Kuriose und außergewöhnliche Sammelleidenschaften und Hobbys - Teil 1

josef

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#44
Historische Schiffsmodelle in Liefering
Der 79-jährige Heinrich Seidl aus Salzburg Liefering (Salzburg) ist ein Meister im Bauen von historischen Schiffsmodellen.
Schiffsmodelle bauen, das ist seit mehr als 50 Jahren die Leidenschaft von Heinrich Seidl. Dabei handelt es sich um originale, historische Schiffe aus verschiedenen Epochen – von den Columbusschiffen bis zu alten Schiffen, die heute noch im Einsatz sind, beschreibt Modellbaumeister Heinrich Seidl: „Das sind Frachtschiffe, Kriegsschiffe oder Walfänger. Oder das italienische Schulschiff Amerigo Vespuci, das gegenstück zu der deutschen Gorch Fock“.

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Heinrich Seidl baut seit mehr als 50 Jahren leidenschaftlich Schiffsmodelle

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Liebevoll geschnitztes Detail am Bug eines Schiffs

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Historische Columbusschiffe als Modellbau

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Jedes Detail fertigt der Modellbaumeister selbst an

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Für die meisten seiner Schiffe gibt es genaue Pläne

Solche Schiffsmodelle waren früher entscheidend dafür, welche Schiffe wirklich gebaut wurden. Daher gibt es auch detaillierte Pläne zum Nachbauen: „Das ist gerade das interessante. Da muss man mit dem Kopf arbeiten“.

Bis zu 10.000 Einzelteile
Ein großes Modell besteht aus bis zu 10.000 Einzelteilen. Daran arbeitet Heinrich Seidl drei bis vier Jahre. Alle Beschläge, alle Nägel, einfach alles macht der gelernte Tischler, Spengler und Dachdecker selber. Auch die Kanonen sind zum Teil selbst gegossen, sagt Seidl: „Die Lafette ist aus lauter Teilen zusammengesetzt, wie ein Original. Eine Kanone besteht aus 50-60 Teilen. In einem Schiff sind es aber leicht 40 bis 50 Kanonen“.

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Jede Kanone besteht aus rund 50 Einzelteilen. pro Schiff sind es 40-50 Kanonen

Segel mit Kaffee gealtert, Seile mit Schusterpech
Die Leinensegel hat Heinrich Seidl mit schwarzem Bohnenkaffee gealtert. Die Taue für die Wanten und die Seile sind mit Schusterpech und Bienenwachs überzogen, dann fein verknüpft und verspannt.
Viele Details sind so fein gearbeitet, dass man sie nur mit der Lupe sehen kann. Und ein Teil der filigranen Arbeit ist gar nicht zu sehen, schildert Seidl: „Innen ist ja auch alles ausgebaut. In der Kapitänskajute stehen Tische und Sessel. Die Wände sind vertäfelt.“
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#45
Velorabilia: Der etwas andere Fahrradkeller

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Fahrradkunst, -Kitsch und Kuriositäten soweit das Auge reicht verbergen sich in einem privaten Keller im Grazer Bezirk Gösting: Vor rund vier Jahrzehnten legte Walter Bradler den Grundstein für seine sogenannte Velorabilia-Sammlung.
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Ein etwas anderer Fahrradkeller
Sandra Suppan hat den Velorabilia-Sammler in seinem besonderen Reich in Graz-Gösting besucht und mit ihm über seine kunterbunte Leidenschaft gesprochen.
Nostalgische Bilder von Fahrrädern bedecken die Wände, winzige Radmodelle liefern sich auf den Regalen und in den Glasvitrinen ein Rennen um die Aufmerksamkeit. Knallbuntes Spielzeug, Dekoration, Tassen, Uhren, sogar Schokolade und unzählige alte Postkarten rund ums Rad präsentiert Walter Bradler in seinem museumsreifen Keller.
Abgezählt hat der Grazer seine zwei Kellerräume füllenden Stücke noch nicht – doch mittlerweile sei es schwer ein Stück zu finden, das nicht bereits seinen Platz in der Velorabilia-Sammlung gefunden habe. Für die Wortneuschöpfung hat Bradler übrigens das französische Wort für Fahrrad, „Vélo“, mit dem Begriff „Memorabilia“ verknüpft.

Unzählige Lieblingsstücke
Aber wie sammelt sich eine derartige Sammlung eigentlich an? „Ich bin immer schon passionierter Radfahrer gewesen, also im Alltag erledige ich alle Dinge mit dem Rad und habe mich auch immer schon für alles was mit dem Rad zu tun hat interessiert – und auf meinen Reisen immer wieder mal ein Stück mitgenommen“, erzählt Bradler, der sich seit vielen Jahren auch ehrenamtlich für die Radlobby ARGUS engagiert, um den Radverkehr zu verbessern.
Seine Sammlung ist im Laufe von rund vier Jahrzehnten stetig gewachsen; dank Freunden, der Familie, Flohmärkten aber auch dem Internet. Es stellt sich die Frage, welche Stücke ihm besonders ans Herz gewachsen sind.

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Ein Fundstück von einem Kölner Antikmarkt, das ein Künstler nach Vorlage seines eigenen Rads fertigte, hat es Bradler angetan

„Bei der Fülle ist es natürlich schwer von Lieblingsstücken zu reden – es gefällt mir ja alles! Aber es gibt auch das ein oder andere ganz besondere Stück – ein Radmodell vom Kunsthandel in Köln oder handgeschnitzte Skulpturen aus Afrika zum Beispiel“, so Bradler.

Räder und das Rad der Zeit
Beim Rundgang zeigt er, wie gut sich mit den teils historischen Radmodellen selbst das Rad der Zeit zurückdrehen lässt: „Ich habe eine ganze Serie von einem italienischen Verlag mit 88 Modellen, die die Geschichte des Fahrrads darstellen.“
Darunter findet sich etwa die Laufmaschine, die Karl von Drais 1817 entwickelt hat – der Vorgänger des heutigen Fahrrads: „Dann ist die Michauline – ein von Michaux entwickeltes Rad – gekommen, später das Hochrad, von dem man dann auf das Niederrad umgestiegen ist. Und so ist vor ca. 130 Jahren die Radform entstanden, die wir heute noch gebrauchen.“
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Eine Gleichgesinnte
Seine eigene Sammlergeschichte teilt Walter Bradler übrigens mit seiner Frau Maria: „Mir gefallen die Sachen ja auch – und es ist mir lieber, er sitzt im Keller als im Gasthaus“, lacht sie.

