LS-Stollen in Melk

josef

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#1
Blätterte in einer Buchhandlung in Melk einen Schmöker zur Stadtgeschichte (=> Stadtbuch) in der Hoffnung auf neue Erkenntnisse zu „Quarz“ und dem KZ-Lager durch. Fand dazu enttäuschende eineinhalb Seiten bei einem Gesamtumfang von mehr als 400 Seiten! Spiegelt für mich klar die Haltung der Stadt (-verantwortlichen) und der Umgebung wieder, nur oberflächliche und unbedingt notwendige Informationen über das Geschehen und die Zeit damals zuzulassen… Ein paar versteckte Hinweisschilder, die zu dem zur Gedenkstätte umfunktionierten ehemaligen Krematorium im hintersten Winkel der „Birago-Kaserne“ hinweisen, wo man meist vor verschlossenen Türen steht, sind genug! Die Schaffung einer Gedenkstätte für die mehr als 5.000 Opfer und ein Museum in oder bei den unter Denkmalschutz zu stellenden Stollen im benachbarten Roggendorf könnte ja das Image des kulturellen, geistigen und religiösen Zentrums Melk „beflecken“!

Im Buch stieß ich auch auf einen kurzen Hinweis zum LS in Melk während des 2. WK. Für die Zivilbevölkerung waren die Kelleranlagen des Stiftes als Schutzräume eingerichtet. Betreffend Militär gab es keine Hinweise, wird aber in oder bei der Kaserne sicher weitere LS-Anlagen gegeben haben. Für die „gehobene Beamtenschaft“ und die „Parteibonzen“ wurden LS-Stollen von der Donau-Seite her in den Felsen des Stiftsberges getrieben. Trotz trüben Regenwetter versuchte ich die Stolleneingänge beim Parkplatz an der B1 unterhalb des Stiftes zu lokalisieren. Ich fand 3 Eingänge: 1 Stollen mit Eingang direkt vom Parkplatz (vermüllt) und 2 Stolleneingänge mit Betonschutzwand davor im dichten Gebüsch etwas oberhalb der Straße. Eine genauere Inspektion der Anlagen war mir wegen unpassender Kleidung usw. nicht möglich, werde aber in „laublosen“ Zeiten nach eventuellen weiteren Eingängen suchen bzw. die Ausmaße der Anlagen erkunden…

Fotos:
1. Übersicht von der B1 aus.
2. Stolleneingang I. direkt vom Parkplatz aus.
3. Stollen I.
4. Stolleneingang II. mit Schutzmauer.
5. und 6. Stolleneingang (Schutzmauer+Gittertür) III.
 

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Loosdorfer

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#2
Stift Melk

Hallo Leute !!!

Vielleicht kann mir einer weiter helfen bezüglich Tunnelsystem unterhalb des Stift Melk

Wenn man nach der BP Tanke in richtung zentrum fahrt :) sind auf der linken seite ein haufen 2-4 Eingänge

bin heute kurz mit einen Freund darin gewesen leider nur mit Handyleuchte

konnte ein paar abzweigungen sehen

für was waren die gedacht

bitte um Hilfe
mfg
 

josef

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#3
Hallo @Loosdorfer,

Kann sein, dass es noch mehr Eingänge gibt... hatte noch keine Zeit für eine genauere Erkundung.

lg
josef
 
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Harald 41

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#4
Interessant das es an so einer öffentlichen Stelle noch frei zugänglich ist,wäre schön zu erfahren wie lang das System ist vielleicht kommt jemand aus der näheren Umgebung einmal hinein.

LG Harry
 
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Loosdorfer

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#5
Danke !!!

