Nach Lockdown volles Programm in Museen

josef

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#1
Bin schon gespannt, wie lange es die chaotischen und dilettantischen "Krisenmanager" zulassen: :mad::confused::eek:

Niederösterreich - nach Lockdown volles Programm in Museen
Am Montag ist es soweit: Nach mehr als einem Monat des erneuten Lockdowns dürfen die Museen wieder öffnen. Damit beginnen in Niederösterreich auch einige neue Ausstellungen unter strengen Coronavirus-Sicherheitsmaßnahmen.

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Die Museen starten am Montag mit überarbeiteten Sicherheitsmaßnahmen in die diesjährige Saison. Beim Besuch einer Ausstellung gilt es, den Zwei-Meter-Abstand einzuhalten und eine FFP2-Maske zu tragen. Außerdem müssen jeder Person 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen, Führungen sind nicht erlaubt.

Von Klima bis Sport in der Landeshauptstadt
Das Museum Niederösterreich in St. Pölten öffnet die Tore in eine Welt der Geschichte und der Natur. Im Februar kann man im Haus der Geschichte die Dauerausstellung besuchen. Fragen wie „Welche technischen Erfindungen haben in den letzten Jahrhunderten Gesellschaft und Umwelt verändert?“ und „Wie wurden Territorien besiedelt und verwaltet?“ begleiten einen durch die Ausstellung. Im Haus für Natur kann die Sonderausstellung „Klima & ich“ noch bis Ende August besucht werden. Die Ausstellung widmet sich den Themen Klimawandel und Klimaschutz. Die Besucherinnen und Besucher sollen dazu inspiriert werden, im eigenen Wirkungsbereich zum Schutz des Klimas beizutragen.


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Sport & Wildnis im Museum Niederösterreich


Am 13. März startet das Museum Niederösterreich in sportliche Zeiten. Die Sonderausstellung „I wer‘ narrisch! Das Jahrhundert des Sports“ thematisiert die „Wechselwirkung zwischen Sport und Gesellschaft in den letzten 100 Jahren“, wie Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte, in einer Aussendung erläutert. Außerdem wird man in der Ausstellung dazu eingeladen, selbst aktiv zu werden. „Sieben Mitmachstationen, die gemeinsam mit dem Sportland Niederösterreich konzipiert wurden, stellen Geschick und sportliches Talent auf die Probe“, heißt es auf der Website des Museums Niederösterreich.

Krems zeigt Comics, Fotografien und Erinnerungen
Auf der Kunstmeile Krems können nach dem Lockdown gleich sieben Ausstellungen besucht werden. Das Karikaturmuseum Krems präsentiert ab Montag noch bis 21. Februar die Ausstellung zu den beliebten Comicfiguren Fix und Foxi und bietet einen Einblick in die zeichnerische, gestalterische und unternehmerische Welt des deutschen Fix-und-Foxi–Erfinders Rolf Kauka. 2021 feiert das Karikaturmuseum außerdem sein 20-jähriges Bestehen. Als einziges Museum für satirische Kunst nimmt es in Österreich eine Sonderstellung in der Museumslandschaft ein. Mit der Schau „Schätze aus 20 Jahren“ zeigt es ab 21. Februar ein Best-of politischer Karikaturen und Bildgeschichten des Landes Niederösterreich, das seit 2001 – also ebenso seit 20 Jahren – schwerpunktmäßig bedeutende Bildsatiren und Illustrationen sammelt.

In der Kunsthalle Krems kann die Ausstellung „Fiona Tan. Mit der anderen Hand/With the other hand“ ab Dienstag noch ein Monat besucht werden. Die aus Indonesien stammende Künstlerin Fiona Tan visualisiert ihre Werke vor allem in den Medien Fotografie und Film. Erinnerung, Zeit sowie Geschichte sind die wesentlichen Faktoren ihrer künstlerischen Arbeit.

