Raum Enzesfeld-Lindabrunn bis Hölles

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V05hak

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#1
Hallo alle zusammen wieder! Also eine echt interessante Seite bei euch! Nachdem ich schon eine Menge erstklassiger Antworten auf meine Fragen bekommen habe, gleich noch was kniffliges: Recht entsinnend, werden es jetzt ca. 20 Jahre hersein, da wurden Bunkeranlagen südl. Hirtenberg (nicht der Lindenberg) die dort die Hügel bis Wöllersdorf entlang gewesen sein sollen, im Auftrag des ÖBH geräumt. Wahrscheinlich auch irgendwo bei Matzendorf-Hölles. Es tauchten da nämlich größere Mengen (ich mein das ist schon relativ) von SprGr des öst Inf.Gesch M 34 (die Böhler-Plessing) u der Bofors 4cm Flak auf. Meistens inerte. u mit dem Codestempel = enz = Wenige Kartuschen, Stahl, total korrodiert, nur einige Holzkisten, die MsKartuschen dürft sich schon wer untern Nagel gerissen haben. Bunker sollen dann als Lagerbunker vom ÖBH verwendet worden sein (?) Angaben tu ich als sehr glaubwürdig einstufen, da Schrott selbst gesehen. ca. 1 VWBus voll - war nicht im Bus, nur die Menge. Ist da vielleicht wem was bekannt? :danke ---- wenns nicht wie bei uns üblich unter allerhöchste Sicherheitsstufe fallt.:plumps: Dankschön an alle u einen schönen Tag noch!
 
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josef

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#2
Raum Hölles

Hallo Herbert,

kenne die Situation vor Ort nicht außer der Lage des Schießplatzes Hölles. Habe mir allerdings die Sache auf der Karte genauer angesehen bzw. wurde ich bei Durchsicht der Streckenpläne von 1943 der Linie Wittmannsdorf - Wöllersdorf/Gutenstein fündig:

1. Karte: Im Waldgebiet neben Schießplatz Hölles Richtung Enzesfeld ist ein großes Areal eingezäunt. Innerhalb der Einzäunung sind etliche Fahrwege, welche mit parallel verlaufenden Querwegen verbunden sind. Gebäude sind keine eingezeichnet. Ist oder war das ein Mun-Lager?

2. Gleisplan: Laut Gleisplan der Reichsbahndirektion Wien aus 1943 ist an der Strecke Wittmannsdorf - Wöllersdorf ca.zwischen Streckenkilometer 1,7 und 2,4 im Bogen ein Anschlußbahnhof mit 3 Gleisen, Nutzlänge 450, 400 u. 300 Meter. Beginn der Anlage war bei der Eisenbahnkreuzung der Straße nach Hölles Richtung Enzesfeld. Am Nordkopf dieses Bahnhofes zweigte ein Gleisbogen Richtung NW ab. Nehme an, dass auch dort ein Lager bestand ? Auf der Karte ist nichts auffälliges zu erkennen. Wenn die Kilometrierung des Gleisplanes mit der offiziellen Ö-Karte übereinstimmt, was ich annehme, führte das besagte Anschlußgleis in die Gegend/Richtung der heutigen Bundessportschule Lindabrunn. Wie weit das Gleis in diese Richtung verlief bzw. in weiteren Bögen in das nahe Waldgebiet führte, ist leider nicht ersichtlich. Die Frage ist, welchen Zweck hatte der Bhf. bzw. wohin führte das Gleis ?

lg
josef
 

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V05hak

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#3
Bunkeranlagen

Hallo Josef! Dankschön wieder einmal, ist nicht viel, aber für so was ausgefallenes doch recht aufschlußreich u arbeitsintensiv!! Den Rest muß man sich dazudenken können. Welchen Zweck hätten dort sonst Gleisanlagen haben sollen? Ein älterer Herr in Enzesfeld konnte sich noch an etliche Bunkeranlagen in der Nähe der normalen Bahnstrecke erinnern, die lief ja direkt neben den Enzesfelder Werken vorbei. Nur wußte er auch nicht mehr genau, welchen Zweck sie hatten. Damals war er noch ein junger Bursch u hatte dafür wenig Interesse. Außer das auf einem eine Flak gestanden sein soll. - - Ich bedank mich nochmal für diese Superrecherche!! LiGR Herbert :superOK
 

josef

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#4
Hölles - Enzesfeld

Fragen:

Kann jemand dezidiert bestätigen, dass sich in den Wäldern zwischen Hölles und Enzesfeld-Lindabrunn ein Mun-Lager oder sonstiges Wehrmachtsdepot befand ?

Kennt jemand die Funktion des ehemaligen an der Bahnstrecke Wittmanssdorf - Wöllersdorf gelegenen Anschlußbahnhofes bei Hölles ?

lg
josef
 

josef

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#6
Mun-Lager zwischen Hölles u. Enzesfeld

Hallo!

Danke @Beobachter,

auf Karte aus den 30-iger Jahren ist dort nichts zu erkennen außer dem Schießplatz Hölles. Auch kein Bahnhof an der Strecke Wittmannsdorf - Wöllersdorf, dort wo sich lt. Gleisplan aus 1943 ein Anschlußbahnhof befand.
Nehme daher an, dass das Mun-Lager mit Anschlußbahn Anfang der 40-iger Jahre errichtet wurde! Vielleicht kann das noch jemand bestätigen...

