josef

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#1
Inspiriert durch die Suche nach diversen Kasernenstandorten durch @TORad versuche ich, ehemalige Kasernen und sonstige Einrichtungen die vom Bundesheer nach dessen Neuaufstellung 1955 wieder genutzt wurden und zwischenzeitlich geschlossen (verkauft, abgerissen usw. ...) wurden, zu lokalisieren.

Dies möchte ich mit Hilfe von "Google Earth" Bildern und sonstigen alten Luftaufnahmen, Ansichtskarten usw. dokumentieren und nach und nach auch mit weiteren geschichtlichen Hintergrundinformationen versehen.

Es soll eine nach Bundesländern alphabetisch geordnete Ergänzung zum bereits bestehenden Thread "Objekt- u. Liegenschaftsverkäufe des ÖBH" entstehen.

Dazu sind neben Niederösterreich bereits folgende Länderbeiträge erschienen:
Burgenland
Kärnten
Oberösterreich
Salzburg
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien - kommt später!


Aufgelistet sind nur die "wichtigsten Kasernen, Einrichtungen usw., hoffe auf weitere Ergänzungen durch die User!
Es fehlen bei den jeweiligen Bundesländern noch kleinere Objekte und Liegenschaften, wie z.B. Güpl, Schießplätze, Lager-u. Depots, Landwehrlager usw. ...

(Bitte keine FAn hier einfügen, dazu gibt es jede Menge andere Threads...).
 
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#2
Baden - "Martinek Kaserne"

1938 - Baubeginn
2013 - Schließung - die Kasernenobjekte stehen derzeit (Februar 2020) noch immer leer:


Foto NÖN Martinek-Kaserne: Gespräche statt Verkauf

Geschichte:
Bereits im März 1938 war klar, dass in Baden Teile der deutschen Wehrmacht einen zukünftigen Standort haben sollten. Im April 1938 wurden die ersten 300.000 Quadratmeter Grund aus den Gemeinden Baden und Sooss angekauft. Die letzten Ankäufe wurden im September 1938 getätigt. Bereits im Mai 1938 kam es zu den ersten Planungsarbeiten für die Flak-Kaserne Baden.

Parallel dazu wurden Barackenlager und Arbeiterunterkunftslager im Umfeld der zu errichtenden Kaserne erbaut. Die ersten Bauarbeiten auf dem Gelände der Kaserne erfolgten ab Juni 1938, zu einem Zeitpunkt also, bis zu dem noch nicht einmal alle Grundkäufe abgeschlossen waren. Die ersten Bauten waren das Bauleitungsgebäude und das Angestelltenheim. Der Bau der Wirtschaftsgebäude, Unterkünfte, Kraftfahrzeughallen, Gerätelager, Waffenmeisterei, Heiz- und Wasserwerk waren dann im Juni 1941 abgeschlossen.

Die Kaserne war bis Kriegsende der Flak-Artillerie zugeordnet. Die letzten Soldaten verließen die Kaserne am 2. April 1945. Am 3. April erreichten sowjetische Truppen Baden. Die Besetzung der Kaserne erfolgte aber erst ca. 10 Tage später. Baden, als Hauptquartier der russischen Truppen in Österreich, hatte bis 1955 ständig sowjetische Soldaten in der Kaserne einquartiert. Sechs Monate nach Abzug der Sowjets zog am 15. März 1956 ein Erkundungskommando der Artillerie-Truppenschule in die dann "Artilleriekaserne Baden" benannte Liegenschaft ein.

Am 28. Juni 1963 wurde die bisherige "Artilleriekaserne Baden" im Beisein der Witwe des Generals Martinek in "Martinek-Kaserne" umgetauft. In der Garnison Baden befanden sich im Zweiten Bundesheer: Die Artillerieschule (anfangs noch Artillerie-Truppenschule), jetzt Institut Artillerie der Heerestruppenschule (HTS), das Kommando der 1. Panzergrenadierkompaniedivision (PzGrenDiv) und dessen Stabskompanie und daraus hervorgegangen das Kommando des III. Korps, die Heereskraftfahrschule, jetzt Lehrabteilung Kraftfahrwesen (KfW) der Heeresversorgunsschule (HVS), I. Abteilung des Artillerieregiment (AR) 1, Panzerartilleriebataillon 9, Sanitätsanstalt des Militärkommandos (MilKdo) B, 3. Betriebsversorgungsstelle/MilKdo NÖ.
Schließung 2013...
Namensgeber
Robert Martinek wurde am 02.02.1889 in Gratzen/Mähren geboren und trat 1903 in die Artillerie-Kadettenschule ein und wurde 1910 zum Leutnant ausgemustert. Als Batteriekommandant beendete der 1917 außerhalb der Reihenfolge wegen seines tapferen Verhaltens zum Hauptmann beförderte Offizier den Ersten Weltkrieg. 1921 wurde er in das Erste Bundesheer übernommen und 1929 wegen seiner besonderen Fähigkeiten als Lehrer an die Artillerie-Fachschule berufen und 1934 bei gleichzeitiger Ernennung zum Oberst zu deren Kommandanten bestellt. Martinek wirkte bahnbrechend auf den Gebieten des Artillerie-Schießwesens und der Artillerietaktik. Sein Fachwissen erlangte internationale Anerkennung. Am 28. Juni starb dieser inzwischen zum General der Artillerie beförderte und mit höchsten Orden beider Weltkriege ausgezeichnete vorbildliche österreichische Artillerieoffizier.

https://www.denkmal-heer.at/wissenswertes/martinek-kaserne

1581365530119.png
AK der "Scheinwerfer-Abteilung" während der Nutzung im WKII als "Flak-Kaserne"


Einfahrtstor https://de.wikipedia.org/wiki/Martinek-Kaserne


Foto SIVBEG Artikel aus Heer & Polizei in Kaserne


Links zu weiteren Forums-Beiträgen über die Martinek Kaserne:

https://www.unterirdisch-forum.de/index.php?threads/flak-kaserne-baden-bei-wien.10330/#post-86087

"Martinek Kaserne" Baden bei Wien - Fragen


Baden Besatzungszeit 1945-1955 PDF



Abschiedsparade der Garnison Baden am 20. September 2013

Nach 75 Jahren erreichte die Tradition der Garnison Baden 2013 ihr Ende. Bereits einige Jahre zuvor war durch die Auflösung des Panzerartilleriebataillons 9 einer der größten Truppenteile der Garnison weggefallen. Am 20. September 2013 verabschiedeten sich die beiden verbliebenen Einheiten – das Institut Kraftfahrwesen der Heereslogistikschule und das Institut Artillerie der Heerestruppenschule – mit einer großen Parade durch die Badener Innenstadt sowie einem Militärischen Festakt im Badener Kurpark. Vielen Generationen von Grundwehrdienern als „Heereskraftfahrschule“ und „Artillerieschule“ bekannt, waren diese beiden Einheiten – nicht nur durch die räumliche Nähe – lange Jahre eng verbunden.

Der Traditionsverband Heereskraftfahrwesen stellte einen Großteil der historischen Fahrzeuge, welche – zusammen mit aktuellen Fahrzeugen – einen Überblick über die Geschichte von Heeresmotorisierung und Artillerie während der letzten 50 Jahre boten. Gezogene schwere Artillerie (Long Tom hinter M4, sFH hinter sLKW) war ebenso vertreten wie die Rak-Werfereinheiten auf Praga und Steyr LKW.



Praga V-3S RakWerfer mit lFH


ÖAF gl sLKW mit sFH


M4 High Speed Tractor mit „Long Tom“ (Bilder Strobl/doppeladler.com)

...und noch mehr Fotos mit historischen Fahrzeugen von der Abschiedsparade in Baden: KASERNE BADEN - ENDE NACH 70 JAHREN | DOPPELADLER.COM


GE - Bilder:
1. GE - Bild 2006
2. GE - Bild 2018
3. GE - Bild 2018- Übersicht
 

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#3
Gollarn (Gemeinde Sieghartskirchen) - "Munitionslager"

Keine genauen Angaben über Zeitpunkt der Errichtung zu finden...
Verkauf ca. 2008

Leider sind die damaligen Verkaufsunterlagen der ehemaligen SIVBEG mit Details nicht mehr im Netz. In einem ORF-Artikel zu den 2006 geplanten Verkäufen von ÖBH-Objekten/Liegenschaften ist ein Mindestverkaufspreis von 100.000,- Euro ausgewiesen:
1581411011164.png
https://oesv1.orf.at/stories/115316

Jedenfalls war auf den damaligen SIVBEG-Unterlagen eine Planskizze der Liegenschaft mit 4 Stollen in den Berghang vorhanden...

GE - Bilder:
1. GE - Bild 2012
2. GE - Bild 2012
3. GE - Bild 2018
4. GE - Bild 2018 - Übersicht
 

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#4
Groß Enzersdorf - "Smola-Kaserne" (ursprünglich "Conrad-Kaserne")

1935 - Grundsteinlegung
2007 - Schließung und Verkauf in den Folgejahren


Geschichte:
Das Bundesheer der 1.Republik brauchte Kasernen und daher nahm das
Begehren der Groß-Enzersdorfer wieder Garnisonsstadt zu werden
konkrete Formen an. Dabei war die Hilfe des damaligen Finanzministers
Buresch (eines Groß-Enzersdorfers) recht hilfreich. Am 10.1.1935 erfolgte
die Besichtigung des Grundstückes. 1936 wurde die neue Kaserne fertig
gestellt und erhielt den Namen "CONRAD-Kaserne", in Erinnerung an
Feldmarschall Conrad von HÖTZENDORF.


Infolge des 2.Weltkrieges, der Kämpfe bei Kriegsende und der darauf
folgenden russischen Besatzung hatte die Kaserne nur mehr den Wert
einer Ruine. Nach Abschluss des Staatsvertrages erstand die Kaserne in
neuem Glanz und im September 1956 zogen verschiedene Verbände der
B-Gendarmerie in die Kaserne ein. Der anfangs hier stationierten Infanterie
folgte im August 1963 die, in Langenlebarn, neu aufgestellte Fliegerabwehr-
truppe. Die Kaserne erhielt nun den Namen "SMOLA-Kaserne", nach
Generalmajor Josef Freiherr von SMOLA. Im Zuge der Heeresreform wurde
die Kaserne 2007 geschlossen und verkauft. Seit September 2008 beherbergt
die ehemalige Kaserne eine Außenstelle des Konrad-Lorenz-Gymnasiums
Gänserndorf. Im Herbst 2011 wurde das "Blaulichtzentrum" eröffnet.
Das Rote Kreuz und die Polizei erhielten in der ehemaligen Kaserne ein neues
Zuhause.

Quelle: GC1WCX6 Smola-Ranch (Multi-cache) in Niederösterreich, Austria created by cyclefuzzy

Smolakaserne - nach einem Aspernkämpfer benannt - Hintergrund zum "Namensgeber" Josef Freiherr von Smola:
Seit 1891 ist Groß-Enzersdorf Garnisonsstadt. Die Kaserne (im Volksmund "Reiterkaserne" genannt) stand bis 1920 in der Lobaustraße und beherbergt heute das Gut Lobau.


1935 wurde an der Wiener Straße in Groß-Enzersdorf die neue Kaserne errichtet und nach dem österreichischen Heerführer Franz Graf Conrad von Hötzendorf (1852 - 1925) benannt. Er war in 1. Weltkrieg Feldmarschal, trat 1917 als Generalstabschef zurück und erhielt das Kommando an der Front in Tirol. Da auch eine Tiroler Kaserne den Namen Conrad trägt, entschloss man sich die Fliegerabwehr-Kaserne Groß Enzersdorf nach Smola umzubenennen.