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Maria Bradler präsentiert ihre Lieblingsbastelei: ein Ostergeschenk für Fahrradfans, das 365 Tage im Jahr bestaunt werden kann

So unterstützt Maria Bradler ihren Mann auch tatkräftig – etwa, wenn sie kreative Fahrradmodelle bastelt – oder den Kochlöffel schwingt: „Dann gibt es Kekse in Fahrradform – oder auch Geburtstagstorten“ – und selbst der Kaffee, den das Paar serviert, schmeckt wunderbar – Fahrradhäferl dafür gibt es ja zur Genüge.

Reise in die Welt des Rads
Familie Bradler führt nach Absprache gerne kostenlos durch ihre umfangreiche Sammlung:
Sandra Suppan / steiermark.ORF.at
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#46
Wiener sammelt alte Aufzüge
Die historischen Aufzüge verschwinden nach und nach aus dem Wiener Stadtbild. Christian Tauß hat es sich zur Aufgabe gemacht, die teils hundert Jahre alten Holzkabinen zu sammeln und zu neuem Leben zu erwecken.
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Im Inneren von Wiens Jugendstilhäusern verbergen sich für Christian Tauß oft wahre Aufzugsjuwele. Seit zehn Jahren sammelt der gelernte Elektrotechniker nämlich Fahrstühle mit dem gewissen Charme.

Augenmerk legt er dabei zum Beispiel auf das verwendete Holz für die Kabine und die Steuerarmaturen aus Messing, „die über 100 Jahre funktioniert haben. Das macht für mich so diesen technischen Reiz ‚Historischer Aufzug‘ aus – gerade wo man heute ja eher nur mehr Plastik und kurzlebige Materialien kennt“, sagte Tauß.

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Derzeit sind in der Lagerhalle 14 Aufzugskabinen samt Zubehörteilen gelagert

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Der Paternoster aus der ehemaligen Creditanstalt-Zentrale am Schottentor ist der letzte Neuzugang in der Sammlung


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In Teamarbeit werden die Aufzüge restauriert


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Auch ein Aufzug aus einem Haus in der Heinestraße aus der Leopoldstadt findet sich in der Sammlung


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Eine mehr als hundert Jahre alte Messingsteuerarmatur


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Paternoster aus ehemaliger Creditanstalt-Zentrale
In einer Lagerhalle im Marchfeld in Niederösterreich sind derzeit 14 Kabinen samt Zubehörteilen untergebracht, die der 33-jährige Wiener von Hauseigentümern zusammengetragen hat. In Feinarbeit werden sie im kleinen Team restauriert. Der letzte Neuzugang in der Sammlung ist der Paternoster aus der ehemaligen Creditanstalt-Zentrale am Schottentor.
Ausbau und Transport waren ein schwieriges Unterfangen. „Die Einzelteile sind relativ schwer, und das Gesamtgewicht der ganzen Anlage beträgt vier Tonnen. Daher mussten wir die Gesamtanlage zerteilen. Da braucht man schon einen Lkw mit Autokran“, erzählte Aufzugsliebhaber Franz Jiskra, der das Hobby mit Tauß teilt.
Meist sind es Dachausbauten oder auch strengere, neue Gesetze, die die historischen Aufzüge in den vergangenen Jahren oft zum Wegwerfmobiliar gemacht haben. „So bin ich auch zu dem ganzen Thema gekommen, dass ich miterlebt habe, wie solche 100 Jahre alten Aufzüge plötzlich nur aus Häusern mit dem Brecheisen herausgeschlagen wurden und dann in der Schuttmulde geendet sind“, sagte Tauß.

Sammler will Aufzugscafe eröffnen
Die Rettung der Aufzüge lohnt sich für den Wiener aber nicht nur der Technik wegen. Es sind auch die vielen Geschichten dahinter, sagte er. „Da gibt es die Geschichte vom versteckten schlechten Zeugnis unter der Aufzugssitzbank. Oder dass der Schilling, der eigentlich für die Aufzugsfahrt gedacht war – früher hat man da noch Münzen einwerfen müssen – von den Kindern lieber für ein Eis ausgegeben wurde und sie dann zu Fuß gegangen sind“, so Tauß.
Eine neue Geschichte soll nächstes Jahr dazukommen. Tauß sucht derzeit in Wien einen Standort, um ein Aufzugscafe zu eröffnen. Kaffee trinken in alten Kabinen und ein Stück Wien von anno dazumal erleben, das will der Sammler möglich machen.
red, wien.ORF.at

Link:
Lifestyle: Wiener sammelt alte Aufzüge
 

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#47
Wiener sammelte 113 Taxameter
Nikolas Karner hat für sein Hobby fast die ganze Welt bereist. Er sammelt in seiner Wohnung in der Josefstadt Taxameter und hat dort bereits 113 dieser Fahrpreisanzeiger untergebracht
„Es ist auf keinen Fall alltäglich“, sagt Karner über sein Hobby. Taxameter sind „etwas Besonderes, das vom Menschen erschaffen wurde. Das kann auch nur ein Mensch reparieren, es ist ein Unikat. Eines das schon viele Menschen transportiert hat.“ Das älteste Unikat ist schon 125 Jahre alt, von einem Wiener erschaffen und war auf einem Fiaker.

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125 Jahre ist der älteste Taxameter in Karners Sammlung

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Reparieren muss er sie selbst

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Das gefällt Karner auch an seinem Hobby

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Reparieren können die Unikate nur Menschen

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Für die Taxameter fliegt Karner durch die ganze Welt


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Indien lag genauso auf seiner Route...