Genau im stollen 1 sind wir gewesen

meine erste Beschreibung

Eingang 1 rein nach ca 10meter gehts rechts weg in einen kleinen Raum der aber gleich wieder endet dürfte auch mal verschloßen worden sein mit einer Ziegelwand bruchteile vorhanden

wieder zurück zum Hauptgang weiter gehts nach ca. weiteren 10 metern eine Zweigung wenn man nach links weiter geht gehts dann wieder raus

zurück zur Zweigung da geht es weis nicht wie weit rein in den Berg drehten wieder nach ca 25 meter um richtung ausgang

komme wieder mit besseren Licht dann gibt es ein paar Bilder

bis dann
Mfg
 
Z

ZorritoII

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#7
Bunker in Melk

An der B1, direkt neben der Straße liegt hinter Efeu versteckt ein Bunker im Stiftsfelsen. War heute drin und hab ein paar Fotos mitgebracht ;)
 

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Z

ZorritoII

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#8
Luftschutzstollen

Stimmt, wundert mich auch, dass das so leicht zugänglich ist. Normalerweise werden ja solche Sachen doch versperrt. Soweit ich weiß gibt's zwei Eingänge. Wenn man in Richtung Stift schaut ist der Linke der leichter zugängliche.

War letztens mal drinnen. Es liegt ziemlich viel Müll herum. Links ist ein abgemauerter Stollen, rechts kommt man zum anderen Eingangsstollen. Dort zweigt ein kleiner Raum mit Vorhang ab. Hab einen mächtigen Schreck gekriegt, denn dort hat im wahrsten Sinne des Wortes jemand seine Zelte aufgeschlagen. (ein blaues Zelt, schaut ziemlich neu aus.) Zwischen beiden Eingangsstollen geht auf jeden Fall ein ziemlich breiter Stollen tiefer in den Berg hinein. Nach dem Schreck mit dem Zelt bin ich allerdings nicht mehr weitergegangen. War ehrlich gesagt ein bißchen gruselig. Weiß nicht mal ob jemand da war oder nicht...

:hopp
 
Z

ZorritoII

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#9
Hallo Loosdorfer,

Hättest du Lust mal mit mir den Stollen in Melk genauer zu Erkunden?

lg
Zorrito II
 

josef

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#10
Stimmt, wundert mich auch, dass das so leicht zugänglich ist. Normalerweise werden ja solche Sachen doch versperrt. Soweit ich weiß gibt's zwei Eingänge. Wenn man in Richtung Stift schaut ist der Linke der leichter zugängliche.

War letztens mal drinnen. Es liegt ziemlich viel Müll herum. Links ist ein abgemauerter Stollen, rechts kommt man zum anderen Eingangsstollen. Dort zweigt ein kleiner Raum mit Vorhang ab. Hab einen mächtigen Schreck gekriegt, denn dort hat im wahrsten Sinne des Wortes jemand seine Zelte aufgeschlagen... gruselig. ...
War 2009 mal dort (-> siehe Beitrag #1). Konnte, wie geschrieben, wegen unpassender Kleidung und Zeitmangel nicht weiter rein. Stand mit dem Auto am Parkplatz an der B1 beim damals voll vermüllten Stollen I (lt. meinem Foto) und telefonierte noch, da sah ich eine Gruppe Jugendlicher (ca. 5 Burschen und 3 Mädchen), die mit Bierflaschen bestückt, den von mir bezeichneten Stollen III aufsuchten...

lg
josef
 
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josef

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#11
@ZorritoII usw.:
Habe mir erlaubt, einige auf verschiedene Threads verteilte Beiträge über "LS-Stollen in Melk" zusammenzuführen. Bitte folgende Beiträge zum Thema hier einstellen!

lg
josef
 
Z

ZorritoII

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#17
blaues Zelt

danke an Tullner für die Buchseite.

Finde es sehr interessant zu erfahren, daß es auch im Kirschengraben einen Bunker gab. bzw. verschiedene Hangbunker in der Prinzlstraße, Winden usw.

wenn man sich die Zeichnung von der Donaulände anschaut, sieht man daß beim unteren Eingang ein kleiner Raum eingezeichnet ist. Genau da drinnen stand das blaue Zelt. Sah für mich aus, als ob dort wirklich jemand wohnt. Stand auch frischer Müll neben der Türe.

