Lochau-Vorarlberg: Objekte des ehemaligen Verlagerungsbetriebes der ""Bayerischen Leichtmetallwerke" (BLM)" abgerissen

josef

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#1
Historische Fabrikshalle in Lochau abgebrochen
In Lochau ist entgegen ursprünglicher Pläne eine historische Fabrikshalle abgebrochen worden. Die Baufirma spricht von statischen und technischen Erfordernissen. Auf dem Gelände entsteht das neue Bäumlequartier.
Stein des Anstoßes ist nun eine alte Fabrikshalle, die auf geschichtsträchtigem Grund steht: 1911 entstand in Lochau die Maschinenfabrik Oberhänsli, während des Zweiten Weltkriegs stellten hier hunderte Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge für die Bayerischen Leichtmetallwerke Teile von Flugzeugmotoren her. 1945 sperrte die französische Besatzungsmacht in dem Areal belastete Nationalsozialisten ein, später benutzten die Diem-Werke die Fabrikshallen.


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Wegen dieser historischen Bedeutung sollte wenigstens eine Halle erhalten bleiben - sie wurde vom Projektbetreiber auch entsprechend als urbanes Wohnprojekt beworben. Die Halle sollte als Mittelpunkt des neuen Bäumlequartiers an die Geschichte des Areals zu erinnern. Dazu wurde extra die Baunutzungszahl erhöht, damit rundherum etwas dichter gebaut werden kann.


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Halle wurde fast vollständig abgebrochen
Doch als es an die Arbeit ging, stellte sich heraus, dass die Bausubstanz noch schlechter war als erwartet. Im vergangenen Herbst wurde die Halle fast vollständig - bis auf einige Mauerteile - abgebrochen. Nicht ganz überraschend, wie der Geschäftsführer der Firma Rhomberg Bau, Martin Summer, sagt. Bereits im Vorfeld sei klar gewesen, dass Teile der Außenwände und des Daches oder das gesamte Dach neu errichtet müssten.

Im Zuge der Bauarbeiten habe „sich dann herausgestellt, dass aus statischen und aus technischen Erwägungen und Erfordernissen zusätzliche Teile zurückzubauen sind“. Das Gebäude werde wieder neu errichtet und werde dann am Schluss so dastehen, wie es ursprünglich einmal gewesen sei, so Summer. Das Ganze werde gemäß Bescheid ausgeführt.


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Summer: „Keinen eigenen Bescheid gebraucht“
Laut Summer hat es für den Abbruch keinen eigenen Bescheid gebraucht, da von vornherein vorgesehen gewesen sei, Teile des Gebäudes abzubrechen. Der Lochauer Bürgermeister Michael Simma ergänzt, dass das Gebäude ohnehin erhalten bleibe, wenn man es originalgetreu wieder aufbaue.
Publiziert am 25.01.2019
Historische Fabrikshalle in Lochau abgebrochen
 

josef

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#2
Unklar bleiben Angaben über das Datum der Errichtung eines "KZ-Außenlagers von Dachau" in Lochau:

Textpassage aus ORF-Vorarlberg Artikels:
...während des Zweiten Weltkriegs stellten hier hunderte Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge für die Bayerischen Leichtmetallwerke Teile von Flugzeugmotoren her.
Bei "Wiki" über das "Außenlager des KZ Dachau in Lochau" (in der ehemaligen Brauerei Reiner) wird berichtet:

Mit 7. April 1945 wurde das "KZ-Außenlager Lochau" offiziell eröffnet!
Die kurz vor Kriegsende vom "KZ-Außenkommando Biesings" (Ortsteil Schlachters) bei Lindau in Lochau angekommenen Häftlinge waren mit der Weiterführung von Versuchen zur Herstellung der blutstillenden Polygal-Tabletten aus Rübenresten eingesetzt!


An anderer Stelle im "Wiki-Beitrag" heißt es:
Das Lager wurde aber offenbar nicht erst durch die Verlegung von KZ-Häftlingen aus Schlachters im letzten Kriegsmonat (April 1945) gegründet. Schon ab 1942 waren in der Außenstelle der "Bayerischen Leichtmetallwerke" (BLM) in Lochau Zwangsarbeiter und Häftlinge des KZ Dachau eingesetzt. Die Verlegung der KZ-Außenkommandohäftlinge aus Schlachters war wahrscheinlich lediglich der Grund, das schon bestehende Lochauer Lager nun für kurze Zeit ebenfalls offiziell als Außenlager des KZ Dachau zu führen ...
 
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