das Bild vervollständigen. Mittlerweile habe ich acht Bilder und mehrere Zeitungsartikel von damals gefunden.“

Recherche in der Schatzkammer der Basilika
Nicht die Basilika, sondern das Pilgerhotel daneben stand in Flammen. Weil am Sonntagberg Wassermangel herrschte, mussten die zehn Feuerwehren, die im Einsatz waren, Löschwasser mit Pferdegespannen kilometerweit heranschaffen. Durch die Thermik am Sonntagberg stiegen die Funken besonders hoch in den Himmel hinauf, sodass auch Dachschindeln eines Turms der Basilika Feuer fingen.

„Ein Knecht, der in der Kirche gearbeitet hat, hat mit Kübeln Wasser in den Turm hinaufgetragen und von oben die Schindeln beträufelt, damit sich die Flammen nicht ausbreiten können“, weiß Peter Greßl. Einige der verkohlten Schindeln samt Dankbrief an „die Heilige Dreifaltigkeit“ sind heute in der Schatzkammer der Basilika ausgestellt.

Leopold Figl als Signalhornbläser
Neben der theoretischen Erforschung beschäftigt sich Peter Greßl auch mit den praktischen Seiten des Feuerwehrwesens vergangener Jahrhunderte. Er restauriert alte Utensilien, zur Zeit etwa einen Lederhelm und ein Signalhorn, auf dem bereits Leopold Figl gespielt haben soll.

„Dieses Signalhorn ist ab 1952 als Siegestrophäe bei Feuerwehrwettkämpfen wie ein Wanderpokal an die jeweils beste Feuerwehr weitergegeben worden“, erzählt Greßl, „auf einem alten Foto sieht man, wie der damalige Landeshauptmann Figl hineinbläst.“ Vor der Verbreitung von Funkgeräten waren die Hörner wichtig, um bei Einsätzen gut hörbare Kommandos zu geben. Ersatzteile für das alte Signalhorn gibt es längst keine mehr. Als gelernter Blechblasinstrumentenerzeuger kann Peter Greßl diese Teile aber selbst von Hand anfertigen.

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In seiner Werkstatt restauriert Peter Greßl historische Feuerwehrutensilien

80 Stunden für einen Lederhelm
Das zweite Projekt, das viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die Wiederherstellung eines 150 Jahre alten Lederhelms: „Das ist das letzte vorhandene Originalexemplar einer kleinen Feuerwehr im Raum St. Pölten“, erzählt Greßl, „das Leder muss komplett gereinigt, geschliffen, in warmes Wasser getaucht und gedehnt werden, bevor man händisch wieder die Metallteile annähen kann. Dafür hat man nur einen Versuch. Ist man unachtsam, bricht das Leder.“

Etwa 80 Stunden Arbeit werden vergehen, bis als letzter Arbeitsschritt der sogenannte „Ziegelbrecher“ wieder auf den Helm gesetzt werden kann: „Der Ziegelbrecher ist ein Kamm aus Blech. Er heißt Ziegelbrecher weil er tatsächlich den Kopf vor herabfallenden Gegenständen schützt“, weiß Greßl. Die meist schwarz eingefärbten Lederhelme waren als Vorgänger der Stahlhelme mit Spinnenaufsatz bei einzelnen Feuerwehren noch bis in die 1950iger Jahre im Einsatz. Erst Ende des 20. Jahrhunderts stiegen die meisten Feuerwehren auf die heute üblichen Plastikhelme um.
17.09.2023, Fabian Fessler, noe.ORF.at
Leidenschaft für Feuerwehrgeschichte
 

josef

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Die Weltmaschine feiert ihren 65. Geburtstag
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Vor exakt 65 Jahren hat sich Franz Gsellmann bei der Weltausstellung in Brüssel zu seinem Unikat inspirieren lassen, an dem er 23 Jahre gebaut hat. Zeit, die Zeit mit der Weltmaschine zurückzudrehen.
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Pünktlich zu ihrem Jubiläumsfest hat die Weltmaschine ganz besonders schön geglänzt und gefunkelt – dank Sabine Grubers Pflege war kaum ein Staubkörnchen zu entdecken: „Es ist ein bisschen ein schwieriges Unterfangen. Ich habe zum Glück einige Helferlein, aber man muss sehr aufpassen: Viele Drähte liegen frei. Der Großvater war ja kein Elektriker, er hat einfach mal gebaut! Mit ganz feinen Tüchlein wird die Maschine jetzt gehegt und gepflegt.“