Josef Freiherr von Smola war einst General-Major der Artillerie. 1764 in Toplitz (Böhmen) geboren, trat er mit 16 Jahren in das Feldartillerie Regiment Nr 1 ein. 1794 - nach der Schlacht bei Neerwinden erhielt er das Ritterkreuz und im März 1809 wurde er zum Obersten befördert. In der Schlacht bei Aspern hatte er großes Glück: eine Kanonenkugel zerschmetterte ihm die Degenklinge knapp über dem Stichblatt und er erlitt nur eine Prellung. Unmittelbar danach tötete eine andere Kugel das Pferd, auf dem er ritt. Bei Wagram übernahm Smola die oberste Leitung der Artillerie, 1813 wurde er schließlich Generalmajor. Seine Erfahrungen von 33 Schlachten, 3 Belagerungen und der 71- tägigen Verteidigung von Ehrenbreitstein und seine wissenschaftlichen Kenntnisse trugen dazu bei, dass auf seinen Rat die Regimentsgeschütze abgeschafft und das Batteriesystem eingeführt wurde. Die von ihm verfasste "Geschütz-Exerziervorschrift hatte noch lange nach seinem Tod Gültigkeit. Er starb am 29. November 1820 in Wien.

Da er in den Maitagen 1809 durch seine tapfere und umsichtige Befehligung der Artillerie viel zum Sieg Erzherzog Karls beigtragen hat, trägt ihm zu Ehren die Kaserne in Groß-Enzersdorf seit 1966 seinen Namen.
Quelle: https://aspern.at/beitrag/geschichte/geschichte.php?bei_id=25017

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Baustelle 1935-36

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Eröffnung der damals als "Conrad-Kaserne" bezeichneten Anlage durch das 1. Bundesheer 1936


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AK aus der Zeit des 2. Weltkrieges (-> Groß Enzersdorf war damals Teil des XXII. Bezirkes von "Groß-Wien"

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AK der Kaserne nach 1945, interessant die Straßenbahngarnitur der bis 1970 verkehrenden Linie 317 (Floridsdorf-Kagran-Groß enzersdorf)

Hier gibt es noch mehr zur Geschichte der "Smola-Kaserne"...

Die Smola-Kaserne beherbergte ab 1963 Einheiten der "Fliegerabwehrtruppen":
1581436832014.png
4 cm FlaK "Bofors"

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3,5 cm FlaK 85 "Oerlikon"

1581437095870.png
Lenkwaffe "Mistral"
Bildquelle 3 Fotos: ÖBH bzw. Die Kommandanten der Fliegerabwehr in Gross-Enzersdorf: - ppt video online herunterladen

Mehr über das ehemalige FlaRegiment 1 - Groß Enzersdorf ...
(Teile des Regiments waren auch in Hainburg stationiert).

GE - Bilder:
1. GE - Bild 2001
2. GE - Bild 2019
3. GE - Bild 2019 - Übersicht
 

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#5
Hainburg - "Marc Aurel Kaserne"

- Mitte des 18. Jahrhunderts als Schloss am Fuß des Burgbergs errichtet
- 1852 zu einer Pionier-Kadettenschule umgebaut (bis 1913)
- 1913–1918 Pionierklassen der k.u.k. technischen Militärakademie
- Nach dem 1. WK bis zur Zerstörung durch Bombentreffer 1945 Verwendung als "Schlosskaserne"
- 1966 teilweiser Wiederaufbau durch das ÖBH
- 2006 Schließung der Kaserne
- 2008 Verkauf an einen Investor

Geschichte:
Eine Gedenktafel vor dem Eingang erinnert an die ereignisreichen Tage der ehemaligen Kadettenschule in Hainburg. Diese sogenannte Kadetten Ausbildungsstätte war ein prunkvoller Bau im Stil des romantischen Historismus aus der k.u.k. Zeit auf einem riesigen Areal.
Anhand von Archivbildern kann man sich sehr gut vorstellen wie die jungen Auszubildenden damals die Zeit verbracht hatten.
1581518950421.png

AK aus 1909 ÖNB/AKON Ansichtskarten Online

Doch nur bis zu zum Jahre 1945, denn da wurde das Hauptgebäude durch eine Bombe komplett zerstört.
Im Jahre 1966 wurde dann an der Stelle die neue "Marc Aurel Kaserne" errichtet.
Man holte sich zu deren Bau auch Steine aus Carnuntum. Der Grabstein links vom Eingang stammt aus der einstigen römischen Provinz.
Wiederum wurden junge Männer des Bundesheeres in dieser Kaserne bis 2006 ausgebildet.
Doch nun steht die Zeit erneut still an diesem Ort! Selbst am Kirchturm fehlen die Zeiger an der Uhr! Wie lange mag dieser "Dornröschenschlaf" wohl andauern? Wird man diese Gebäude und das große Areal in Zukunft sinnvoll nutzen können?

Basis: Textauszug aus Die Marc Aurel Kaserne im "Dornröschenschlaf!"

1581518684401.png
AK aus 1909 mit der k.u.k. Pionier-Kadettenschule am Fuße des Hainburger Schlossberges
ÖNB/AKON Ansichtskarten Online

1581519726805.png
AK - Totale von Hainburg 1932: Rechts der Bildmitte Schlossberg mit der Kaserne, oberhalb der Stadt in Bildmitte der Braunsberg, dahinter im Dunst die Slowakei mit dem Thebener Kogel, rechts oben außerhalb des Bildes liegt Bratislava und links der Donau (aus dem Bild laufend) das Marchfeld... http://akon.onb.ac.at/#center=u2s1csg0251x&zoom=13&id=AKON_AK059_343

1581519533846.png
Die damalige "Schlosskaserne" 1933. Das große Hauptgebäude wurde 1945 durch Bomben zerstört. http://akon.onb.ac.at/#center=u2s1csg0251x&zoom=13&id=AKON_AK038_369

1581521482993.png
Ehemalige Kaserneneinfahrt mit Turm
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Ehem. Mannschaftsgebäude
1581521664748.png
Ehem. Mannschaftsgebäude mit Teil der Stadtmauer (rechts...)
3 Fotos G.Bösze aus Bezirksblatt-Artikel vom 7. Jänner 2012 Die Marc Aurel Kaserne im "Dornröschenschlaf!"


GE - Bilder:
1. GE - Bild 2002
2. GE - Bild 2002 Übersicht
3. GE - Bild 2018
 

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#6
Klosterneuburg - "Magdeburg-Kaserne"

1873 - Errichtung eines Pionier-Zeugsdepots
1883, 1899 u. 1913 Erweiterung (Mannschaftsgebäude usw.)
2013 - Aufgelassen
2015 - Verkauf

Geschichte:
Die Kaserne in Klosterneuburg wurde 1873 als Pionierzeugdepot errichtet. In den Jahren 1883 bis 1899 und 1913 wurde sie erweitert. Der mehrtraktige Gebäudekomplex ist nach einem Pavillonssystem errichtet, wobei die Objekte meist zwei- bis dreigeschoßig sind.

Vor dem Eingang befindet sich ein Gedenkstein an den Namensgeber in Form eines rechteckigen Granitsteins. Sie ist nach dem Hauptmann Friedrich Freiherr von Magdeburg (1784-18910) benannt, dem 1809 die Zerstörung einer französischen Donaubrücke gelang und damit wesentlich zum Sieg über Napoleon Bonaparte in der Schlacht bei Aspern beitrug. Gegenüber dem Eingang befindet sich ein Gedenkstein mit Porträtmedaillon von Karl Freiherr von Birago, der ein österreichischer Militäringenieur und Erfinder des nach ihm benannten Brückensystems war.


Gedenkstein an den Namensgeber Friedrich Freiherr von Magdeburg
Quelle Magdeburg-Kaserne – Wikipedia

Seit 1956 war in der Kaserne die Pioniertruppenschule untergebracht. Am 31. Dezember 2013 wurde die Kaserne vom Bundesheer aufgelassen.
Vom 1. Dezember 2014 bis 31. Mai 2015 diente die Kaserne als Betreuungsstelle zur Versorgung der Grundbedürfnisse von Asylwerbern (BGBl. II Nr. 321/2014). Bei der Versteigerung zu Beginn 2015 erhielt das Stift Klosterneuburg den Zuschlag. Geplant ist, gemeinsam mit der Stadt Klosterneuburg auf dem Areal eine Siedlung und ein Sicherheitszentrum zu errichten.

Textbasis: https://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburg-Kaserne


1581605316024.png
AK in schlechter Bildqualität aus 1916 mit "Pi-Zeugsdepot" -> rechte Bildmitte. Leider sin in der ÖNB-Kartensammlung keine Ansichten der "Magdeburg-Kaserne" zu finden. http://akon.onb.ac.at/#center=u2edg3xwjpy3&zoom=13&id=AKON_AK032_026
Die ehemalige "Pionierkaserne" im Stadtzentrum von Klosterneuburg ist jedoch auf mehreren Ansichtskarten zu sehen. Man darf die 1846 erbaute Kaserne, die bis 1945 militärisch genutzt wurde, nicht mit der "Magdeburg-Kaserne" im Augebiet an der Donau verwechseln...

1581607046329.png
1581607151419.png
2 AK der bereits vor Jahren abgerissenen "Pionierkaserne" Klosterneuburg

2x ÖNB/AKON Ansichtskarten Online

1581607616850.png
Foto SIVBEG Magdeburg-Kaserne zum Verkauf ausgeschrieben - derStandard.at

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Foto NÖN https://whww.noen.at/klosterneuburg/klosterneuburg-kaserne-endgueltig-an-das-stift-verkauft-top-4321016


ORF-NÖ. 2018:
Klosterneuburg: Neuer Stadtteil statt Kaserne
Stadt und Stift Klosterneuburg planen auf dem Areal der einstigen Magdeburgkaserne einen neuen, autofreien Stadtteil. Auf zwölf Hektar sollen ein Schulcampus, Wohnungen, städtische Einrichtungen und Geschäfte entstehen.
Am Mittwoch wurden die Umsetzungsschritte für das geplante „Pionierviertel“ vorgestellt. Bis zum Endausbau werde es voraussichtlich zehn bis 15 Jahre dauern, hieß es am Mittwoch bei der Pressekonferenz. Als ersten Schritt werde man den Bildungscampus umsetzen.
Erste Schulklassen können 2022 einziehen

Vorgesehen sei ein 24 Klassen zählendes privates Gymnasium mit Öffentlichkeitsrecht, dessen Träger die Erzdiözese Wien wird. Bereits 2019/20 soll die erste Klasse extern starten und das Gebäude 2022/23 bezogen werden. Das Grundstück dafür stellt das Stift ohne Pacht zur Verfügung. Geplant seien auch eine Volksschule und ein Kindergarten. Zudem werde die Stadtgemeinde einen zentralen Wirtschaftshof errichten, eine Garage sei ebenfalls geplant.
1581607910125.png
Klosterneuburg: Neuer Stadtteil statt Kaserne

GE - Bilder:
1. GE - Bild 2012
2. GE - Bild 2019
3. GE - Bild Übersicht
4. GE - Bild ehemalige Kasernenstandorte in Klosterneuburg
 

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#7
Krems - "Herbert-Kaserne"

1717 - Beschluss zum Bau einer Kaserne
1723 - Erstbezug
1854 - Abschluss umfangreicher Erweiterungsbauten
1945 - 1955 Belegung durch russische Besatzungsmacht
1956 - Wiedereinzug des neuen Bundesheeres in Teilbereiche der Kasernenanlage
1974 - Auflassung der militärischen Nutzung

Geschichte:
1717 , im Geburtsjahr der nachmaligen Kaiserin Maria Theresia, fasste die niederösterreichische „Landschaft“ den Beschluss, in Krems eine neue große Kaserne zu bauen, die ursprünglich als Reiterkaserne gedacht war.