Fotostrecke mit 2 Bildern
Raffael F. Lehner
Das Karikaturmuseum Krems präsentiert die Ausstellung zu den Comicfiguren Fix und Foxi
Lorenz Seidler
Erinnerung, Zeit sowie Geschichte sind die wesentlichen Faktoren der künstlerischen Arbeit von Fiona Tan

In der Landesgalerie Niederösterreich in Krems finden ebenfalls ab Dienstag gleich vier Ausstellungen statt. Eine davon ist die Ausstellung mit dem Titel „Spuren und Masken der Flucht“. Sie thematisiert die Flucht vor Krieg, Verfolgung und Armut. Mit Malereien, Fotografie, Videoarbeiten, Installationen und Skulpturen verarbeiten knapp 40 Künstler und Künstlerinnen hier ihre eigenen Fluchterfahrungen oder die Fluchterfahrungen anderer. Die Ausstellung kann in der Landesgalerie Niederösterreich noch bis 26. September besucht werden.

Eine weitere Ausstellung ist „Liselott Beschorner. Kunstbedürfnisanstalt“. Die 93-jährige Künstlerin begann ihre Arbeit in den Trümmern des Zweiten Weltkrieges und verwirklichte sich in einer Vielfalt an Medien und Stilen. Bis 2. Mai kann man die Ausstellung mit über 100 Werken aller Schaffensperioden der Künstlerin besuchen. – mehr dazu in Ein Hausbesuch bei Lieselott Beschorner (noe.ORF.at; 31.1.2021)

Wien Museum MUSA/Foto: Christine Nemeth
Die 93-jährige Liselott Beschorner arbeitet mit einer Vielfalt an Medien und Stilen

Die Wachau feierte letztes Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum als UNESCO-Kulturerbe. Deshalb zeigt die Landesgalerie Niederösterreich, welchen Beitrag Künstler und Künstlerinnen zur Herausbildung des heutigen Welterbes geleistet haben. Malereien sowie Fotographien der Wachau werden dort noch bis nächstes Jahr ausgestellt sein.


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Kunstmeile Krems: Ein Blick ins Jahr 2021


Die Ausstellung „Schiele – Rainer – Kokoschka. Der Welt (m)eine Ordnung geben“ rückt die Kollektion des Wiener Anwalts und Kunstsammlers Ernst Ploil ins Rampenlicht. Die Sammlung umfasst Möbel, Kunstgewerbe, Skulpturen, Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde ausgehend vom 19. Jahrhundert. Die Kunstgalerie zeigt die Kollektion von Ernst Ploil noch bis Ende Februar.

Das Forum Frohner im ehemaligen Minoritenkloster in Krems-Stein zeigt die Ausstellung „Antworten auf die Wirklichkeit. Adolf Frohners Begegnung mit dem Noveau Réalisme“ noch bis Anfang April. Zu sehen sind Werke von Adolf Frohner sowie Arbeiten des Verhüllungskünstlerpaares Christo und Jeanne-Claude, des Bildhauers César, des Malers und Bildhauers Raymond Hains und von Daniel Spoerri.

Baden hat auch 2021 einen Beethoven-Schwerpunkt
Im Kaiserhaus Baden läuft ab Montag die große Beethoven-Ausstellung „Mythos Ludwig Van“ wieder an. Im Zentrum der Ausstellung liegt die Frage, wann und unter welchen Umständen der Mythos um Ludwig van Beethoven entstand und wie er sich im Lauf der Zeit veränderte. Zu sehen sind unter anderem das renovierte Hammerklavier, auf dem Beethoven während seiner Aufenthalte in Baden spielte, sowie Originalschriften. Die Ausstellung ist noch bis 2. Mai zu sehen. Außerdem kann man in den biedermeierlichen Wohnräumen im Beethovenhaus Baden einen Einblick in das Leben und Umfeld des Komponisten in der Stadt Baden gewinnen.