Die Gegend um Wiener Neustadt war ja neben der Flugzeugindustrie sowohl im I. als auch im II. WK ein Zentrum der Munitions- und Pulverfertigung und in der Folge natürlich auch der Lagerung der brisanten Erzeugnisse.

lg
josef
 
#7
Anlagen südlich Enzesfeld-Lindabrunn bis Hölles

Kennt wer die Anlagen um Enzesfeld-lindabrunn in Nö, die sich richtung wöllersdorf links und rechts einer Strasse im wald befinden? Die strasse führt auch beim Mun-lager des ÖBH vorbei.
Teilweise Ruinen und Mauern von 2-geschossigen Anlagen in die Tiefe? Von einheimischen wird das Gebiet Luftwaffenstrasse genannt.
 
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josef

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#8
Raum Lindabrunn-Hölles-Wöllersdorf

Hallo,

siehe dazu nachstehenden Thread vom November 2003...

http://www.team-delta.de/intern/Forum/showthread.php?s=&threadid=2616

...dürfte irgendwie zusammenhängen!

Welche Einrichtungen dort wirklich waren ist noch nicht geklärt, aber vielleicht führt der Begriff "Luftwaffenstrasse" weiter?

Teil des Luftparkes Wr.Neustadt (Wöllersdorf) oder Luftmunitionsanstalt Felixdorf?

lg
josef
 
#9
Danke josef

Hab ich schon mit Interesse gelesen, dürfte aber nicht im direkten zusammenhang stehen.

Die geräumten Bunker bzw. der Mun-Bunker des ÖBH (der übrigens wirklich existiert(e) (war schon ca. 15 Jahre nicht mehr dort) liegen ca 5 km entfernt.

Die Anlagen die ich meine, schauen teilweise aus wie Keller von Häusern, dh. sie ragen ca. 70cm aus der Erde.

teilweise ohne Decken und zu erkennen dass die Geschoßhöhe (tiefe) ca. 5m ist. Im weiteren Umkreis ist nichts zu finden. Nur paralell zur Straße, die teilweise noch als Katzenkopfpflaster ausgeführt ist.

lg mike
 

josef

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#10
Hallo,

nach Deiner Beschreibung müßte die "Luftwaffenstraße" die rote Markierung lt. nachstehenden Kartenausschnitt sein. Habe auch den nicht mehr existierenden Anschlußbahnhof mit abzweigendem Gleis eingetragen.

lg
josef
 

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#11
Karte

Könnte stimmen,

Super Arbeit, jedoch fällt mir ein, daß dort wo du den Bahnanschluß eingezeichnet hast, der bogenförmige Grünstreifen etwas oberhalb der Blauen linie auch "Remise" von den Älteren Bewohnern genannt wird!

dürfte vielleicht dort hingehören?

etwas weiter (ca 200-300m Luftlinie) sind auch noch kleine Anlagen(Beobachtungsbunker?) auf freiem Feld bei Büschen zu finden.

LG
Mike
 

josef

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#12
Karte Lindabrunn - Hölles

Hallo,

jetzt ist zu hoffen, dass ein Forumleser aus der Region etwas über die ehemalige Funktion dieser Objekte berichten kann.

@zeitgeist: Lt. offizieller Bahnkilometrierung führte das besagte Anschlußgleis nicht in das von Dir angesprochene Waldstück, Darstellung auf Karte ist sicher auch nicht millimetergenau!

Der Begriff "Remise" muß nicht unbedingt etwas mit der Bahn zu tun haben! Neben der Bezeichnung für Geräteschuppen, Wagenschuppen, Bahnfahrzeugdepot usw. (=>Duden) wird das Wort Remise als speziell ostösterreichischer Ausdruck auch für "kleiner Wald, Schutzgehölz für das Wild usw." gebraucht (=> ÖWB).

Wenn man sich die Ö-Karten des BEV ansieht, ist der Begriff besonders oft im Marchfeld, weitab von jeder Bahnlinie, zu finden (=> Weikendorfer Remise usw. ...)

lg
josef
 
#13
remise

Hallo Josef!

Bezüglich Remise, Danke für die Auskunft!

Ich stamme zwar auch gebürtig von dort ab, aber wie gesagt nicht viel zu erfahren!

Vielleicht kann ja wer was mit den fotos anfangen, wenn ich wieder mobil bin.

Und wir werden die objekte auch genau unter die lupe nehmen, vielleicht finden wir ja was.

lg
mike
 
#15
luftwaffenstrasse

Hallo Beobachter

Danke für den Hinweis!!

Habe es heute morgen am BEV selbst am plan gesen , da ich versuche Luftbilder am Amt zu bekommen. Schaut nicht schlecht aus, sind aber jüngeren datums. Dafür gibt es aber auch orthofotos.

lg mike
 

josef

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#18
Hallo Mike,

ähnliche Stellen befinden sich auch beim noch bestehenden Mun-Lager südlich der abgebildeten Stelle.

Die einfachste Erklärung wäre forstwirtschaftliche Nutzung => Schlägerung der rechteckigen Flächen und Neuaufforstung, dadurch Kontrast Jungwald/Altbestand.

Die exakten Formen deuten eher auf eine ehemalige militärische Nutzung/Bebauung. Man müßte das Areal auf alte Fundamente usw. untersuchen. Auf den Flächen könnten Lagergebäude gestanden haben. Schießbahnen schließe ich eher aus, da ja die für Handfeuerwaffen nahe dem bestehenden Mun-Lager schon seit den 30iger Jahren besteht.

lg
josef
 
#19
lubi

hi josef!

bez. schlägerung: ich habe nachgefragt, dort wurde seit den 70ern keine flächenschlägerung durchgeführt, es wächst einfach keine höhere vegetation dort. könnten es u-Bauten sein mit geringer erdüberdeckung??

werde demnächst dort mal suchen, aber von früheren begehungen des gebietes weiß ich von keinen gebäuden- resten, nur neben besagter strasse gibt es welche.

lg mike

PS dem masstab entsprechen wäre die Längs-Ausdehnung ca 2-300m
 
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