Diese umfasste die beiden heutigen östlichen Höfe und war einstöckig. Sie dürfte 1723 bezogen worden sein.

Die Verlegung von zwei Genie-Regimentern 1851 nach Krems machte einen Ausbau der bestehenden Kaserne notwendig. Die östlich gelegenen einstöckigen Gebäude erhielten ein zweites Stockwerk, die neuen Bauten um die neuen zwei westlichen Höfe wurden gleich in zweistöckiger Bauweise errichtet.

Da die Station Krems im Falle eines Krieges als vorzüglicher Stapelplatz für die Ansammlung und Transportierung von Lebensmittel eingestuft wurde, plante man außerdem die Errichtung eines neuen Verpflegsmagazins. Dieses bestand aus dem großen Fruchtspeicher, einem einstöckigen Wohngebäude, einem ebenerdigen Manipulationsgebäude mit drei Backöfen und einigen Holzschuppen. Dazu kamen später noch eine Winterreitschule und ein Pferdelazarett.

1854 waren die Neubauten im wesentlichen abgeschlossen. Die nunmehrige Infanterie- und Pionierkaserne diente in den Zeiten der Monarchie, der ersten Republik und des Dritten Reiches bis Ende des 2. Weltkrieges immer militärischen Zwecken.

1938 gab es Pläne, die Kaserne abzureißen und außerhalb des Stadtgebietes völlig neu zu bauen (Mautern ?). Die so freigewordenen Flächen wären für Verwaltungsbauten des "Gaues Niederdonau" benötigt worden, da Krems als Gauhauptstadt vorgesehen war. Diese Pläne wurden zum Glück für das Kremser Stadtbild Ende1941 verworfen.

1945 bezogen Einheiten der sowjetischen Besatzungstruppen in der Kaserne Quartier. Im Laufe der Nachkriegsjahre bis 1955 wurden durch laufende Reduktion der russischen Soldaten Räumlichkeiten für Schulen und Wohnzwecke freigegeben und entsprechend umgebaut.

1956 zogen in Teilbereiche der Kaserne (Bereich westlicher Hof 3) wieder Soldaten des neugeschaffenen Bundesheeres ein.
Der "Namensgeber" der Kaserne war der Pionieroffizier und Brückenkonstrukteur "Generalmajor Franz Herbert".


1974 gab man nach weiteren Ausbauten der "Raab-Kaserne" in Mautern und Übersiedlung der ÖBH-Einheiten dorthin, die militärische Nutzung der traditionsreichen Kremser Kaserne auf…
Quellen:
Zusammenfassung/Ergänzung aus Artikel „Geschichte der Garnison Krems-Mautern“ Kdo. 3. PzGrBrigade Mautern 1987 – BMLV R2569,
H. Frühwirth, Die Doppelstadt Krems-Stein


1581790798954.png
http://akon.onb.ac.at/#center=u2e57k9uh4f1&zoom=13&id=AKON_AK011_012
Kasernenansicht Blickrichtung Süden mit Eisenbahnbrücke über die Donau und Stift Göttweig im Hintergrund. Gut zu erkennen sind die 4 Höfe und die Speicher am rechten Bildrand. Am linken Rand in der Mitte sieht man das "Steiner Tor"...

1581791695184.png
„Geschichte der Garnison Krems-Mautern“ Kdo. 3. PzGrBrigade Mautern 1987 – BMLV R2569
Soldaten des IR Nr. 84 in einem der Höfe - 1914

1581791866718.png
http://akon.onb.ac.at/#center=u2e57k9uh4f1&zoom=13&id=AKON_AK049_361
AK 1918 - Blickrichtung NW zu den Weinbergen...

1581791960727.png
http://akon.onb.ac.at/#center=u2e57k9uh4f1&zoom=13&id=AKON_AK013_573
AK aus 1935 - Blickrichtung SO mit Tullnerfeld und Wetterkreuzberg im Hintergrund

1581792547559.png
„Geschichte der Garnison Krems-Mautern“ Kdo. 3. PzGrBrigade Mautern 1987 – BMLV R2569

Erklärung siehe Bildtext...

1581792668191.png
„Geschichte der Garnison Krems-Mautern“ Kdo. 3. PzGrBrigade Mautern 1987 – BMLV R2569

So sahen die Gebäude nach Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen 1955 aus: Der olivgrüne Tarnanstrich der Fassaden blättert ab, zwischen den Fenstern im Vordergrund sieht man noch Reste der Hinweispfeile zu den LS-Räumen...

1581792923040.png
Eigene Aufnahme
Ein Bild aus 1974 zeigt die renovierten Baukörper des Altbestandes und einen neuen Zubau an der Nordseite für die aktuelle Nutzung als Standort für die HTL-Bautechnik & IT und einige weitere Schulen...


GE - Bilder:
1. GE - Bild 2017
2. GE - Bild 2017 - Übersicht Kremser Innenstadt
3. GE - Bild 2017 - Übersicht ehemalige und noch bestehende militärische Einrichtungen im Bereich Krems und Mautern
 

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#8
Krems - Kdo.-Gebäude am Bahnhofplatz 10

1956 - Anmietung des nach schweren Bombenschäden 1945 wiederhergestellte Gebäude des ehemaligen "Hotel Bahnhof" als Kommandogebäude für die 3. motorisierte Infanteriebrigade.
1962 - Beendigung des Mietverhältnisses für das Objekt Krems, Bahnhofplatz 10 und Verlegung des Brigadekommandos in ein neu errichtetes Gebäude in die "Raab-Kaserne" in Mautern.

Geschichte:
Am 1. September 1956 wurde in der Breitenseerkaserne in Wien das Kommando der 3. motorisierten Infanteriebrigade aufgestellt und vorläufig untergebracht. Bereits am 15. Oktober 1956 quartierte sich das Kommando der "Dritten" im ehemaligen Bahnhofshotel in Krems ein.

Weitere Kurzzusammenfassung der Geschichte der "3. mot Infanterie Brigade" bzw. der späteren (ab 1963)"3. Panzergrenadierbrigade":
Die Brigade setzte sich zum Zeitpunkt der Gründung aus dem Feldjägerbataillon 9, dem Infanteriebataillon 10 und der Brigadeartillerieabteilung 3 zusammen.

Das Feldjägerbataillon 9 aus Spittal an der Drau verlegte noch im selben Jahr nach Horn und Krems; das Klagenfurter Infanteriebataillon 10 zog 1957 in die Garnison St. Pölten ein. Die vorerst mit Feldhaubitzen in Salzburg aufgestellte Brigadeartillerieabteilung 3 verlegt 1958 nach Allentsteig. Brigadeunmittelbare Einheiten wurden nach und nach aufgestellt und in Krems, St. Pölten und Allentsteig stationiert. Den ersten Schritt zu einer mechanisierten - also gepanzerten - Brigade erfolgte 1959 mit dem Zulauf von russischen Kampfpanzern der Type T-34.

Ende Dezember 1962 zog das Brigadekommando in die "Raab-Kaserne" nach Mautern um:
Am 1. Jänner 1963 erfolgte die Umgliederung in die 3. Panzergrenadierbrigade
bestehend aus Brigadekommando in Mautern, dem Panzergrenadierbataillon 9 in Horn und Weitra, dem Panzerbataillon 10 in St. Pölten und dem Panzerartilleriebataillon 3 in Allentsteig.


In Mautern wurden im Panzerstabsbataillon 3 die brigadeunmittelbar geführten Kompanien zusammengefasst.

Im Zuge der Neustrukturierungen - Heeresgliederungen verlor die 3. Panzergrenadierbrigade nach und nach ihre Kernbataillone. So wurde im Herbst 1998 das St. Pöltner Panzerbataillon 10 aus der "Dritten" aus- und der 4. Panzergrenadierbrigade eingegliedert.

Im Gegenzug erhielt die Brigade das Panzergrenadierbataillon 35 in Großmittel, das Panzerbataillon 33 in Zwölfaxing und das Aufklärungsbataillon 3 in Mistelbach; die ersten weiblichen Rekruten und der Kampfpanzer Leopard 2A4 kamen in die "Dritte".

Im Jahr 1999 wurde das Brigadekommando aus dem Panzerstabsbataillon 3 ausgegliedert und besteht seither als eigenständiges Kommando. Im Juli 2002 erfolgte die Unterstellung des Panzerabwehrbataillon 1 in Wr. Neustadt.

Damit kamen die Jagdpanzer Jaguar in die Brigade. 2003 wurde der Schützenpanzer Ulan bei den beiden Panzergrenadierbataillonen eingeführt, was eine wesentliche Kampfwertsteigerung für die 3. Panzergrenadierbrigade bedeutete.

Mit der Schaffung des Streitkräfteführungskommandos in Graz wurde ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Bundesheerreform 2010 gesetzt. Innerhalb der "Dritten" bewirkt dies, dass der Kader des Panzerbataillon 10 nach Schließung der Kopalkaserne auf die jeweiligen Zielarbeitsplätze aufzuteilen- bzw. das Garät umzuverteilen oder abzugeben ist.

Bis Juli 2007 ist auch das Panzerabwehrbataillon 1 aus Wr. Neustadt aufzulösen, da in der zukünftigen Gliederung keine weitreichenden Panzerabwehrwaffen vorgesehen sind. Bis Jahresende 2007 ist in das neue Artillerie- Aufklärungsbataillon 3 aufzustellen, welches ihren Standort in Mistelbach haben wird. In diesem gemischten Bataillon werden einige Artilleristen aus Baden (PzAB9) ihre neue militärische Heimat finden, da auch das Panzerartilleriebataillon 9 aus Baden 2008 aufgelöst wird.

HEUTE
Mit 01. Oktober 2016 wurde der 3. Panzergrenadierbrigade das KdoMilStrf&MP unterstellt und das Panzergrenadierbataillon 35 an die 4. Panzergrenadierbrigade abgegeben.


Am 1. Jänner 2017 war es dann soweit. Aus der 3. Panzergrenadierbrigade wurde das Kommando Schnelle Einsätze (KSE) disloziert mit den Verbänden Panzerstabsbataillon 3 in Mautern, Jägerbataillon 33 in Zwölfaxing, Jägerbataillon 19 in GÜSSING, Pionierbataillon 3 in Melk, Aufklärungsbataillon 3 in Mistelbach, Kommando Militärstreife und Militärpolizei in Wien und dem ebenfalls zum KSE gestoßenen Kommando ABCAbwehr und ABCAbwehrschule. Das Panzerbataillon 33 wurde in das Jägerbataillon 33 und das Artillerie-Aufklärungsbataillon 3 in das Aufklärungsbataillon 3 und das Panzerstabsbataillon 3 in das Stabsbataillon 3 umbenannt.