Auch das Rollettmuseum in Baden öffnet nach dem Lockdown seine Türen. Das älteste Museum Niederösterreichs geht auf die Sammlung von Anton Franz Rollett aus dem 19. Jahrhundert zurück und erzählt die Geschichte Niederösterreichs. Der Badener Arzt richtete ein privates Museum ein, das Naturalien, Antiquitäten, Handarbeiten und technische Produkte umfasste. Und auch das Puppen- und Spielzeugmuseum gibt Einblicke in das Leben von damals. Die ältesten Stücke sind ein Guckkasten aus dem Jahr 1760 und eine Papierankleidepuppe von 1820. Neben Puppen und Stofftieren gibt es auch Puppenstuben, Eisenbahnen und anderes Spielzeug zu sehen.


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MAMUZ Mistelbach zeigt die Kultur der Maya


Mistelbach zeigt Maya und Nitsch
Das MAMUZ Museum Mistelbach startet am 13. Februar mit einer Verlängerung der Ausstellung „MAYA“ in die neue Saison. Die Schau umfasst 200 Leihgaben des guatemaltekischen Nationalmuseums für Archäologie und Ethnologie, durch die man Einblicke in die Geschichte der einst mächtigsten Hochkultur in Mittelamerika bekommen soll. Außerdem beginnt am Tag der Eröffnung eine ergänzende Ausstellung namens „Götter & Rituale der Maya“. Die Schöpfungsmythen der klassischen Mayakultur werden erzählt und ihre wichtigsten Gottheiten vorgestellt.

Fotostrecke mit 2 Bildern
Museumspartner
Die Ausstellung „MAYA“ im MAMUZ Museum Mistelbach soll Einblicke in die Welt der Hochkultur der Maya geben
Museumspartner
Die Schau umfasst 200 Leihgaben des guatemaltekischen Nationalmuseums für Archäologie und Ethnologie

Auch das nitsch museum in Mistelbach sperrt am 13. Februar auf. In der Ausstellung „Hermann Nitsch – Neue Arbeiten“ werden 80 großformatige Werke aus der aktuellen Schaffensphase des Künstlers gezeigt. Sie sind alle im Zeitraum von Juli 2019 bis April 2020 entstanden. „Diese aktuellen Arbeiten bestechen durch völlig neue, leuchtende Farbkompositionen, inspiriert von Pfingstrosen und anderen Frühlingsblumen“, heißt es auf der Homepage.


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Neue bunte Werke von Hermann Nitsch


Im Museum St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt kann man in den Räumen des ehemaligen Dominikanerinnenklosters die Ausstellung „neuSTADT ERZÄHLEN“ besuchen. Die Schau wurde im letzten Jahr eröffnet und soll einen multimedialen Überblick über die Stadtgeschichte von der Gründungszeit um 1200 bis in die jüngere Gegenwart bieten. Ab dem Frühjahr soll der Ausstellungsrundgang durch eine Museums-App mit einer Audiotour und einem Wissensquiz ergänzt werden.

Ab 11. Februar ist im museum gugging (Bezirk Tulln) die erste Sonderausstellung des Jahres zu sehen. Sie trägt den Titel „naiv.? naive kunst aus der sammlung infeld“ und lotet die Grenzen der Naiven Kunst aus. Zu sehen sind über 120 Werke von 31 Künstlern und Künstlerinnen, unter anderem aus Ex-Jugoslawien, Rumänien, Russland und Frankreich, alle aus der Sammlung des Musiksaitenherstellers Peter Infeld. Am 10. Februar wird die Schau virtuell eröffnet.

