Rechnitz im Burgenland: Massaker beim Kreuzstadel

josef

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#41
Suche nach dem „Judengartl“
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In Rechnitz (Bezirk Oberwart) wird erneut nach den Opfern des Massakers von 1945 gesucht. Diesmal konzentrieren sich die Grabungsarbeiten auf Verdachtsflächen, die sich aus Hinweisen aus der Bevölkerung ergeben haben. Es geht dabei um ein Areal, das früher als das sogenannte „Judengartl“ bezeichnet wurde.
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Federführend bei der aktuellen Grabung ist das Bundesdenkmalamt. Die Durchführung liegt in der Hand der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Archäologie. Erstmals hilft auch das Bundesheer mit, Pioniere aus Villach führen Baggerarbeiten aus.

Markierter Bereich in den Sechziger Jahren
Die Suche folgt diesmal den Erzählungen älterer Rechnitzerinnen und Rechnitzer. Sie beschrieben, dass in den Fünfziger und Sechziger Jahren ein bestimmter Bereich durch hölzerne Pflöcke markiert gewesen sein soll. Diese hölzernen Begrenzungspflöcke sollen im Laufe der Jahre wieder entfernt worden sein. Das Areal war in der Bevölkerung aber vielfach als das „Judengartl“ bekannt. Das könnte ein Hinweis auf die Opfer des Massakers von 1945 sein. In den letzten Kriegstagen wurden 180-220 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter in der Nähe des Kreuzstadls bei Rechnitz ermordet.

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Suche läuft seit 30 Jahren
Nach den Opfern wird seit mehr als 30 Jahren gesucht, bisher erfolglos. Sollten die Grabungsversuche beim vermuteten „Judengartl“ kein Ergebnis bringen, wird systematisch bei ehemaligen Schützen- und Panzergräben beim Kreuzstadl weitergegraben, auch diese könnten Tatorte des Massakers sein. Die Grabungen sind diesmal für zwei Wochen angesetzt.
28.04.2021, kelemend/burgenland.ORF.at
Suche nach dem „Judengartl“
 

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#42
Rechnitz: Letzte Suche nach NS-Opfern
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In Rechnitz (Bezirk Oberwart) ist die erneute Suche nach den Überresten der 1945 von den Nazis ermordeten jüdischen Zwangsarbeitern bis jetzt ergebnislos verlaufen. Das Bundesdenkmalamt kündigte an, zum letzten Mal die Suche durchzuführen. Es seien alle verfügbaren Quellen überprüft worden.
Online seit heute, 6.11 Uhr
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In den letzten Kriegstagen wurden in Rechnitz beim sogenannten Kreuzstadt etwa 180 bis 220 jüdische Zwangsarbeiter von den Nationalsozialisten erschossen. Ihr Grab konnte bis heute nicht gefunden werden. Seit sechs Jahren wird unter der Leitung des Bundesdenkmalamtes systematisch nach den Rechnitzern NS-Opfern gesucht – so wie es ausschaut, zum letzten Mal. „Wir haben dann alle Quellen abgearbeitet, und wir müssen dann wirklich sagen, wir hören mit dem Graben auf“, sagt der Archäologe Franz Sauer. Das Denkmalamt werde die Grabungen einstellen, möglicherweise werde sich jemand anderer dafür finden, aber das Bundesdenkmalamt grabe zum letzten Mal in Rechnitz, so Sauer.

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Gendenkinitiative will nicht aufgeben
Die Suche dürfe nie aufgegeben werden, sagt hingegen Paul Gulda, der Vorsitzende der Rechnitzer Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S. „Die Investition, die hier getätigt wurde, in vieler Weise und von vielen Seiten, ist inzwischen so groß, dass man auch nicht sagen kann gut, das lassen wir jetzt, das haben wir umsonst gemacht. Ich glaube, dass in den Köpfen und in den Herzen der Menschen, die hier schon ihre Energie investiert haben und in den Seelen der Bevölkerung hier, die Sehnsucht nach einer Heilung dieser Wunde sehr, sehr groß geworden ist. Und ich glaube nicht, dass man diese Sehnsucht einfach ungestillt lassen kann. Man kann das nicht unverrichteter Dinge einfach liegen lassen“, so Gulda.
Bis jetzt keine Spur
In den vergangenen knapp zwei Wochen wurde u. a. ein Areal durchsucht, das von den Einheimischen als das „Judengartl“ bezeichnet wurde – ergebnislos. Am Donnerstag konzentrierte sich die Suche wieder auf die unmittelbare Nähe des Kreuzstadls. Mit der Grabung betraut ist die „Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Archäologie“. Erstmals stellte auch das Bundesheer einen Bagger zur Verfügung.
07.05.2021, red, burgenland.ORF.at

