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Mir kam gerade die Idee, Euch von einem ungarischen SS-Lager in Oberösterreich zu erzählen. Da ich begeisterter Sondengeher bin, stieß ich bei meinen Touren nahe der Ortschaft Viecht (Traunfall) auf Übrreste, die sich eindeutig als Schützengräben und MG-Stellungen zuordnen lassen. Ich besuchte dieses Gelände einige Wochen hindurch und kam zum Schluß, daß hier eine Art Lager gewesen sein muß: eine Menge Ledersohlen und Stiefelreste auf einem Haufen, Gasmaskenüberreste, Reste einer Funkanlage, Soldatenkrimskrams (Zahnpastatuben, Feld-Essbesteck), etc.
Ich fing an, mich bei den Bauern in der Nachbarschaft zu erkundigen; worauf mir einige ältere Jahrgänge bereitwillig Auskuft gaben.
Wieviel davon der Wirklichkeit entspricht, und was nicht mehr stimmen kann, ist für mich schwer feststellbar:
1.) Es gab genau auf diesem Platz ein Lager einer berittenen, ungarischen SS-Einheit, die wohl einige Zeit hier verbrachten (warum? was gab es da interessantes? War es das Traunufer, eine strategisch wichtige Linie, das bewacht wurde?).
2.) Die Pferde weideten unweit auf einer Wiese, die heute ein Acker ist.
3.) Gegen Kriegsende kam es zu Kampfhandlungen; diese Einheit wurde offenbar von einer motorisierten, amerikanischen Einheit entdeckt und unter Beschuß genommen.
4.) Die ungarischen Soldaten verbrannten alles, was sie nicht mitnehmen konnten/wollten und zogen sich über Viecht der Traun entlang nordwärts zurück.
5.) Die Soldaten wurden von der amerikanischen Einheit verfolgt; nahe Mitterberg kam es zu heftigen Kampfhandlungen, in deren Verlauf die SS-Einheit vernichtet wurde.
Was ich zu den jeweiligen Punkten bestätigt/nicht bestätigt fand:
ad 1.)Auf dem Platz befand sich nach der Fundlage zu schließen, wirklich ein Lager. Ob es SS war, kann ich nicht sagen; mir fielen keine Gegenstände in die Hände, die darüber Aukunft hätten geben können. Ebensowenig konnte ich feststellen, ob es sich tatsächlich um Ungarn handelte. Fest steht, daß es eine deutsche Truppe war.
ad 2.) Ich fand keine Hufeisen. Vielleicht sollte ich aber den Acker sondieren, um dort fündig zu werden.
ad 3.) Dierekt im ehemaligen Lagerbereich (das, was heute noch erkundbar ist) finden sich keine Granateinschläge u. dergleichen. Richtung Norden allerdings schon. Auch läßt sich immer noch viel Munition für K98 und C96 finden. Auffällig dabei ist, daß auch viel unverschossene Munition dabei ist.
ad 4.) Daß das Lager bzw. die Lagerbestände brannten, kann ich als gesichert betrachten: So waren z.B. viele Glaseinsätze (Sichtscheiben) der Gasmasken angeschmolzen. Fluchtrichtung Norden könnte stimmen, siehe ad 3.)
ad 5.) Im fraglichen Gebiet braucht man erst gar nicht mit dem Sondeln anfangen. Der Boden ist von Kriegsmetall regelrecht verseucht! Das hat m.E. aber nichts mit Kampfhandlungen zu tun, sondern mit der Tatsache, daß die Amerikaner nach dem Krieg dort sehr viel Munition u. dgl. sprengten. Die Kampfmittelräumung des Innenministeriums hatte dort einige Jahre viel zu tun; heute ist die Gegend halbegs von Blindgängern frei.
Es gibt dort zwar viele Krater und Bombentrichter, doch bin ich mir auch in diesem Fall nicht sicher, ob sich das wirklich auf Kampfhandlungen zurückführen lässt, da in diesem Gebiet die Luftwaffe viele Übungsbomben (aus Beton) auf Holzziele abwarf; zuletzt auch "richtige" Bomben. Die Spregungen der Amis dürften der Gegend den Rest gegeben haben - der Wald wirkt heute noch verletzt.