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...wie Südamerika – wo er schon mal 17 Stunden unterwegs war


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Billig waren die 113 Stück sicher nicht


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Die Sammlung hat den Wert eines Kleinwagens


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Welches Exemplar, das lässt er im Interview offen

17 Stunden nach Buenos Aires für acht Taxameter
Nikolas Karner sammelt seit neun Jahren Taxameter aus Leidenschaft: „Grundsätzlich ist es so, wenn ich in ein Land reise, frage ich den Taxifahrer, wo ich einen Taxameter finde.“ Und er findet sie garantiert. Ob auf Hawaii, in Indien oder Polen. Für manche Prachtexemplare ist er sogar 17 Stunden lang geflogen. „Wenn ich nach Buenos Aires fliege, um dort acht Taxameter abzuholen, kostet mich der Flug alleine 1.000 Euro. Es hat einige so Reisen gegeben, wo ich nur hingeflogen bin, um sie persönlich abzuholen, weil sie sonst beim Transport beschädigt werden.“

Aber wenn er den Weg auf sich nimmt, dann muss der Zustand tadellos sein. Außerdem soll dass Taxameter mindestens 100 Jahre auf dem Buckel haben. 1.200 Euro hat das teuerste Stück gekostet, 80 Euro das billigste. „De facto kann man sagen, es ist ein Kleinwagen hier in dem Raum drinnen, welche Marke, lasse ich offen“, beschreibt Karner sein Hobby, das eben viel kostet, und viel Freizeit fordert.
07.08.2019, red, wien.ORF.at
Leute: Wiener sammelte 113 Taxameter
 

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#48
„Jede Trommel braucht eine eigene Technik“
Eine Asienreise hat Konrad Prettner mit seiner größten Leidenschaft in Kontakt gebracht: Trommeln. Seit drei Jahrzehnten sammelt der Grazer Percussion-Instrumente, von denen jedes unterschiedliche Ansprüche stellt.
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Konrad Prettners Sammelleidenschaft begann vor 30 Jahren bei einer Reise auf die Insel Sri Lanka. Damals legte er sich drei kleine Trommeln zu; seitdem fügte sich eine zur anderen, und mittlerweile zählt Prettner zahlreiche Varianten der Instrumente zu seinem Repertoire.

Trommeln immer und überall
Das Spielen brachte er sich autodidaktisch bei, und er sei den Menschen oft sehr auf die Nerven gegangen, erinnert sich der Musiker, „weil ich ständig beim Essen auf dem Tisch herumgeklopft habe, ohne es zu merken oder beim Autofahren mit den Fingern am Lenkrad oder dem Schalknüppel geklopft habe“.

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Auf die Technik kommte es an
Die Instrumente richtig zu beherrschen, sei durchaus anspruchsvoll, erklärt er: „Jede Trommel verlangt eine eigene Handtechnik, weil das Fell anders ist, weil die Spannung anders ist“, sagt Konrad Prettner, „bei einem Instrument schlägt man am Rand hin, beim anderen vielleicht mehr in der Mitte“.

Weiter erklärt er: „Wenn jemand ein Instrument beherrscht und genau die gleiche Technik bei einem anderen Instrument anwendet, dann funktioniert es einfach nicht.“ Zudem können Trommeln nicht nur mit der Hand, sondern auch mit einem Schlögel gespielt werden.

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Mit diesen drei Trommeln hat vor 30 Jahren alles begonnen

Eine Schachtel als Instrument
Das Cajon beispielsweise wird aber mit einer Fingertechnik gespielt. Es stammt aus Südamerika und bedeutet ins Deutsche übersetzt „Schachtel“. Während der Arbeit durften Sklaven in Südamerika keine Musik machen, und da ihnen Musikinstrumente verboten wurden, begannen sie auf Schachteln zu trommeln – so entstand auch der Name für das Musikinstrument. Heute wird es aus Holz gefertigt.

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Der Musiker auf dem Cajon

Handrum im Trend
Ein sehr neues und trendiges Percussion-Instrument stammt aus der Schweiz: die Handrum. Bei diesem „passt jeder Ton zu jedem“ und sei daher auch für Anfänger gut zu spielen, erklärt Prettner, als Percussionist kenne man aber die Harmonien, die am besten zusammenpassen. Prettner ist von der Handrum begeistert: „Wenn man anfängt, spielt man gleich einmal 20 Minuten durch. Man kann einfach nicht aufhören.“

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Prettner spielt auf der Handrum

Dem Geist freien Lauf lassen
In Workshops gibt er seine Leidenschaft und sein Wissen über die Percussion-Instrumente weiter. Teilnehmer berichten, dass man beim Trommeln das Gehirn einfach einmal abschalten und aus dem Denken rauskommen könne; auch sei das Trommeln leidenschaftlich, hitzig und beruhige zugleich.
Lifestyle: „Jede Trommel braucht eine eigene Technik“
 

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#49
Der Autogramm-Jäger von Graz

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Ohne Stift, Block und Fotoapparat verlässt er nicht das Haus: Seit drei Jahrzehnten ist der Grazer Mario Bilch auf ständiger Autogrammjagd. Mehr als 3.500 Fotos und Autogramme umfasst seine Sammlung mittlerweile.
Ganz egal, ob Sportler, Politiker oder Künstler – kein Prominenter, der steirischen Boden betritt, kommt an der Sammelleidenschaft von Mario Bilch vorbei: „Es hat 1993 begonnen. Ich habe mir gedacht: Wenn du diese berühmten Leute in den Seitenblicken im Fernsehen siehst, vielleicht siehst du sie ja auch privat?“ – und wenn es nur auf einem schnellen Spaziergang ist.

Ohne Buch und Fotoapparat geht der Steirer daher nie außer Haus: „Es könnte mir ja jemand über den Weg laufen, der noch nicht in meiner Sammlung ist“, schmunzelt Bilch, dessen Weg bereits unzählige Persönlichkeiten gekreuzt haben. Mehr als 3.500 Promi-Fotos und Autogramme zeugen von seinen besonderen Begegnungen.