Link:
Rechnitz: Letzte Suche nach NS-Opfern
 
#43
Die laufende Grabungskampagne des BDA in Rechnitz wird offenbar eingestellt, nachdem leider auch bei den heuer sondierten Bereichen keine Massengräber entdeckt werden konnten. Es wäre sicherlich richtig und wichtig die ungarisch-jüdischen Opfer zu bergen und ihnen eine angemessene, würdevolle Bestattung zu ermöglichen. Auf der anderen Seite macht es wenig Sinn, hektarweise das Areal umzugraben ohne konkretere Anhaltspunkte über Prospektion, Lubis oder Zeitzeug:innen. Ich denke, man sollte sich ev. auf die Öffnung anderer, leichter identifizierbarer Massengräber aus dieser unseligen Zeit konzentrieren. Davon gibt es leider in diesem Land ohnehin noch mehr als genug...

Suche nach NS-Opfern in Rechnitz: Keine Hinweise gefunden
 

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#48
„Suche nach Massengrab muss weitergehen“
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Ist die Suche nach dem Massengrab jüdischer Zwangsarbeiter in Rechnitz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe? – diese Frage war Thema einer Tagung in Oberwart, die vom Verein RE.F.U.G.I.U.S. veranstaltet wurde. Der Grundtenor dabei: Das Rätsel muss gelöst, das Grab gefunden werden.
Online seit heute, 6.00 Uhr
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Ende März 1945 wurden beim Kreuzstadl in Rechnitz rund 200 jüdische Zwangsarbeiter von örtlichen Nazis erschossen. Die aus Ungarn stammenden Opfer hätten beim Bau des Ostwalls eingesetzt werden sollen, waren aber schon zu schwach zum Arbeiten. Die Suche nach ihrem Grab blieb bislang erfolglos. Vom Bundesdenkmalamt initiierte Grabungen beim Kreuzstadl in Rechnitz im Mai 2021 waren die vorerst letzte einer Reihe von Suchaktionen. Das Bundesdenkmalamt kündigte danach den Rückzug an.

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Alt-Bundespräsident Heinz Fischer bei der Tagung

Fischer: Nicht am Geld scheitern
„Die Suche muss dennoch weitergehen“ ist ein Appell, der bei der Tagung im Rathaus von Oberwart zu hören war. Alt-Bundespräsident Heinz Fischer will nicht glauben, dass eine weitere Suche am Geld scheitert. Wenn wirklich ernsthafte Anstrengungen aus dem Burgenland kämen, würde die Republik Österreich sehr sorgfältig nachdenken müssen, ob sie sich nicht irgendwie beteilige oder ob man noch modernere Suchgeräte irgendwo in einem benachbarten Land auftreiben könne, so Fischer.

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Kreuzstadl in Rechnitz
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Das Areal für die Suche nach dem Massengrab ist riesig

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Bisher waren alle Grabungen erfolglos

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Der Verein RE.F.U.G.I.U.S. will die Suche aber fortsetzen

Hofmeister: Letzte Ruhe verdient
Gemäß der jüdischen Tradition wäre es besonders wichtig, die sterblichen Überreste der Opfer zu finden. Ein Grab sei mehr als ein Gedenkort, erklärte der Wiener Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister. Es gebe in dem Gebiet, in dem das Grab vermutet wird, Felder und Straßen, durch die die Totenruhe ständig gestört werden könnte. Das sei ein großes Problem im jüdischen Recht für die dort Liegenden, die ihre letzte Ruhe verdient hätten.
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Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Tagung in Oberwart

Verein RE.F.U.G.I.U.S. will Suche fortsetzen
Die Umgebung des Kreuzstadls ist landwirtschaftliches Gebiet, die Verdachtsfläche riesig. Es tauchen immer noch neue Hinweise auf die Lage des Grabes auf. Es komme nochmal sehr darauf an, das zusammenzuführen, meinte der Paul Gulda vom Verein RE.F.U.G.I.U.S.. Man solle auch nicht vergessen, dass viele Bereiche referenziert und abgearbeitet seien. Dadurch sehe man aber auch sehr genau, wo daneben gegraben worden sein könnte. Doch wie man wisse, knapp daneben sei auch vorbei, so Gulda. 30 Jahre nach seiner Gründung ist der Verein RE.F.U.G.I.U.S. entschlossen, die Suche fortzusetzen.

