Geplante bemannte und unbemannte Mondmissionen der USA

josef

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#21
BESONDERE ASCHE AN BORD
USA versuchen Rückkehr zum Mond
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Am Montag soll der nächste große Schritt gesetzt werden, um die USA über fünf Jahrzehnte nach dem Ende des Apollo-Programms wieder zurück zum Mond zu bringen. Die US-Weltraumbehörde (NASA) ist diesmal allerdings nur einer von mehreren „Passagieren“. Das zentrale Frachtgut an Bord der Rakete des US-Joint-Ventures United Launch Alliance ist der Mondlander „Peregrine“ des Unternehmens Astrobotic. Mit dabei ist aber auch Fracht ganz ohne wissenschaftlichen Anspruch.
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Wenn der Start Montagfrüh gelingt, dann können sich die Beteiligten gleich über mehrere Premieren freuen. Es ist nicht nur der Auftakt zur ersten US-Mondlandung nach über 50 Jahren, sondern auch der Jungfernflug einer neuen Raketenserie – der von der United Launch Alliance entwickelten „Vulcan Centaur“. Rund zwanzig Jahre Entwicklungszeit steckte das Joint Venture von Lockheed Martin und Boeing in die neue Rakete.

Die Kapsel an der Spitze der Rakete stammt allerdings von einem anderen Spieler im neu entfachten Rennen Richtung Mond: Astrobotic. Das in der US-Stahlstadt Pittsburgh beheimatete Unternehmen hat den Mondlander „Peregrine“ entwickelt. Geht alles gut, soll dieser am 23. Februar auf dem Mond landen – in einem Gebiet mit dem nur bedingt poetischen Namen Sinus Viscositatis (dt.: Bucht der Klebrigkeit).

AP/Astrobotic Technology
Der Mondlander „Peregrine“ soll am 23. Februar auf der Mondoberfläche aufsetzen

Nach China und Indien könnten dann auch die USA wieder eine erfolgreiche Mondlandung verbuchen. Russland, Japan und Israel waren mit ihren Versuchen hingegen bisher gescheitert. Wenngleich Japan in wenigen Wochen einen eigenen neuen Anlauf unternehmen möchte.

Entscheidende Rolle privater Unternehmen
War das „Space Race“ während des Kalten Krieges von einem Wettstreit zwischen den USA und der Sowjetunion geprägt, hat sich das Teilnehmerfeld inzwischen deutlich verbreitet. Und auch in den USA selbst haben sich die Umstände gewandelt. Früher gab die Weltraumbehörde NASA allein den Ton in der US-Raumfahrt an. Mittlerweile sind es aber zunehmend private Unternehmen, die den neuen internationalen Wettlauf vorantreiben – wenngleich die NASA natürlich als relevanter Projektpartner fast immer an Bord ist.

Das ist auch diesmal bei der „Peregrine Mission 1“ der Fall, mit der die NASA mehrere eigene Geräte mitschickt. Die Weltraumbehörde will damit ihre weiteren Expeditionen zum Erdtrabanten vorbereiten. Die NASA möchte bei der Mission die Mondexosphäre untersuchen sowie lokale Magnetfelder und die Strahlung. Zudem sollen thermische Eigenschaften und der Wasserstoffgehalt des Materials auf der Mondoberfläche erkundet werden. Geplant ist auch der Test von speziellen Solarpaneelen.

NASA will 2025 wieder Menschen auf dem Mond
Das helfe dabei, „uns besser darauf vorzubereiten, bemannte Missionen zurück zum Mond zu schicken“, so NASA-Wissenschaftler Paul Niles. Im Rahmen des „Artemis“-Programms will die NASA Ende 2024 mit drei Männern und einer Frau bei der rund zehntägigen Mission „Artemis 2“ den Mond umrunden.

2025 sollen dann bei „Artemis 3“ – zumindest nach derzeitigem Plan – nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht weiße Person. Das langfristige Ziel von „Artemis“ ist die Errichtung einer permanenten Mondbasis als Grundlage für Missionen zum Mars. Auch dafür setzt die NASA auf Kooperation mit Privatunternehmen, darunter SpaceX unter der Leitung von Elon Musk.

US-internes Rennen zum Mond
Bereits in zwei Wochen soll eine Rakete von SpaceX den nächsten Mondlander in Richtung des Erdtrabanten schicken. Entwickelt wurde dieser von Intuitive Machines aus Houston. Auch er hat mehrere Experimente der NASA an Bord. Wenngleich die Mission zwei Wochen später startet, soll ihr noch vor dem „Peregrine“-Lander von Astrobotic die Landung auf dem Mond gelingen. Bereits eine Woche nach dem Start soll das Modul von Intuitive Machines nahe des Südpols des Mondes aufsetzen.

