Langau-Maierhöfen - "Rothschildhäuser" usw.

josef

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#1
In Langau-Maierhöfen (Gemeinde Gaming) und weiter im Tal der Ois gibt es wunderbare alte Bauwerke der „Domäne Rothschild“. Die Objekte reichen von herrschaftlichen Anwesen über Forsthäuser, Wohnhäuser der Forst- und Sägearbeiter bis zu den nüchternen Bauten der ehemaligen industriellen Holzverarbeitung. Der ländlich, alpine Stil prägte auch den Begriff für die Bauform des „Rothschildhauses“ für Jagd- oder Forstgebäudes der Jahrhundertwende um 1900.

Die Rothschild-Dynastie war auch den Mitarbeitern gegenüber sehr sozial eingestellt , hier ein Bericht über „Die Familie Rothschild und ihr Wirken im Mostviertel“, worin auch einige Hinweise zum Forstgut Langau enthalten sind.

Nachstehend einige Bilder der Herrschaftshäuser und alter Sägewerksbauten aus Langau-Maierhöfen. Leider verhinderte ein kräftiger Schauer weitere Aufnahmen des Ensembles, besonders der Arbeiterhäuser…
 

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josef

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#2
Fand in meinem Archiv noch einige Landschaftsbilder vom Herbst 2011 aus der Gegend von Langau (Holzhüttenboden). Die Straße führt hier von Lunz über Langau durch die wunderschöne Landschaft des hinteren Ois- (Ybbs-)Tales über den 1121 m hohen "Zeller Rain" ins steirische Mariazeller Land...
 

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josef

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#3
Das Ende der Ära Rothschild in Gaming

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144 Jahre lang prägte die Millionärsfamilie Rothschild die Gemeinde Gaming mit ihrem Besitz von tausenden Hektar Wald und vielen Jagdhäusern. Seit heuer ist das Geschichte. Der Besitz wurde zur Gänze an die Industriellenfamilie Prinzhorn verkauft.

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Die Marktgemeinde Gaming (Bezirk Scheibbs) ist mit 245 Quadratkilometern Fläche die zweitgrößte Gemeinde Niederösterreichs, hat aber nur etwas mehr als 3.000 Einwohner. 85 Prozent des Gemeindegebietes sind bewaldet. Bis vor Kurzem gehörte ein Teil dieses Waldes der Millionärsfamilie Rothschild. Das ist seit heuer anders – und wirft die Frage auf, welche Auswirkungen der Verkauf auf die Gemeinde, das Wildnisgebiet Dürrenstein und das Skigebiet Lackenhof hat.

Plötzlich größter Grundbesitzer des Landes
12.000 Hektar gehörten den Rothschilds zuletzt noch, darunter das Skigebiet Lackenhof oder auch ein Drittel des zuletzt zum Weltnaturerbe geadelten Wildnisgebietes Dürrenstein. Albert Rothschild, einer der damals reichsten Männer der Welt, kaufte 1875 Wälder im Ausmaß von 30.000 Hektar aus einer Konkursmasse und war damit auf einen Schlag der größte Grundbesitzer Niederösterreichs.

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Das Weltnaturerbegebiet Dürrenstein

Die Nachfahren waren lange Zeit gern gesehene Gäste, erzählt Karl Fallmann. Er führte als Förster für die Familie Rothschild 30 Jahre lang Tagebücher und schrieb aus diesen Erinnerungen heraus das Buch „Rothschild-Förster“. Die Familie Rothschild war für ihn die „Herrschaft“ – letztlich aber weitaus mehr, das zeigen zahlreiche Familienfotos der jetzt in den USA lebenden Nachfahren von Albert Rothschild, mit denen Karl Fallmann immer noch Kontakt hat.

Verkauf um 190 Millionen Euro
Der Urwald war von den Rothschilds unter Naturschutz gestellt worden, daher auch der Name „Rothwald“. Er ist jetzt Kerngebiet des Weltnaturerbes. All diese Wälder, Häuser oder auch Kraftwerke, die zu dem Besitz gehörten, wurden in zwei Etappen im Vorjahr und heuer im Winter verkauft. Dem Vernehmen nach um – unbestätigte – 190 Millionen Euro an die Industriellenfamilie Prinzhorn, der unter anderem die Papierfabrik Hamburger in Pitten (Bezirk Neunkirchen) gehört.
Die extensive und naturnahe Bewirtschaftung, wie sie unter Rothschild gepflegt worden ist, soll beibehalten werden, erklärt der neue Geschäftsführer der Forstverwaltung Neuhaus-Langau, Michael Maunz: „Wir wollen nachhaltig und kahlschlagfrei wirtschaften. Sämtliche Waldfunktionen sollen auch für zukünftige Generationen gewährleistet sein und die naturnahen Wälder in der gegebenen Form erhalten bleiben.“

Jagdhäuser zu mieten
Die zahlreichen Jagdhäuser werden – wo nötig – saniert und dann vermietet. Die Nachfrage sei da, betont Maunz. Der Status des Wildnisgebietes Dürrenstein als Weltnaturerbe bleibe unangetastet und auch für das Skigebiet Lackenhof werde sich nichts ändern, sagt Maunz. Man werde eine Weiterentwicklung im Tourismus aber wohlwollend begleiten.

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Das wiederum hört die Bürgermeisterin gerne. Für Renate Gruber hatte sich nach dem Verkauf eine ungewisse Situation dargestellt, aber nach den ersten Gesprächen mit der neuen Besitzerfamilie sei sie guten Mutes: „Wir sind eine sehr große Gemeinde und vor allem im südlichen Teil ein Abwanderungsgebiet. Da bin ich natürlich dankbar, dass die Familie Prinzhorn ein klares Bekenntnis abgegeben hat für das Wildnisgebiet, für den Naturschutz, aber auch für die touristische Weiterentwicklung von Lackenhof.“ Sie erwartet, dass die Vorzüge des Gebietes rund um Ötscher und Dürrenstein in Zeiten von Hitze und Trockenheit immer mehr Menschen aus den Städten in die schattige Wald-Idylle lockt.
Robert Salzer, noe.ORF.at
„Im Blickpunkt“: Das Ende der Ära Rothschild in Gaming
 
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