Reflexionen retten Verschüttete

Joe

Fehlerkramrumschlager a. D. :)
Mitarbeiter
#1
Detlef Bardenz verfeinerte in seinem Bochumer Unternehmen das Georadar-Verfahren. Antennen senden Wellen bis in zehn Meter Tiefe

Es ist der Reiz des Tüftelns, Neues zu entdecken, der Detlef Bardenz (41) antreibt. Der Bochumer, von Hause aus Geologe, tummelte sich nach seinem Studium in Ingenieurbüros auf klassischen Arbeitsfeldern. Einem wie ihm reichte das irgendwann nicht mehr aus. "Ich hatte bei meinem damaligen Arbeitgeber vor zwölf Jahren Georadar kennengelernt." Er erkannte: Die Möglichkeiten sind weitaus vielfältiger als im bewährten Einsatz ersichtlich.

Weiter und Quelle: Der Westen.de
 

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
#2
Bardenz jüngstes Kind wird seine Feuertaufe in bevorstehenden Winter in Österreich erleben. Dort beteiligte er sich an einem Forschungsvorhaben zum Aufspüren von Lawinenopfern. Dazu wird Bardenz' Antenne an einem Helikopter befestigt, der über verschüttete Hänge fliegt. "Wir haben zuvor einen Algorithmus entwickelt und die verschiedenen möglichen Reflexionen getestet. Ein Baum oder Felsstück reflektiert anders als ein Mensch, dessen Werte wir mit vergrabenen Wassersäcken erfassten. Schließlich besteht der Mensch zu 80 Prozent aus Wasser." Gibt es entsprechenden Alarm, gehen die GPS-Daten der Fundstelle an die Rettungsdienste. Drei Jahre hat Bardenz an diesem Prototypen gearbeitet.
Seit 30 Jahren nehme ich jedes zweite Jahr an einem Lawinenrettungskurs teil.
Das Bardez bei der Lawinenrettung Lorbeeren ernten wird glaube ich nicht. Die heutigen Geräte und Verfahren sind jetzt schon top, und in der Genauigkeit gut, und worauf es am meisten ankommt, in der Schnelligkeit kaum zu überbieten. Praktisch jeder Tourenfahrer hat sein LVS-Gerät dabei. (z.B. Barry-Vox) Mit dem Gerät können die nicht verschütten Skifahrer sofort die Suche nach den Veschütteten beginnen. Die Zeit drängt, den nach mehr als 15min unter dem Schnee zu sein, wird es kritisch.
Dann gibt es noch seit den 90er Jahren das RECCO-System. Da wird in Jacke und Hose je ein Reflektor mit einer Diode eingenäht. Dieses System ist heutzutage praktisch in jedem Skianzug vorhanden. Bei mir ca 10 Jahre. Hier wird durch den Reflektor die Sendefrequenz (Radarfrequenz) verdoppelt, was als Ton im Suchgerät hörbar ist.
Alle diese Geräte werden vom Helikopter der REGA (Rettungsflugwacht) wie auch vom Boden aus eingesetzt. Zudem hat der REGA-Heli jetzt schon ein Georadar an Bord.
Der absolut schnellste im Auffinden von Verschütteten ist und bleibt der Lawinenhund. Nur ist der leider bei einem Unfall nicht unmittelbar dabei und muss auch eingeflogen werden.


Gruss
Varga
 
#3
Moin Männer,
jeder auf seine Weise.
Wer sich jedoch dieser Technik speziell zur Hohlraumsuche kundig machen möchte, dem sei diese Seite empfohlen:
http://www.ks-analysis.de/de/index.html
Dort hat ein Spezialist ein Verfahren/Gerät entwickelt was absolut Treffsicher auch in Tiefen jenseits der 50m arbeitet.
Wie gesagt, es wird in der Durchführung der Messungen ein anderer Weg beschritten. Die Praxistests zeigen erstaunliche Ergebnisse.
Meiner Meinung nach das bislang beste Verfahren zum Bodenscan auf der Suche nach Hohlräumen.
 
B

Burgos

Nicht mehr aktiv
#4
Ich kann Marcels Ansicht nur bestätigen. Habe mehrere Male die Effektivität

und Präzission des Gerätes bewundern können.

Burgos.
 

Blicksilber

Im-und-auf-dem-Berg-Wanderer
#5
Ich wundere mich ja nur, warum das GPR regelmässig neu erfunden wird und eingesessene Unternehmen mit jahrelanger Erfahrung nicht die sensationellen Erfolge der "Newcomer" teilen können.
Bei K-S Analysis erscheint mir schon das Logo auf der homepage suspekt.
Glück auf!
Andreas
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#6
Bei K-S Analysis erscheint mir schon das Logo auf der homepage suspekt.
Und mir eine "Referenz": :lol1:

Espelcamp,Ostwestfalen: Suche nach vermuteten Untertageanlagen der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt Lübbecke unter Leitung des Ingenieurbüros Reinhard Timm, Bad Salzuflen. Im Ergebnis: Präzisierung vorhergehender radiometrischer und geophysikalischer Untersuchungen, sowie Entdeckung neuer Verdachtsflächen.


Mal ganz davon abgesehen, dass das auf gut Deutsch heißt: "nix gefunden"... :D
 

Blicksilber

Im-und-auf-dem-Berg-Wanderer
#8

Blicksilber

Im-und-auf-dem-Berg-Wanderer
#9
Nun habe ich das:

http://www.fko-underground.de/downloads/projektdokumentationnetzkater.zip

mal eingesehen. Dazu muss ich als erstes sagen, dass der "Bericht" formal einige Lücken aufweist.
Was dabei am augenscheinlichsten fehlt, ist eine Beschreibung des eingesetzten Verfahrens. Es fehlen nicht nur die Parameter (wenn ich ein geophysikalisches Gutachten schreibe, dann sind die Geräte und die Untersuchungsbedingungen beschrieben), sondern auch gänzlich die Benennung des Verfahrens.
Daher fällt die fachliche Beurteilung natürlich auch schwer. Solange ich nicht weiss, was sie getan haben, kann ich dazu mich auch wenig äussern.
Merkwürdig nur, dass den Kunden das nicht stört.
Gelobt wird nur die Trefferquote. Hierzu ist zu bemerken, dass eine der fündigen Bohrungen nicht nach den Ergebnissen der Messungen (welcher Natur sie auch sein mögen), sondern nach Rißwerk festgelegt wurde. Zum Vergleich wurde dann "gemessen".

Wenn ich der Kunde wäre, würden mich insbesondere Sätze wie der folgende stören:

"Anmerkung: Bei der nachfolgenden Bewertung der Tref-
ferquote muss davon ausgegangen werden, dass der
Versuch des Nachweises eines Hohlraums durch nur
eine Bohrung nur zu einer eingeschränkten Aussage
führen kann."

Ein Gummiparagraf. Sowas sehen Auftraggeber nachvollziehbar nicht gerne.

Aus den in den Anlagen beigefügten "Messdiagrammen" erschliesst sich mir nichts über das angewendete Verfahren. Sie sind minimalistisch kommentiert.

Bezüglich der ursprünglich hier gestarteten Radardiskussion werde ich mich demnächst noch mal äussern.

Glück Auf!
Andreas
 
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