Reuters
Als Zweiter gestartet – als Erster auf dem Mond: So plant es Intuitive Machines für ihren Mondlander

Der „Peregrine“-Lander wird hingegen vor seiner Landung noch ein Monat in der Mondumlaufbahn verbringen. Nicht nur die NASA wird dann am 23. Februar gespannt beobachten, ob das Landemodul mit seinen 1,9 Metern Höhe und 2,5 Metern Durchmesser sicher auf der Mondoberfläche aufsetzt. Neben den USA haben sechs weitere Länder Forschungsprojekte mit an Bord. Die in Pittsburgh beheimatete Carnegie Mellon University schickt überdies einen schuhkartongroßen Rover mit.

Asche von „Stark Trek“-Schöpfer soll auf Mond landen
Daneben hat der Lander noch eine Fracht geladen, die kaum einem wissenschaftlichen Zweck dient. Von 70 Personen wurden medienwirksam Asche- bzw. DNA-Proben mit an Bord genommen – darunter „Star Trek“-Schöpfer Gene Roddenberry und Science-Fiction-Autor Arthur C. Clarke. Ein Teil von Roddenberrys Asche wurde freilich bereits vor über 25 Jahren ins All geschossen.

Von weiteren 265 Personen befinden sich Proben in der obersten Stufe der Rakete, die nach der Trennung vom Lander auf einer eigenen Umlaufbahn die Sonne umkreisen soll. Unter ihnen sind die sterbliche Überreste von drei Mitgliedern der ursprünglichen „Star Trek“-Besatzung: Nichelle Nichols (Uhura), James Dohan (Scotty) und Majel Barrett Roddenberry (Nurse Chapel). Ins All geschickt werden auch die Haare von drei US-Präsidenten: George Washington, Dwight D. Eisenhower und John F. Kennedy.

NASA: Keinen Einfluss auf Fracht
Allerdings sehen nicht alle in den USA der geplanten Mondlandung euphorisch entgegen. US-Medienberichten zufolge schrieb der Präsident der Navajo Nation im Bundesstaat Arizona, Buu Nygren, der NASA einen Beschwerdebrief: Die Mission – und insbesondere die von ihre mitgeführten menschlichen Überreste – entweihe den in ihrer Kultur als heilig angesehenen Mond, hieß es.

Die NASA bestätigte, dass sie ein geplantes Gespräch mit den Navajo unterstütze. Die Weltraumbehörde betonte aber auch, dass sie angesichts der privaten Natur der Mission keinen Einfluss darauf habe, was am 8. Jänner Richtung Mond geschossen werden.
07.01.2024, mars, ORF.at/Agenturen

Links:
Besondere Asche an Bord: USA versuchen Rückkehr zum Mond
 

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#22
KOMMERZIELLER MONDFLUG
Privater Mondlander Peregrine mit menschlicher Asche an Bord ins All gestartet
Das US-Unternehmen Astrobotic will Nasa-Fracht, Experimente und Werbemittel zum Mond liefern. Auch ein Weltraumbestattungsinstitut ist unter den Kunden
Das US-amerikanische Unternehmen Astrobotic hat am Montag seinen ersten kommerziellen Lander Peregrine auf den Weg zum Mond gebracht. Die Firma, die im Auftrag der US-Weltraumbehörde Nasa Geräte zum Erdtrabanten liefern soll und auch Fracht weiterer Nationen und Unternehmen an Bord hat, will in wenigen Wochen die erste kommerzielle Mondlandung schaffen. Der Start Montagfrüh klappte und war selbst eine Premiere: Peregrine startete an Bord der neuen Trägerrakete Vulcan Centaur des Herstellers United Launch Alliance (ULA) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral.


Der Erstflug der neuen Trägerrakete Vulcan Centaur brachte am Montag den kommerziellen Mondlander Peregrine ins All. Die Rakete der United Launch Alliance, eines Joint Venture von Boeing und Lockheed Martin, soll künftig die Trägerraketen Delta IV und Atlas ersetzen.
AFP/CHANDAN KHANNA

Die Entwicklung der gut 60 Meter hohen Vulcan-Trägerrakete mit Triebwerken der Weltraumfirma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos dauerte zehn Jahre, der Erstflug verzögerte sich immer wieder. Sie soll künftig die Atlas-V-Trägerrakete der ULA ablösen und der wiederverwendbaren Falcon 9 von Space X Konkurrenz machen.

Der Mondlander Peregrine soll Ende Jänner in einem Mondorbit ankommen, die Landung ist am 23. Februar in einem Gebiet namens Sinus Viscositatis auf der erdzugewandten Mondseite geplant. Die Mission ist Teil des Commercial Lunar Payload Services Program (CLPS) der Nasa, einer Art kommerziellem Lieferdienst zum Mond, der den Aufbau einer dauerhaften lunaren Infrastruktur ermöglichen soll. Die Nasa hat mehrere Testgeräte an Bord des Peregrine-Landers, die der Vorbereitung ihrer eigenen Mondpläne dienen sollen. Darunter sind ein Strahlungsmessgerät, das Daten für spätere astronautische Landungen sammeln soll, und ein Neutronenspektrometer zur Messung von Wasserstoff im Mondboden.

