Reichsbahn in Österreich - allgemeine Themen (Normalspur)

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Huschte

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#21
Danke auch Dir Helmut für die Auskunft. :superOK Schade das man sich dort auch registieren muß. :( Nun warte ich erstmal die Bestätigungsmail ab. :confused:

Huschte
 

josef

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#22
Projekt Normalspurstrecke Markersdorf - Obergrafendorf

Bei Recherchearbeiten betreffend Anschlussbahnen von ehemaligen Fliegerhorsten an das Reichsbahnnetz stieß ich auf ein interessantes Projekt:

Der Flugplatz Markersdorf sollte einen Normalspuranschluss an die im Norden des Horstgeländes in Sichtweite vorbeiführende Westbahnstrecke bekommen. Geplant war eine Abzweigung westlich der Pielachbrücke bei Prinzersdorf, weiter im Bogen Richtung Süden um den Ort Markersdorf in den Luftwaffenbereich. Dieser sollte mit einem umfangreichen Gleisnetz erschlossen werden (eigner Güterbahnhof usw.).

Vom Fliegerhorst aus sollte die Strecke weiter nach Süden bis nach Obergrafendorf geführt werden. Damit hätte der an der schmalspurigen Mariazellerbahn (760 mm) gelegene Ort einen Normalspuranschluss erhalten. Hinter diesen Planungen standen mit großer Wahrscheinlichkeit neben der Luftwaffe auch die Interessen der WNF, die am Fliegerhorst Markersdorf einen Verlagerungsbetrieb und in Obergrafendorf das Zweigwerk IV betrieben. Wie viele Projekte damals, wurde auch diese Normalspurstrecke von der Westbahn nach Obergrafendorf wegen der eskalierenden Kriegsereignisse nicht ausgeführt. Die umfangreiche Fracht für den Fliegerhorst und die WNF-Verlagerung wurde am Bahnhof Prinzersdorf entladen und mit Fuhrwerken nach Markersdorf transportiert. Laut Gleisplan von 1942 hatte dort die Luftwaffe eine eigene 305 m lange Ladestraße. Noch umständlicher war der Transport von und ab dem WNF-Werk Obergrafendorf. Die Normalspurgüterwagen mussten vor ihrer Fahrt nach Obergrafendorf in St. Pölten – Alpenbahnhof auf Schmalspurrollwagen „aufgebockt“ werden… Der Transport der Güter zwischen Bahnhof und Werk IV erfolgte ebenfalls mit Pferde- und Ochsenfuhrwerken (Treibstoffmangel…)!

Quellen: ARGE Heimatforschung/Henndorf/Markersdorf, Zeitzeugenbefragung Obergrafendorf...

Link zu Markersdorf: http://www.geheimprojekte.at/flugplatz_markersdorf.html
und Obergrafendorf: http://www.geheimprojekte.at/firma_wnf_obergrafendorf.html

lg
josef
 
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josef

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#23
Frage zu Bahnhof Hausleiten

@WiniVision: Ein "Kniefall" hätte auch genügt... ;)

Hätte eine Frage an die "Tullnerfelder":

Auf den Gleisplänen von 1943 ist südlich des Bf. Hausleiten (Strecke Absdorf-Hippersdorf - Stockerau) eine beidseitig in die Strecke eingebundene Gleisanlage eingezeichnet. Kennt jemand den Zweck der Gleise? Für einen Rübenplatz ist mir das Ganze zu aufwändig.
 

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josef

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#25
@Markus schrieb:
...der Nordpfeil Deines Planes ist völlig falsch???
Ja, Du hast recht! Bei den Plänen ging es damals sicher mehr um die schematische Darstellung des Gleisbildes bzw. der Nutzlängen. Lt. Abgleichung mit der Karte müsste die Pfeilspitze bei gleichem Ausgangspunkt in etwa auf die 4 der Kilometrierung (statt zwischen 2 u. 3) zeigen!

lg
josef
 
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WA1971

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#26
josef hat geschrieben:
Hätte eine Frage an die "Tullnerfelder":

Auf den Gleisplänen von 1943 ist südlich des Bhf. Hausleiten (Strecke Absdorf-Hippersdorf - Stockerau) eine beidseitig in die Strecke eingebundene Gleisanlage eingezeichnet. Kennt jemand den Zweck der Gleise? Für einen Rübenplatz ist mir das Ganze zu aufwändig.
Vielleicht eine geplante Bahnhofserweiterung (Warte- und Überholbahnhhof für Güterzüge) mit Reserveflächen?
Die Sicherungsstutzen deuten jedenfalls auf mehr hin als bloße Ladegleise, das stimmt.
 
#27
Hallo,

Die Sicherungsweichen deuten eigentlich auf ein gewisses Gefälle hin, was ich mir an dieser Stelle aber nicht vorstellen kann.

Auffallend ist der große Abstand zwischen den Stammgleisen und den beiden Extragleisen.