Am Sonntagnachmittag um 14.00 Uhr findet in Rechnitz beim Kreuzstadl wieder eine Gedenkfeier für die ermordeten jüdischen Zwangsarbeiter statt.
27.01.2022, red, burgenland.ORF.at
„Suche nach Massengrab muss weitergehen“
 
#50


Rechnitz: További ásatások dőltek el
Rechnitzben idén további ásatásokat végeznek, legkésőbb januárban, az 1945-ös mészárlás áldozatai számára. Ez a fémdetektorokkal végzett háromnapos keresés eredménye. A Szövetségi Műemléki Hivatal szerint patrontokokat találtak.

Szerdáig három napig fémdetektorokkal kutatták a Rechnitz közelében található "Remise" nevű erdőt. Ennek a területnek a jelzései a lakosságból származtak. A keresést a Szövetségi Fegyveres Erők Fegyverzeti és Védelmi Technológiai Hivatala támogatta. Néhány patront és patrontokot találtak, amelyek közül tíz-15 olyan pisztolyokból származhatott, amelyeket a mészárlás végrehajtásához használhattak.

1945. március 24-ről 25-re virradó éjszaka 180 zsidó kényszermunkást gyilkoltak meg Rechnitz közelében. A patrontokokat most alaposan meg kell vizsgálni, különösen azokat, amelyeket a megtöltött árkok közelében fedeztek fel. Ha a földtulajdonosok egyetértenek, ezeket az árkokat most véletlenszerűen megvizsgálják egy kis kotrógéppel. A talajt eltávolítják, hogy lássák, vannak-e csontvázak alatta. Az ásatásokra decemberben vagy januárban kerülhet sor.

Közzétéve: 2018.11.15. Rechnitz: További ásatások dőltek el[/QUOTE]
 

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#52
RE.F.U.G.I.U.S.: Buch arbeitet „erschreckende Geschehnisse“ auf
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1945 wurden beim Kreuzstadl in Rechnitz 180 ungarische jüdische Zwangsarbeiter von NS-Schergen ermordet. Bis heute konnte ihr Grab nicht gefunden werden. Lange Zeit wurde über das Massaker geschwiegen, bis vor 30 Jahren der Verein „Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S.“ begann, die Geschichte aufzuarbeiten.
Online seit heute, 16.44 Uhr
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In dem Buch „Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen“ wurde die Geschichte nun dokumentiert. Am Donnerstag wurde es im Parlament in Wien präsentiert. Es erzählt über den Wandel in der Erinnerungskultur Österreichs und erinnerte an die ermordeten 180 ungarischen Juden im März 1945 in Rechnitz. Aber auch daran, dass die Arbeit des Vereins seit 30 Jahren wesentlich für die Aufarbeitung der Geschichte ist.

Schicksale sollen bewusster werden
Das Wissen um die Vergangenheit sei so enorm wichtig, weil man nur so die richtigen Lehren aus der Geschichte ziehen könne, so die Vizepräsidentin des Bundesrates, Doris Hahn. Mit den jährlichen Gedenkveranstaltungen beim Kreuzstadl in Rechnitz, der Aufarbeitung der Geschichte bei der Gedenkstätte und Symposien ist es gelungen, das Schicksal der ermordeten ungarischen Juden ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Rechnitz sei kein Einzelfall gewesen. „Wer in Österreich gräbt könnte auf andere ermorderte Menschen als die Rechnitzer stoßen“, so Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici.