Religion und Kunst in den Stiften
Das Stift Klosterneuburg (Bezirk Tulln) darf nun nicht nur wieder öffentliche Gottesdienste abhalten, sondern auch das Museum wird wieder für Besucher und Besucherinnen geöffnet. Ab Montag kann die Ausstellung „Was Leid tut“ besucht werden. Die zentrale Frage lautet: „Was macht das Leid aus den Menschen?“. Die Ausstellung wurde von zahlreichen Künstlern und Künstlerinnen mit Werken unterstützt, die teilweise von einschneidenden persönlichen Erlebnissen inspiriert wurden und individuelle Zugänge zum Thema „Leid“ finden, heißt es in einer Aussendung des Stifts. Die Leitfiguren der Ausstellung stammen aus der christlichen Bildtradition wie Hiob, Christus am Ölberg, aber auch Schutzpatronen und der Schutzengel. Es gehe darum, einen Spannungsbogen durch die Kunst- und Kulturgeschichte zu schaffen.

Neben den Stiftbesichtigungen kann man ab Montag auch wieder Ausstellungen besuchen. Im Stift Melk findet man die regelmäßig wechselnde Ausstellung „Wachaulabor“, die von Schülerinnen und Schülern des Stiftsgymnasiums in Zusammenarbeit mit Fachleuten und dem Projekt „Wachau 2010 plus“ erarbeitet wird. Die Ausstellung soll die Gäste einladen, „dem blauen Faden durch Stromschnellen und Untiefen zu Flussbewohnern zu folgen und sich dabei mit Fragen von Ökologie und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen“, heißt es in einer Aussendung des Stifts. Zudem findet die Sonderausstellung „Kunststationen“ statt. Die Kunstgruppe der Caritas in Retz, bestehend aus Künstlerinnen und Künstlern, die in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung begleitet werden, veranstaltete eine dreijährige „Kunstreise“ durch drei Stifte in Niederösterreich. Den Anfang bildeten das Stift Geras (Bezirk Horn) und das Stift Göttweig (Bezirk Krems). Der Abschluss findet nun im Stift Melk statt.
06.02.2021, Fabiola Noll, noe.ORF.at

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#2
Seelenfutter für Pandemiemüde
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Ab nächster Woche geht es wieder los in Österreichs Museen, für den Westen punktgenau zum Beginn der Semesterferien. Einige Häuser locken auch gleich mit neuen Präsentationen, andere laden zu Publikumsmagneten, die teilweise nur kurz liefen: Zu sehen gibt es etwa queere Kunst von Warhol, Knebl und Scheirl, Würdigungen von Design- und Architekturikonen sowie Ausstellungen zu Kybernetik und Künstlicher Intelligenz.
Online seit heute, 17.02 Uhr
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Nach langem Zittern heißt es nun wieder Aufatmen für die Museen, zum ersten Mal im Jahr 2021 und zur großen Freude aller Kunst- und Kulturinteressierten. Erst letzte Woche präsentierten die Österreichischen Bundesmuseen eine coronavirusbedingt katastrophale Vorjahresbilanz, mit einem Publikumsrückgang von durchschnittlich 71 Prozent.

Mit einem Sicherheitskonzept von FFP2-Masken und einer 20-Quadratmeter-Regel pro Besucherin und Besucher rüstet man sich nun ab dem 8. Februar wieder für den Kunstgenuss – beziehungsweise ab dem 9., weil der Montag in den meisten Häusern traditioneller Schließtag ist. Von Wien bis Vorarlberg zeigt man jetzt eine Themenvielfalt, die für viele Balsam sein könnte im pandemieverschärften Alltagstrott.

Bunte Textilkunst im MAK
Ein Highlight ist sicher „Garn, Bäume, Fluss“ der 86-jährigen Textilkünstlerin Sheila Hicks, die erst im Dezember im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) eröffnet wurde: Die in Paris lebende US-Amerikanerin zeigt wollige Würste, flauschige Teppiche, von der Decke baumelnde Lianenstrukturen und einen mehrere Meter hohen Berg voller Wollknäuel. Aus konservatorischen Gründen wird im schummrigen Licht präsentiert. Hicks bunte Farben – die Künstlerin verwendet alle Töne außer Schwarz – strahlen trotzdem. Anfassen ist leider verboten.