Ich würde spontan sagen, dass diese Geleise für etwas "Besonderes" da waren, etwas das man von der Hauptstrecke sicher fernhalten sollte (=> Sicherungsweichen =>Abstand).

Ich denke also an einen Zusammenhang mit der hiesigen Erdölverarbeitung oder mit den A4-Nachschublagern...

Liebe Grüße,
Markus
 

josef

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#28
Vielleicht eine geplante Bahnhofserweiterung (Warte- und Überholbahnhhof für Güterzüge) mit Reserveflächen?
Nein, war eine "Anschlussbahn", habe die diesbezügliche Erklärung vergessen:

Durchgehende Linie => Gleise der damaligen DR,
Strich-Punkt-Strich... => private (auch militärische) Anschlussgleise(-bahnen). Daher auch die Schutzweichen im Übergangsbereich , wie Markus schreibt => kein Gefälle, "brettlebenes" nördliches Tullnerfeld!

lg
josef
 

josef

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#29
Bahnhof Amstetten, Niederösterreich

Anlässlich des Jubiläums der Betriebsaufnahme der Westbahn zwischen Wien und Linz (damals k.k. priv. Kaiserin Elisabeth-Westbahn) vor 150 Jahren, am 15.12.1858, erstellte das Stadtarchiv Amstetten eine sehenswerte Fotodokumentation über den Bahnhof mit historischen Bildern:

http://amstetten.at/Fotoalben/150 Jahre Bahnhof Amstetten/album/index.html

Nachstehend daraus 2 Berichte mit Aufnahmen und Informationen aus der "Reichsbahnzeit",

Teil 1 von 2:

1. Textinfo, dazu Ergänzung: Im Osten des Bf, Fahrtrichtung Wien bestand schon vor 1938 ein Vorbahnhof. Dieser wurde von der Reichsbahn bis Kriegsende zu einem Rangierbahnhof mit 30 Gleisachsen ausgebaut. Diese Erweiterung erfolgte von den nördlich liegenden Bestandsgleisen in südliche Richtung (heute teilweise Firmengelände der Firma Umdasch).

2. Rangierbahnhof, entgegen den Angaben des Bildtextes dürfte der Aufnahmestandpunkt am Ostkopf des Bf liegen. Blickrichtung nach Westen mit Hauptgleisen der Westbahn rechte Bildseite.

3. Gleisplan der Gesamtanlage mit Personen- und Rangierbahnhof sowie Heizhausbereich (damalige Bezeichnung = Betriebswerk)

4. Straßenansicht Bf Gebäude

5. DR Stromlinienlok 03.1081, Herbst 1940. Mit dieser Baureihe kam es erstmalig zu Loklangläufen Nürnberg – Wien West.
 

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josef

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#30
Bf Amstetten, Teil 2

Teil 2 von 2:

1. Textinfo Bombenkrieg
2. Bombardierung 30.03.1945
3. Nach Bombenangriff März 1945
4. Zerstörte Geschütze am Frachtenbahnhof 1945
5. Luftbild des westlichen Bahnhofgeländes (Personenbf., Frachtenbf. Und Heizhausgelände) März 1945

Der Rangierbahnhof im Osten der Stadt wurde nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut. Das Areal ist heute Bestanteil des Umdasch-Betriebsgeländes.

Quelle der Fotos:
Seite des Stadtarchives Amstetten

http://www.amstetten.noe.gv.at/Aktuelles-Details.88+M58d75ff3686.0.html
 

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hugo12

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#31
Hallo Danke für die Bilder in post # 77 Bild 1 warum hat man da solch einen Gleisunterbau gewählt? ist mir noch nie begegnet . Beton und dann Stahl ?
 
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WA1971

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#32
Hallo Danke für die Bilder in post # 77 Bild 1 warum hat man da solch einen Gleisunterbau gewählt? ist mir noch nie begegnet . Beton und dann Stahl ?

Stahl-Beton-Schwellen? Die stammen sicher erst aus der Zeit nach 1945. Der Stahl stellt die Spurbreite her, der Beton dient zur Ableitung der Kräfte ins Schotterbett. Sah man früher auf Nebenstrecken und in Nebengleisen häufig.
 
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Harald 41

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#33
Hallo:

Bei meiner Schwiegermutter ist mir ein altes Buch in die Hände gefallen.
Interessant anzusehen über die Eisenbahn und einige sehenswerte Bauwerke.
Das Buch heisst"Wien auf alten Fotographien" von Günter Düriegel.:D

LG Harry

PS:Als erstes füge ich gleich das Copyright ein,damit es keine probleme gibt.
 

