S-Bahn Ausbau im Wiener Raum

josef

Administrator
Mitarbeiter
#1
S-Bahn
Große Ausbaupläne rund um Wien

1575446859934.png
Wien und die ÖBB wollen das S-Bahn-Angebot in der und rund um die Stadt ausbauen. Die konkreten Vorstellungen dazu wurden in das „2. Schienen-Infrastruktur-Paket“ gepackt, das Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und ÖBB-Chef Andreas Matthä am Dienstag präsentierten. Es sieht etwa den viergleisigen Ausbau von Wien-Meidling bis Mödling (NÖ) vor. Die Finanzierung ist noch mit dem Bund auszuhandeln.
Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen
Prognosen zufolge soll die Stadt Wien 2027 die Zwei-Millionen-Einwohner-Marke überschreiten. Und auch die Zahl der S-Bahn-Fahrgäste steige stetig, veranschaulichte Ludwig die Ausgangslage. Damit die Menschen weiter zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel motiviert werden, müsse es ein attraktives Angebot geben. „Je mehr Wege die Wienerinnen und Wiener, aber auch die Menschen, die zum Arbeiten in unsere Stadt kommen, mit den Öffis zurücklegen, desto besser für die Umwelt.“

Vor drei Jahren wurde daher schon eine Investitionsvereinbarung zwischen der Stadt und den ÖBB unterzeichnet. Diese sah unter anderem neue Stationen und mehr Gleise für die Verbindungsbahn Meidling – Hütteldorf bzw. den Marchegger Ast vor. Nun soll das „2. Schienen-Infrastruktur-Paket“ auf den Weg gebracht werden. In Summe sind sechs Projekte und Investitionen in der Höhe von zwei Milliarden Euro vorgeschlagen.

Viergleisige Südstrecke
Mit 1,2 Mrd. Euro das finanziell gewichtigste Vorhaben des Pakets ist der viergleisige Ausbau der Südstrecke zwischen Meidling und Mödling, erklärte Matthä. Dabei sind auch zwei neue Haltestellen eingeplant: Tullnertalgasse (Wien) und Brunn Europaring (Brunn am Gebirge). Damit würden die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein strategisches Angebot mit zwölf S-Bahnen pro Stunde und Richtung sowie zehn schnellen Nahverkehrsverbindungen zwischen Meidling und Liesing geschaffen, hieß es.


Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA
Die Wiener Stammstrecke soll zwischen Meidling und Floridsdorf modernisiert werden. Einerseits würde ein neues Zugsicherungssystem dichtere Zugfolgen ermöglichen, andererseits sollen die Bahnsteige verlängert werden. Dadurch könnten mehr und längere Züge auf der Strecke unterwegs sein. Statt wie bisher aktuell 700 Züge sollen es künftig 900 Züge pro Tag sein, rechnete Matthä vor.

Bahnhöfe sollen modernisiert werden
Weiters auf dem Plan steht die Modernisierung zahlreicher Bahnhöfe. Genannt wurden unter anderen die Stationen Wien-Hütteldorf, Matzleinsdorfer Platz, Handelskai, Liesing und der Franz-Josefs-Bahnhof. Weiters ist für den Streckenabschnitt Hütteldorf und Penzing der zweigleisige Ausbau samt einer neuen Haltestelle „Wien Baumgarten“ angedacht. Ziel ist ein Viertelstundentakt auf der „inneren Weststrecke“ sowie ein 7,5-Minuten-Takt auf der Vorortelinie (S45).

Vorgeschlagen wird weiters die Herstellung eines zweiten Wendegleises in Aspern Nord. Damit könnte in diesem Bereich ein 15-Minuten-Takt auf der S80 erreicht werden. In Floridsdorf sollen zusätzliche Abstellbereiche für rund 40 Elektrozüge entstehen. Außerdem avisierte Matthä eine Machbarkeitsanalyse, um den Kapazitätsbedarf sowie Maßnahmen am Laaer Ast der Ostbahn zwischen Simmering und Süßenbrunn zu prüfen. Die könnte eine Verlängerung der S45 zwischen Handelskai und Praterkai betreffen.

Verhandlungen über Finanzierung als nächster Schritt
Sowohl Ludwig als auch Matthä gaben sich am Dienstag zuversichtlich, was die Umsetzung des „2. Schienen-Infrakstruktur-Pakets“ anbelangt. Die Details seien bereits auf Beamtenebene – auch mit dem Land Niederösterreich – besprochen und vereinbart worden. Als nächster Schritt würden die konkreten Planungen und Finanzierungsverhandlungen zwischen dem Bund, der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und der ÖBB Infrastruktur AG anstehen, erklärte Ludwig das weitere Vorgehen.

ORF.at/Christian Öser
Bei der Finanzierung des S-Bahn-Ausbaus hofft Wiens Bürgermeister, dass der Bund 80 Prozent der Kosten übernimmt

Was die Kostenaufteilung anbelangt, so bezog sich der Bürgermeister auf einen „langjährigen Schlüssel bei vergleichbaren Projekten“ in der Vergangenheit. Dabei habe der Bund 80 Prozent der Finanzierung und die betroffenen Länder 20 Prozent übernommen.
Was den Zeitrahmen anbelangt, so sei der Kapazitätsausbau auf der Stammstrecke bis 2026/2028 möglich, so Matthä. Der viergleisige Ausbau nach Mödling nehme hingegen mehr Zeit in Anspruch. Der ÖBB-Chef rechnet damit, dass die Inbetriebnahme in den 2030er Jahren erfolgten könne.