Wien Foto: MAK/Georg Mayer
Das Wiener MAK widmet der 86-jährigen Texilkünstlerin Sheila Hicks eine flauschig-sinnliche Personale

In Landschaften eintauchen
Zweimal Naturbetrachtung, zweimal ambivalente Faszination: Im Bank Austria Kunstforum in Wien ist noch bis 7. März die erste umfassende Retrospektive der Landschaftsbilder Gerhard Richters zu sehen. Dem bedeutendsten und teuersten Maler Deutschlands begegnet man hier als Künstler zwischen konzeptioneller Strenge und großer Sinnlichkeit. Richters „Kuckucksei“-Bilder lassen eine Nähe zur Romantik erkennen, aber mit unübersehbarem Bruch.

Mit Parallelen dazu, aber doch ganz anders ist die Kunst des Österreichers Herbert Brandl, der als Vertreter der „Neuen Wilden“ gilt. Das Kunsthaus Graz zeigt, ebenfalls noch bis 7. März, auf zwei Etagen seine expressiven Bilder von mächtigen Berggipfeln und die an feurige Blumenwiesen erinnernden Abstraktionen. Natur zeigt sich beim Biennale- und Documenta-erprobten Brandl stets ohne die Spuren der Zivilisation und mit viel Platz für die Sehnsüchte der Betrachterinnen und Betrachter.

Feministische und queere Positionen
Im Kunsthaus Bregenz (KUB) ist Jakob Lena Knebls und Ashley Hans Scheirls „… Seasonal Greetings“ gerade bis Ostermontag in die Verlängerung gegangen. Das queere Duo, das den Österreich-Beitrag zur Venedig-Biennale 2022 gestalten wird, hat auf den vier Stockwerken des Hauses einen Kunst-Erlebnisparcours ausgebreitet, der lustvoll und bunt ist, hintergründig und ohne Scheu vor der großen Geste: Im Erdgeschoß wandert man etwa durch ein an Caspar David Friedrich erinnerndes Eismeer, im zweiten Stock betritt man eine Märchenerlebniswelt, die der Figur der Hexe nachspürt.
Kunsthaus Bregenz/Markus Tretter
Ein Eismeer bildet den Beginn des KUB-Erlebnisparcours von Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl.

Queeres beziehungsweise Feministisches gibt es auch in Wien und Linz. Das Lentos Kunstmuseum Linz würdigt zum 80. Geburtstag mit einer „Hommage a Valie Export“ die österreichische Kunstpionierin. Mit 30 Werken und Werkgruppen zeigt man dort ihre medial vielfältige Beschäftigung mit dem Körper. Und im Wiener mumok kann man noch bis 7. März einen Blick auf die gelungene Andy-Warhol-Schau „a glittering alternative“ werfen, die den so oft gezeigten Künstler mit seinem Frühwerk in ein neues, konzeptuell strengeres Licht rückt.

NS-Forscher und Zionistische Organisation
Das Jüdische Museum Wien zeigt in der Dorotheergasse schon seit Oktober „Die Wiener in China. Fluchtpunkt Shanghai“ über die Stadt am Meer, die zum Zufluchtsort vieler österreichischer Jüdinnen und Juden wurde. In der Dependance am Judenplatz öffnet mit „Herzls Töchter – 100 Jahre WIZO. Wiener Frauen für Israel“ eine neue Schau, die die hundertjährige Geschichte der „Women’s International Zionist Organization“ zum Thema hat.
Neues gibt es auch im Haus der Geschichte, wo man mit „Verfolgen und Aufklären“ 20 Pionierinnen und Pioniere der Holocaust-Forschung würdigt, unter ihnen auch Simon Wiesenthal. War die Nazi-Herrschaft erpicht, die Spuren ihrer Gräuel zu verschleiern, trugen diese Männer und Frauen teils noch während des NS-Regimes Quellen zusammen, die die Aufarbeitung erst ermöglichten und bis heute für die Erforschung des Holocausts unersetzbar sind.

