#1
Hallo,

ich bin neu hier.
Wollte an dieser stelle einmal fragen, ob jemand weiß welchen Zweck die Bunkeranlagen in der Langenschönbichler Au (NÖ) gedient haben.
Ich denke, das diese vielleicht in Verbindung mit der Pulverfabrik in Pischelsdorf standen. Werde hier mal ein paar Bilder reinstellen.
Freu mich auf Eure Auskünfte!
Liebe Grüße,
Shugendo
:lesen:
 

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josef

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#2
Hallo Christian,
zuerst einmal ein herzliches Willkommen im Forum und der obligatorische Hinweis auf den freiwilligen Eintrag in die Usermap: http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=6224
...ob jemand weiß welchen Zweck die Bunkeranlagen in der Langenschönbichler Au (NÖ) gedient haben.
M.E. stehen diese Objekte in Zusammenhang mit den Flakbatterien der Gegend => Asparn-Langenrohr ...? Vielleicht kann unser "Bunkerexperte" @Cerberus9 mehr dazu sagen?
...vielleicht in Verbindung mit der Pulverfabrik in Pischelsdorf standen
Eine kleine Richtigstellung: In Pischelsdorf war nie eine "Pulverfabrik". Die im WKI errichtete "Pulverfabrik Skoda-Wetzler" befand sich am Gebiet der Orte Zwentendorf und Moosbierbaum => im WKII "Südwerk" - Ölraffinerie der DC im Firmenverband des IG-Farben AG Konzerns. Das Werk Pischelsdorf wurde als "Nordwerk" erst im WKII errichtet (Chemiewerk, Magnesiumhütte).
Werde hier mal ein paar Bilder reinstellen
:danke für die Fotos! Wenn noch mehr vorhanden, bitte ebenfalls reinstellen :)

lg
josef
 
#3
Danke Josef,
ach ja, ich bin immer wieder mal bei den alten Anlagen in Pischelsdorf. Habe auch alles zu diesem Thema hier nachgelesen da mich das brennend interessiert. Zu welchem Zweck das ganze gedient hat ist wahrscheinlich immer noch nicht bekannt da es ja auch in der Donauchemie keine alten Pläne dazu gibt. Oder weißt Du da schon etwas Neues?
Vielen Dank!
Vom Bunker werde ich auch Aufnahmen von Innen machen...
 

josef

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#4
... Zu welchem Zweck das ganze gedient hat ist wahrscheinlich immer noch nicht bekannt da es ja auch in der Donauchemie keine alten Pläne dazu gibt. Oder weißt Du da schon etwas Neues?
Der "Zweck" -> Produktpalette bzw. was wo verarbeitet, erzeugt usw. wurde sind sicher zu 95% bekannt! Bei den nicht vorhandenen Plänen handelt es sich um Details zur streng geheimen, nicht in Betrieb gegangenen, Magnesiumelektrolyse im Ostteil des "Nordwerkes" Pischelsdorf, heute Bereich "AGRANA-Biospritanlage".

lg
josef
 

josef

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#5
@Shugendo, hätte nach genauerer Betrachtung noch ein paar Fragen zu den Fotos:

- Lage der Eingänge v. Bild 1 u. 2 -> nahe oder direkt an der Donau ?

- Weitere sichtbare Objekte an der Oberfläche der Überdeckung (Be- Entlüftungen usw.) ?

- Liegen die Objekte von Bild 1 und 3 u. 4 nebeneinander oder ist 3. u. 4 weiter weg ?

- Kannst du am am beigefügten "Geoimage-Bild" der Au die Lage beschreiben bzw. Koordinaten angeben ?


Wenn der 1. Punkt der Frage zutrifft, könnte das Objekt von Bild 1 eventuell "jüngeren Datums" als WKII sein ...? :)
 

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#7
@ Ceberus

Hallo,
ja genau dort ist der Bunker. Ich war jedoch noch nicht drinnen da ich beim Laufen keine Lampe mithatte. Werde ich demnächst nachholen. Kennst Du den Bunker?
Bei den Bildern 3 und 4 handelt es sich jedoch um ein Objekt das weiter Richtung Donau liegt. Es sind 3 Stützmauern ähnlich denen in Pischelsdorf nur nicht so hoch. (Bild 3)
Bild 4 ist ein ziemlich großer Betonklotz der scheinbar nach vorne hin komplett offen war, also aus 3 Wänden bestand. Ist jetzt jedoch zugeschüttet und von Bäumen bewachsen.
Wäre wirklich interessant was das gewesen ist...
Lg,
Christian
 
#8
Hallo Josef,

habe Ceberus geantwortet, sollte auch deine Fragen beantworten.
In der Augegend am westlichen Ende in Langenschönbichl habe ich sehr viel Überbleibsel gefunden. Aber wie schon gesagt ist ja sehr nahe der Donauchemie.
Liebe Grüße,
Christian
 

josef

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#9
In der Augegend am westlichen Ende in Langenschönbichl habe ich sehr viel Überbleibsel gefunden. Aber wie schon gesagt ist ja sehr nahe der Donauchemie.
Kenne leider das Au-Gebiet östlich der DC bis zur Mündung der Gr.Tulln in die Donau nicht. Wegen der Lage von Objekt lt. Bild 1 u. 2 eher mitten im Austreifen muss ich meine Vermutung, dies sei der Abgang zu einer deaktivierten FAn, über Bord werfen.