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Woodquarter

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#36
Die Grundkarte für den Ausschnitt RB-Direktion Wien stammt aus dem Buch "Reichsbahndirektion Wien" ISBN 3-7002-0620-8 von Alfred Horn

O.a. Buch findet ihr jetzt unter Kleinanzeigen zu kaufen! (Stand 02.04.09)
lg
Woodquarter
 

josef

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#37
Bf. Göpfritz, Ent-u.Verladestation für Tüpl Döllersheim

Ergänzend zu den Beiträgen #23 und #24:

War vor ein paar Tagen im Waldviertel und schaute am Bf. Göpfritz vorbei, um zu erkunden, was noch von den im WKII errichteten Verladerampen für den Tüpl Döllersheim (Allentsteig) vorhanden ist. Als Grundlage diente mir ein Gleisplan aus 1943. Konnte dabei feststellen, dass eine, an einem von der FJ-Bahn nach NW wegführenden Parallelgleis zur ehemaligen Strecke nach Raabs a.d. Thaya liegende, Seitenrampe noch vorhanden ist. Die ehemals daran anschließenden Abstell- und Freiladegleise sind zwischenzeitlich teilweise abgebaut bzw. umgestaltet, der große Verladeplatz dient heute als Holzlager- und Umschlagplatz für zwei Sägewerke. Reifen- und Kettenspuren bzw. abgestellte Pz-Transportwagen deuten darauf hin, dass ein Teilbereich der Rampe auch heute noch vom ÖBH genützt wird.

Tüpl Döllersheim (heute Allentsteig): http://www.geheimprojekte.at/t_allent.html

Fotos:

1. Beginn der langen, bereits am Gleisplan von 1943 ersichtlichen Seitenrampe.
2. Links die am Gleisbogen gelegene lange Seitenrampe. Am rechten Bildrand, im Bereich der Bäume, war ebenfalls eine (kürzere) Seitenrampe.
3. Ketten- u. Reifenspuren deuten auf eine aktuelle Nutzung durch das ÖBH in.
4. Links die ehemalige Strecke nach Raabs. Lt. Gleisplan aus 1943 waren parallel dazu noch weitere Abstell- u. Freiladegleise sowie eine Stirnrampe.
 

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Harald 41

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#38
Hallo Josef;
Da Du Eisenbahnspezialist bist,habe ich eine Frage.
War am Sonntag in Neusiedel an der Zaya,um ein paar Fotos zu machen,sind aber noch nicht fertig.
Auf der Weiterfahrt fuhr ich über Palterndorf heimwärts und überquerte unsanft bei der Ortseinfahrt ein altes Geleise,dass ich fast bis Zistersdorf begleitete.
Die Strecke dürfte schon länger stillgelegt sein,da sie schon üppig überwachsen ist.
Ich sah in wiki nach und dort war zu lesen das im Nachbarort Dobermannsdorf ein verhältniss grosser Bahnhof war, bis zu 8 Gleisig.
Weiss Du vieleicht mehr:fragend

LG Harry
 

josef

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#39
...habe ich eine Frage.
War am Sonntag in Neusiedel an der Zaya,um ein paar Fotos zu machen,sind aber noch nicht fertig. Auf der Weiterfahrt fuhr ich über Palterndorf heimwärts und überquerte unsanft bei der Ortseinfahrt ein altes Geleise,dass ich fast bis Zistersdorf begleitete. Die Strecke dürfte schon länger stillgelegt sein,da sie schon üppig überwachsen ist. Ich sah in wiki nach und dort war zu lesen das im Nachbarort Dobermannsdorf ein verhältniss grosser Bahnhof war, bis zu 8 Gleisig.
Siehe dazu Streckenspiegel 1942/45 der Gegend:
http://www.sporenplan.nl/html_nl/sporenplan/obb/obb_schaal/01/01_45.html

...und das Gleiche aus 1979:
http://www.sporenplan.nl/html_nl/sporenplan/obb/obb_schaal/01/01_79.html

Die beiden von Dobermannsdorf abzweigenden Strecken nach Poysdorf (Enzersdorf bei Staatz) und nach Zistersdorf sind schon lange eingestellt. Dobermannsdorf wird nur mehr im Güterverkehr (GV) und Umleitungsverkehr im Verlauf der Strecke Mistelbach (Lb) - Hohenau berührt. Nach Zistersdorf wird noch GV von Drösing (Nordbahn) aus abgewickelt (Lagerhaus und Müllverbrennungsanlage).

Unter den Suchbegriffen Hauskirchen, Neusiedl an der Zaya oder Dobermannsdorf solltest Du hier im Forum auch einiges zur Erdölgewinnung- u. Verarbeitung bzw. Bahnverladung, finden...

lg
josef
 
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Harald 41

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#40
Hallo Josef;
Danke für die schnelle Antwort,in Neusiedel und Hauskirchen war ich vorher aus diesem grund war ich eigentlich dort.
Ist es möglich das in Hauskirchen die Ofenanlage zerstört und dort am Gelände aufgeschüttet wurde,habe mir das Waldstück angesehen und nichts mehr gefunden,ausser einige Gas-Ölleitungen die im Erdboden lagen oder aus einer Böschung rausstanden.(Vorrausgesetz die Anlage war zt.aus Ziegel)

LG Harry

PS: Hoffe das ich heute dazukomme die Fotos reinzustellen.
 
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