Hauptaufgabe dieses Verbandes ist es, neben dem Jagdkommando die Speerspitze des Österreichischen Bundesheeres zu bilden.
Quelle: der Brigade
Links:
Ehemalige 3. Panzergrenadierbrigade
Kommando Schnelle Einsätze


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https://www.bundesheer.at/sk/lask/brigaden/pzgrenbrig3/pdf/maenner_der_ersten_stunde.pdf

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Ehemaliges "Hotel Bahnhof" in Krems ca. um 1910

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Ehemaliges "Hotel Bahnhof" nach dem Bombenangriff auf den Bahnhof von Krems am 02.04.1945

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Quelle Fotos: Damals & Heute: Das Hotel Bahnhof
Krems, Bahnhofplatz 10 im Jahre 2019 - Nutzung als Wohn- und Geschäftsgebäude
 

josef

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#9
Krems - Schießstätte Egelsee

Errichtet durch die K.u.k. Armee, um oder vor 1900
2002 - Aufgelassen
2005 - Verkauf an Privatperson

Geschichte:
In Egelsee bestand seit ca. 1900 eine Elementarschießstätte mit zuletzt sieben Ständen für Gewehr und Karabiner und drei Stände für Maschinengewehre. Die Gewehrstände waren für das Schießen auf 100, 150, 225 und 300 Meter geeignet, dazu noch Pistolenstände für 25 m.

Der Anmarsch der übenden Truppen erfolgte ursprünglich über einen Fußweg durch das Alauntal, der 1903 durch Pioniertruppen ausgebaut wurde. Später erfolgte die Anfahrt mittels LKW auf der Straße über bzw. durch den Ort Egelsee...

Bei einer Überprüfung im Jahre 2002 durch das Militärkommando NÖ. wurden schwere Sicherheitsmängel festgestellt. Eine Behebung an den alten Einrichtungen dürfte unwirtschaftlich gewesen sein, was zur Schließung führte.

Textauzug aus Broschüre "Wir bewegen 1963-2013 - 50 Jahre Pz-Stabsbataillon 3" BMLVS 2013


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„Geschichte der Garnison Krems-Mautern“ Kdo. 3. PzGrBrigade Mautern 1987 – BMLV R2569
Schießstätte Krems-Egelsee 1908

1581842051080.png
aus Broschüre "Wir bewegen 1963-2013 - 50 Jahre Pz-Stabsbataillon 3" BMLVS 2013

1581842103990.png
GE-Bild aus 2017 des nunmehr privaten Geländes der ehemaligen Schießstätte Egelsee

Siehe auch hier...

GE-Bild mit der Lage der ehemaligen Schießstätte Egelsee
 

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josef

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#10
Neulengbach - "Custozza-Kaserne"

1926 - 1938 Kinderheim des von den Nazis als „jüdisch“ eingestuften Jugendfürsorgevereins „Gute Herzen“
1938 - Auflösung des Vereins auf Befehl der Gestapo und Zuweisung der Gebäude an den von der SS getragener Verein "Lebensborn". Aber während des Krieges keine Nutzung als Heim sondern als Kaserne bis 1945.
1948 - nach den Jahren ungeklärter Besitzverhältnisse fiel das Objekt an die Republik Österreich.
Erst 1967 floss ein Geldbetrag an 3 Nachfolgevereine als Restitution.
Datum des Nutzungsbeginns durch das ÖBH als Kaserne konnte ich nicht finden...
2012 - Schließung und Verkauf der Kaserne

Geschichte:
Von 1926 bis 1938 war dort ein Kinderheim des Wiener Jugendfürsorgevereins „Gute Herzen“ untergebracht. „Im Sommer versorgte der Verein 300 bis 400 erholungsbedürftige Kinder ohne Unterschied der Konfession“, weiß Historikerin Verena Pawlowsky von der Universität Wien, die den Fall untersuchte. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland im März 1938 wurde der als „jüdisch“ eingestufte Verein auf Befehl der Gestapo aufgelöst.

Ab 2. Mai 1938 hieß der neue Eigentümer „Lebensborn“ – ein von der SS getragener Verein mit dem Ziel, die Geburtenrate „arischer“ Kinder zu erhöhen. „Das Haus dürfte von Lebensborn aber nie als Heim benutzt worden sein“, so Pawlowsky. „Während des Krieges wurde es als Kaserne verwendet.“

Nach dem Ende des NS-Regimes wurde versucht, das geraubte Areal an die rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben. Für Verena Pawlowsky dauerte dies beim Verein Gute Herzen „untypisch lang“. Erst 1967 wurden 525.000 Schilling für das Objekt und 18.160,47 Schilling Barvermögen zu je einem Drittel an das Kinderrettungswerk, die Kinderfreunde und die Israelitische Kultusgemeinde Wien restituiert. „Es ist anzunehmen, dass sich in dieser Vermögensaufteilung die politische, soziale und kofessionelle Zugehörigkeit der ehemaligen Betreiber des Vereinsheimes ausdrücken sollte“, sagt die Historikerin.

Für die Israelitische Kultusgemeinde Wien ist der Fall der Kaserne Neulengbach abgeschlossen. Gefahr für eventuelle Käufer, in ein Restitutionsverfahren verwickelt zu werden, besteht nicht. Die Kultusgemeinde regt allerdings an, mit einer Gedenktafel auf die Geschichte des Gebäudes hinzuweisen.

Die Geschichte der Liegenschaft im Überblick:

Jugendfürsorgeverein Gute Herzen (1926 bis 1938):
Wichtigste Geldgeber waren das Wiener Jugendhilfswerk, dieIsraelitische Kultusgemeinde
Wien (IKG) und die Post- und Telegraphengewerkschaft.

Verein Lebensborn (1938 bis 1945):
Der SS-Verein betrieb Heime zur „Züchtung“ „arischer“ Kinder. Ausgewählte Frauen wurden hauptsächlich mit SS-Angehörigen „gepaart“, aber auch „arisch“ aussehende Kinder verschleppt.

Ungeklärte Eigentumsverhältnisse (1945 bis 1948):
Das Heim galt infolge eines völligen „Wissensbruchs“ als Eigentum der IKG, obwohl noch immer „Lebensborn“ im Grundbuch stand. Erst nach genauester Prüfung verfiel die Liegenschaft 1948 aufgrund des Verbotsgesetzes an die Republik Österreich.

https://www.meinbezirk.at/wienerwaldneulengbach/c-politik/kaserne-mit-braunen-flecken_a133836

Den Zeitpunkt des Nutzungsbeginns durch das ÖBH konnte ich nicht finden. Jedenfalls war in der Kaserne in Neulengbach ein Führungssimulator installiert. Offiziere simulierten virtuell auf Bildschirmarbeitsplätzen die verschiedensten Szenarien militärischer Führungsaufgaben. Auch Großbrände und Flugzeugabstürze lassen sich zu Ausbildungszwecken darstellen. Der Führungssimulator wurde von Neulengbach in die Kuenringer-Kaserne in Weitra übersiedelt...

3 Fotos der "Custozza-Kaserne"
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Quelle 3 Fotos: Erster Grundverkauf bei Custozza erfolgt


Allgemein- u. GE - Bilder:
1. Kasernenansicht Foto SIVBEG
2. GE - Bild 2018
3. GE - Bild 2018 - Übersicht
 

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josef

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#11
St.Pölten-Spratzern - "Kopal-Kaserne"

1938 - Errichtung als Barackenkaserne
1945 - 1955 Sowjetische Besatzungstruppen
1956 - Lager für ungarische Flüchtlinge
1957 - Instandsetzung und Belegung durch ÖBH
2006 - Auflassung, Abzug des ÖBH
2012 - Verkauf

Geschichte:
Das Gelände der späteren Kaserne Spratzern ist 1888 als Exerzier- und Übungsplatz für die Truppen der Garnison St. Pölten angekauft worden. Nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland war 1938 die Aufnahmekapazität der Stadtkasernen nicht ausreichend, um die vorgesehenen Truppenteile der deutschen Wehrmacht unterzubringen, weshalb innerhalb weniger Monate ein Barackenlager errichtet wurde. Es war für die Aufnahme von zwei Bataillonen ausgelegt. Da der Übungsplatz nun verbaut war, wurde der nur wenige Kilometer entfernte Garnisonsübungsplatz Völtendorf geschaffen.

Vor Beginn des Zweiten Weltkriegs diente das Barackenlager dem Kavallerie-Schützen-Regiment 10 und der Panzerabteilung 33 der 4. Leichten Division als Unterkunft, während des Krieges befanden sich mit der Panzerersatz- und Ausbildungsabteilung 33 und den Kraftfahrerersatz- und Ausbildungsabteilungen 17 und 45 mehrere Ausbildungstruppenteile am Standort.

Fast unbeschadet übernahm die sowjetische Besatzungsmacht 1945 das Lager und stationierte dort bis zum Abzug im Jahr 1955 infolge des Staatsvertrages ein Panzerregiment.

Nach dem Ungarischen Volksaufstand im Jahr 1956 diente es als Durchgangslager für ungarische Flüchtlinge.

1957 stand das Lager leer und war in einem schlechten Erhaltungszustand. Trotzdem wurde die Brigade-Artillerie-Abteilung 2 des Bundesheeres im September des Jahres hierher verlegt und blieb bis zu ihrer Rückverlegung im März 1962 in Spratzern stationiert. Schon Ende 1959 begann man erste gemauerte Unterkünfte zu bauen, bis 1962 waren drei Mannschaftsgebäude fertiggestellt.

Schon 1960 begann die Umrüstung des hier stationierten Infanteriebataillons 10 zum Panzerbataillon 10, was eine wesentliche Erweiterung des Lagers notwendig machte. Die Panzerhallen wurden saniert und innen feuerhemmend mit einer Ziegelmauer ausgekleidet, eine Tankstelle und eine Panzerwerkstätte wurden eingerichtet. Nach einigen weiteren Erweiterungen war der Umbau Mitte 1965 abgeschlossen. Spratzern wurde mit der Werkstattkompanie 3 die zentrale Instandhaltungseinrichtung aller gepanzerten Fahrzeuge der 3. Panzergrenadierbrigade.
Namensgeber für die ursprünglich als "Kaserne Spratzern" bezeichnete Anlage war Karl von Kopal.
1971 wurde im Westteil der Kaserne ein Sportplatz errichtet. Er umfasste ein Fußballfeld, eine 333,3- und eine 100-Meter Laufbahn, Hoch- und Weitsprunganlagen sowie Tennisplätze. Ein von der Wehrmacht angelegter Löschwasserteich wurde zum Freibad umfunktioniert. 1978 wurde ein Simulatorhaus errichtet, welches drei Schießsimulatoren für Panzer beherbergte.


Im Zuge der 2005 beschlossenen „Heeresreform 2010“ wurde das Panzerbataillon 10 und mit ihm die Kopalkaserne aufgelassen. Am 12. Juni 2006 verließ der letzte Panzer die Kaserne. Diese wurden auf die Panzerbataillone 33 und 14 sowie die Panzertruppenschule in Zwölfaxing aufgeteilt.

Der Verkauf der Kaserne wurde Anfang 2007 ausgeschrieben. Der Mindestpreis wurde auf 17,8 Millionen Euro festgesetzt.

Obwohl bis Anfang 2010 kein Käufer gefunden wurde, sollte der Preis laut Immobilienverwertungs-Gesellschaft SIVBEG auf dem Mindestverkaufspreis bleiben und nicht reduziert werden. Im Jahr 2011 wurde er doch reduziert und im August 2011 um rund 12,9 Mio. Euro an den Architekten Julius Eberhardt verkauft, der aber im März 2012 starb. Im Juni 2012 wurde das 33 Hektar große Gelände an die Stiftung rund um die XXXLutz-Gruppe verkauft.
Aktuell betreibt man die Verwertung als "Gewerbepark Kopal".