Eine Galerie der großen Namen
Plácido Domingo, Dagmar Koller, Karl Merkatz, Klaus Maria Brandauer, Bryan Adams oder Waltraud Haas haben sich in seinen Autogrammbüchern verewigt und/oder strahlen Bilchs Besuchern auf Fotografien an den Wänden entgegen.

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Unzählige Bilder mit Berühmtheiten prangen an Bilchs Wänden

Von all den Stars kann der Steirer nur das Beste erzählen – Abfuhr hat er eigentlich noch keine bekommen; wohl auch, weil er nach stundenlangem Warten ganz ruhig um einen persönlichen Fototermin samt Autogramm bittet: „Ich gehe einfach zu jedem hin und denke mir nichts dabei. Lotte Tobisch hat mir mal gesagt: Wenn du etwas erreichen willst, dann geh’ einfach hin zu den Leuten. Sie war eine Dame von Format, hatte eine Ausdrucksweise, die würde ich mir von vielen Bürgern wünschen.“

Zwei bis fünf Veranstaltungen täglich
Unzählige Anekdoten aus längst vergangenen Tagen hätte der passionierte Autogramm-Sammler noch auf Lager – doch er muss bereits weiter zum nächsten Event: „Voriges Jahr waren es noch 200, jetzt sind es schon 300 Veranstaltungen – ich steigere mich da immer wieder. Zwei bis fünf Veranstaltungen sind es immer am Tag“ – und dementsprechend viele Autogramme.
Leute: Der Autogramm-Jäger von Graz
 

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#50
In Eggersdorfs Kabinett der Kameras

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Über vier Jahrzehnte hinweg hat der Steirer Toni Zierler eine beeindruckende Kollektion aufgebaut: Seine Passion gilt nostalgischen Kameras und alten Fotografien – hunderte Sammlerstücke reihen sich auf seinem Hof in Eggersdorf aneinander.
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Geheimnisvoll und wie verwunschen liegt er da – jener Hof bei Eggersdorf, der den großen Schatz von Toni Zierler verbirgt: Weit mehr als 1.000 Kameras und 800 Filmspulen, aber auch wertvolle Fotografien entführen seine Besucher in längst vergangene Zeiten.

Eine Leidenschaft, zwei Jubiläen
„Ich habe mir gedacht, ich sammle die gesamte Fotogeschichte – nur leider wären Stücke wie eine alte Daguerrotypiekamera unerschwinglich – und so habe ich damit angefangen, auch Bilder zu sammeln“, verrät Toni Zierler zwischen einer Fotografie von Kaiserin Elisabeth und einer alten Camera Obscura.
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Toni Zierler in der Spiegelung seiner Kameraregale – seit vier Jahrzehnten widmet sich der Steirer seiner Sammelleidenschaft

Vor 180 Jahren stellte Louis Jacques Mandé Daguerre der französischen Akademie der Wissenschaften seine Daguerrotypie vor – die Geburtsstunde der Fotografie, der sich Toni Zierler vor rund vier Jahrzehnte verschrieben hat.

„Eine Herzensangelegenheit“
Schmunzelnd plaudert der Steirer sprichwörtlich aus der Dunkelkammer: „Das Fotografieren war schon immer eine Herzensangelegenheit von mir. Wenn früher zum Beispiel ein Ball in Eggerdorf stattgefunden hat, und man kannte Leute dort, hat man einfach fotografiert, ist heimgefahren – also ein Freund und ich – und dann sind wir in die Dunkelkammer gegangen, haben die Bilder ausgearbeitet und noch in derselben Nacht ein paar Groschen dazuverdient.“

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Rechts unten ist eine „Plaubel Makina“ zu sehen, „eine der ersten Reporterkameras aus Deutschland“, so Zierler

Wohin die verdienten Groschen flossen, zeigt sich in dem beeindruckenden Kamerakabinett, wo sich unter anderem erste Reporterkameras aus Deutschland oder Amerika Regale mit Luftwaffenrobots aus den 40er-Jahren teilen – „wobei ich eine besondere Liebe zu Zeiss oder Leica habe, aber das ist eine andere Geschichte“.

Ein Museum für Eggersdorf
Noch sind die unzähligen Apparate und ihre Geschichten nicht für jedermann zugänglich – für Toni Zierlers Bewunderer sei es daher längst Zeit, die Schatzkammer endlich zu öffnen, betont Bewunderer und Reisefotograf Norbert Binder, der Zierlers Leidenschaft für nostalgische Kameras teilt.

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Toni Zierler und Norbert Binder wollen aus Zierlers beeindruckendem Kamerakabinett ein Museum machen

Er verrät: „Der Toni ist ein Freund von mir – und eines Tages sind wir hergefahren – ich habe dann gleich denn Bürgermeister mitgenommen, weil es immer den Gedanken gab, einmal hier in Eggersdorf ein Museum aufzumachen. Es wäre einfach ganz schade, wenn man diesen Schatz hier verlieren würde.“
In Eggersdorfs Kabinett der Kameras
 

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#51
Die Liebe zum nächtlichen Topf

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Die Südtirolerin Theresia Villgratner hat ihre Liebe für den Topf gefunden. Während andere Briefmarken, Münzen oder Uhren sammeln, stehen bei der Sarnerin 400 Nachttöpfe in den Regalen.
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Seit dem Siegeszug der Toilette mit Wasserspülung hat der Nachttopf stark an Bedeutung eingebüßt. Für Theresia Villgratner ist das Nachtgeschirr dennoch das Objekt der Begierde. In ihrer Wohnung im Ortskern von Sarnthein lebt sie zusammen mit ihrem Mann und hunderten Nachttöpfen unter einem Dach.

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Nachttöpfe in allen Formen und Farben haben im Sarntal ein neues Zuhause gefunden.

Nachttöpfe aus Nah und Fern
Die Notdurft kennt keine Grenzen, daher war das Nachtgeschirr in vielen Ländern in Gebrauch. Von Flohmärkten im ganzen Alpenraum hat die Sarnerin Porzellangefäße aus aller Herrenländer zusammengetragen. In 30 Jahren hat die sie 400 Nachttöpfe zusammengetragen. Jeder Einzelne ist ein Unikat.