Architektur- und Designpioniere
Im Leopold Museum widmet man sich mit „Emil Pirchan. Visuelle Revolution“ dem Werk des 1957 verstorbenen Pioniers des expressionistischen Bühnenbildes. Mit mehr als 200 Objekten versammelt die Ausstellung Bühnen- und Kostümentwürfe, Architekturmodelle, aber auch Plakate des vielseitigen Künstlers.

Syd Mead
Das Graz Museum würdigt den Designer Syd Mead, der für Weltentwürfe für „Blade Runner“ und „Aliens“ berühmt wurde

Einer anderen Designikone ist das kulturhistorische Graz Museum auf der Spur. „Syd Mead – Future Cities“ gibt Einblicke in Entwürfe des legendären 2019 verstorbenen Designers Syd Mead, der für seine Weltenentwürfe für die Science-Fiction-Klassiker „Trek“, „Blade Runner“ und „Aliens – Die Rückkehr“ berühmt wurde. Für die Filme entwickelte er ganze Städte, Raumschiffe und Mobilitätskonzepte mit fliegenden Autos. In den 1970er Jahren entwarf er zugleich Futuristisches für Ford, Chrysler und Sony.

Gleich zweimal wird in Wien aus Anlass seines 150. Geburtstags dem Architekten Adolf Loos nachgespürt, einmal im MAK mit der Schau „Adolf Loos: Privathäuser“ und ein zweites Mal in der Wienbibliothek im Rathaus, die in „Gehet doch schnell die Ausstellung besuchen …!“ Schriften, Briefe und Dokumente des genialen wie umstrittenen Vertreters der Wiener Moderne aufbereitet.

15 Jahre Museum Gugging
Am 11. Februar öffnet das Museum Gugging bei Klosterneuburg, das heuer sein 15-jähriges Bestehen feiert, mit einer neuen Sonderausstellung „naiv.? naive kunst aus der sammlung infeld“. Die Schau präsentiert 31 Künstlerinnen und Künstler aus der größten Kollektion Naiver Kunst in Österreich.

Ebenfalls in Niederösterreich spürt das Forum Frohner in der Kunsthalle Krems der Begegnung Adolf Frohners mit dem Nouveau Realisme nach. Die Materialbilder, Objekte und Assemblagen, die der österreichische Künstler in den 1960er Jahren anfertigte, weisen starke Bezüge zur Kunst von Daniel Spoerri oder Gerard Deschamps auf. Die Schau entstand in Kooperation mit dem mumok.

KI und Kybernetik
Auf „Künstliche Intelligenz“ setzt das Technische Museum Wien mit seiner Sonderausstellung, die erst kurz vor dem Lockdown eröffnet wurde. Nur wenige Tage Laufzeit hatte auch die thematisch verwandte, künstlerische Gruppenausstellung „Cybernetics of the Poor“ in der Kunsthalle Wien.

Albertina, Wien
Florentina Pakostas „Schützende Hand“ (1980), zu sehen in „Schwarz, Weiß & Grau“ in der Albertina

Mit dem Begriff der Kybernetik sind selbststeuernde und regulierende Systeme gemeint, konkret etwa Praktiken der Internetkultur, des Finanzmarkts oder das lukrative Geschäft mit Daten. Mit Arbeiten von Oswald Wiener bis zur Post-Internet-Art geht die Ausstellung so dem Menschsein im Zeitalter des digitalen Kapitalismus auf den Grund.