Weiters wirkte es für mich als ob dieser breite Gang keine Verlängerung vom unteren Eingang ist, sondern zwischen den Beiden Eingängen nach Hinten gelaufen ist.

Möchte auf jeden Fall wieder reingehen um noch den Rest zu erkunden. (Bin ja wie gesagtbeim Ersten mal nicht weit gegangen.) Das nächste Mal gibts dann vielleicht auch Fotos. Der Erste Besuch war ja mehr spontan. :D
 

josef

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#18
Konnte mit Hilfe von @Tullner ( :danke Thomas ) in der NÖ.Landesbibliothek das Buch mit der Seite über die LSD und LS-Stollen in Melk (Beitrag #15) finden:

Anton Harrer & Elisabeth Schmid;
“Melk 1938 – 1945, Nationalsozialismus in einer Kleinstadt”;
Katalog zur Ausstellung 2002 v. Kultur- und Museumsverein Melk

NÖLB Sign. 92.208 C

Einen wesentlicher Bestandteil des Kataloges sind nach Themen geordnete Kapitel mit Zeitzeugenbefragungen => “Damit es nicht vergessen wird”…

Auszug aus Kapitel 6c:
“Die Auswirkungen des Luftkrieges in Melk” - Abschnitt über Luftschutzkeller:

Tagebuchaufzeichnung Zeitzg. Ebner:
9.6.1944 wird ein Bunker in den Stiftsfelsen gebaut.

Zeitzg. E.Herta berichtet, dass der später ausgebaute Bunker unter dem Stift den Parteibonzen als Zufluchtstätte diente:
“In einem eigenen kleinen Raum war die Dienststelle untergebracht, dort hatte ich des öfteren Dienst, ich musste oft die Meldungen, wie z.B. >Seifenkisten im Anflug aus Jugoslawien< aufschreiben…

Über diesen Bunker heißt es ferner:
Für die Kreisleitung gab es einen eigenen “Befehlsbunker” mit Telefon…
Dies dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit der am Bild 6 im Beitrag #7 von @ZorritoII abgebildete Raum sein!

Lg
josef
 
P

Pumsti

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#19
Danke Josef für den Hinweis was es nun wirklich auf sich hat damit :)
Ich hoffe ich bekomm diese Woche meine Lamoen dann kann ich direkt mal hinschaun und mach Fotos :)
 
Z

ZorritoII

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#20
Beschreibung Bunker

Also ich hab ja schon vor ein paar Tagen mal Fotos vom Bunker eingestellt. Hier vielleicht noch eine kurze Beschreibung:

Insgesamt gibts fünf Räume: einer davon liegt gleich links vom Eingangsraum. Drei rechts, die sind auch wesentlich größer als die anderen zwei. Man sieht richtig wie das an den Felsen dran gebaut wurde. Vom Felsen wurde nichts abgetragen, der ragt teilweise ziemlich weit in den Raum hinein. (sieht man schön auf dem einen Bild auf der linken Seite) Die Aussenwände und Decken bestehen aus Beton. Die Raumabtrennungen sind gemauert. Ergibt ein ziemlich interessantes Bild. Im Raum rechts neben dem Eingangsbereich ist ein relativ großes Fenster, daß man sogar öffnen konnte (siehe Bilder). Je weiter nach hinten man geht umso mehr Müll liegt herum. Im Hintersten Bereich liegt ein Lüftungsschacht? Da liegt jede Menge Laub. Bin dann auch aussen herumgegangen und hab da reinfotografiert. vom Lüftungsschacht scheints dann rechts nochmal einen kleinen Raum zu geben? Ist mir erst am Foto zu Hause so richtig aufgefallen.
 

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