Südkoreanischer Riesenfrachter im Südatlantik gesunken

josef

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Die südkoreanische „Stellar Daisy“ mit 22 Mann Besatzung an Bord Tausende Kilometer vor Uruguays Küste gesunken:
Zwei Crewmitglieder gefunden
Ein mehr als 300 Meter langer Frachter, der seit Freitag verschollen war, ist offenbar im Südatlantik gesunken. Die südkoreanische „Stellar Daisy“ mit 22 Mann Besatzung an Bord hatte einen Notruf abgesetzt - wenig später gab es kein Lebenszeichen mehr von dem riesigen Erzfrachter. Nun wurden zwei Seeleute in einem Schlauchboot Tausende Kilometer vor Uruguays Küste gefunden - andere Schlauchboote waren leer.


Schnell gekentert
Zwei Schiffbrüchige eines offenbar gesunkenen südkoreanischen Containerschiffs sind im Südatlantik gerettet worden. Die Seeleute wurden aus einem Rettungsboot 3.700 Kilometer vor der uruguayischen Küste geborgen, sagte der Sprecher der uruguayischen Marine, Gaston Jaunsolo, der Zeitung „El Observador“ zufolge.

Der 322 Meter lange Frachter „Stellar Daisy“ wird seit Freitag vermisst. Die Besatzung hatte einen Notruf abgesetzt, das Schiff habe einen Wassereinbruch. Vier Frachter, die sich in der Nähe befanden, beteiligten sich an der Suchaktion. Ölflecken wiesen darauf hin, dass die „Stellar Daisy“ gesunken sei, teilte die uruguayische Marine mit.

Südkoreanische Medien berichteten am Sonntag unter Berufung auf das Außenministerium, dass es sich bei den Geretteten um zwei philippinische Seeleute handle. Die Schiffbrüchigen hätten sich auf einem Rettungsschlauchboot befunden. Zwei weitere Rettungsboote des Frachtschiffes seien leer entdeckt worden.

22 Mann Besatzung
Das Schiff war von einem brasilianischen Hafen mit Ziel Südafrika ausgelaufen. An Bord waren acht südkoreanische und 16 philippinische Seeleute. Der riesige Erztransporter ist im Besitz der südkoreanischen Reederei Polaris Shipping und hat Busan als Heimathafen. Am Freitag sendete das Schiff ein Notsignal an die Reederei, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. In einer letzten, am Freitag in der Reederei eingegangenen Nachricht habe ein Mitglied der Crew gesagt, das Schiff fülle sich mit Wasser und bekomme rasch Schlagseite.

Flugzeug suchte Gebiet ab
Die Hoffnung, noch weitere Überlebende zu finden, sank unterdessen von Stunde zu Stunde. Urguguays Marine setze aber die Suche fort, so Marinesprecher Jaunsolo am späten Sonntagabend (Ortszeit). „Je mehr Zeit vergeht, desto geringer werden die Chancen, noch Überlebende zu finden“, so Jaunsolo. Seinen Angaben zufolge hatte ein brasilianisches Suchflugzeug das Gebiet Sonntagfrüh überflogen, ein argentinisches Kriegsschiff, das sich in der Nähe befindet, werde sich ebenfalls an der Suche beteiligen.

Kurz nach Hebung der „Sewol“
Der offenbare Untergang der „Stellar Daisy“ ist ein weiterer Rückschlag für die südkoreanische Schifffahrt. Erst in den vergangenen Tagen war die im April vor drei Jahren gesunkene Fähre „MS Sewol“ aus dem Meer gehoben worden. Es war das schwerste Schiffsunglück mit 304 Toten, darunter großteils Schulkinder, in der Geschichte Südkoreas.

Die Fähre war in einer komplizierten Bergungsaktion gehoben und zu dem 105 Kilometer von der Unglücksstelle entfernten Hafen transportiert worden. Dort sollen Ermittler das Wrack untersuchen. Neun Opfer werden bis heute vermisst. Ihre sterblichen Überreste könnten noch in dem Wrack liegen. Der Untergang der „Sewol“ war Ermittlungen zufolge weitgehend durch menschliches Versagen verursacht worden. Die Fähre war überladen, das Personal unerfahren, und in den drei Stunden, die der Untergang dauerte, gab es keine einzige Anordnung zur Evakuierung der „Sewol“.

Konkurrent Hanjin vor Zerschlagung
Zuletzt hatte ein Konkurrent der Reederei Polaris wirtschaftlich für Schlagzeilen gesorgt. Die siebentgrößte Reederei der Welt, Hanjin, wird, wenige Monate nachdem sie in die Zahlungsunfähigkeit schlitterte, endgültig aufgelöst. Der Liquidationswert sei höher, als wenn die früher größte Reederei des Landes weitergeführt werde, urteilte ein Gericht.


Links:
red, ORF.at/Agenturen

Publiziert am 03.04.2017
http://orf.at/stories/2385948/2385949/
 
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