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Theresia Villgratner mit einem besonderen 10-eckigen Exemplar aus Österreich.

Das private Nachttopf-Museum im Sarntal sei das einzige dieser Art in Südtirol. Im deutschsprachigen Raum kennt sie einige Menschen, die ihre Sammelleidenschaft teilen. So soll etwa ein Urologe aus Bayern über 600 Nachttöpfe sein Eigen nennen, wie die Sammlerin im Interview erzählt.

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Wertvolles Gut
Um die Übersicht nicht zu verlieren, hat Theresia Villgratner vor kurzem begonnen ihre Sammlung zu kategorisieren. Nachttöpfe gab es für Kinder, Frauen, Männer oder bettlägerige Personen in allen Farben und unterschiedlichen Formen.

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Ein typisch italienischer Nachttopf war in der Regel höher als in anderen Ländern.

Hohe Töpfe bevorzugten die Italiener, breite Exemplare waren in England hoch im Kurs. Die meisten Töpfe waren oben offen, manche konnten aus hygienischen Gründen geschlossen werden.

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Manche Nachttöpfe konnten aus hygienischen Gründen verschlossen werden.

Sammler geben für einen Nachttopf schon mal 150 bis 200 Euro aus. Die Sarnerin schätzt in den letzten Jahren tausende Euro in ihr Hobby investiert zu haben.

Wie wertvoll das fast vergessene Kulturgut sein kann, zeigt ein Fall aus Bayern: 2001 fischten Sporttaucher einen elf Kilogramm schweren, mit keltischen Mustern verzierten Kessel aus 18-karätigem Gold aus dem Chiemsee, der später für 300.000 Euro verkauft wurde.

Polierte Unikate
Bei der jährlichen Grundreinigung der großen Sammlung hilft auch der Ehemann mit. Dann wird das Porzellan feinsäuberlich auf Hochglanz poliert, damit jedes der 400 Töpfchen wieder glänzt.

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Jeder Topf wird einmal jährlich auf Hochglanz poliert.

Eigentlich ist der Topf auch heute noch in vielen Haushalten zu finden und zwar für die Notdurft von Babys und Kleinkinder. Stolze Eltern kennen das Siegesgefühl, wenn die erste Sitzung glückt und das Goldkind schon ins Töpfchen machen kann.
10.01.2020, red, tirol.ORF.at
Die Liebe zum nächtlichen Topf
 

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#52
Die geheime Liebe des Gerald Pichowetz

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Dass Gerald Pichowetz ein leidenschaftlicher Modell-Eisenbahner ist, ist eingefleischten Fans des Schauspielers vielleicht bekannt – seine geheime Liebe aber gilt alten Pferdeschlitten, die er in seiner steirischen Wahlheimat auf einem Dachboden sammelt.
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Entfacht wurde die Sammlerleidenschaft des Schauspielers durch einen puren Zufall, wie Gerald Pichowetz erzählt: „Es war so, dass jemand ins Theater kam und zu mir gesagt hat: ‚Ich habe da einen Schlitten stehen, wollen sie den haben?‘ Und ich habe mir gedacht, wenn das so ist, hole ich ihn halt.“

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Mittlerweile besitzt Gerald Pichowetz mehr als nur diesen einen Schlitten – vielmehr sind es wahre Raritäten, die er liebevoll auf dem Dachboden seines Hauses in Eppenstein im Bezirk Murtal hortet.

Ein Dachboden voller Raritäten
So steht dort etwa ein Schlitten aus Dresden und sogar ein fürstliches Modell: „Das erkennt man an den Köpfen, die den Abschluss bilden an der Deichsel. Also da ist meistens ein Krönchen oben oder ein Adler oder irgendetwas Besonderes auf der Laterne, und an dem kann man erkennen, woher der Schlitten ist und was er kann.“

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Antike Schlitten mit Sitzheizung
Neben den Schlitten selbst sind auch dazu gehörige Accessoires Teil der Sammlung – etwa eine historische Sitzheizung: „Da hat man so ein Vlies reingegeben, das hat man getränkt mit Petroleum, und dann hat man das angezündet. Unten waren so Löcher – da ist die Luft eingezogen – das hat man zugemacht, dann ist das heiß geworden – das ist ja Messingblech.“ Über den Luftzug war es so möglich, die Wärme zu regulieren, „und das hat sich der Kutscher unter das Gesäß gegeben, dass es warm geworden ist – zumindest auf der Backe“, führt Pichowetz weiter aus.

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In Verwendung hat der Schauspieler die Schlitten nicht, obwohl es theoretisch möglich sei, wie er sagt: „Da gehören zwei Rösser dazu, und das ist natürlich ein dementsprechend großer Aufwand, deswegen sind es mehr oder minder Schauobjekte, die Schlitten.“
Die geheime Liebe des Gerald Pichowetz
 

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#53
Sammelleidenschaft: Kuhschellen

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Sammelleidenschaft kennt keine Grenzen. Der Schrunser Josef Rudigier sammelt seit seiner Kindheit Kuhschellen. 1.300 verschiedene Exemplare kann man seinem privaten Museum in Schruns bewundern.
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Seit 65 Jahren sammelt Josef Rudigier Glocken aus der ganzen Welt. „Die Schelle ist ein Stück Heimat und ferig aus“, sagt Rudigier.


ORF Vorarlberg
Das Kuhschellen Museum in Schruns beherbergt 1.300 Schellen

Die Riemen für die Schellen produziert Josef Rudigier in seiner eigenen Werkstatt. Mittlerweile kennen sich die Sammler untereinander und so bekommt er immer wieder ganz besondere Stücke aus der ganzen Welt. So finden sich in seinem Museum auch Glocken aus Griechenland, Indien oder auch Südkorea.
Sammelleidenschaft: Kuhschellen
 

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#55
Comicsammler aus Leidenschaft

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Von A wie Asterix bis T wie Tarzan: Bevor die Zeichentrickhelden die große Leinwand erobert haben, haben sie als Comic schon zahlreiche Leser begeistert. Willehad Cernic aus Eichgraben (Bezirk St. Pölten) nennt mehrere tausende Comic-Hefte und -Taschenbücher sein Eigen. Seltene Ausgaben können dabei 50 Euro und mehr kosten.
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Schon als Kind war Willehad Cernic von Comic-Heften begeistert. Tarzan und Prinz Eisenherz waren seine großen Helden. Das Micky-Maus-Magazin war ihm damals noch zu teuer: „Fünf Schilling war in den Fünfzigern noch viel Geld“, erinnert sich der Sammler. Heute fehlen ihm von etwa 3.600 erschienenen Micky-Maus-Heften nur mehr zwölf.