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Am Donnerstag wurde das Buch im Parlament präsentiert

Der Anfang der Arbeit von RE.F.U.G.I.U.S. war allerdings schwer. Es habe sich Stück für Stück verbessert, so weit, dass einem auch die Gemeindepolitik eher positiv gegenüber stehe, so Verleger Horst Horvath. In dem Buch sind die historisch erschreckenden Geschehnisse und auch die Bemühungen von RE.F.U.G.I.U.S. umfassend dokumentiert. Geschrieben und herausgegeben haben es Christine Teuschler, Eva Schwarzmayer, Walter Reiss und Horst Horvath. Es ginge um gegenseitiges Zuhören und um Akzeptanz, so Autorin Christine Teuschler. Ein weiterhin wichtiges Ziel des Vereins ist, das Grab der Opfer in Rechnitz zu finden. Eine Aufgabe, die es für RE.F.U.G.I.U.S. zu erledigen gilt.
Das Buch erschien im Verlag lex liszt 12.
24.06.2023, red, burgenland.ORF.at

RE.F.U.G.I.U.S.: Buch arbeitet „erschreckende Geschehnisse“ auf
 

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#53
Neues Mahnmal beim „Schlachthaus“
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Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ hat die Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S. am Sonntag nach Rechnitz geladen. In der Nacht auf den 25. März 1945 wurden in der Nähe des Kreuzstadls 180 jüdische Zwangsarbeiter ermordet. Im Rahmen der Gedenkfeier für die Opfer wurde ein neues Mahnmal beim „Schlachthaus“ enthüllt.
Online seit heute, 8.04 Uhr
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Das Massaker beim Kreuzstadl sei in der Zwischenzeit in der Öffentlichkeit relativ bekannt, aber weniger bekannt sei, dass am nächsten Tag – am 25. März 1945 – beim „Schlachthaus“ der Gemeinde Rechnitz 18 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter ermordet worden seien, erklärte Christine Teuschler von der Initiative RE.F.U.G.I.U.S. Diese seien zunächst am Leben gelassen worden. „Wir gehen davon aus, dass sie das Massengrab beim Kreuzstadl zuschaufeln mussten“, so Teuschler.

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Wolfgang Horvath beim neuen Mahnmal in Rechnitz
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Enthüllung des neuen Mahnmals beim Schlachthaus in Rechnitz

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Blick durch das „Fenster“ des neuen Mahnmals

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Neues Mahnmal

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Gedenktafel beim neuen Mahnmal

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Gedenkfeier beim Kreuzstadl in Rechnitz

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Gedenkfeier beim Kreuzstadl in Rechnitz

Fenster in die Vergangenheit
Der burgenländischen Künstler Wolfgang Horvath gestaltete das Mahnmal als eine Art Tür mit einem Sehschlitz gestaltet – ein Fenster in die Vergangenheit, das den Blick auf den Ort des Massakers richtet. Die 18 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter, die beim Schlachthaus ermordet wurden, konnten 1970 exhumiert und würdig bestattet werden. Den 180 Opfern des Nazi-Terrors beim Kreuzstadl von Rechnitz ist diese Würdigung bis heute verwehrt.

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Kranzniederlegung beim Kreuzstadl

„Nie wieder ist jetzt“
Der Verein RE.F.U.G.I.U.S. lädt jedes Jahr am Jahrestag des bestialischen Massenmordes zur Gedenkfeier. Der Präsident der ungarischen jüdischen Gemeinden, Andor Grosz, bedauerte in seiner Ansprache am Sonntag, dass die Opfer noch immer keine Ruhestätte haben und auch die Schuldigen nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Die Gedenkfeier beim Kreuzstadl endete mit dem Appell, in Zeiten des wiedererstarkenden Antisemitismus aufmerksam zu bleiben: „Nie wieder ist jetzt.“
25.03.2024, red, burgenland.ORF.at
Neues Mahnmal beim „Schlachthaus“
 
#54
Suche nach dem „Judengartl“
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In Rechnitz (Bezirk Oberwart) wird erneut nach den Opfern des Massakers von 1945 gesucht. Diesmal konzentrieren sich die Grabungsarbeiten auf Verdachtsflächen, die sich aus Hinweisen aus der Bevölkerung ergeben haben. Es geht dabei um ein Areal, das früher als das sogenannte „Judengartl“ bezeichnet wurde.
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Suche nach dem „Judengartl“
Vielleich noch ergänzend, schaut euch den jüdischen Friedhof an. Schlüssel gibt es (muss leider so sein) ein paar Häuser vorher beim Ortsausgang (Infotafel beim Friedhofseingang).
 
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