Ambitionierte Mondpläne
Auch ein Massenspektrometer zur Untersuchung der Mondexosphäre ist an Bord des Landers, an diesem Instrument ist auch die Europäische Weltraumorganisation (Esa) beteiligt. Die Nasa will im Zuge der Mission unter anderem lokale Magnetfelder messen sowie thermische Eigenschaften und den Wasserstoffgehalt des Materials auf der Mondoberfläche erkunden. Geplant ist auch, Solaranlagen für künftige Mondmissionen zu testen.

Dies helfe dabei, "uns besser darauf vorzubereiten, bemannte Missionen zurück zum Mond zu schicken", erklärte Nasa-Wissenschafter Paul Niles. Im Rahmen des Artemis-Programms will die Nasa Ende 2024 drei Astronauten und erstmals auch eine Astronautin in einen Mondorbit schicken. Frühestens 2025 sollen dann nach derzeitigem Plan nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Menschen auf dem Mond landen. Das langfristige Ziel von Artemis ist die Errichtung einer permanenten Mondbasis als Grundlage für Missionen zum Mars.

Wichtig ist dabei für die US-Raumfahrtagentur die Hilfe durch private Raumfahrtunternehmen. "Wir wissen nicht, wie viele dieser frühen Tests erfolgreich sein werden. Aber ich kann Ihnen sagen, dass diese amerikanischen Unternehmen technisch detailorientiert sind. Sie sind sehr geschäftstüchtig. Sie sind einfallsreich und motiviert", lobte Nasa-Programmchef Chris Culbert Astrobotic und weitere Partner. Die Firmen seien hochmotiviert, den Mond als Geschäftsfeld zu erobern. Garantiert ist der Erfolg aber nicht: Im April scheiterte eine private japanische Firma bei einer ähnlichen Mission.

Asche an Bord
Peregrine ist nur der erste von zahlreichen kommerziellen und staatlichen Starts zum Mond in diesem Jahr. Schon in den nächsten Wochen gibt es weitere Termine: Japan will am 19. Jänner mit der Mission Slim (Smart Lander for Investigating Moon), die schon im vergangenen September gestartet ist, die Mondoberfläche erreichen. Anfang Februar will auch die US-amerikanische Firma Intuitive Machines im Auftrag der Nasa zum Mond aufbrechen und die Konkurrenz von Astrobotic überflügeln: Geplant ist eine Landung des Mondmoduls Nova-C am 22. Februar – also just einen Tag vor dem Peregrine-Lander. Noch ist das Rennen um die erste weiche Mondlandung eines privaten Unternehmens aber nicht entschieden.

Das in Pittsburgh ansässige Unternehmen Astrobotic bringt Fracht auch für andere Unternehmen und Privatpersonen zum Mond. Das sorgt auch für Kritik: An Bord des Mondlanders sind auch Aschebehältnisse von zwei Weltraumbestattungsunternehmen, die zahlungskräftiger Kundschaft eine besondere letzte Ruhestätte versprechen. Daran stören sich wiederum Ureinwohner in den USA, für die der Mond eine wichtige Bedeutung hat: Der Präsident der Navajo Nation im Bundesstaat Arizona, Buu Nygren, schrieb eine Beschwerde an die Nasa und warnte vor einer Entweihung des Erdtrabanten.

Die Nasa bestätigte, dass man ein geplantes Gespräch mit den Navajo unterstütze, betonte aber auch, dass man angesichts der privaten Natur der Mission keinen Einfluss darauf habe, welche Fracht Unternehmen zum Mond bringen.
(dare, APA, 8.1.2024)
Privater Mondlander Peregrine mit menschlicher Asche an Bord ins All gestartet
 

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#23
DEFEKTES ANTRIEBSSYSTEM
Mondflug der privaten US-Firma Astrobotic offenbar gescheitert
Nach dem zunächst erfolgreichen Start am Montag ist die Mondsonde Peregrine in arger Bedrängnis: Sie verliert Treibstoff und dürfte demnächst verloren gehen
Der erste Mondlandeversuch der privaten Firma Astrobotic aus den USA ist wohl schon gescheitert, ehe das Vehikel die Nähe des Mondes überhaupt erreicht hat. Stunden nach dem erfolgreichen Start Montagfrüh vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida traten Probleme mit dem Mondlander Peregrine auf. Eine Störung des Antriebssystems verhinderte zunächst, dass die Mondsonde eine stabile Position einnehmen konnte, um ihre Solarzellen auf die Sonne auszurichten und ihre Batterie zu laden.


Noch besteht Kontakt zur Mondsonde Peregrin, sie schickte auch ein Selfie aus dem All. Doch der Kontakt dürfte angesichts eines Treibstofflecks demnächst abreißen.
AP

Dieses Problem ließ sich zwar beheben, doch inzwischen steht fest: Peregrine verliert Treibstoff. Um ihn stabil zu halten, müssen die Triebwerke des Lagekontrollsystems viel länger eingesetzt werden als vorgesehen – und das Ende dieser Notmaßnahme ist absehbar: Wenn die Triebwerke überhaupt so lange durchhalten, könnte Peregrine beim derzeitigen Spritverbrauch noch rund 40 Stunden auf die Sonne ausgerichtet bleiben, teilte Astrobotic in der Nacht auf Dienstag mit.