Auszüge aus Kopal-Kaserne – Wikipedia

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US-Lubi vom Bombenangriff auf den damaligen Bhf. St.Pölten-Süd (-> Spratzern) am 23.03.1945: Rechts der Mitte ist das Barackenlager der Kaserne Spratzern zu erkennen, darunter die Baustelle der Reichsautobahn - Anschlussstelle St. Pölten (-> Mariazellerstraße, heute B20). Rechts unten erkennt man die Explosionswolken der Bomben im Bereich des ehemaligen Verschiebebahnhofes St.Pölten-Süd in Spratzern.
Bildquelle: Official Home of the 450th Bomb Group Memorial Association

Nachkriegszeit:
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Eine der vielen desolaten Baracken in Spratzern bei der Übernahme der Kaserne durch das ÖBH 1957
Bildquelle: Broschüre "3. Panzergrenadierbrigade-Kdo. - Städte-Garnisonen-Truppe", Kdo.3.PzGrB Mautern 1988
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Die Baracken wurden durch Neubauten ersetzt... Baustelle Unterkunftsgebäude 1959
Bildquelle: Broschüre "3. Panzergrenadierbrigade-Kdo. - Städte-Garnisonen-Truppe", Kdo.3.PzGrB Mautern 1988
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Bildquelle: Broschüre "3. Panzergrenadierbrigade-Kdo. - Städte-Garnisonen-Truppe", Kdo.3.PzGrB Mautern 1988
1959 kamen die ersten Kampfpanzer T34/85 aus Beständen der Sowjet-Armee nach Spratzern und bildeten den Grundstock für das spätere PzB 10. Diese wurden bald von den US-Typen mKPz M47 abgelöst, denen ab 1965 wiederum der Kampfpanzer M60A1 folgte (später Modernisierung bzw. Nachrüstung auf M60A3Ö). Zuletzt war das PzB10 mit dem KPz "Leopard" 2A4 ausgerüstet...


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Bildquelle: NÖN

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2 Fotos aus der Zeit vor dem Jahr 2000

12. Juni 2006: Letzter Kampfpanzer verlässt Kopal-Kaserne
Spratzern: Der 12. Juni 2006 ist für das Panzerbataillon 10 in Spratzern bei St. Pölten ein denkwürdiger Tag. Die letzen der insgesamt 37 Leopard-Kampfpanzer wurden durch die verbleibenden Panzerbataillone übernommen und gemeinsam mit dem Personal des Panzerbataillons 10 auf die Eisenbahn verladen.
Spalier aus Soldaten
Um 10.15 Uhr gab Ausbildungsleiter Hauptmann Martin Asböck das Zeichen zum Anrollen. Die auf der Lagerstraße bereitgestellte Kolonne setzte sich in Marsch. Alle Soldaten des Bataillons hatten sich beim Kasernentor eingefunden, um ihr bewährtes Arbeitsgerät zu verabschieden. Durch ein Spalier, gebildet aus den Soldaten der Stabskompanie und der Panzerkompanien, rollten die Kampfpanzer schließlich aus der Kaserne.
Das Ende einer Ära
45 Jahre lang beheimatete die Kopal-Kaserne mehrere Generationen von österreichischen Panzersoldaten. Weil das Panzerbataillon 10 im Zuge der Bundesheerreform aufgelöst wird, endet diese Ära nun. Die Kampfpanzer kommen zu den Panzerbataillonen 33 und 14 sowie an die Panzertruppenschule in Zwölfaxing.

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Foto Bundesheer Letzter Kampfpanzer verlässt Kopal-Kaserne Ein Bericht der Redaktion Kommando Schnelle Einsätze

GE - Bilder:
1. GE - Bild 2003
2. GE - Bild 2017
3. GE - Bild 2017 - Übersicht St.Pölten Süd
 

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#12
St.Pölten - Garnisonsübungsplatz Völtendorf

1938 - Errichtung
2006 - Auflassung nach Schließung der "Kopal-Kaserne" bis auf Teilflächen mit der Schießstätte und Flugplatz
2007 - Verkauf Teilfläche Flugplatz
2019 - Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten wegen des Liegenschaftsverkaufes zwischen einer Bietergemeinschaft (-> Landwirte...) und der Stadt St.Pölten wird das Gelände der Stadt zugesprochen

Geschichte:
Nach Errichtung der Barackenkaserne Spratzern 1938 (-> spätere Kopal-Kaserne) auf der Fläche des Exerzier- und Übungsplatzes der Garnison St. Pölten fand man als Ersatzfläche für einen großflächigen GÜPl (-> vor Kriegsbeginn Kavallerie-Schützen-Regiment 10 und Panzerabteilung 33 der 4. Leichten Div. und während des Krieges die Panzerersatz- und Ausbildungsabteilung 33, den Kraftfahrerersatz- und Ausbildungsabteilungen 17 und 45 mehreren anderen Ausbildungstruppenteilen vom Standort Spratzern und den Stadtkasernen) ein Gelände bei Völtendorf, südlich der Straße nach Ober Grafendorf.

Nach Kriegsende bis 1955 diente der Übungsplatz der sowjetischen Besatzungsmacht.

Danach fiel der GÜPl wieder an den Staat Österreich zurück und wurde nach Einzug des ÖBH in die St.Pöltener Kasernen wieder durch das Bundesheer beübt.

1960 wurde auf einem Geländestreifen parallel zur Straße nach Ober Grafendorf (-> Pielachtal) ein Flugplatz angelegt.
2006 wurde mit der Schließung der Kopal-Kaserne der GÜPl bis auf eine kleine Teilfläche mit der Schießstätte aufgegeben und zum Verkauf ausgeschrieben.


2007 erwarb der "Red Bull" Eigentümer D. Mateschitz den Flugplatzbereich -> https://de.wikipedia.org/wiki/Flugplatz_V%C3%B6ltendorf

Um die große Restfläche entbrannte ein langjähriger Rechtsstreit zwischen den Kaufinteressenten (Landwirte und Stadt St.Pölten) der erst 2019 mit dem Zuschlag für die Stadt endete...

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Quelle: Bezirksblätter
Lage des ehemaligen GÜPl im Stadtgebiet von St.Pölten

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Eigene Aufnahme 30.06.2015
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Eigene Aufnahme 30.06.2015

Im Juni 2015 machte ich einige Fotos von GÜPl-Gelände...

...und vom Flugplatz Völtendorf:
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2 Fotos eigene Aufnahmen v. 30.06.2015

Noch ein Link zu Forumsberichten zum Thema GÜPl-Völtendorf: https://www.unterirdisch-forum.de/index.php?threads/g%C3%9Cpl-v%C3%B6ltendorf.5913/


GE - Bilder:
1. GE - Bild 2017
2. GE - Bild 2017 Übersicht - die rote Linie zwischen Kopal-Kaserne und GÜPl war die Panzerstraße, welche ebenfalls verkauft wurde.
 

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josef

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#13
Stockerau - "Prinz Eugen Kaserne"

1898 - Fertigstellung als "Ulanenkaserne"
1999 - Schließung der Kaserne
2006 - Verkauf

Geschichte:
1898 wurde der nach Plänen von Architekt Max Kropf erbaute mächtige dreigeschossige Bau, (Mittelrisalit mit Trophäen-Portal und seitlichen pavillonartigen Nebentrakten) als "Landwehr-Ulanen-Kaserne II“ fertiggestellt. Nach dem 1. Weltkriegwurde die Kaserne wegen der Stationierung des "Niederösterreichischen Radfahrerbataillons Nr.3" auch "Radfahrer-Kaserne" genannt.

Stationiert war noch die Brigadeartillerieabteilung Nr.3 und die Dragonerschwadron Nr.3. Das Radfahrbataillon Nr.3 wurde 1928 in "Niederösterreichisches Feldjägerbataillon zu Rad - Kopal Nr.3“ und 1934 in „Niederösterreichisches Kraftfahrerbataillon Nr. 3“ umbenannt.

Ende 1937 erfolgte die letzte, bis zum Verkauf 2006 bestehende, Umbenennung in „Prinz Eugen Kaserne“.

Von 1938 bis 1945 nutzte die Deutsche Wehrmacht und danach bis 1955 die Russische Besatzung die Kaserne.

Am 11.08.1955 übergab die sowjetische Besatzungsmacht die "Prinz Eugen-Kaserne" der Stadtgemeinde. Am 02.08.1957 einigte sich die Stadtgemeinde mit dem Bund über den Tausch der Stockerauer Kasernen. Die 1955 nach Abzug der Sowjet-Truppen als Kaserne stillgelegte "Artillerie- und Jägerkaserne" erhielt die Stadt, die "Prinz Eugen Kaserne" fiel an den Bund.

Kurzer Rückblick auf die vom "neuen" ÖBH nicht mehr verwendeten "Artillerie- und Jägerkaserne" in der Wienerstraße:
Die Kaserne wurde 1721 als eine der ältesten Kavallerie-Kasernen Niederösterreichs errichtet. Von 1767 bis zum 1. Jänner 1871 war die Kaserne Sitz der "Oeconomie Commission" - später "Militär Monturs Commission" genannt. Ab 1871 wurde die Kaserne von Uhlanen- und Dragonerregimentern genutzt und zusätzliche Stallungen, ein Truppenspital und eine Reithalle errichtet[3] . Ab 1935 wurde die Kaserne von den Kopaljägern gemeinsam mit der Artillerie genutzt. Nach der Auflösung der Kopaljäger 1938 wurde die Kaserne von der deutschen Wehrmacht weiterhin als Jäger- und Artilleriekaserne genutzt, von 1945 bis 1955 von der sowjetischen Roten Armee. 1956 wurden ungarische Flüchtlinge einquartiert.
1957 wurde sie von der Gemeinde STOCKERAU mit dem Bund gegen die Prinz-Eugen-Kaserne (welche bis dahin der Stadt gehörte) getauscht und zu Wohnungen umgebaut.

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GE-Bild mit der ehemaligen "Artillerie- und Jägerkaserne" (2019)

1958 zog das ÖBH in die "Prinz Eugen Kaserne" ein und Stockerau wurde wieder Garnisonsstadt bis zur Kasernenschließung im April 1999.

2006 erfolgte der Verkauf der Immobilie, die alten Gebäude wurden stilvoll renoviert und auf den großen Freiflächen entstanden neue Wohnbauten...
Quellen: Prinz Eugen Stein – ÖKB – STOCKERAU ,
Unter den Linden und Kopaljäger - Cacciatori Kopal - Chasseurs de Kopal - Kopal´s Jaegers(Hunters)


1582226220424.png AK - Die "Landwehr-Ulanen-Kaserne nach 1898

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http://akon.onb.ac.at/#center=u2ee1pbt7f3t&zoom=13&id=AKON_AK025_051
Stockerau 1913 mit der Reithalle und dem Kasernengelände im Vordergrund

1582227972767.png
Bildquelle: Benutzer:Kwerdenker – Wikipedia CC-Lizenz
Das renovierte Hauptgebäude der ehemaligen "Prinz-Eugen-Kaserne" 2011

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Bildquelle: © Bwag/Wikimedia
Das historistische Hauptgebäude mit Mittelrisalit, Trophäenportal und pavillonartigen Nebentrakten - 2016

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Übersicht der ehemaligen militärischen Liegenschaften und Objekte in Stockerau


GE - Bilder:
1. GE - Bild 2006 - leerstehende aufgelassene Kaserne
2. GE - Bild 2019 - nach Revitalisierung Altbestand und Neubebauung der Freiflächen
 

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josef

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#14
Stockerau - GÜPl-Senninger Lager

- bereits im WK I von der K.u.k. Armee als Übungsplatz genutzt
1938 - Errichtung eines Barackenlagers durch die Deutsche Wehrmacht
1945 - 1955 Nutzung durch die sowjetische Besatzungsmacht
1958 - 1999 Nutzung durch das ÖBH
2006 - Verkauf des Grundstückes

Geschichte:
Das nördlich von Stockerau an der L29 (Gemeindegebiet von Sierndorf) gelegene Areal wurde bereits im WK I als Übungsgelände genutzt.