10.000 Comic-Hefte und Taschenbücher
Dabei entdeckte der Sammler seine Leidenschaft erst im Erwachsenenalter. Als ein Bekannter von ihm die Comics seiner Kinder wegwerfen wollte, konnte Cernic nicht tatenlos zusehen: Zu viele Erinnerungen an seine Jugend seien dabei geweckt worden.

ORF NÖ
Nicht nur Alter und Auflage bestimmen den Preis, sondern auch die Person des Zeichners: Tarzan-Hefte von Hal Foster seien teurer, weiß Willehad Cernic

Aus der kleinen Kiste wurde dann schnell ein gefüllter Kasten. Seine ehemalige Werkstatt wurde zu einem Lager umfunktioniert, um den etwa 10.000 Comics und Taschenbüchern Platz zu bieten: „Asterix, Micky Maus, Tarzan, Fix und Foxi, Sigurd, Lucky Luke, Prinz Eisenherz – ich sammle alles“, so Cernic.

„Ich bin beeindruckt, dass die Geschichten sich nicht irgendwann wiederholen. Den Autoren fällt immer wieder etwas neues ein“, so der Eichgrabener. Seine Lieblingsfigur ist aber weder Asterix noch Micky Maus, sondern Donald Duck. „Mir gefällt, dass er tollpatschig ist und es selbst nicht merkt. Seine Neffen müssen ihn ständig retten“, erklärt der Comic-Sammler.

50 Euro und mehr für seltene Exemplare
Um seine Sammlung zu vervollständigen, fährt der Sammler mehrmals im Monat durch ganz Österreich, um auf Flohmärkten nach Comics zu suchen. „Manche Hefte kann man um unter einem Euro kaufen. Seltenere Stücke können aber auch mehr als 50 Euro kosten“, so der gebürtige Steirer.
„Das Sammeln ist wie bei der Jagd: Ich fahre auf Flohmärkte, lauere auf neue Comics und bin aufgeregt, wenn ich ein Stück finde, das ich noch nicht habe.“ Auch wenn in der ehemaligen Werkstatt kaum mehr Platz für weitere Kästen ist, ans Aufhören denkt Willehad Cernic noch lange nicht.
18.02.2020, Peter Neuhofer, noe.ORF.at
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#56
Ennserin hat 300 Faschingskostüme gesammelt
Die Ennserin Margit Egger liebt den Fasching. „Das mag damit zusammenhängen, dass ich an einem 24. Februar geboren bin“, lacht die Handelsangestellte im ORF-Interview. Sie wünschte sich auch schon zum Geburtstag Faschingskostüme, „das ist besser als Schokolade“. Fast 300 Kostüme hat sie schon gesammelt.
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Seit 40 Jahren sammelt Egger alles, was mit Fasching zu tun hat. Wenn sie Freunde und Bekannte in den vergangenen Jahren fragten was sie sich zum Geburtstag wünsche, „dann habe ich oft gesagt ‚etwas für den Fasching‘ – statt Schokolade und Pralinen“. Auch wenn sie auf Reisen ist, hält sie immer nach geeigneten Objekten Ausschau.

Eigene „Faschingswelt“ im Keller
Nachdem die Schränke im Wohnbereich zu klein wurden, hat sie sich im Keller ihre eigene Faschingswelt eingerichtet: „Ich gehe mehrmals im Jahr in mein Kostümkabinett“, erzählte sie im Gespräch mit ORF-Redakteurin Sandra Galatz. Die exakte Anzahl der Kostüme und Accessoires lasse sich nicht feststellen, „denn man kann ja auch die Einzelteile zu neuen Kostümen zusammenstellen“.

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Faschingskostüme in Kasten
privat
Faschingskostüme auf einer Kleiderstange


ORF/sk
Schmuck


privat
Accessoires für Faschingskostüme: Fliegenpilzhut, Dreizack, Sombrero, Halfter, Sense, Ketten

Auf drei Räumen verteilt liegen oder hängen die Kostüme und alles was man dazu braucht in Kästen, Regalen und Kleiderständern. Einen Kasten braucht Egger für ihre Hutsammlung, einen weiteren für die Perücken. Dazwischen stehen gemütliche große Sessel, „zum Genießen, aber auch für neue Ideen“.

“Es gibt immer was zu tun“
Dann holt die Faschingsbegeisterte ihre Nähmaschine heraus und macht sich ans Werk. „Ich finde mir immer etwas zu tüfteln oder auszubessern – für das eine Kostüm zum Beispiel eine andere Verzierung, bei einem anderen fehlt ein Knopf, oder es muss umgenäht werden, weil es so nicht mehr tragbar ist.“

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Dieses Kostüm hat Egger in Japan eingekauft

Verkleidungsstress in den Faschingswochen
In den Faschingswochen hat sie Stress: Verkleidungsstress – es gibt einen richtigen Fahrplan, wann sie wo zu welchem Fest geht. Selbst auf Skipisten sorgt sie für einen humorigen Auftritt. „Fast überall gibt es im Fasching eine Pistengaudi – und wenn wir ein Gruppe sind, dann macht es besonders viel Spaß“, einziges Kriterium: die Hüte müssen groß genug sein, damit sie über die Skihelme passen.
24.02.2020, Ennserin hat 300 Faschingskostüme gesammelt
 

