NÖ.: Fast jeder vierte Stellungspflichtige untauglich

josef

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Zahl der „Untauglichen“ steigt
Mittlerweile ist fast jeder vierte Stellungspflichtige untauglich. Vor zehn Jahren war es nur jeder fünfte. Vor allem Übergewicht, Haltungsschäden und Allergien wurden in den vergangenen Jahren immer öfter festgestellt.
Die Musterung beim Bundesheer ist für viele junge Niederösterreicher meist die erste gründliche medizinische Untersuchung. Im Jahr 2014 lag der Prozentsatz der Untauglichen bei 21,6 Prozent, im Jahr 2016 waren es 23,4 Prozent und im Jahr 2017 waren bereits 24 Prozent der Stellungspflichtigen untauglich. Bei den jungen Männern nahmen unter anderem Allergien und Haltungsschäden zu.


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Tausende junge Männer müssen sich jedes Jahr medizinischen Tests unterziehen

Fast 10.000 junge Männer werden bei der Stellungskommission in St. Pölten jedes Jahr untersucht. Auffällig ist, dass immer mehr junge Menschen an Allergien, Neurodermitis oder Asthma leiden. Ein Grund dürfte übertriebene Hygiene in der Kindheit sein, die bei manchen Jugendlichen zu einem schwächeren Immunsystem führe, erklärt Gernot Baumgartner, der ärztliche Leiter der Stellungskommission Niederösterreich, gegenüber noe.ORF.at. „Im Grunde ist es so, dass man im Haushalt übertrieben hygienisch mit Desinfektionsmitteln arbeitet, daher fehlt das Training des Immunsystems, es ist zu schwach", sagt Baumgartner.

Mehr Fälle von Übergewicht und Kurzsichtigkeit
Immer mehr Jugendliche leiden bereits auch an typischen Wohlstandskrankheiten wie Übergewicht und Haltungsschäden, bei vielen macht sich eine ungesunde Lebensweise auch schon in jüngeren Jahren bemerkbar. „Nach unserer Erfahrung besteht ein Mangel an Bewegung und eine zu hohe Nahrungszufuhr in der Bevölkerung“, erklärt Baumgartner.


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Immer mehr junge Männer sind kurzsichtig

Die Jugendlichen sehen teilweise auch schlechter als früher, im Computerzeitalter steigt die Kurzsichtigkeit. „Das ist auf den Mangel an Tageslicht zurückzuführen, die Personen halten sich zu lange in geschlossenen Räumen auf, dazu kommt die Arbeit mit Computern“, führt Baumgartner aus.

Geburtenschwache Jahrgänge als Herausforderung
Generell ist die Zahl der stellungspflichtigen jungen Männer in den letzten Jahren zurückgegangen, Grund dafür seien die geburtenschwachen Jahrgänge, sagt Jürgen Schagerl, stellvertretender Leiter der Ergänzungsabteilung beim Militärkommando Niederösterreich, er ergänzt: „Die Zahl der Stellungspflichtigen ist um elf Prozent gesunken“.


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Auch in den kommenden Jahren werden weniger taugliche Männer erwartet

Dieser Trend werde sich noch weiter fortsetzen. Die Zahl der wehrpflichtigen jungen Männer sinkt, viele sind auch nicht fit genug. Noch in den 1990er Jahren war nur jeder Sechste Jugendliche untauglich, jetzt ist es fast schon jeder vierte. Für das Bundesheer und die Blaulichtorganisationen wird es immer schwieriger, ausreichend Rekruten und Zivildiener zu finden. Junge Männer, die bei der Musterung durchfallen, werden, wenn notwendig, an Fachärzte weiterverwiesen.
Publiziert am 29.01.2019
Zahl der „Untauglichen“ steigt
 
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