Dann ist Schluss. "Derzeit besteht das Ziel darin, Peregrine so nah wie möglich an den Mond heranzubringen, bevor es die Fähigkeit verliert, seine Position in der Sonne beizubehalten, und in der Folge seine Energie verliert", hieß es von dem Unternehmen, das im Auftrag der US-Weltraumbehörde Nasa und anderer zahlender Kunden Fracht zum Mond liefern wollte. Das heikle Landungsmanöver auf dem Erdtrabanten scheint unter diesen Umständen nicht mehr denkbar.

Nasa-Instrumente an Bord
Eigentlich hätte Peregrine Ende Jänner in einem Mondorbit ankommen und am 23. Februar landen sollen. Die Mission ist Teil des Commercial Lunar Payload Services Program (CLPS) der Nasa, einer Art kommerziellem Lieferdienst zum Mond, der den Aufbau einer dauerhaften lunaren Infrastruktur ermöglichen soll. Die Nasa hat mehrere Testgeräte an Bord des Landers, die der Vorbereitung ihrer ambitionierten Mondpläne dienen sollen.

"Jeder Erfolg und jeder Rückschlag sind Möglichkeiten, zu lernen und zu wachsen", sagte Nasa-Projektmanager Joel Kearns. "Dieses Lieferdienstmodell ist eine Premiere, und mit etwas Neuem ist auch ein höheres Risiko verbunden." Die Nasa sei weiterhin entschlossen, kommerzielle Anbieter bei der schwierigen Aufgabe zu unterstützen, wissenschaftliche und technologische Ausrüstung auf die Oberfläche des Mondes zu bringen.

Kopien von vier der fünf Nasa-Instrumente, die Peregrine geladen hat, sollen mit künftigen Mondflügen des kommerziellen Programms zum Erdtrabanten gelangen. Darunter sind ein Strahlungsmessgerät, das Daten für spätere astronautische Landungen sammeln soll, und ein Neutronenspektrometer zur Messung von Wasserstoff im Mondboden.

Nächster Versuch naht
Ein Erfolg war die Peregrine-Mission damit lediglich für den Raketenbauer United Launch Alliance (ULA). Das Joint Venture von Boeing und Lockheed Martin brachte den Mondlander am Montag mit dem ersten Flug der neuen Trägerrakete Vulcan Centaur ins All, der Raketenstart verlief reibungslos. Die gut 60 Meter hohe Trägerrakete mit Triebwerken der Weltraumfirma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos soll künftig die Atlas-V-Trägerrakete der ULA ablösen und der wiederverwendbaren Falcon 9 von Space X Konkurrenz machen.

Der nächste private Start zum Mond steht schon in wenigen Wochen bevor: Anfang Februar will die US-amerikanische Firma Intuitive Machines im Auftrag der Nasa zum Mond aufbrechen und mit ihrem Modul Nova-C am 22. Februar landen. Noch davor, am 19. Jänner, will die japanische Weltraumagentur Jaxa mit der Mission Slim (Smart Lander for Investigating Moon), die schon im vergangenen September gestartet ist, die Mondoberfläche erreichen.

Verzögerungen bei astronautischen Mondflügen
Bis Jahresende sind noch mehrere weitere Mondlandungen geplant. Die Nasa will im Rahmen ihres Artemis-Programms zudem nach derzeitigem Stand Ende 2024 drei Astronauten und eine Astronautin zu einem Flug um den Mond schicken, frühestens 2025 sollen dann bei wieder Astronauten auf dem Mond landen. Ob dieser Zeitplan hält, ist allerdings fraglich: Insidern zufolge dürften sich beide Missionen wegen technischer Probleme verschieben.

Die astronautische Mondumrundung werde 2024 nicht mehr stattfinden, nachdem bei Vibrationstests Probleme mit den Batterien der von Lockheed Martin gebauten Orion-Kapsel festgestellt worden seien, sagten zwei mit der Mission vertraute Personen am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Batterien müssten ersetzt werden. Es wäre der erste Flug mit Besatzung gewesen, nachdem die Kapsel 2022 bei einem ersten Test ohne Astronauten an Bord gestartet war.

Auch die für Ende 2025 geplante erste Landung von Menschen auf dem Mond mit dem Starship-Landesystem des Nasa-Auftragnehmers Space X verschiebt sich demnach. Das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk brauche für die Entwicklung länger als geplant, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen.
(David Rennert, Reuters, 9.1.2024)
Mondflug der privaten US-Firma Astrobotic offenbar gescheitert
 

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#24
FEURIGES ENDE
Gescheiterter Mondlander Peregrine soll in der Erdatmosphäre verglühen
Statt auf dem Mond ist die glücklose Sonde der Weltraumfirma Astrobotic auf dem Rückweg zur Erde. Ein Treibstoffleck machte die Missio
n zunichte

Der glücklose Mondlander Peregrine des US-Weltraumunternehmens Astrobotic ist auf dem Weg zurück Richtung Erde und dürfte in der Erdatmosphäre verglühen. "Unsere jüngste Einschätzung zeigt, dass sich das Raumfahrzeug auf einer Route Richtung Erde befindet, wo es wahrscheinlich in der Erdatmosphäre verglühen wird", erklärte Astrobotic am Wochenende im Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter. "Zur Erinnerung, eine sanfte Landung auf dem Mond ist nicht möglich", fügte das in Pittsburgh ansässige Unternehmen hinzu.