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#57
„Back to the roots“ in Lunz
Hauptberuflich sind die beiden Friseure, in ihrem Wochenendhaus in Lunz am See (Bezirk Scheibbs) geht es für Herbert und Monika Adam aber „back to the roots“ – im wörtlichen Sinn. Sie gestalten Kunstwerke aus Wurzeln und setzen diese in ihrem Garten in Szene.
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Der Gartenzaun besteht aus Wurzeln, sogar der Briefkasten ist aus Wurzelholz geschnitzt. Das Wochenendhaus von Herbert und Monika Adam in der Seepromenade in Lunz ist nicht zu übersehen. „Meine Kinder, meine Frau und ich sind gerne in der Natur. Da haben wir einmal Wurzelstöcke gefunden, die schön ausgeschaut haben. Wir haben sie mitgenommen und gesagt, wir können doch etwas daraus machen“, erzählt Herbert Adam über die Anfänge dieser doch ungewöhnlichen Gartengestaltung.
Das war 2007. Mittlerweile ist der Garten zum Gesamtkunstwerk geworden. Es gibt eine Wurzelinsel mit knorrigen, zum Teil beleuchteten Gebilden. Über steile Stufen gelangt man in den Wurzelgarten – eine Mischung aus Steinmauern und Wurzelstöcken. Das Geländer besteht aus Wurzeln, es gibt eine Holzbrücke, eine Grotte mit einer geschnitzten Madonna-Figur und einen Wasserfall.

Fotostrecke mit 8 Bildern
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Das Haus in der Seepromenade ist mittlerweile zum Wurzel-Gesamtkunstwerk geworden
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Den Steingarten hat Familie Adam selbst angelegt
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Hier wurden zahlreiche Wurzeln verarbeitet
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Die Wurzeln stammen aus Wäldern und Bächen
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Familie Adam macht aus Wurzeln Kunstwerke
ORF/Thomas Koppensteiner
Alfred Komarek (l.) zu Besuch bei Herbert und Monika Adam
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2007 hat Familie Adam mit der Gartengestaltung begonnen
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Früher nur ein Hobby, heute ein Ausflugsziel: Der Wurzelgarten darf besichtigt werden

Die Wurzeln sammelt Familie Adam zum Beispiel in Wäldern oder in Bächen. Zuhause werden sie entrindet, geschliffen und mit Bootslack gestrichen, damit sie der Witterung standhalten. „Wir haben schon viele Ideen entwickelt, zum Beispiel einen Lichterbaum, verschiedene Gebrauchsgegenstände wie einen Eierbecher oder Eisbecher, aber auch Wurzelvasen“, sagt Herbert Adam. Auch Hund Anton hat mittlerweile sein Holz-Double bekommen.

Das Wurzelhaus von Familie Adam kann nach Voranmeldung besichtigt werden. Vorbeispazieren ist aber natürlich jederzeit möglich. Besonders schön soll das Gesamtkunstwerk – der Garten – am Abend sein, wenn die Wurzelstöcke beleuchtet sind.
„Back to the roots“ in Lunz
 

josef

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#58
Puppenmacherin zeigt Alltagsleben
Mit Stoffresten, Schere und Wasserfarben kreiert die 80-jährige Klagenfurterin Helga Riedel Puppen, die das Leben und die Gebräuche im Alpenraum darstellen. Tausende kleine Geschöpfe entstanden in über 40 Jahren ihres Schaffens.
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Eine der ersten Inspirationen lieferte der Hüttenberger Reiftanz. Die Klagenfurterin setzte diesen alten Bergmannsbrauch in szenischen Bildern mit kleinen Puppen um. Zu sehen sind sie im Schaubergwerk in Knappenberg. Seit über 40 Jahren lässt sich die Puppenmacherin von alpenländischen Bräuchen und charakterstarken Menschentypen leiten: „Zum Teil sammle ich Zeitungsartikel, zum Teil sehe ich die Leute auf der Straße, die ein Charaktergesicht haben. Das wird dann vervielfältigt.“

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Helga Riedel bei der Arbeit

Jede Puppe ist individuell
Die Körper sind aus Flanell und werden in den unterschiedlichsten Größen auf Vorrat genäht, damit immer ein passender Körper für die jeweilige Kopfform vorhanden ist. Die Köpfe werden aus Wachs modelliert und mit Stoff überzogen, dann werden sie bemalt. Das Puppenmachen ist ein Handwerk, das Augenmaß und Gefühl verlangt. Jede Puppe ist ein individuelles Geschöpf, ausdrucksstark und einzigartig: „Man braucht schon ein gewisses Empfinden, sonst hätte ich ja gar nicht angefangen, Puppen zu machen. Ich interessiere mich für Menschen und male auch gerne Porträts. Da muss man einen Ausdruck hinkriegen. Den hat man im Herzen und in den Fingern.“

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Wie das Leben früher war
Am liebsten arbeitet Riedel themenbezogen. So wird zum Beispiel die Blütenwelt der Alpentäler dargestellt, samt Schneeglöckchen, Veilchen oder Löwenzahn. Oder es wird die Geschichte vom Bänderhut erzählt, nach einer Novelle einer Hüttenberger Dichterin.
Über 1.000 Puppen entstanden so in jahrelanger Arbeit. Sie sind in einer Puppenschau in einem Museum in Hüttenberg ausgestellt. Bürgermeister Josef Ofner sagt, die Szenen zeigen viel Gepflogenheiten aus den Geschichten, wie es früher war. Das ist schon ein Zeitdokument, wie früher das gesellschaftliche Leben war und wie es heute ist."

