Wir haben uns die Anlage neulich auch mal angesehen und dort einen halben Tag verbracht. Erstes Ziel war der Wasserspeicher den wir sehr eindrucksvoll fanden aber der am Ende noch immer Rätsel aufgibt. Also gefunden war er ralativ schnell dank Karte von Ösi. Der erste Eindruck von außen, genial, eine "Schallkanone" gleich neben dem Eingang
das versprach noch spannende Stunden.
Ins Innere über eine Metallleiter die sicher aus dem Reich oder von noch früher stammt - hat 90kg locker noch gehalten. Über der Leiter eine T-Träger Konstruktion mit einer Seilrolle. Die Leiter selbst ist angelehnt an einen Rechen (Grobfilter) aus auf Kante zusammengefügten Bandprofilen die aber mit der Zeit zum Feinfilter zusammengerostet sind.
Die Hauptkaverne hat eine Länge von ca. 28m (Schrittlängen zu etwa 1m). Das ganze System steht etwa zu 20cm unter Wasser, rechts und links abzweigend 4 unterschiedlich tiefe Nebenkavernen die im Bereich 4m bis 15m die in einem leichten Pfeilwinkel zur Hauptkaverne ausgebrochen wurden. Der maximale Pegelstand ist an dunkler Färbung des Gesteins gut zu erkennen.
Die Raumhöhe beträgt etwa 3,50m bis 4m und die Kavernenbreite liegt bei Hauptkaverne und Nebenkavernen bei rund 2m.
Die 4. Kaverne rechts mündet in einen geraden Stollen der schmaler und niedriger wird und schließlich 90 Grad nach rechts abbiegt und sich ab der Biegung weiter auf ca. 1m Breite und 1,90 Höhe verjüngt.
Am Ende dieses Ganges ein Öffnung die auf einem Betonsockel mündet und von einer großen Person gerade noch mit aufgesetzten Rucksack überwunden werden kann.
Nach dem estwas erhöht gemauerten Sockel die letzte Abbiegung um 45 Grad zum vorherigen Stollen und schließlich der zugemauerte 2. Zugang der ebenfalls talabwärts hinausführt (siehe Ösis Skizze).
Interesse weckte bei uns der Zweck der Anlage. Es gibt keinen Zufluß und die Anlage war außen herum auffallend und weiträumig mit Drahtzaun gesichert.
Interessant auch der zweck der "Schallkanone" vor dem Eingang, den wir uns auch nach langem Sinnieren nicht so recht erklären konnten. Da vom Inneren her ein Seilzugsystem nach außen verlief kam als Erklärung ein Schwimmer in Frage der außerdem noch einen an der Wand angebrachten Schalter betätigte. Das Seil verlief durch eine spezielle Bohrung im gemauerten Zugang in Richtung der "Schallkanone". Wir vermuten das eine Pegelhöhe gemessen und angezeigt wurde aber die Frage ob der Seilzug weiter bis in's Tal verlief blieb unbeantwortet.
Der Wasserspeicher garantiert im Winter nicht gefrierendes Wasser, aber, wie kommt das Wasser dort hinein und warum diese massiven Sicherungsmaßnahmen? Trinkwasserspeicher oder Wasserspeicher für industrielle Zwecke? Unterhalb befand sich ja die Glashütte, können die das Wasser für etwas spezielles gebraucht haben? Nicht ganz logisch da direkt neben der Hütte ein strömungsstarker Bach fließt.
Gibt es im alpenländischen Raum vergleichbare Anlagen mit bekannten Zweck? Wir haben uns das mit einer Trink- oder Brauchwasserversorgung im Winter erklärt wenn der Bach wenig Wasser führt oder ganz gefroren ist. Das würde aber nur den im Tal lebenden Bewohnern helfen, den weiter oberhalb wohnenden Leuten nicht, denn die hätten dann trotzdem kein Wasser und müssten Schnee schmelzen?
Bildbeschreibung von links nach rechts:
1. Eingangsbereich von außen, links der massive Sockel der "Schallkanone"
2. Vermutliche Durchführung für ein Zugseil
3. Eingangsbereich innen, Leiter hinab dahinter der schräge Rechen
4. Hauptkaverne in Richtung Berg
5. Hauptkaverne in Richtung Ausgang (Abhang)
6. Metallkonstruktion mit Seilrolle über dem Rechen