Peregrines Start am vergangenen Montag verlief zunächst reibungslos. Ein Erfolg war die Mission aber lediglich für den Raketenbauer United Launch Alliance, der den Mondlander mit der neuen Trägerrakete Vulcan Centaur ins All beförderte.
AFP/GREGG NEWTON

Folgenreiches Treibstoffleck
Peregrine war am vergangenen Montag mit der neuen Vulcan-Trägerrakete des Herstellers United Launch Alliance (ULA) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ins All gestartet. Während der Start selbst erfolgreich verlief, kam es später zu Problemen am Mondmodul: Nach der Trennung von der Rakete wurde ein Antriebsproblem bemerkt, dann stellte sich heraus, dass die Sonde Treibstoff verliert. Um Peregrine stabil zu halten, mussten die Triebwerke des Lagekontrollsystems ungeplant lange eingesetzt werden.

Das klappte zwar, aber schnell war klar, dass eine weiche Mondlandung unter diesen Umständen nicht gelingen kann. Fachleute mutmaßten, dass Astrobotic womöglich eine Crash-Landung auf dem Mond in Betracht ziehe. Gegen diese Option hat sich das Unternehmen aber nun in Absprache mit der US-Weltraumbehörde Nasa entschieden, wie es in einer Mitteilung heißt: Die Empfehlung der Nasa laute, die Sonde in der Erdatmosphäre verglühen zu lassen.

Sicherste Option
"Letztendlich müssen wir unseren Wunsch, die Lebensdauer von Peregrine zu verlängern, Nutzlasten zu betreiben und mehr über das Raumfahrzeug zu erfahren, gegen das Risiko abwägen, dass unser beschädigtes Raumfahrzeug im cislunaren Raum ein Problem verursachen könnte. Aus diesem Grund haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, die aktuelle Flugbahn der Sonde beizubehalten, um wieder in die Erdatmosphäre einzutreten."

Eigentlich hätte Peregrine Ende Jänner in einem Mondorbit ankommen und am 23. Februar landen sollen. Die Mission ist Teil des Commercial Lunar Payload Services Program (CLPS) der Nasa, das den Aufbau einer lunaren Infrastruktur mithilfe kommerzieller Anbieter ermöglichen soll. Astrobotic wollte als erstes Privatunternehmen die Landung auf dem Erdtrabanten schaffen, schon in der Vergangenheit sind zwei Firmen (und mehrere staatliche Missionen) bei Mondlandeversuchen gescheitert.

Nächster Landeversuch am 19. Jänner
Die Nasa hat dem Unternehmen rund 91 Millionen Euro für die Mission gezahlt und hat mehrere Testgeräte an Bord des Landers, die der Vorbereitung ihrer ambitionierten Mondpläne dienen sollen. Kopien von vier der fünf Nasa-Instrumente, die Peregrine geladen hat, sollen mit künftigen Mondflügen des kommerziellen Programms zum Erdtrabanten gelangen.

Der nächste private Start zum Mond steht schon in wenigen Wochen bevor: Anfang Februar will die US-amerikanische Firma Intuitive Machines im Auftrag der Nasa zum Mond aufbrechen und mit ihrem Modul Nova-C am 22. Februar landen. Noch davor, am 19. Jänner, will die japanische Weltraumagentur Jaxa mit der Mission Slim (Smart Lander for Investigating Moon), die schon im vergangenen September gestartet ist, die Mondoberfläche erreichen.
(dare, APA, 15.1.2024)
Gescheiterter Mondlander Peregrine soll in der Erdatmosphäre verglühen
 

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#25
LUNARER HOCHBETRIEB
Private US-Mondlandemission startet am Valentinstag
Am Mittwoch kurz vor 7 Uhr MEZ soll sich die Sonde IM-1 des Unternehmens Intuitive Machines auf den Weg machen. Die Landung soll am 22. Februar erfolgen
Zurzeit herrscht rund um unseren Trabanten ungewöhnlich viel Verkehr. Allein seit Jahresbeginn hatten sich drei Missionen eine Landung auf dem Mond zum Ziel gesetzt. Während die japanische Mission Slim (Smart Lander for Investigating Moon) am 20. Jänner die Mondoberfläche tatsächlich zwar nicht ganz ohne Probleme, aber weitgehend unbeschadet erreichte, war zwei Wochen davor der Mondlander Peregrine der US-Weltraumfirma Astrobotic gescheitert. Nun will ein weiteres privates Unternehmen den Versuch wagen.