Erste Not-Vital-Personale
Ein Kamelkopf aus Stahl mit seinen imposanten 800 Kilogramm sorgte in den letzten Wochen am Mönchsberg für Aufsehen, im Außenbereich des Salzburger Museums der Moderne. Der Urheber: der Schweizer Künstler Not Vital. Nun öffnet die zugehörige Ausstellung wieder. Der vielgereiste Bildhauer, der sich selbst als Künstlernomaden versteht, nutzt Formen und Handwerkstechniken fremder Kulturen, um archaische Werke mit surrealistischem und humorvollem Einschlag anzufertigen: So sieht man ein Selbstbildnis des Künstler als Esel oder ein Paar Schuhe für Ohren.


Ö1
Museen öffnen wieder


Wenn man schon auf dem Mönchsberg ist, lohnt sich auch ein Besuch der Doppelausstellung „Physiognomie der Macht“ von Harun Farocki und Florentina Pakosta. Die beiden eint eine jahrzehntelange Beschäftigung mit der Macht, Farocki mittels Film und mit Fokus auf klassische Machtstrukturen, Pakosta mittels Malerei und Grafik und vor allem feministischer Orientierung.

Monochromes in der Albertina
Zu guter Letzt lockt die Albertina mit einer Sammlungspräsentation, die sich ganz der Monochromie in „Schwarz, Weiß & Grau“ verschrieben hat, in ihr Haupthaus. Und ab 12. Februar ist auch in der Albertina Neues zu sehen, nämlich die Fotoausstellung „Faces. Die Macht des Gesichts“, die der Neuausrichtung der Portätfotografie in den 20er und 30er Jahren auf den Grund geht.

06.02.2021, ppfos, ORF.at/Agenturen

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Museumsöffnung: Seelenfutter für Pandemiemüde
 

josef

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#3
Burgenland: Kulturerlebnis in Museen wieder möglich
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Ab Montag dürfen Museen, Galerien und Bibliotheken wieder öffnen – natürlich unter Einhaltung der vorgeschriebenen Sicherheitsbestimmungen. Nicht alle Kulturinstitutionen im Burgenland machen davon aber sofort Gebrauch.

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Landesgalerie und Landesmuseum Burgenland in Eisenstadt starten wieder durch und nutzen die Möglichkeit, wieder aufsperren zu dürfen. Die beiden Kultureinrichtungen haben am Montag ihren üblichen Schließtag und können ab Dienstag somit wieder besucht werden. Es sei in den letzten Wochen und Monaten wirklich nicht einfach gewesen, weil man gerne für die breite Masse, für die Kulturinteressierten die Tore geöffnet hätte, sagte Kulturbetriebe Burgenland Geschäftsführerin Barbara Weisseisen-Halwax. Nichtsdestotrotz freue man sich, alle interessierten Kunst- und Kulturliebhaber wieder begrüßen zu dürfen.

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Auch die Landesgalerie öffnet ab Dienstag wieder

Contact-Tracing-Formular für Besucher
Die Öffnung der Landesgalerie und des Landesmuseums Burgenland erfolgt unter strenger Einhaltung der Covid-19-Sicherheitsbestimmungen. Diese Sicherheitsmaßnahmen umfassen Händedesinfektion, Tragen von FFP2-Masken, Ausfüllen eines Contact-Tracing-Formulars und Einhaltung der Abstandsregeln. Das Haydn-Haus in Eisenstadt und das Liszt-Haus in Raiding befinden sich aktuell in Winterpause und öffnen wieder im März.

ORF
Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt

Besuch im Jüdischen Museum gegen Voranmeldung
Ab 13. Februar wieder geöffnet sind Schloss Esterhazy in Eisenstadt und Burg Forchtenstein. Schloss Lackenbach ist bis April in Winterpause. Das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt ist ab sofort für Einzelbesucher und Gruppen gegen Voranmeldung wieder geöffnet. Ab 2. Mai ist das Museum dann wieder regulär offen.
08.02.2021, red, burgenland.orf.at
Kulturerlebnis in Museen wieder möglich
 
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