Neues Buch "Vergessene Paradiese im Alpen-Adria-Raum"

josef

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Das Autoren-Duo von "Verfallen & Vergessen - Lost places in Kärnten und seinen Nachbarregionen" hat ein weiteres Werk über den Alpen-Adria-Raum verfasst:

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Styria Verlag
Broschur; 14,5 x 20,5 cm;
192 Seiten;
ISBN 978-3-222-13608-5


Vergessene Paradiese entdecken
Bauwerke, Flüsse und Seen, Schluchten und Gipfel - vergessene Paradiese im Alpen-Adria-Raum stehen im Mittelpunkt des aktuellen Buches der beiden Kärntner Georg Lux und Helmuth Weichselbraun. Sie sammelten Geschichte und Geschichten.
In den vergangenen Jahren entwickelte sich rund um die sogenannten “Lost Places” ein eigener Tourismuszweig. Meist handelt es sich um Bauwerke aus der jüngeren Geschichte oder örtliche Gegebenheiten, die im Kontext ihrer ursprünglichen Verwendung in Vergessenheit geraten sind. Viele machen sich auf eigene Faust auf, um solche Plätze zu erkunden oder folgen geführten Touren. Dabei sind aber nicht immer nur schaurig-gefährliche Abenteuer gefragt - auch von vergessenen Naturparadiesen gibt es im Alpen-Adria-Raum einige zu entdecken.

Autor Georg Lux und Fotograf Helmuth Weichselbraun dokumentieren seit Jahren Geschichte und Geschichten dieser ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten. In ihrem neuen Buch führen sie die Leser zu mehreren sehenswerten “lost paradises” im Alpen-Adria-Raum und sie erzählen spannende Anekdoten dazu. „Die Lost Places werden uns wohl nie ausgehen, wir stolpern ständig über neue. Teilweise passiert das durch Zufall, wir recherchieren aber natürlich auch ganz gezielt oder werden von Freunden und/oder Lesern auf uns bis dahin unbekannte Plätze aufmerksam gemacht“, erzählt Georg Lux.


Styria Verlag
Autor Georg Lux (links) und Fotograf Helmuth Weichselbraun haben mehr als zwei Jahre an ihrem Buch „Vergessene Paradiese“ gearbeitet

Zwei Jahre dauerte die Arbeit für dieses Projekt, erzählt Lux: "Es ist auch viel aus unseren Recherchen für die Vorgänger-Bücher („Kärntens geheimnisvolle Unterwelt“, „Gold in Österreich“, „Verfallen & vergessen", Anm. d. Red.) eingeflossen, da sich die Themen ja zum Teil überschneiden. Außerdem ist das Recherchieren - zumindest in diesem Themenfeld - ja unser Hobby.“ Auch beruflich ist der Journalist oft mit dem Fotografen unterwegs.

Blick auf den Straßenrand lohnt sich
Viele der Orte, die sie für ihr aktuelles Buch besuchten, gleichen einem kleinen Paradies: Es sind Landschaften und Bauwerke, Flüsse und Seen, Schluchten und Gipfel, die zum Innehalten und Schauen einladen, aber auch dazu, ihren Geheimnissen auf den Grund zu gehen. Sie haben einen Reiseführer zu besonderen Plätzen in Kärnten, Friaul-Julisch Venetien, Slowenien und Kroatien zusammengestellt – mit vielen überraschenden, diesmal aber vor allem verzaubernden Tipps für Ausflüge in Kärnten, aber auch quer durch die Nachbarregionen.

Recherchiert wird teilweise gezielt, teilweise will auch „Herr Zufall“, dass die beiden interessante Entdeckungen machen: „Wir bleiben oft einfach stehen, wenn wir am Straßenrand etwas Interessantes entdecken oder darauf ‚zufahren‘, wenn wir es in der Ferne erspähen.“

Paradiesische Plätze „verzaubern“ sofort
Man könne natürlich darüber diskutieren, wo ein Paradies beginnt bzw. endet, räumt Lux in Anspielung auf den Buchtitel ein: „Wir haben es für uns im Vorwort so definiert: Wo endet der Alltag, wo beginnt das Paradies? Man erkennt es am Zauber, der diesen Orten innewohnt.“ Ein Beispiel dafür sei der Rosengarten des Einsiedlers in Glanegg.

Für „Kopfmenschen“ gebe es außerdem einen einfachen Gradmesser: „Wenn wir gleich wissen, dass wir diesen Platz ein zweites Mal und öfter besuchen wollen, um ihn den Menschen zu zeigen, die wir lieben: Dann ist es ein Paradies.“


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Magisches Farbenspiel: die Livenza-Quellen in Friaul Julisch Venetien

Ziel: Dokumentieren und vor Vergessen bewahren
Besonders fasziniert habe sie zum Beispiel der Besuch der Livenza-Quellen bei Pordenone. „Dort bricht sich das Licht im Wasser in allen Farben, die man sich nur vorstellen kann. Der Eindruck ist so intensiv, dass man bei längerem Hinschauen nicht mehr weiß, wo oben und unten ist“, schwärmt der Autor.