Fünf Tage wird die Reise zum Mond dauern, vorausgesetzt, der Start klappt ohne Probleme.
llustr.: Intuitive Machines

Erste US-Mondlandung seit mehr als 50 Jahren
Am Mittwoch, 14. Februar, um 6.57 Uhr MEZ soll der unbemannte Mondlander Nova-C des US-Unternehmens Intuitive Machines vom Weltraumbahnhof Kennedy Space Center aus ins All gebracht werden. Für den Flug vorgesehen ist eine Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens Space X. Die Landung von Nova-C auf dem Erdtrabanten ist für den 22. Februar nach fünftägiger Anreise geplant. Sollte dies gelingen, wäre dies die erste Mondlandung einer US-Sonde seit mehr als 50 Jahren.

Die Sonde IM-1 ist rund vier Metern und 2,2 Meter breit. Der Lander Nova-C wiegt ohne Treibstoff 675 Kilogramm, 130 Kilogramm davon sind Nutzlast und wissenschaftliche Instrumente. Nachdem IM-1 in eine Umlaufbahn über die Pole des Mondes eingeschwenkt ist, nähert sich die Sonde ihrem Zielgebiet am Mondsüdpol. Wenn alles nach Plan läuft, sollte Nova-C im 33 Kilometer durchmessenden Krater Malapert A sanft niedergehen.

Prototypen und Eaglecam
Unter den sechs von der Nasa beigesteuerten Instrumenten befinden sich ein Laserreflektor zur genauen Bestimmung des Abstands zur Erde sowie ein Niederfrequenzradiowellenempfänger zur Erforschung des Plasmas auf dem Mond. Darüber hinaus wird der Prototyp eines Mondnavigationssystems getestet und mit einem speziellen Messinstrument der exakte Treibstoffverbrauch bei der Landung gemessen werden.

Unter der privat finanzierten Fracht befindet sich auch ein Mondkunstwerk des Künstlers Jeff Koons. Mit besonderer Spannung wird der Einsatz der Eaglecam erwartet. Die von der Embry-Riddle University in Florida entwickelte Kamera soll in einer Höhe von 30 Metern über Grund von IM-1 abgeworfen werden und vom Boden aus die Landung der Hauptsonde festhalten.


Der Lander Nova-C soll im Krater Malapert A landen. Der Impaktkrater hat einen Durchmesser von 33 Kilometern und liegt etwa 300 Kilometer vom Südpol entfernt.
Illustr.: Intuitive Machines

Explosion nach dem Start
Anfang des Jahres schafft es das Mondlandemodul Peregrine gar nicht erst aus dem Erdorbit: Peregrine war am 8. Jänner mit einer Rakete des Raumfahrt-Joint-Ventures United Launch Alliance ins All gestartet. Nach der Trennung von der Rakete ereignete sich aber eine Explosion, und das Mondlandemodul begann, Treibstoff zu verlieren. Peregrine verglühte schließlich Mitte Jänner in der Erdatmosphäre.

Eine weiche Mondlandung ist eine große Herausforderung. Erfolgreiche Mondlandungen haben bisher nur die USA, die Sowjetunion, China, Indien und zuletzt Japan geschafft. Einem Privatunternehmen ist ein solches Unterfangen noch nie gelungen.

Private auf den Mond!
Die Nasa will dennoch im Zuge einer breitangelegten Strategie den Privatsektor dazu animieren, Missionen zum Mond zu unternehmen. Die Weltraumbehörde hat dem im texanischen Houston ansässigen Unternehmen Intuitive Machines mehr als 100 Millionen Dollar für die Mission gezahlt.

Die Nasa selbst will mit ihrem Artemis-Programm in den kommenden Jahren wieder Astronauten zum Mond bringen: Frühestens im September 2025 soll die Artemis-2-Crew zu einer Reise um den Mond herum aufbrechen, erst ab September 2026 kann man mit der nächsten Mondlandung eines Menschen rechnen.
(red, APA, 13.2.2024)
Private US-Mondlandemission startet am Valentinstag
 

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#26
MONDLANDEMISSION
Start des kommerziellen Mondlanders verschoben
Die Temperaturen des Treibstoffs Methan sind laut Nasa von der Norm abgewichen. Der neue Starttermin ist Donnerstagfrüh (Ortszeit) geplant


Der neue Starttermin ist nun für Donnerstagfrüh (Ortszeit) angesetzt.
EPA/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVIC

Cape Canaveral – Der Start des Mondlanders Nova-C der US-Firma Intuitive Machines ist verschoben worden. Das teilten das Raumfahrtunternehmen Space X und die US-Weltraumorganisation Nasa in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) mit. Der neue Starttermin ist nun für Donnerstagfrüh (Ortszeit) angesetzt. Die Temperaturen des Treibstoffs Methan seien von der Norm abgewichen, hieß es in einer Mitteilung der Nasa. Der Lander sollte am Mittwoch mithilfe einer Falcon-9-Rakete des Unternehmens Space X von Technologiemilliardär Elon Musk vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abheben.

ach mehreren gescheiterten Versuchen will das US-Unternehmen Intuitive Machines das Ziel einer ersten kommerziellen Mondlandung in Angriff nehmen. Es wäre die erste – wenn auch unbemannte – US-Mondlandung seit den Apollo-Missionen vor über 50 Jahren und die erste kommerzielle Landung auf dem Erdtrabanten in der Raumfahrtgeschichte. Der Versuch ist Teil des Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa. Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen ansammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet.