Ab 1938 nutzte die Wehrmacht das Senninger Lager – der Name erhielt sich bis heute – mit 26 Baracken als Exerzierplatz und zur Unterbringung von Artillerieeinheiten, als Pferdelazarett Nr. 117, für die Veterinärabteilung Nr. 17 und ab 1944 zur Ausbildung kroatischer Soldaten. Dieser Ausbildungseinheit wurden später die Reste der Blauen Division aus Spanien und dann auch noch eine ungarische Artillerie-Batterie sowie alle fremdländischen, aus Lazaretten des Zuständigkeitsbereiches des Wehrkreiskommandos XVII entlassenen Hilfswilligen zugeteilt. Ebenfalls infanteristisch ausgebildet wurden im Senninger Lager deutsche Marineeinheiten, welche später im Raum Riga eingesetzt wurden.

Am 31. Jänner 1945 war der Truppenübungsplatz Ziel eines Luftangriffes. Im Lager selbst kamen 70 Soldaten ums Leben, weiters in Oberolberndorf 22 oder 23 und in Ernstbrunn 18 oder 25 Zivilisten. Außerdem wurden 237 Pferde getötet.

Nach Kriegsende 1945 bis zum Abzug 1955 nutzten sowjetische Besatzungstruppen den Übungsplatz. In dieser Zeit verschwanden auch die Baracken, von denen heute noch Fundamentreste im Gelände vorhanden sind.

Ab 1958 wurde das Areal wieder durch ÖBH-Soldaten der "Prinz Eugen Kaserne" als Garnisonsübungsplatz genutzt.

1978 wurde ein Geländestreifen im Norden des GÜPl zur Errichtung des Flugplatzes Stockerau abgetreten.

Mit der Stilllegung der "Prinz Eugen Kaserne" 1999 endete auch die militärische Nutzung des Platzes.

2006 wurde das Grundstück an eine Baufirma aus Stockerau verkauft. Die Freiwillige Feuerwehr Stockerau unterhält hier ein Übungsgelände und verschiedene Freizeiteinrichtungen, die aber nicht öffentlich zugänglich sind, wurden durch den Grundeigentümer errichtet.
Auszug aus https://de.wikipedia.org/wiki/Senninger_Lager

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US-Aufklärungsfoto v. 04.01.1945 des "Senninger-Lagers"

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3 Fotos des "Wehrmachts-Barackenlagers (Quelle alte Archivseite Stadt Stockerau)



Link zu Forums-Thema "Senninger-Lager"

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Aktuelles GE-Bild des Geländes aus 2019
 

josef

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#15
Wiener Neustadt - "Bechtolsheim-Kaserne"

1903 - Fertigstellung und Übergabe an K.u.K. Armee als Kavallerie-Kaserne
1920 - Erste Republik - Infanteriekaserne des Bundesheeres
1938 - bis Kriegsende 1945 Belegung durch Deutsche Wehrmacht
1945 - 1955 Sowjetische Besatzungsmacht
1956 - Bezug durch das neue ÖBH
1967 - Umbenennung in "Bechtolsheim-Kaserne"
2007 - Auflassung als Kaserne
2012 - Verkauf der Liegenschaft


Geschichte:

1903 erfolgte die Übergabe der im Dreieck zwischen Wöllersdorferstraße (jetzt Pernersdorfer Straße), Badnerstraße und der Pottendorfer-Linie gelegenen „Kaiser Franz-Joseph Kavallerie-Kaserne“ an die K.u.k. Armee.
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AK 1903 der Kavallerie-Kaserne http://www.die-neunte.at/2016/images/chronik/Bataillone/JaPzB_1_Tradition.pdf

An Objekten umfasste die Anlage ein Hauptgebäude mit 2 an den Seiten anschließenden Mannschaftsgebäuden. Hinter jedem Mannschaftsgebäude lagen je 2 Eskadronsstallbauten für 160 Pferde je Eskadron. Ferner gab es eigene Stallgebäude für die Offizierspferde und die Pferde des Pionierzuges. Dazu kamen noch barackenähnliche Bauten für Werkstätten, Depots, Waschküche sowie ein Arrestgebäude und eine Hufschmiede.
Zwischen 1903 und 1908 belegten Einheiten des Dragonerregiments Nr. 5 die Kaserne, bis 1912 lozierten dort Teile des Dragonerregiments Nr. 15. Nach der Verlegung der 15er nach Galizien folgten bis zum Auszug an die Front 1914 Teile des Ulanenregiments Nr. 4.


Mit Ende des Ersten Weltkrieges und Ausrufung der Republik wurde aus der Kavallerie- eine Infanteriekaserne für das I. Bataillon des Infanterieregiments „Niederösterreich“ Nr. 1 des nunmehrigen Bundesheeres, welches 1920 in Wiener Neustadt aufgestellt wurde (II.Bataillon/IR1 lag in der Wiener Stiftskaserne und das III.Bataillon/IR 1 wurde in Hainburg aufgestellt).

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde das IR 1 aufgelöst bzw. auf Wehrmachts-Einheiten zerteilt. Bis Kriegsende 1945 diente die Wiener Neustädter Infanteriekaserne verschiedensten Einheiten der Deutschen Wehrmacht als Unterkunft bzw. Ausbildungsstätte.

1945 – 1955 waren die Soldaten der sowjetischen Besatzungstruppen die Herren in der Kaserne.

Nach 1955 waren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an der Bausubstanz als auch sonstigen Infrastruktur der Kasernenanlage notwendig, um die von den Russen nur notdürftig behobenen Kriegsschäden zu beseitigen bzw. die verlotterten Zustände der Unterkünfte wieder für die Beziehbarkeit von österreichischen Soldaten herzurichten.

Als erste Einheit des neuen ÖBH zog 1956 eine Kompanie des Infanteriebataillons 2 bis zur Verlegung 1958 nach Eisenstadt ein. Nach Fortschreiten der Instandsetzungsarbeiten zogen daraufhin Teile des Feldjägerbataillons 1 in die Infanteriekaserne ein. Dies waren die 1. Kompanie, die vorher in der Kaserne „Truppenspital“, ebenfalls in WN (Ungargasse 29), untergebracht war und die 2. Kp aus der Wiener Stiftskaserne.
Beide Verbände wurden im August 1960 mit französischen AMX-13 Jagdpanzern ausgerüstet.
Ab Jänner 1961 wurde aus dem „1. Feldjägerbataillon“ das „Panzerbataillon 1“.
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Jagdpanzer AMX-13 bei einer Parade 1965 auf der Wiener Ringstraße http://www.die-neunte.at/2016/images/chronik/Bataillone/JaPzB_1_Tradition.pdf

In diesen Zeitraum fielen auch weitere Baumaßnahmen und Umbauten (Schleifung der alten Stallungen aus der Kaiserzeit, Neubau Küche und Speisesaal usw.) und es konnten auch das Kommando und die Ausbildungskompanie in die Kaserne einziehen. Lediglich die „Unterstützungskompanie“ verblieb noch bis 1962 in der Wiener Neustädter Gartenkaserne.

Mit Zuführung der Panzer wurden im SO-Bereich des Flugfeldes Panzer- und KFZ-Hallen errichtet bzw. alte Objekte adaptiert.
1967 wurde die „Infanteriekaserne“ in „Bechtholsheim-Kaserne“ umbenannt.
1968 während der „Tschechen-Krise“ (-> Einmarsch der Warschauer Pakt Kräfte in die damalige CSSR) kam es zum Einsatz direkt in WN: Die Panzer des Bataillons, verstärkt durch 2 Kompanien Militärakademiker aus der Milak, sicherten die beiden Flugplätze West und Ost gegen etwaige Luftlandungen…
1971 wurde das „Panzer Bataillon 1“ mit den neuen Steyr-(Saurer) Jagdpanzern „Kürassier“ ( JaPz K) ausgestattet.


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Jagdpanzer "Kürassier" http://www.die-neunte.at/2016/images/chronik/Bataillone/JaPzB_1_Tradition.pdf

1975 wurde der aus 1903 stammende Mitteltrakt (Hauptgebäude) abgerissen und dort ein neues Stabsgebäude errichtet.
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Links: Das abgerissene alte Stabsgebäude. Rechts: Übergabe des neu erbauten Objektes
http://www.die-neunte.at/2016/images/chronik/Bataillone/JaPzB_1_Tradition.pdf

1978 wurde das „Panzer Bataillon 1“ in „Jagdpanzer Bataillon 1“ umbenannt.
1991 Einsatz des JaPzB 1 während der Jugoslawien-Krise (Zerfall des Staates…) in der Steiermark (-> Leibnitzer Feld).
1998 Einführung des Jagdpanzers „Jaguar“
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Der 1998 eingeführte Jagdpanzer "Jaguar" http://www.die-neunte.at/2016/images/chronik/Bataillone/JaPzB_1_Tradition.pdf

1999 Umbenennung des „Jagpanzerbataillons 1“ in „Panzerabwehrbataillon 1“
2007 Auflösung des PAB 1 und Schließung der „Bechtolsheim-Kaserne“
2012/2013 Verkauf der Liegenschaften

Geschichts-Quellen:
Rudolf Marwan-Schlosser; "Soldaten,Kasernen, Ereignisse" - Kasernen u. militärische Einrichtungen Wiener Neustadt usw.

http://www.die-neunte.at/2016/images/chronik/Bataillone/JaPzB_1_Tradition.pdf


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Die damalige "Kavallerie-Kaserne" AK 1917 http://akon.onb.ac.at/#center=u2e81z0kuxw8&zoom=11&id=AKON_AK045_343

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Ehemaliges Kasernenobjekt 3 - jetzt Nutzung als Privatschule "Haus der Sonne" 2013 https://www.haus-der-sonne.at/index.php/unsere-schule

GE - Bilder:
1. GE - Bild 2011
2. GE - Bild 2019
 

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josef

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#16
Wiener Neustadt - "Gartenkaserne"

1939/40 - Errichtung als Luftwaffenlazarett
bis Kriegende Nutzung als Lazarett
1945 - 1955 Kaserne der sowjetischen Besatzungstruppen
1956/57 - Lager für ungarische Flüchtlinge
1959 - Bezug durch das ÖBH
1973 - Schließung der Kaserne
1976 - Verkauf und Abriss der Baracken

Geschichte:
1939/40 wurde im SW von WN zwischen Weikendorfer- und Brunnerstraße ein Luftwaffen-Lazarett errichtet.
Die aus 9 Baracken bestehende Anlage lag im Grünland zwischen Baum- und Wiesenflächen und bekam deshalb den Namen „Gartenkaserne“.