Inhaltlich beeindrucke ihn und seinen Kollegen die Geschichte der Hoffnungskirche - eines Open-Air-Gotteshauses - am Weißensee, sagt Lux: „Es ist uns ja auch bei diesem Buch darum gegangen, Hintergründen und Geschichten rund um die Lost Places zu recherchieren und vor dem Vergessen zu bewahren.“


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Die Hoffnungskirche am Kärntner Weißensee ist eine Open-Air-Ode an die Schöpfung

In einer Art „Dornröschenschlaf“ befindet sich die Painburg (Wehranlage) Lichtengraben. Sie wurde um 1420 auf einer künstlichen Insel bei Bad St. Leonhard erbaut. Heute ist das mächtige Bauwerk ein Ruine, ein Teil des doppelten Wassergrabens wird zur Fischzucht genutzt. Eine mehr als 200 Jahre alte mächtige Fichte auf dem Areal gilt als „Energiebaum“ - mehr dazu in Gut Lichtengraben - Schatztruhe im Lavanttal.

Spannende Ausflüge über die ehemaligen Grenzen
Die Gegend rund um die Salinen von Piran war schon zur Römerzeit besiedelt. Seit dem zwölften Jahrhundert wird hier aus Meerwasser Salz gewonnen, die Blüte erlebte die Saline im 19. Jahrhundert während der österreichisch-ungarischen Monarchie. Bis zu 40.000 Tonnen Salz pro Jahr wurden dort gewonnen. Auf verschlungenen Pfaden abseits des touristisch genutzten Naturparks gelangt man zu den verlassenen Häusern mitten in den Salinen. Hier lebten die Menschen, die einst das Salz gewonnen haben.


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Tourismusmanager Marinko Jakovljević hat Humor, obwohl sich kaum Menschen in seine Westernstadt bei Fuzine (Kroatien) verirren. Sie ist ein Überbleibsel des 2015 gefloppten Remakes von „Winnetou“.

Verlassenes Kulissendorf
"Ausgerechnet das Paradies mit der größten Entfernung zu Kärnten, die verlassene Westernstadt und die Grotte in Fužine bei Rijeka (Kroatien), mussten wir zwei Mal ‚produzieren‘, erzählt Lux. Nach ihrem ersten Besuch gingen die Bilder elektronisch verloren.

Die Produzenten der TV-Neuauflage des Filmklassikers Winnetou wählten die Grotte von Fužine 2015 als Kulisse für ihre Schatzhöhle an Karl Mays Silbersee. Das Team stellte zwischen den Tropfsteinen eine Manitu-Figur aus Styropor auf, rundherum wurde der Goldschatz aus Plastik verteilt. Den Touristikern von Fužine gefiel das so gut, dass sie die Requisiten danach einfach stehen bzw. liegen ließen. Zwei Jahre lang diente der Schatz als weitere Attraktion der Grotte, bis der Naturschutz zuschlug.

In die ewigen Jagdgründe wird der Styropor-Manitu aber noch lange nicht eingehen. Er zieht einfach an den zweiten Drehort des Winnetou-Remakes in Fužine weiter: in die Westernstadt Roswell, die sich in einem Wald nördlich der Grotte Vrelo befindet. Das Kulissen-Dorf entstand 2015 für die Außenaufnahmen der neuen Karl-May-Verfilmung auf einer extra dafür gerodeten Lichtung und blieb danach – ebenfalls auf Betreiben der Gemeinde – stehen. Man rechnete vergebens mit einem Erfolg der aufwändigen TV-Produktion und mit vielen neugierigen Urlaubern auf den Spuren der Produktion.

Unweit davon befindet sich die Stadt Hum in der westkroatischen Region Istrien. Sie wird vom „Guiness Buch der Rekorde“ als kleinste Stadt der Welt geführt. Sie ist nicht größer als ein Fußballfeld und mit ihrem mittelalterlichen Stadtbild eine Touristenattraktion - mehr dazu in „Kleinste Stadt“ misst nur ein Fußballfeld (kaernten.ORF.at; 7.7.16).

Tipps auch für abenteuerlustige Ausflügler
Auch abenteuerliche und garantiert unvergessliche Erlebnisse während ihrer Erkundungstouren verbinden Georg Lux und Helmuth Weichselbraun. Sie denken dabei an eine Begebenheit aus Italien zurück: "Am Timavo bei Duino stolperte ich über eine Schlange - zumindest behauptet das Heli. Ich hab sie überhaupt nicht gesehen und Heli hat „vergessen", sie zu fotografieren. Deshalb können wir nun gar nicht sagen, ob die in irgendeiner Art und Weise gefährlich war.“

Als besonderer Natur-Anziehungspunkt für Abenteurer gilt die Grotta del Caglieron, nördlich von Pordenone (Italien). Dort wurde bis in die 1950er-Jahre Sandstein für Prachtbauten in Oberitalien abgebaut. Heute führt nur noch ein Steig durch die Kavernen des stillgelegten Steinbruchs bei Fregona. Mächtige Säulen, die man beim Abbau stehen gelassen hat, stützen die Gewölbe aus Fels.


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Verkalkt, auf Sand gebaut und trotzdem eine Erfolgsgeschichte: Die Höhlen entlang des Baches Caglieron lassen tief blicken, zum Beispiel in 16 Millionen Jahre Erdgeschichte

Regelmäßig leiten die beiden auch organisierte Gruppenreisen für Interessierte: „Weil wir immer wieder Anfragen von Interessierten bekommen, die Lost Places mit uns entdecken wollen, hab ich mittlerweile sogar die Ausbildung zum Bergwanderführer gemacht“, sagt Georg Lux. So ist eine sichere und fachkundige Begleitung zu den schönsten verlassenen Paradiesen im Alpen-Adria-Raum garantiert.

Publiziert am 26.09.2018
Vergessene Paradiese entdecken
 
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