Reste des ehemaligen Schlosses Maires (Mariz)

Bunker Ratte

Well-Known Member
#1
Das Straßendorf liegt 3 km südlich von Zlabings (Slavonice) in unmittelbarer Nähe der Dreiländergrenze Böhmen, Mähren und Niederösterreich in 535 m Seehöhe.

Geschichte:
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1372. Ursprünglich war Maires landesfürstlich und besaß eine Feste, wurde aber bald ein selbstständiges Gut mit wechselnden Besitzern. Bis 1540 wurde das Adelsgeschlecht „Maires“ bezeichnet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort öfters geplündert. 1652 wurde ein Brauhaus errichtet. Um 1800 war Maires Lieferant von Wolle für das Strumpfstrickereigewerbe und die Wollwebereien in Zlabings (Slavonice).

Nach Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Maires eine Gemeinde im politischen Bezirk Datschitz (Dačice) und dem Gerichtsbezirk Zlabings (Slavonice). Von 1938 bis 1945 war es in der Zeit der NS-Herrschaft dem Kreis Waidhofen a.d. Thaya angegliedert. Im Zweiten Weltkrieg verlor der Ort 13 Bewohner.

Vertreibung 1945/46: Am 6. Juni 1945 wurden die deutschen Bewohner von Maires von den kurz zuvor angekommenen tschechischen „Revolutions-Gardisten“ aufgefordert, binnen einer Stunde ihre Häuser zu verlassen und nicht mehr als 30 kg Gepäck mitzunehmen. Mit ausgeplündertem Gepäck erreichten die ehemaligen Maireser Österreich. Insgesamt wurden 229 Personen vertrieben.

Der Ort Maires wurde aufgrund seiner Nähe zur österreichischen Grenze im Zuge der Grenzbefestigungen („Eiserner Vorhang“) in den 1950er Jahren teilweise abgesiedelt. Ein Teil der Häuser sowie das Schloss verfielen. Einige wenige Höfe gibt es heute noch.
Maires wurde später bei Zlabings (Slavonice) eingemeindet.

Wirtschaft und Infrastruktur:
Landwirtschaft: Neben fast allen Getreidesorten wurden vor allem auch Kartoffeln und Rüben angebaut. Daneben spielten Viehzucht und Waldarbeit eine Rolle.
Gewerbe: Gasthaus, Tischler, Schmied, Schuster, Schneider, Gemischtwarenhandlung.
Einrichtungen Volksschule (1893, seit 18. Jh. Schule belegt), Freiwillige Feuerwehr, Armenhaus, Ferienheim für Kinder, Forsthaus, Elektrifizierung 1929.

Kulturerbe:
Schloss 1717 anstelle einer älteren Burg durch Matthias Putz von Rolsberg erbaut, zwei lange und ein kurzer zweigeschossiger Flügel, rechtwinklig aneinanderstoßend. Rundturm. Im südlichen Flügel Laubengang. Altarschrein um 1730. Das Schloss wurde wie der Ort im Zuge der Errichtung der Grenzbefestigungen in den 1950er Jahren dem Verfall preisgegeben. Der ehemalige Schlosspark, heute ein kleiner Wald, umgibt die Ruinen.

Mariahilf-Kapelle: 1817 erbaut (unter Franz Rupp Ritter von Ehrenstrohm).
„Kapelle zu den drei Linden“: an der Straße nach Zlabings (Slavonice), angeblich eine Begräbnisstätte der im Jahr 1619 an der Pest verstorbenen Bewohner.
Besonderheiten: Unweit des Ortes liegt im Wald der „Dreiländerstein“, ein dreieckiger Granitblock, der die Grenze zwischen Böhmen, Mähren und Niederösterreich bezeichnet. In unmittelbarer Nähe erhebt sich der „Hohe Stein“, 700 m hoch, früher ein beliebtes Ausflugsziel.
Quelle: Südmähren Maires

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Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#3
Ab Frühjahr 1940 befand sich hier ein Reichsarbeitsdienstlager der weiblichen Jugend, siehe Maříž (zámek) – Wikipedie

Übersetzung mit deepl.com:

Nach dem Gebietsverlust fiel das Dorf an den Reichskreis Niederdonau und im Dezember 1938 wurde nach dem Vorbild von Znaim die Gemeinde Groß-Zlabings (Velké Slavonice) gegründet. Am 1. April 1940 trat im Kreis Niederdonau der Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend (RADwJ) in Kraft. Die Hauptstelle in Wien war für fünf RAD-Gruppenstellen zuständig: Eisenstadt, Baden, Waidhofen an der Thaya, Stein an der Donau und Gmünd sowie die Meldeämter in den Städten Melk, Zwettl, Krems, St. Pölten und Wien. Für diese Lager waren RAD-Gruppenführerinnen und Gruppenführer zuständig, die in der Regel aus dem Altreich rekrutiert wurden. Die RAD-Lager selbst wurden von bezahlten Führern (Führerinnen) im Alter von 23 bis 25 Jahren geleitet, die einen zweimonatigen Kurs absolviert hatten.

Der Aufbau der RAD-Lager für Mädchen begann unmittelbar nach der Ankündigung im Herbst 1939, aber in Südmähren wurde die ganze Aktion erst im Frühjahr 1940 in Angriff genommen. Auf dem Gelände des Schlosses Maires befand sich auch das Lager des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Jugend. Die Mädchen (Maiden) leisteten sechs Monate lang (im Frühjahr/Herbst, Herbst/Frühjahr) Pflichtarbeitsdienst auf Bauernhöfen, in den Haushalten kinderreicher Familien oder in Kindergärten. In Maires wurden für eine Anzahl von etwa 50 bis 60 Mädchen drei Leiterinnen eingesetzt, die auch zu anderen Lagern wechselten und weiterzogen. Bei der Stationierungszeit von Oktober 1942 bis Anfang April 1943 handelte es sich um Mädchen des Jahrgangs 1924, die einen Monat vor Ende ihres Dienstes über die Kriegshilfsdienstbestimmungen informiert wurden. Nach dem Ausscheiden aus dem Dienst Anfang April 1943 erhielten die Mädchen einen Erholungsurlaub von acht Tagen, nach dem sie für die nächsten sechs Monate im zivilen Leben als Schaffnerinnen im öffentlichen Verkehrswesen, Flakhelferinnen oder Hilfskräfte in der Munitions- oder Rüstungsindustrie eingesetzt wurden. 1944 wurde im ehemaligen Jägerhaus ein Arbeitslager (im Lager Jägerhaus Maires) für die ungarische jüdische Bevölkerung eingerichtet, die in der Forstwirtschaft der Reichsdomäne Johannistal arbeiten musste.

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