Völlig ausschließen kann ich Kampfhandlungen nicht, da ich noch weiter nördlich einen sehr langen Schützengraben ausmachen konnte, in dem ich auch amerikanische Munitionskisten fand.
Meine Frage an Euch:
Kann mir jemand mehr davon erzählen? Ich würde das Bild gerne komplettieren.
Ich fing an, mich bei den Bauern in der Nachbarschaft zu erkundigen; worauf mir einige ältere Jahrgänge bereitwillig Auskuft gaben.
Wieviel davon der Wirklichkeit entspricht, und was nicht mehr stimmen kann, ist für mich schwer feststellbar:
1.) Es gab genau auf diesem Platz ein Lager einer berittenen, ungarischen SS-Einheit, die wohl einige Zeit hier verbrachten (warum? was gab es da interessantes? War es das Traunufer, eine strategisch wichtige Linie, das bewacht wurde?).
2.) Die Pferde weideten unweit auf einer Wiese, die heute ein Acker ist.
3.) Gegen Kriegsende kam es zu Kampfhandlungen; diese Einheit wurde offenbar von einer motorisierten, amerikanischen Einheit entdeckt und unter Beschuß genommen.
4.) Die ungarischen Soldaten verbrannten alles, was sie nicht mitnehmen konnten/wollten und zogen sich über Viecht der Traun entlang nordwärts zurück.
5.) Die Soldaten wurden von der amerikanischen Einheit verfolgt; nahe Mitterberg kam es zu heftigen Kampfhandlungen, in deren Verlauf die SS-Einheit vernichtet wurde.
Was ich zu den jeweiligen Punkten bestätigt/nicht bestätigt fand:
ad 1.)Auf dem Platz befand sich nach der Fundlage zu schließen, wirklich ein Lager. Ob es SS war, kann ich nicht sagen; mir fielen keine Gegenstände in die Hände, die darüber Aukunft hätten geben können. Ebensowenig konnte ich feststellen, ob es sich tatsächlich um Ungarn handelte. Fest steht, daß es eine deutsche Truppe war.
ad 2.) Ich fand keine Hufeisen. Vielleicht sollte ich aber den Acker sondieren, um dort fündig zu werden.
ad 3.) Dierekt im ehemaligen Lagerbereich (das, was heute noch erkundbar ist) finden sich keine Granateinschläge u. dergleichen. Richtung Norden allerdings schon. Auch läßt sich immer noch viel Munition für K98 und C96 finden. Auffällig dabei ist, daß auch viel unverschossene Munition dabei ist.
ad 4.) Daß das Lager bzw. die Lagerbestände brannten, kann ich als gesichert betrachten: So waren z.B. viele Glaseinsätze (Sichtscheiben) der Gasmasken angeschmolzen. Fluchtrichtung Norden könnte stimmen, siehe ad 3.)
ad 5.) Im fraglichen Gebiet braucht man erst gar nicht mit dem Sondeln anfangen. Der Boden ist von Kriegsmetall regelrecht verseucht! Das hat m.E. aber nichts mit Kampfhandlungen zu tun, sondern mit der Tatsache, daß die Amerikaner nach dem Krieg dort sehr viel Munition u. dgl. sprengten. Die Kampfmittelräumung des Innenministeriums hatte dort einige Jahre viel zu tun; heute ist die Gegend halbegs von Blindgängern frei.
Es gibt dort zwar viele Krater und Bombentrichter, doch bin ich mir auch in diesem Fall nicht sicher, ob sich das wirklich auf Kampfhandlungen zurückführen lässt, da in diesem Gebiet die Luftwaffe viele Übungsbomben (aus Beton) auf Holzziele abwarf; zuletzt auch "richtige" Bomben. Die Spregungen der Amis dürften der Gegend den Rest gegeben haben - der Wald wirkt heute noch verletzt.
Völlig ausschließen kann ich Kampfhandlungen nicht, da ich noch weiter nördlich einen sehr langen Schützengraben ausmachen konnte, in dem ich auch amerikanische Munitionskisten fand.
Meine Frage an Euch:
Kann mir jemand mehr davon erzählen? Ich würde das Bild gerne komplettieren.