Das Lazarett blieb bis Kriegsende in Betrieb, dann zogen russische Besatzungstruppen dort ein und verblieben bis zum Abzug 1955.

Danach übernahm die Bundesgebäudeverwaltung die Objekte und 1956- 1957 dienten die Baracken dem Roten Kreuz als Lager für Ungarn-Flüchtlinge.

1958 bezog die Unterstützungskompanie des Feldjägerbataillons 1 bis zu ihrer Verlegung 1962 in die „Infanteriekaserne Wiener Neustadt“ (spätere „Bechtolsheim-Kaserne“) die Barackenkaserne.
Im Anschluss belegten 2 Kompanien des Ausbildungsregiments 2 (9. Panzer-Kp/Ausb.Reg. 2 und 10. Sanitäts-Kp /Ausb.Reg. 2) die Gartenkaserne.


In Folge immer stärker auftretenden Zeitschäden an den Baracken-Objekten untersagte die Baupolizei eine weitere Benützung und die 2 Kompanien wurden 1973 verlegt und die Kaserne geschlossen.
Nach sich bis 1976 hinziehenden Verkaufsverhandlungen erwarben schließlich die Landesstraßenverwaltung, die Post und einige private Unternehmen die Anlagen. Die Baracken wurden abgerissen und das Gelände durch Neubauten der Nachnutzer neu verbaut…

Geschichts-Quellen:
Rudolf Marwan-Schlosser; "Soldaten,Kasernen, Ereignisse" - Kasernen u. militärische Einrichtungen Wiener Neustadt usw.
und Videos


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Ausschnitt aus US-Aufklärungs-Lubi (? 1944) AFHRA

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US-Aufklärungs-Lubi (? 1944) AFHRA

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Kaserneneinfahrt - Wachbaracke
http://www.die-neunte.at/2016/images/chronik/Bataillone/JaPzB_1_Tradition.pdf

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Die Lage der ehemaligen Barackenkaserne GMaps 2020

Und noch ein Querverweis zu Beiträgen über die ehemalige "Gartenkaserne WN"
 
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josef

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#17
Wiener Neustadt - "Maximiliankaserne" - Verkauf einer Teilfläche

1903/1904 - Baubeschluss
1909/1910 - Fertigstellung, Übergabe an die K.u.k. Armee
1920 - Bezug durch das neu formierte Bundesheer der 1. Republik
1938 - Kriegsende Deutsche Wehrmacht
1945 - 1955 Sowjetische Besatzungstruppen
1956 - Anfang 1957 Lager für ungarische Flüchtlinge
1957 - Bezug durch das 2. ÖBH
1967 - Umbenennung von „Artilleriekaserne“ in „Maximilianskaserne“
2009 - Verkauf einer Teilfläche von 62.000m²

Geschichte:
1903/1904 erfolgte der Baubeschluss zur Errichtung einer Kaserne für ein Artillerieregiment auf den Feldern an der Fischauergasse in Wiener Neustadt.
1906 wurde zusätzlich zum Kasernenbau eine Erweiterung um eine Militärreitschule und Depots genehmigt. Die ersten Gebäude wurden 1909 dem Militär übergeben, zur Gänze fertiggestellt wurden die Bauobjekte 1910 (Kollaudierungs- und Benützungskonsens mit 15. Oktober 1910).


Die Gebäude mit Objekt-Nummern der Artilleriekaserne lt. Kollaudierungsprotokoll von 1910:
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Danach bezog Anfang 1911 das Feldkanonenregiment Nr. 6 mit Stab und 2 Batterien sowie einer Ersatzbatterie die Anlage.
Das Regiment zog 1914 ins Feld, die Ersatzbatterie verblieb jedoch bis Ende des WKI 1918 in der Kaserne.


Das neue Bundesheer stellte 1920 in der Artilleriekaserne die I. Abteilung des selbständigen Artillerieregiments (I./SAR) auf.
1931 verlegte das Kommando des NÖ. Infanterieregiments Nr. 1 in die Artilleriekaserne, ebenso wurde der Regimentstelegraphenzug (RTZ) und die Regimentsmusik im Objekt III untergebracht.
Infolge einer Umgliederung der Artillerieverbände 1936 verlegte die I./SAR nach Wien-Kaiserebersdorf und in WN wurde die I. Abteilung des leichten Artillerieregiments Nr. 1 (I./LAR 1) neu aufgestellt.
1937 wurde die Regiments-sMG Kompanie, ausgerüstet mit „Motorkarretten“ (-> umstellbare Räder- Raupenfahrzeuge), ebenfalls neu aufgestellt.


Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich und der Eingliederung des Bundesheeres in die Deutsche Wehrmacht kamen 1938 die Teile des Infanterieregiments Nr. 1 zum Schützenregiment 12 nach Meiningen und die I./LAR 1 wurde dem Artillerieregiment 96 in Znaim angegliedert.
Im November 1941 verlegte die Heeresflak-Ersatzabteilung 277 von Znaim in die Wiener Neustädter Artilleriekaserne. Neben der Hauptaufgabe der Ausbildung von Rekruten für die Heeresflak wurde der Abteilung auch die Flak-Verteidigung des Flugplatzes West (Fliegerhorst) zugewiesen.
Aus der Ersatzabteilung 277 heraus wurde 1942 die Heeresflak-Abteilung 294 neu aufgestellt, die 1943 an die französische Kanalküste verlegt wurde.
Die Heeresflak-Abteilung 277 verlegte im April 1944 nach Ried im Innkreis.
Zu Kriegsende waren von den 25 Vorkriegs-Objekten 14 Bauwerke durch Bomben schwer beschädigt oder zerstört.


Zwischen 1945 und 1955 belegten die Russen die verbliebenen Gebäude.

Von 1956 bis Anfang 1957 waren ungarische Flüchtlinge in der Kaserne untergebracht.

Ab April 1957 begannen die umfangreichen Instandsetzungsarbeiten an den desolaten Baulichkeiten, um wieder Soldaten des neuen ÖBH aufnehmen zu können. Kurzfristig wurden einige kleine Einheiten in der Kaserne stationiert, die jedoch 1958 der Brigadeartillerie-Abteilung 1 (BAA 1) der 1. Jägerbrigade Platz machen mussten.
Um Platz zu schaffen wurden ein altes Stabsgebäude, vier Stallgebäude und 2 Reithallen abgetragen. Saniert wurden 1958 das Küchen- und Speisesaalgebäude und 1963 die im Krieg teilzerstörten Magazinsgebäude. 1965 schuf man neue Sportanlagen und bis 1967 kamen an Neubauten KFZ-Garagen, Werkstätten und Geschützhallen hinzu.
Im Zuge der Umbenennungsaktion der Kasernen wurde im Mai 1967 aus der „Artilleriekaserne“ die „Maximilianskaserne“.
1968 wurde ein Ledigenheim für zeitverpflichtete Soldaten eröffnet. 1974 ging eine neue Tankanlage in Betrieb, die Straßen und Plätze am Kasernengelände wurden staubfrei gemacht und ein verbliebenes altes Stallgebäude wurde zu einem Mehrzwecksaal umgebaut.


Die Batterien der BAA 1 waren mit 10,5 cm Feldhaubitzen und 15,5 cm schweren Feldhaubitzen ausgerüstet.

1975 wurde die BAA 1 der 3. Jägerbrigade zugeteilt und hieß demnach BAA 3. 1978 wurden die Artillerieabteilungen in Artilleriebataillone umbezeichnet, somit wurde aus der BAA 3 das BAB 3.
Mit 1.1.1979 erfolgte die Umstellung des ÖBH auf das Milizsystem und das BAB 3 wurde mit dem Korps-Artilleriebataillon 1 (KAB 1) in Baden zusammengelegt. In Folge entstand aus den beiden zusammengelegten Truppenteilen das Landwehr-Stammregiment 37 mit Sitz in der Maximiliankaserne WN.
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Seit der Auflösung des LWSR 37 beherbergt die Maximiliankaserne Einheiten des Jagdkommandos.
Da durch die Auflösung des Panzerabwehrbataillons 1 (PAB 1) ab 2007 genügend freie Hallenflächen am Flugfeld vorhanden waren, konnten die Nutzer der Garagen- und Lager der Maximiliankaserne ihre Fahrzeuge und Gerätschaften dorthin übersiedeln. Dadurch konnte das so freiwerdende Gelände und die darauf befindlichen Objekte als Teilfläche von 62.000m² 2009 verkauft werden.
2010 wurde in der Maximiliankaserne eine neue Zentralküche für die Versorgung von Kasernen in NÖ. und dem nördlichen Burgenland errichtet.
Im verkauften Teilbereich wurden nach Abriss der alten militärischen Objekte Wohnbauten errichtet…

Geschichts-Quellen:
Rudolf Marwan-Schlosser; "Soldaten,Kasernen, Ereignisse" - Kasernen u. militärische Einrichtungen Wiener Neustadt usw.
Maximilian-Kaserne – Wikipedia



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Die Artilleriekaserne 1924 aus Rudolf Marwan-Schlosser; "Soldaten,Kasernen, Ereignisse" - Kasernen u. militärische Einrichtungen Wiener Neustadt usw.

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AK ca. 1940

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Hauptgebäude Maximiliankaserne 2009
File:Maximilian-Kaserne.WienerNeustadt.Aa.JPG - Wikimedia Commons -Fotograf Anton-kurt

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GELB umrandete Fläche wurde 2009 verkauft

GE - Bilder:
1. GE - Bild 2011
2. GE - Bild 2019 - mit bereits erfolgter Verbauung der verkauften Fläche bzw. Baustelle
3. GE - Bild 2019 - Übersicht Umgebung Maximiliankaserne
 

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josef

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#18
Wiener Neustadt - "Truppenspital-Kaserne"

1897 - Beschluss zum Bau eines Militärspitals
1902 - Baubeginn
1903 - Übergabe an die K.u.k. Armee
1918 - mit Ende des WK I Schließung des Spitals
1919 - 1938 Verwendung der Gebäude für Jugendamt, Entbindungsheim usw. der Stadt WN
1938 - Kriegsende 1945 „Wehrbezirkskommando Wiener Neustadt“
1945 - 1956 Bezirkshauptmannschaft WN
1956 - 1958 ÖBH - Kaserne für 1. Kp Feldjägerbataillon 1
danach Nutzung als Schul- und Kindergartenstandort

Geschichte:
Am 15. Juni 1897 beschloss der Gemeinderat von Wiener Neustadt den Bau eines Militärspitals. Zum 9. Juli 1897 wurde vom Stift Neukloster der Schafflerhof in der Ungargasse 29 erworben. Das neue Truppenspital wurde vom Architekten Franz Ritter von Gruber mit drei Objekten, einem Hauptgebäude mit einem Südtrakt entlang der Ungargasse und einem Westtrakt zum Wiener Neustädter Kanal, einer Leichenhalle und einem Infektionpavillon am Schifffahrtskanal, projektiert. Der Abbruch des Schafflerhofes wurde am 17. Juni 1902 begonnen und im gleichen Jahr der Rohbau unter Dach gebracht.

Zum 2. Dezember 1903 wurde das Gebäude dem Militär übergeben und erhielt den Namen Kaiser-Franz-Joseph-Truppenspital. Alle Gebäude wurden als Rohziegelbau gestaltet. Es stand nun von 1903 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918 in dieser Verwendung.