Auch Familienpuppen fertigt Riedel an
Ob ehemalige Politiker oder der Dalai Lama, jede Persönlichkeit wird so lebensecht wie möglich nachgearbeitet. Eine willkommene Herausforderung für die 80-Jährige die auch gerne Familienporträts auf Bestellung anfertigt. „Meistens habe ich Schwierigkeiten mit den Haaren, die auf den Bildern anders aussehen. Ich verwende meistens Hanf, den ich färbe.“
08.03.2020, red, kaernten.ORF.at
Puppenmacherin zeigt Alltagsleben
 

josef

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#59
Ein Haus voller Bügeleisen
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Hildegard und Volker Bernges aus St. Pölten haben eine gemeinsame große Leidenschaft: das Sammeln. Neben Holzpfeifen, Krokodilfiguren und Kaffeemühlen besitzen sie auch mehr als 120 Bügeleisen aus verschiedenen Ländern und Epochen – Tendenz steigend.
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Ein Besuch im Haus von Ehepaar Bernges erinnert an einen Museumsbesuch. „Wir sammeln alles Mögliche, aber die Bügeleisen sind schon etwas Ausgefallenes“, sagte Hildegard Bernges gegenüber noe.ORF.at. 125 Bügeleisen besitzen sie und ihre Ehemann Volker aktuell. Alte, neue, elektrische und mit Spiritus betriebene Bügeleisen – die Sammlerstücke der Bernges stammen aus der ganzen Welt und den verschiedensten Epochen.

Durch Zufall zur Sammlerleidenschaft
Die Idee der beiden, Bügeleisen zu sammeln, entstand in den 1960er-Jahren. Hildegard Bernges war gerade in der St. Pöltner Innenstadt unterwegs, um Besorgungen zu machen, als sie bei einem Antiquitätenhändler vorbeikam. „Und da sind diese Bügeleisen gestanden und die haben mich so fasziniert“, erinnerte sie sich zurück. Sie kaufte drei Bügeleisen und zeigte sie ihrem Mann. Auch er war begeistert.
Fotostrecke mit 7 Bildern
ORF/Teresa Freudenthaler
Hildegard und Volker Bernges besitzen mehr als 120 Bügeleisen
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Manche sind klein und leicht…

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r…andere groß und schwer

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Ein solches Bügeleisen wiegt mehrere Kilo

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Volker Bernges kennt sich gut mit der Geschichte der Bügeleisen aus

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Einige Bügeleisen sind verziert

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Manche gibt es auch in mehreren Größen

Das Ehepaar stattete dem Antiquitätengeschäft daraufhin gemeinsam einen Besuch ab. Die beiden hatten vor, in ihrer Konditorei mit Pralinen gefüllte Bügeleisen als Muttertags-Deko aufzustellen. Weil ihnen die restaurierten Bügeleisen im Geschäft aber zu teuer waren, erkundigten sich Hildegard und Volker nach günstigeren Exemplaren. Der Besitzer erlaubte ihnen, ein paar verrostete Bügeleisen mitzunehmen.

Bügeleisen durch Zoll geschmuggelt
„Nachdem wir sie dann gesäubert hatten, haben sie uns so gut gefallen, dass wir sie behalten haben“, erzählten die beiden. Und so wuchs die Sammlung über die Jahre an. Das neueste Bügeleisen entdeckte Volker Bernges im Internet: „Das musste ich sofort haben. Es ist so anders, wie ein Designerstück. Ich wollte es meiner Frau zum Geburtstag schenken, aber so lange habe ich es nicht ausgehalten. Also hat sie es schon früher bekommen.“

Das Lieblingsbügeleisen von Hildegard Bernges stammt hingegen aus Kenia. Dort erstand sie es auf einem Basar. „Jeder hat gesagt: Das bringst du nicht durch den Zoll. Und ich hab gesagt: Ich will das mitnehmen und ich werd das mitnehmen“, berichtete sie. Unter ein paar Jacken versteckt, schmuggelte sie das mehrere Kilogramm schwere Bügeleisen ins Flugzeug und mit nach Österreich.

Zuhause in St. Pölten probierte Hildegard Bernges einige der Bügeleisen auch aus. „Mir macht das Bügeln Spaß, weil ich eben mehr oder weniger einen Kontakt zu den Bügeleisen habe“, sagte sie. Ihr Mann Volker hingegen verzichtete bisher darauf: „Alte Bügeleisen sind etwas Schönes. Aber das Bügeln, nein, das gefällt mir nicht.“
09.03.2020, Teresa Freudenthaler, noe.ORF.at
Ein Haus voller Bügeleisen
 

josef

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#60
Auf der Suche nach Gold und Edelsteinen
Bergkristall, Amethyst und sogar Gold kann man mit etwas Glück bei der Mineraliensuche in den Kärntner Bergen finden. Günter Peitler aus Rennweg kennt viele Plätze, an denen die kostbaren Edelsteine im Verborgenen darauf warten, entdeckt zu werden.
Online seit heute, 6.48 Uhr
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Seit mehr als 40 Jahren sucht der Erdbau-Unternehmer und leidenschaftliche Mineraliensammler in den Kärntner Bergen nach Edelsteinen. Früher sei er viel rund um den Großglockner unterwegs gewesen, „jetzt suche ich aber fast nur noch in meiner Heimat, im Pöllauer Tal nach Mineralien“, so Peitler.

ORF
7.000 Edelsteine hat der Erdbauunternehmer bereits gesammelt und zu Hause ausgestellt

Die gesammelten Schätze werden nach Hause gebracht, gewaschen und genau unter die Lupe genommen. Edelsteine zu finden, faszinieren Günter Peitler auch noch nach 40 Jahren.

ORFDie gesammelten Stücke werden genauestens analysiert

„Das Faszinierende daran ist, ein Mineral aus dem Berg zu holen, das seit Millionen von Jahren im Berg versteckt war und das erste Mal das Licht der Welt erblickt.“
ORF
Der Großteil der Sammlungen besteht aus Bergkristallen

Mehr als 7.000 Einzelsteine hat der Mineraliensucher bereits nach Hause getragen. Der Großteil der Sammlung besteht aus Bergkristallen in den verschiedensten Formen, aber auch Rauchquarz und sehr geringe Mengen an Gold und Silber hat der Oberkärntner bereits entdeckt.

ORF
Mineraliensammler Peitler mit seinem Sohn Ben-Luca auf der Suche nach Edelsteinen

Mit jedem Stein verbindet Günter Peitler eine besondere Geschichte. „Mein schönster Stein ist ein spitzer Bergkristall, den ich zusammen mit meinem Neffen gefunden habe – rein zufällig hat der Spitz heraus geschaut.“
red, kaernten.ORF.at
Auf der Suche nach Gold und Edelsteinen
 
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