Wenn Objekte lt. Bilder 3. u. 4 weiter bei der DC bzw. im Nahbereich des gekennzeichneten ehemaligen Baggersees sind, könnten sie Reste ehemaliger Kiesaufbereitungs- u. Verladeanlagen sein. Aus diesem See wurde der Betonschotter für die Bauten der DC gewonnen und mittels eines umfangreichen Feldbahnnetzes zu den Baustellen bis zum "Südwerk" (Raffinerie Moosbierbaum) befördert. Für das "Nordwerk" (heutige DC) befand sich eine Betonmischanlage in diesem Bereich => Auskunft Hr. Richter (Museum Zwentendorf) u. Hr. Reiter (Heimatkundlicher Kreis Moosbierbaum).

Bild: geoimage.at
 

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cerberus9

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#10
@Shugendo

Streng genommen ist das kein Bunker sondern ein Splitterschutzgraben.
Er dürfte relativ klein sein und liegt rechts des Weges (RBlickrichtung Donau) Es müste dort noch einen zweiten und dritten Eingang geben.

PS.: War noch nicht dort und kenne daher diesen Splitterschutzgraben nicht persönlich.
 
#11
Splitterschutzbunker Langenschönbichl

Hallo,

habe jetzt insgesamt 3 Splitterschutzbunker gefunden. Sind alle gut zugänglich und ca. 8 Meter lang. 2 haben einen normalen Treppeneinstieg (mit Notausstieg) und einer ist durch einen engen Schacht
(Bild 1) zu betreten. (Bilder leider nur mit Handy gemacht):D
 

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#12
Silbersee in Pischelsdorf

Der von Josef angesprochene See wird in Pischelsdorf als "Silbersee" bezeichnet. Er ist ziemlich versteckt aber sehr groß. Interessant wäre ob er wg. seiner Form küntlich extra wegen der Schottergewinnung angelegt wurde.
Ich schätze das auf den Betonbauwerk die Kettenbagger standen.
Übrigens wird neben der Bioäthanolanlage kräftig gebaggert und viel Unetrminiertes gerade weggerissen.
Liebe Grüße,
Christian:hopp
 

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cerberus9

Well-Known Member
#13
@cerberus9

Hab ich ja gesagt: 3 Eingänge, geht halt nichts über eine gute Luftaufklärung.:)
Bild 1 zeigt den Notausgang.
Allerdings gibt es exakte kreisrunde relativ große Vertiefungen rechts vom Weg (Blickrichtung Donau). Wäre interessant was das mal war.

lg

Cerberus9
 
#14
@Ceberus9:
Es sind 3 das stimmt, jedoch voneinander unabhängig und nicht verbunden.
Bild 1 ist ein einstieg kein Notausstieg. Kannst Du mir die Karte evtl. Mailen mit den kreisförmigen Anordnungen. Das Gelände ist total verwachsen und sehr schwer zu überblicken.
Lg,
Christian:hilfe2:
 

cerberus9

Well-Known Member
#15
@Shugendo

Habe nie behauptet das sie verbunden wären.:)
Da hab ich doch glatt einen übersehen. :motzen:Sollten also 4 sein.
Normalerweise ist das (dein Bild 1) ein Notausgang. Möglicherweise ist der normale Eingang verschüttet.


lg

Cerberus9

Kartenbasis: NÖGIS-Laserscan
 

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josef

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#16
@Cerberus9 :danke für die Laserscan-Karte!

@Shugendo:
Interessant wäre ob er wg. seiner Form küntlich extra wegen der Schottergewinnung angelegt wurde.
Ich schätze das auf den Betonbauwerk die Kettenbagger standen.
Lt. Auskunft Hr. Richter war es so! Nassbaggerung mit Betonwerk.

An der Straße von Dürnrohr nach Zwentendorf entstand damals ein weiterer Baggersee. Dieser diente hauptsächlich zur Schotterlieferung für die Baustelle der Werkssiedlung Erpersdorf, aber auch für die Neubauten am Raffineriegelände (Südwerk).

Die große Anzahl an weiteren Baggerseen in der Gegend entstand erst in der Nachkriegszeit.

Bildquelle: geoimage.at
 

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josef

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#17
Nochmals "Silbersee"

Nachstehend 2 Bildausschnitte aus US-Aufklärerbildern mit dem Silbersee, ist aber nur der Westteil der "Langenschönbichler-Au" abgebildet. Gut erkennbar ist die Straßenverbindung vom Werksgelände nach Osten in den Au-Bereich Richtung der LSD.

Leider ist vom 1. Lubi kein genaueres Datum ersichtlich, stammt aus 1944, dürfte aus der "laublosen Zeit" stammen. Unklar ist, ob damals die Schottergewinnung noch in Form von "Trockenbaggerungen" stattfand oder die helle Oberfläche von einer winterlichen Eisdecke stammt?

Das 2. Bild v. 29.03.1945 zeigt eindeutig die bereits "geflutete" Grube (Nassbaggerung).

Bildquelle: Museum Zwentendorf
 

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josef

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#20
@girsi90 :danke für die Bilderserie aus der Au! Wiederhole mich, die Anlagen um die "Luftschutzdeckungsgräben" dürften Einrichtungen der Baufirmen (Schottergewinnung, Zementlager, Betonmischanlagen usw.) gewesen sein. Muss bei Gelegenheit noch abklären, ob dort auch ein "Bauarbeiter-Lager" war => siehe Fundamentreste...

Das runde Fundament stammt sicher von keiner Flak, könnte Fundament eines Tanks gewesen sein. Die Flak-Batterien waren in einer größeren Entfernung der Werke in Stellung! Hier, östlich des Werksbereiches z.B. in Asparn und Langenrohr!

lg
josef
 
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