„Da hat es öfters mal gerumpelt!“
Und so kann das Rad der Zeit gebührend zurückgedreht werden: „Wir haben draußen die Landwirtschaft gehabt und drin hat mein Großvater sich eingesperrt, ganz allein und heimlich die Weltmaschine gebaut. Da hat es öfters mal gerumpelt, der Strom war weg und oft hat die Familie nicht so eine Freude gehabt. Einmal gab es sogar in ganz Edelsbach keinen Strom und die Leute haben genau gewusst: Mein Großvater war’s!“, lacht Franz Gsellmanns Enkelsohn.

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Bis an die Decke reicht Franz Gsellmanns Weltmaschinenschatz

Er wurde nicht nur nach seinem Opa benannt – er führt in Edelsbach auch dessen Weltmaschine mit seiner Familie weiter – „wie ein jeder Mensch seinen Sinn im Leben hat, hat auch er damit seinen Sinn gefunden. Und das strahlt die Weltmaschine auch heute noch aus: Wir werden zwar als Museum geführt, aber die Weltmaschine lebt noch immer“.

Eine lebendige Erinnerung
Auch wenn sie nicht mehr weitergebaut wird: „Die Maschine soll unverändert bleiben, alles soll authentisch bleiben“, erklärt Franz Gsellmann, der mit seinem Großvater selbst an ihr schrauben durfte: „Ich glaube, er hat wirklich fast die ganze Welt eingebaut! Es sind 200 Glühbirnen drin, 25 Elektromotoren. Alles was lebt und sich bewegt, hat er eingebaut!“ Heute zaubert die Weltmaschine den Menschen immer noch ein Lächeln ins Gesicht – die tausenden Teile laufen wie geschmiert, um auch weiterhin den Gästen vor Augen zu führen, dass man Visionen zum Ausdruck bringen soll – um sich selbst und andere zu begeistern.
08.10.2023, red, steiermark.ORF.at

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Die Weltmaschine feiert ihren 65. Geburtstag
 

josef

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Suche nach "Lüftl-Malereien" - Hobby eines Schriftstellers:
Vom Festhalten der „Lüftl“
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Der Schriftsteller Fritz Krenn aus der Südsteiermark ist derzeit im ganzen Land unterwegs, um „Lüftlmalereien“ für die Nachwelt festzuhalten. Er macht dies fotografisch und mit Leidenschaft.
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Scharf an der steirisch-slowenischen Grenze bei Leutschach beim Gehöft Hartmann vulgo Tschanka war Schriftsteller Fritz Krenn anzutreffen: Er reist durch die Steiermark, mit der selbst gestellten Aufgabe, „Lüftlmalereien“ zu fotografieren – das sind Bilder mit vorwiegend ländlichen Motiven auf verschiedenen Gebäuden.

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Belebendes
„Es fasziniert mich die Fantasie. Das ist ganz unterschiedlich, je nach Hausbesitzer eben. Wenn sich ein Hausbesitzer entschließt, etwas aufs Haus malen zu lassen, dann ist das Stimmung, dann ist das eine Geschichte“, so Krenn, „das belebt meines Erachtens“.

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„Wenn ich ein Stück Kreide habe“
Auch Landwirt Richard Hartmann hat eine „Lüftlmalerei“ an seiner Hauswand: „Es ist der Maler eines Tages hier vorbeigekommen; ich habe gerade die Rinder von der Weide getrieben. Da hat er gesagt, wenn ich ein Stück Kreide habe, dann malt er uns was aufs Haus“, so Hartmann. Der Maler sei der bekannte steirische Künstler Gerald Brettschuh gewesen, so Krenn.

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In Buchform
Rund 100 Fotos von solchen „Lüftlmalereien“ und die dazugehörenden Geschichten möchte Fritz Krenn im kommenden Jahr in Buchform veröffentlichen. Bei seinen Streifzügen durchs Land findet er aber nicht immer nur idyllische Darstellungen: „In der Leibnitzer Gegend gibt es ein Haus, wo zwei Elefanten drauf sind“, so Krenn.