1919 richtete dort die Stadt das Jugendamt, ein Entbindungs- und Mütterheim, eine Kindergrippe und weitere Sozialeinrichtungen ein.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 zog in die Gebäude das „Wehrbezirkskommando Wiener Neustadt“ ein, welches bis Kriegsende 1945 dort verblieb.

Da der „Posthof“, seit 1909 Sitz der Bezirksverwaltungsbehörde, durch Bomben zerstört wurde, mietete sich die wieder erstandene „Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt“ 1945 bis zur Fertigstellung eines neuen Amtshauses 1956 in das Truppenspital-Objekt ein.

Das ehemalige Truppenspital wurde nun dem neu begründeten österreichischen Bundesheer als Kaserne überlassen. Im September 1956 rückte das in Graz neu aufgestellte Feldjägerbataillon Nr. 1 in Wiener Neustadt ein, deren 1. Kompanie wurde einquartiert, bis 1958 in die renovierte Infanteriekaserne (-> spätere Bechtolsheim-Kaserne) übersiedelt wurde.

Danach übernahmen die Schulbehörden die Objekte des ehemaligen Truppenspitals und nach mehrjährigen Um-, Neubau- und Sanierungsarbeiten befindet sich nun die Handelsakademie und Handelsschule WN am Gelände und im ehemaligen Infektionspavillon befindet sich der Dr.-Paul-Habetin-Kindergarten.
Quellen:
Rudolf Marwan-Schlosser; "Soldaten,Kasernen, Ereignisse" - Kasernen u. militärische Einrichtungen Wiener Neustadt usw.
und Truppenspital (Wiener Neustadt) – Wikipedia


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Ehemaliger "Infektions-Pavillon"2013 , heute Kindergarten Foto: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie, Anton-kurt

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GMaps - Bereich des ehemaligen Truppenspitals in WN
 

josef

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#19
Willersbach - "Pionier-Kaserne"

1957 - Übernahme eines ehemaligen Baulagers der Donaukraftwerke als Kaserne
1959 - Schließung der Kaserne und danach Abriss der Baulichkeiten

Geschichte:

Im Stadium der Neuaufstellung des ÖBH war für 1957 war die Formierung des Pionierbataillons 3 der 3. Infanterie-Brigade (mot) vorgesehen. Für die vorerst aber nur geplante Aufstellung der 1. Kompanie suchte man eine Unterbringungsmöglichkeit. Die vorhandenen Kasernen im niederösterreichischen Wald- und Mostviertel waren aber alle schon belegt bzw. verplant.

Da bot sich ein modernes und gut erhaltenes Barackenlager in Willersbach, am rechten Donauufer einige Kilometer oberhalb von Ybbs, an. Die Gebäude gehörten ursprünglich zu einem Baulager für das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug und war für 500 Mann ausgelegt.

So bezog am 1. September 1957 das aus dem Heerespionierbataillon 1 in Melk herausgezogene Kaderpersonal den neuen Kasernenstandort um die Organisation für die mit 1. Oktober 1957 in Willersbach einrückenden Jungmänner vorzubereiten.

Das als Kaserne übernommene Lager war mit einem für damalige Zeit erheblichen Komfort ausgestattet! Die Gebäude waren auf einem Nordhang in mehreren Ebenen angeordnet. In Willersbach wohnten in den 1950iger Jahren gerade mal 90 Personen und es dürfte damals der einzige Kasernenstandort in Österreich gewesen sein, in dem es mehr als doppelt so viele Heeresangehörige als Einwohner gab.

1959 wurde die Pionier-Kompanie in die Kaserne Mautern verlegt. Die Gebäude wurden später abgerissen…

Auf Initiative des „Pionierbundes Krems-Mautern“ wurde 2007 am ehemaligen Kasernengelände eine an einem Panzerigel montierte Gedenktafel enthüllt.

Textbasis: Broschüre "Wir bewegen 1963-2013 - 50 Jahre Panzerstabsbataillon 3", BMLVS, Kdo.PzStB 3, Mautern 2013

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Foto aus
Broschüre "Wir bewegen 1963-2013 - 50 Jahre Panzerstabsbataillon 3", BMLVS, Kdo.PzStB 3, Mautern 2013

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GE-Bild: Lage von Willersbach westlich von Ybbs
 

josef

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#20
Wöllersdorf - "Babenberger-Kaserne" (früher "Wasserkaserne")

1820 - Baubeginn am Areal (Pulverfabrik für Artillerieraketen)
1830 - Baubeginn Kasernengebäude
1925-1930 Abriss der Objekte der einstigen Pulverfertigung
1938 - Kriegsende 1945 Deutsche Wehrmacht - Errichtung von Unterkunftsbaracken
1945 - 1955 Sowjetische Besatzungstruppen
1956 Beginn Adaptierung für ÖBH
1956 - 1957 Auffanglager für Ungarnflüchtlinge
1957 - wieder ÖBH
1973 - 1974 Sammellager für jüdische Emigranten aus Russland, dann wieder ÖBH
1977 - Bezug von neuen kreuzförmigen Unterkunftsgebäuden
1997 - Schließung der Kaserne
2011 - Verkauf der Liegenschaft

Geschichte:
1815 begann man im „Raketenlaboratorium“, auch „Raketendörfl“ genannt, im Bereich der späteren „Wöllersdorfer Werke“, mit der Herstellung von Kriegsraketen.
Zum kostengünstigen Antrieb von Bearbeitungsmaschinen mittels Wasserkraft erwarb das „Militär-Ärar“ die Wasserrechte des „Kalten Ganges“ (-> Piesting) zwischen Wöllersdorf und Steinabrückl.
Um 1820 wurden dann drei Werkshallen „Am Wasser“ des „Kalten Ganges“ errichtet. Eine Halle für ein Hobel-, Bohr- und Drehwerk, im zweiten Gebäude befanden sich je 4 Misch- und Mahlwerke und im dritten Bauwerk entstand ein Pulvergranulierwerk.
Zur Unterbringung des Personals errichtete man 1830 ein langgestrecktes dreigeschossiges Gebäude, die „Wasserkaserne“. Das Ensemble nannte man nun „Raketenfabrik“.
Nach Auflösung der österreichischen Raketenartillerie 1867 wurden die Objekte einige Jahre als Infanteriekaserne genützt.
Danach belegte bis Beginn des WK I ein Bataillon „Deutschmeister“ die „Wasserkaserne“.


Nach Kriegsende waren ab 1921 bis 1938 verschiedenste Einheiten des Infanterie-Regiments Nr. 1 des 1. Bundesheeres in der Wasserkaserne stationiert.
Zwischen 1925 und 1930 wurde alle Objekte der ehemaligen Pulverfertigung abgetragen.


1938 nach der Eingliederung in die Deutsche Wehrmacht, Errichtung von zusätzlichen Unterkunftsbaracken. Es wurde aus den zuletzt vom BH in Wöllersdorf stationierten Soldaten des II.Baon/IR I und aus Schweinfurt zugeführten Personal die „Panzerjägerabteilung 38“ gebildet, die im August 1939 in den Polenfeldzug abrückte. Die Ersatzeinheit der Panzerjäger verblieb bis 1943 in der Wasserkaserne.
Danach waren bis Kriegsende verschiedene Einheiten der Heeresgruppe Süd-Ost zu Ausbildungszwecken in der Kaserne untergebracht. Ab 1944 sollen auch Batterien des russischen Generals Waslow der antisowjetischen „Befreiungsarmee“ aufgestellt worden sein.


Zwischen 1945 und 1955 war die Wasserkaserne von sowjetischen Truppen belegt.

Danach begann das 2. ÖBH mit der sukzessiven Wiederherstellung der Kasernenanlagen.
1956/57 diente das Kasernement vorerst dem Roten Kreuz als Auffanglager für Ungarnflüchtlinge.
Im September 1962 bezog eine Kompanie der Heerespioniere 2 Holzbaracken aus der Kriegszeit, da im Hauptgebäude noch immer umfangreiches Material des Roten Kreuzes gelagert war. Auch das sanierte Küchengebäude und der Speisesaal konnten im gleichen Jahr in Betrieb genommen werden.
Der nächste Ausbauschub erfolgte 1967 mit der Fertigstellung des Ledigenheimes, der Errichtung von 2 „Mannesmannhallen“ als KFZ-Garagen sowie der Aufstellung von 2 „Fillod-Stahlblechbaracken“ als Mannschaftsunterkünfte. Eine 3. Unterkunfts-Baracke folgte 1968.
1966/67 trafen die NTI/Kp 1 und die Stabs-Kp. 1 in Wöllersdorf ein und belegten die neuen „Fillod-Baracken“. Das Stabs-Kommando bezog die inzwischen renovierten Räume im 2. Stockwerk des Hauptgebäudes.
Zwischen 1968 und 1978 konnten auch die restlichen Räume im 1. Stockwerk und im Parterre des Haupthauses fertig saniert werden.
1967 wurde die „Wasserkaserne“ in „Babenberger-Kaserne“ umbenannt.
Ab September 1973 musste die Kaserne für 1 Jahr dem Innenministerium als Sammellager für jüdische Emigranten aus Russland die über Österreich nach Israel auswanderten, überlassen werden. Die Bundesheereinheiten wurden zwischenzeitlich in der Badener „Martinek-Kaserne“ untergebracht.
1975 wurde das Stabsbataillon 1 umgegliedert und das Ausbildungsregiment 3 neu aufgestellt.
1977 wurden neue kreuzförmige Unterkunftsgebäude bezogen.
Die Pionierkompanie des Stabsbataillons 1 zur Panzerpionierkompanie des Panzerstabsbataillons 9 und wurde 1980 nach Götzendorf verlegt. Im Gegenzug kam von dort die 2. Ausbildungskompanie/ LWSR 34 nach Wöllersdorf und aus dem Ausbildungsregiment 3 wurde das Landwehr-Stammregiment 34. Dessen Aufgabe war im Einsatzfall nach Mobilmachung seiner Bataillone die Verteidigung der Taleingänge in den Wiener Wald im Rahmen der Raumverteidigung.


Nach Ende des Warschauer Paktes und der daraus folgenden Auflösung des Raumverteidigungskonzeptes wurde die Landwehreinheit aufgelöst und 1997 wurde das ca. 140.000 m² große Areal in Wöllersdorf vom Bundesheer geräumt.
2011 wurde die Kaserne um 1,3 Millionen Euro einem steirischen Unternehmen verkauft. Über die Nachnutzung ist bisher nichts bekannt.

Quellen: Rudolf Marwan-Schlosser; "Soldaten,Kasernen, Ereignisse" - Kasernen u. militärische Einrichtungen Wiener Neustadt usw.
und Babenberger-Kaserne (Wöllersdorf) – Wikipedia


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AK ca. um 1900 - Hauptgebäude der Kaserne

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AK 1938: Im Mittelgrund die Kaserne und oberhalb Teile der ehemaligen "Wöllersdorfer Werke"- ab 1938 Luftpark Wr.Neustadt


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Nochmals eine AK aus 1939 - ähnliche Perspektive wie oben
ÖNB/AKON Ansichtskarten Online

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Das Hauptgebäude aus 1830 im Jahr des Verkaufes 2011 Kaserne in steirischen Händen

Hier gibt es auch noch einige Bilder aus der ehemaligen Babenbergerkaserne...

GE - Bilder:
1. GE - Bild 2009
2. GE - Bild 2019
3. GE - Bild 2019 - Übersicht Raum Wöllersdorf
 

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