Zentralbahnhof im Nordburgenland angedacht
Unterdessen ist auch im Burgenland ein Eisenbahnknotenpunkt angedacht. Die Landesregierung plant die Errichtung eines Zentralbahnhofs im Nordburgenland, möglicherweise im Raum Großhöflein nahe der Landeshauptstadt Eisenstadt. Pendlerinnen und Pendler sollen so rascher mit dem Zug nach Wien und retour kommen. In weiterer Folge möchte das Land dann auch einen zentralen Bahnhof im Südburgenland schaffen – mehr dazu in burgenland.ORF.at.
04.12.2019, red, ORF.at/Agenturer

S-Bahn: Große Ausbaupläne rund um Wien

Aktuell in
ORF.at
 

Anhänge

josef

Administrator
Mitarbeiter
#2
Studie: S-Bahn Ring in Wien sinnvoll
1702646094951.png

Die lange erwartete Machbarkeitsstudie zu einem S-Bahn Ring in Wien ist heute präsentiert worden. Laut der Studie ist der Bau eines Ringes sinnvoll. Allerdings mit zwei S-Bahnlinien, die am Praterkai aufeinander treffen.
Online seit heute, 12.50 Uhr
Teilen
In dem 2019 präsentierten und 2022 beschlossenen 2. Wiener Schieneninfrastrukturpaket waren die ÖBB und die Stadt Wien übereingekommen, eine Machbarkeitsstudie für einen möglichen S-Bahn-Ring in Wien durchzuführen. Die Idee für einen solchen Ring gibt es schon länger. Die Forderung nach einer entsprechenden Machbarkeitsstudie ist auch Teil des Koalitionsübereinkommens zwischen SPÖ und NEOS in Wien. Die Studie wurde von den ÖBB in Zusammenarbeit mit unabhängigen Verkehrsplanungsexpertinnen in den vergangenen etwa eineinhalb Jahren durchgeführt.


ÖBB
Der S-Bahn-Ring könnte aus zwei Linien bestehen – der S80 und der S45

Wichtigstes Ergebnis der Studie ist, dass ein Zwei-Linien-S-Bahn-Ring aus S45 und S80 möglich und verkehrlich sinnvoll ist. Das Konzept sieht vor, dass mit der verlängerten S45 und der S80 ein Ring mit vier Zügen pro Stunde und Richtung mit Umstieg in Hütteldorf und Praterkai entsteht. Notwendig dafür ist ein Infrastrukturausbau zwischen Handelskai und Praterkai, der die Verlängerung der S45 bis Praterkai ermöglicht.

Durchgehender Ring nicht sinnvoll
Die in verschiedenen Varianten geprüfte Möglichkeit eines durchgehenden Rings ohne Umsteigen hat sich in der Studie als nachteilig für das S-Bahn-System und die „Öffi“-Nutzung insgesamt herausgestellt. Ein wesentlicher Faktor dafür wäre, dass der Verkehrsknoten Hütteldorf damit nicht mehr bedient werden könnte. Zudem würde ein solches Konzept massiv erhöhte Betriebsführungskosten und eine Vielzahl von zusätzlich notwendigen Infrastrukturinvestitionen verursachen.

„Ich freue mich, dass wir mit dieser Machbarkeitsstudie nun gemeinsam die Weichen zur weiteren Stärkung der S-Bahn in Wien stellen. Danke an dieser Stelle an die ÖBB für die so gute und konstruktive Zusammenarbeit in Sachen Öffi-Ausbau“, sagt Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). „Die Idee und dass letztendlich die Machbarkeitsstudie zum S-Bahn-Ring in Wien als sinnvoll und umsetzbar erachtet wird, ist ein beeindruckendes Beispiel für die Kraft von klaren Visionen in der Politik“, hebt NEOS Wien Klubobfrau Bettina Emmerling hervor.

Baubeginn frühestens 2032
Die Verlängerung der S45 zwischen Handelskai und Praterkai inklusive neuer Haltestellen bei der Reichsbrücke und der Donaumarina wird aktuell für eine mögliche Aufnahme in das Zielnetz 2040 untersucht. Das Zielnetz 2040 soll Anfang 2024 veröffentlicht werden. Derzeit wird das 2. Schieneninfrastrukturprojekt umgesetzt. In weiterer Folge wird es mit der Stadt Wien Gespräche hinsichtlich eines dritten Wiener Schieneninfrastrukturpakets geben, in dem auch die Maßnahmen für den S-Bahn-Ring Gegenstand sein werden. Mit einem Baubeginn kann frühestens 2032 gerechnet werden.
15.12.2023, red, wien.ORF.at/Agenturen

Studie: S-Bahn Ring in Wien sinnvoll
 
Oben