Größe einer Telefonzelle
Der Nova-C-Lander mit dem Spitznamen "Odysseus" ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung mitnehmen. Einen großen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert.

Nach einem erfolgreichen Aufsetzen wäre der Lander nach Angaben seiner Hersteller ungefähr sieben Tage lang funktionsfähig. Mondlandungen gelten allerdings als technisch höchst anspruchsvoll – und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft.
(APA, 14.2.2024)

Start des kommerziellen Mondlanders verschoben
 

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#27
ERFOLGREICHER LIFT-OFF
Kommerzielle Mondmission IM-1 ist gestartet
An Bord befindet sich der Lander Nova-C des US-Unternehmens Intuitive Machines. Die Sonde soll am 22. Februar im Krater Malapert A am Südpol des Mondes landen

Eine Falcon-9-Rakete von Space X hebt vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. An Bord befindet sich der Mondlander Nova-C des Unternehmens Intuitive Machines.
Foto: AP/Malcolm Denemark
Die nächste kommerzielle Mondlandemission ist unterwegs zum Erdtrabanten: Heute früh um 7.05 Uhr MEZ startete der unbemannte Mondlander Nova-C des US-Unternehmens Intuitive Machines vom Weltraumbahnhof Kennedy Space Center, Florida, aus ins All, wie Livebilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Als Transportmittel diente eine Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens Space X.

Landung am 22. Februar
Der Start war aus technischen Gründen von Mittwoch auf Donnerstag verschoben worden. Die Temperaturen des Treibstoffs Methan seien von der Norm abgewichen, hieß es in einer Mitteilung der Nasa. Intuitive Machines hofft auf eine Mondlandung am 22. Februar. Es wäre die erste – wenn auch unbemannte – US-Mondlandung seit den Apollo-Missionen vor über 50 Jahren und die erste Landung eines Privatunternehmens auf dem Erdtrabanten in der Raumfahrtgeschichte.

Die Sonde IM-1 ist rund vier Meter lang und 2,2 Meter breit. Der Lander Nova-C wiegt ohne Treibstoff 675 Kilogramm, 130 Kilogramm davon sind Nutzlast und wissenschaftliche Instrumente. Nachdem IM-1 in eine Umlaufbahn über die Pole des Mondes eingeschwenkt ist, nähert sich die Sonde ihrem Zielgebiet am Mondsüdpol. Wenn alles nach Plan läuft, sollte Nova-C im Krater Malapert A mit einem Durchmesser von 33 Kilometern sanft niedergehen.

Prototypen und Eaglecam
Unter den sechs von der Nasa beigesteuerten Instrumenten befinden sich ein Laserreflektor zur genauen Bestimmung des Abstands zur Erde sowie ein Niederfrequenzradiowellenempfänger zur Erforschung des Plasmas auf dem Mond. Darüber hinaus wird der Prototyp eines Mondnavigationssystems getestet und mit einem speziellen Messinstrument der exakte Treibstoffverbrauch bei der Landung gemessen werden.

Unter der privat finanzierten Fracht befindet sich auch ein Mondkunstwerk des Künstlers Jeff Koons. Mit besonderer Spannung wird der Einsatz der Eaglecam erwartet. Die von der Embry-Riddle University in Florida entwickelte Kamera soll in einer Höhe von 30 Metern über Grund von IM-1 abgeworfen werden und vom Boden aus die Landung der Hauptsonde festhalten.


Der Lander Nova-C soll im Krater Malapert A landen. Der Impaktkrater hat einen Durchmesser von 33 Kilometern und liegt etwa 300 Kilometer vom Südpol entfernt.
Illustr.: Intuitive Machines

Der Versuch ist Teil des Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa. Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen ansammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet.

Fehlversuche
Eine Mondlandung ist freilich technisch höchst anspruchsvoll, was sich an den Fehlversuchen der jüngsten Zeit zeigte: Anfang des Jahres schafft es das Mondlandemodul Peregrine gar nicht erst aus dem Erdorbit: Peregrine war am 8. Jänner mit einer Rakete des Raumfahrt-Joint-Ventures United Launch Alliance ins All gestartet. Nach der Trennung von der Rakete ereignete sich aber eine Explosion, und das Mondlandemodul begann, Treibstoff zu verlieren. Peregrine verglühte schließlich Mitte Jänner in der Erdatmosphäre.

