Moderner Höhlenbauer auf neuem Pfad

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
#21
Werner, wenn Du wüßtest, was wir für Prozessprobleme haben, wenn nur die Reinraumtemperatur um ein paar 1/10°C abweicht oder wenn die Luftfeuchtigkeit minimal zu hoch ist. Luftfeuchte ist ein Supergau für uns.

Ich halte eine untertägige Chipfabrik für völligen Quatsch.

VG

Peter
Hallo Peter

Sieh das doch mal praktisch.
Das Raumklima von einem Gebäude draussen, ist doch viel mehr den Umwelteinflüssen ausgesetzt, auch wenn es top isoliert ist. Da scheint die Sonne, dann kommt Regen, Nebel, tropische Hitze, am Morgen 5 Grad, am Nachmittag 20 Grad usw. Da ist doch die Klimaanlage richtig gefordert um die engen Toleranzen halten zu können. Kommt dann noch ein Überschallknall dazu, ist die Produktion durch die Erschütterung sowieso futsch.
Stellst du das gleiche Gebäude tief in den Fels, in eine Kaverne, fallen alle diese Probleme weg. Die Schwankungen der Luftfeuchtigkeit und die der Temperatur sind sehr gering und relativ einfach zu beherrschen. Man kann sagen sie verändern sich nicht. Auch der Überschallknall geht dir am Ar... vorbei.
Ich sehe dein Problem nicht!:hilfe2:


Gruss
Varga
 
#22
Hallo Werner,

lt. dem Artikel hat die Firma max. 500 Mitarbeiter, am Standort Dresden sind es bei uns über 5000 und die ganzen Firmen in Dresden haben mehrere Milliarden EUR gekostet. Es handelt sich also um ein kleines Halbleiterunternehmen in der Schweiz.

Ich laß mich überraschen, ob die das Projekt dort im Berg umsetzen und dann auch noch kostendeckend produzieren können. Es ist ein Pilotversuch und es kommen dort garantiert noch große Probleme, die bis jetzt bei einem untertägigen Bau keiner vorausgeahnt hat.

Auch der dort zu realisierende Reinraum wird wesentlich kleiner als unser Modul sein. Über weitere Prozessprobleme kann ich hier öffentlich nicht schreiben, sonst gibt das richtig Ärger. Man produziert im Halbleitersektor an der Grenze des physikalisch machbaren...die wirst gar nicht glauben, was winzige Ursachen für katastrophale Auswirkungen haben.

Die Technologie der heutigen Reinräume ist durchdacht, ein Bau mitten im Gebirge ist dagegen völliges Neuland und das muß dann der Kunde beim Endprodukt auch bezahlen. Ich laß mich einfach überraschen..überzeugt bin ich aber keinesfalls, weil ich weiß, wie komplex der gesamte Prozess ist, um mit genügend Yield zu produzieren.

Ich bin ja auch gespannt, was für Chips dort produziert werden sollen...wer das Schaltungslayout, die Masken etc. liefert.

Wir werden sehen...

Viele Grüße

Peter

Ein Überschallknall war bei uns oder in Kulim noch nie ein Thema.
 
#24
Ja...lassen wir uns überraschen. Ich bin gespannt.

Danke für den Link der Firma, das Produkt klingt interessant, da Nieschenprodukt...und das ist immer gut, da sich da nicht so viele Mitbewerber auf dem Markt drängeln...

Viele Grüße

Peter
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#25
Ich bin auch gespannt, wie das weitergeht.

Allerdings habe ich in den letzten Jahren so manchen Versuch kennen gelernt, mit dem eine bereitsbestehende Infrastruktur-Anlage (nicht nur unterirdisch!) anderweitig genutzt werden sollte, um Rendite abzuwerfen.
Ein unterirdisches Beispiel ist ex-Mount10/ex-NovaStor/jetzt-SIAG-Secure-Infostore, ein weiteres das Objekt 7001.
Weder im einen noch im anderen kann ich ein bislang wirklich aufgegangenes Konzept erkennen.


Daher fällt es mir schwer, in der Schweizer U-Chipfabrik das Konzept der Zukunft zu erkennen.

Ketzerisch gefragt: warum sind denn bislang (soweit ich weiß) alle Chipfabriken auf der "günen Wiese" errichtet worden, wenn die unterirdische Errichtung angeblich so viele Vorteile bringt? Dieser Beweis steht noch aus.
Aber lassen wir uns überraschen... :)
 

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
#26
Ein unterirdisches Beispiel ist ex-Mount10/ex-NovaStor/jetzt-SIAG-Secure-Infostore......
Dazu möchte ich noch einiges präzisieren:

Die SIAG, ex Mount10, betreibt 2 Datastore-Anlagen im Berner Oberland. Zum einen der Kdo-Stollen vom Flugplatz Saanen, und und eine weitere Anlage in einem Stollen bei Zweisimmen. Der CEO ist immer noch Christoph Oschwald.
http://www.siag.ch/de/company/Default.aspx


Eine weiter Firma, die Swiss Data Safe, betreibt in Amsteg, in einer ehemaligen Stollenanlage für den Bundesrat, dem Brindlistollen, ein Datacenter, und eine Hochsicherheitsanlage für Güter. Der CEO ist Dölf Wipfli.
http://www.swissdatasafe.ch/deutsch/
Pressespiegel
http://www.festung-oberland.ch/Infrastruktur/Fuehrungsanlagen/K8/K8.html

Dazugekauft hat er dieses Jahr das Artilleriewerk Isleten, am Ende vom Vierwaldstättersee.
http://www.festung-oberland.ch/AnlagenSchweiz/UR/UR-Festungsartillerie/Isleten/Isleten.html


Alle Anlagen konnte ich dieses Jahr mit einer Gruppe besuchen. Leider war das fotografieren, bis auf den alten Teil vom Bundesratbunker verboten.


Gruss
Varga
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#27
Ihr könntet ja die Schrottzertifikate von UBS und Credit Suisse dort einlagern. Dann sind die Stollen eins-zwei-fix voll. :D
 
#28
Wo befindet sich ein Teil des Archives der Bunten Republik, indem wertvolle hist. Dokumente aufbewahrt werden?
Wo befindet sich das "Rechnerzentrum" der BW?

Beides in einer der größten U-Anlagen aus dem zweiten Weltkrieg. Also müssen doch die Bedingungen relativ gut dort sein..........

uwe
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#29
uwe,

zum einen meine ich, dass zumindest das "Bundesrepublikanische Archiv", welches Du meinst (irgendwo in der Nähe von Freiburg?) ein Neubau ist,
und vor allem: bei diesen beiden unterirdischen Anlagen kommt es auf Kosten nicht an.

Klar geht es. Nur zu welchem Preis?
 
Oben