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Immer auf der Suche
Fritz Krenn ist noch auf der Suche nach weiteren Darstellungen. Da „Lüftlmalereien“ manchmal nur sehr versteckt am Lande zu finden sind, ist er für Hinweise von der Bevölkerung sehr dankbar.
17.11.2023, red; steiermark.ORF.at

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Vom Festhalten der „Lüftl“
 

josef

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Der Bulli-Liebhaber aus Fischbach
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Valentin Eggbauer aus Fischbach im Bezirk Weiz liebt Woody, Kermit, Sunny und einige mehr: Er sammelt und restauriert VW-Bullis aus Leidenschaft. Er fährt sie auch mit Leidenschaft und zaubert Freiheitgefühle auf die Straße und Lächeln in die Gesichter.
Online seit gestern, 10.41 Uhr
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Handwerkerauto, praktischer Transporter der Nachkriegszeit, Hippiemobil und sogar Großstadtlimousine? Wohl kaum ein Auto übernahm im Laufe der Jahrzehnte so viele Rollen wie der Bulli.

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Alles Originale
Die private Bulli-Flotte von Valentin Eggbauer kann sich sehen lassen: Seiner Sammlung gehören allesamt Originale an, die einst auch im Einsatz waren. „Da gibt es meinen Polizei-Bulli, und dann einen meiner bekannteren Bullis, mit dem mich relativ viele kennen – der hat jetzt circa dreimal so viel PS, ein besseres Fahrwerk, Scheibenbremse und läuft 170, wenn man sich traut damit. Ich bin schon Rennen gefahren“, so Eggbauer.

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Urlaubsfeeling ohne Automatik
Doch es geht auch gemütlicher: Mit Woody, Kermit und Sunny, den Bullis für einen Urlaub wie anno dazumal. „Im Sunny, in meinem gelben VW T2 Westfahlen. Da kann man das Dach aufmachen. Da gibt es dann die Liegefläche zum Vorklappen. Und es gibt auch einen Küchenblock im Camper. Mit dem kann man im Sommer die Küstenstraßen entlang fahren oder bei uns die Bergstraßen. Und dann stehenbleiben, wo man möchte“, so der Sammler.

Mindestalter 23 Jahre und fünf Jahre Führerschein: Das sind die Voraussetzungen, um einen Bully auszuborgen. „Die erste Frage ist oft: Wo ist die Automatik? Also Bulli mit Automatik – das gab es damals noch nicht in den 70er-Jahren. Aber es war eine ganz normale Schaltung. Vier Gänge, ein Retourgang, Kupplung, Bremse, Gas, altmodisch oder einfach kein unnötiger Luxus“, so Eggbauer.

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Kindheits-Bulli der Feuerwehr abgekauft
Von Kindheit an hatte sich der Fischbacher für VW-Bullis begeistert. Als er dann mit zwölf Jahren erstmals bei der Jugendfeuerwehr Fischbach mit dem 1965er Feuerwehr-Bulli mitfahren durfte, war er endgültig Feuer und Flamme und erwarb Jahre später den Bulli direkt von der Feuerwehr. „Neun Mann waren da drinnen und die Spritzen und Druckschläuche“, so Eggbauer.

Freiheit und Lächeln
Doch welcher Bulli auch immer – hat man sich einmal an das große Lenkrad, die Kupplung und den Schalthebel gewöhnt, dann bürgt er für Freiheitsgefühl, Lebensfreude und Spaß. Und außerdem winkt einem in diesem Auto jeder freundlich zu. „Das passiert einem mit einem Ferrari oder Porsche nicht, glaube ich“, so der Sammler.
28.11.2023, red; steiermark.ORF.at
Der Bulli-Liebhaber aus Fischbach
 
Hach, das waren noch Zeiten. Automatik gabs übrigens ab 1972. Als ich noch in der hiesigen Schützenjugend aktiv war, hat uns ein Vereinsmitglied mit seinem 1975er T2 2Liter Automatik zu den Wettkämpfen chauffiert. Das Ding war für die damalige Zeit ganz schön spritzig, hat aber auch ganz schön gesoffen.
Gruß
Albert
 
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