Die Nasa selbst will mit ihrem Artemis-Programm in den kommenden Jahren wieder Astronauten zum Mond bringen: Frühestens im September 2025 soll die Artemis-2-Crew zu einer Reise um den Mond herum aufbrechen, erst ab September 2026 kann man mit der nächsten Mondlandung eines Menschen rechnen.
(red, APA, 15.2.2024)
Kommerzielle Mondmission IM-1 ist gestartet
 

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#28
„NOVA-C“
US-Unternehmen gelingt Mondlandung
1708675274123.png

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist eine kommerzielle Mondlandung gelungen. „Nova-C“, ein Landemodul des texanischen Unternehmens Intuitive Machines, setzte in der Nacht auf Freitag in der südlichen Hemisphäre des Mondes auf, wie die US-Weltraumbehörde NASA bestätigte.
Online seit heute, 7.33 Uhr
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Die Mondlandung war die erste erfolgreiche – wenn auch unbemannte – seit der letzten Apollo-Mission vor mehr als 50 Jahren. NASA-Direktor Bill Nelson sprach danach von einem „Triumph“, internationale Medien nannten die Landung einen „historischen“ Moment. Laut BBC landete „Nova-C“ in der Nähe des Südpols des Mondes.

Danach war offenbar für einige Minuten nicht klar, in welchem Zustand sich die Sonde befand. Zunächst seien nur schwache Signale empfangen worden, hieß es aus dem Kontrollzentrum der Mondmission. Es sei jedoch absolut sicher, dass „Nova-C“ auf der Mondoberfläche gelandet sei und Signale sende, zitierte der britische Sender Tim Crain von Intuitive Machines.

Erste erfolgreiche US-Landung seit 1972
„Die USA sind auf den Mond zurückgekehrt“, sagte Nelson. Die gelungene Mission sei ein Beweis dafür, dass die kommerziellen Partnerschaften der NASA vielversprechend seien. Die US-Weltraumbehörde kooperiert vor allem auch mit dem Raumfahrtunternehmen SpaceX von Technologiemilliardär Elon Musk.

IMAGO/Intuitive Machines
Rendering von „Nova-C“ alias „Odysseus“ auf dem Mond: Ob das Modul derart stabil steht, ist unbekannt

Das letzte Mal war 1972 im Rahmen der Mission Apollo 17 eine – damals bemannte – Raumfähre auf dem Mond gelandet. Erstmals hatte am 21. Juli 1969 im Rahmen von Apollo 11 mit Neil Armstrong ein Mensch einen Fuß auf die Oberfläche des Erdtrabanten gesetzt.

Zurück zum Mond mit kommerzieller Hilfe
Der „Nova-C“-Mondlander, Spitzname „Odysseus“, ist etwa drei mal zwei Meter groß, rund 700 Kilogramm schwer und kann rund 130 Kilogramm Ladung transportieren. Künftige Modelle sollen bis zu 500 Kilogramm befördern können. Bei „Nova-C“ hatte die NASA einen Großteil der Ladekapazität mit Forschungsgeräten belegt. Der US-Künstler Jeff Koons schickte 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mit ins All.

APA/AFP/David Swanson
Feierlaune nach dem großen Zittern

„Nova-C“ war vor rund einer Woche vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Transportmittel war eine Falcon-9-Rakete von SpaceX. Die Mission ist Teil des NASA-Programms Commercial Lunar Payload Services (CLPS). Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde ihren Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient gestalten, indem sie Verträge für Flüge an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet.

Seit Spaceshuttle keine Transportkapazitäten
Insgesamt sind für das CLPS-Programm bis 2028 rund 2,6 Milliarden Dollar (etwa 2,4 Mrd. Euro) veranschlagt. Die NASA selbst hat seit dem Ende des Spaceshuttle-Programms 2011 keine eigenen Transportkapazitäten mehr. Intuitive Machines erhielt für die „Nova-C“-Mission rund 77 Millionen Dollar.

APA/AFP/Intuitive Machines
Bild eines Mondkraters, aufgenommen im Landeanflug von „Nova-C“

Das Unternehmen mit Sitz im texanischen Houston war 2013 unter anderem vom US-iranischen Unternehmer Kam Ghaffarian gegründet worden. Er steht auch hinter der Firma Axiom Space, die gerade erst wieder mit einer kommerziellen Mission Raumfahrer zur Internationalen Raumstation (ISS) schickte.

Mehrere Versuche zuletzt gescheitert
Mondlandungen gelten als technisch sehr anspruchsvoll und scheitern regelmäßig. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft: Das US-Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh schickte im Jänner die „Peregrine“-Kapsel los – ebenfalls Teil des CLPS-Programms der NASA.

Bereits kurz nach dem Start gab es jedoch Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Erst gelang zwar eine Stabilisierung der Kapsel, das Ziel einer Mondlandung musste aber aufgegeben werden. Wenige Tage später verglühte „Peregrine“ in der Erdatmosphäre.

Kurz darauf setzte der Lander „SLIM“ (Smart Lander for Investigating Moon) der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA zwar sanft auf dem Mond auf, hatte allerdings zunächst Probleme mit der Energieversorgung. Erst nach tagelangem Stromausfall konnte „SLIM“ dann doch noch in Betrieb gehen. Damit ist Japan – nach den USA, der damaligen Sowjetunion bzw. Russland, China und Indien – das fünfte Land, das erfolgreich eine unbemannte Raumsonde auf dem Mond hat landen lassen.
23.02.2024, red, ORF.at/Agenturen

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„Nova-C“: US-Unternehmen gelingt Mondlandung
 
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