Schandorf - Burgenland: Touristische Vermarktung 2.800 Jahre alter Hügelgräber geplant

josef

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#1


Schandorf: Hügelgräber touristisch vermarkten
Schandorf (Bez. Oberwart) ist mit seinem großen Hügelgräberfeld weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Pläne, diesen archäologischen Schatz touristisch professionell zu vermarkten, sind bisher gescheitert. Jetzt soll ein neuer Anlauf unternommen werden.
Die Schandorfer Hügelgräber stammen teilweise aus der Hallstattzeit und sind zirka 2.800 Jahre alt. Das gigantische Gräberfeld ist europaweit einzigartig. „Es sind mehr als 280, die meisten zwischen fünf und zehn Meter hoch, die Größten haben einen Durchmesser von 35 bis 40 Meter und eine Höhe von 16 Metern“, erklärt Andreas Bencsics, Obmann des Kulturvereins Schandorf.

Plan eines Archäologieparks gescheitert
Weil sich die Hügelgräber in einem Wald rund zwei Kilometer außerhalb von Schandorf befinden, gab es vor mehr als 15 Jahren den Plan, in Dorfnähe einen Archäologiepark zu errichten. „Geplant war ein Hügelgrab nachzubilden und es begehbar zu machen. Das ist ein riesiger Aufwand, der für den Kulturverein Schandorf nicht umsetzbar ist. Man bräuchte dazu externe Partner“, so Bencsics.

Betreibergruppe PARS mit im Gespräch
Mitinitiator des Archäologieparks war Martin Ivancsics, der damalige Büroleiter von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Er brachte die Betreibergruppe PARS ins Spiel, an die er ja auch die Bank Burgenland verkauften wollte.

„Es sind zum Teil österreichische Gruppen, die schon in solchen Projekten drinnen stecken, also ähnliche Projekte durchgeführt haben oder gerade aufbauen. Es sind aber auch ausländische Interessenten, die einfach von der Idee begeistert sind und auch den Standort mitten in der Thermenregion als einen guten befinden“, sagte Ivancsics damals im ORF Burgenland-Interview. Eine Million Euro hätte investiert werden sollen. Nach dem spektakulären Scheitern des Bank Burgenland-Deals war allerdings keine Rede mehr vom Archäologiepark.


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Pläne des Archäologieparks, der allerdings nie realisiert wurde

Neues Projekt geplant
Die Umsetzung des Projektes, es war von einer Million Euro die Rede, scheiterte schließlich an der Finanzierung. Pläne, die Hügelgräber touristisch besser zu vermarkten, gibt es aber jetzt wieder, sagt der Schandorfer Bürgermeister Werner Gabriel (SPÖ).

„Die Hügelgräber sind sowohl als kultureller Bestandteil unserer Gemeinde als auch im Tourismus wichtig in unserer Gemeinde. Wir wollen das jetzt neu beleben, da wird es ein neues Projekt geben. Womöglich können wir mit einem Interreg-Projekt die Hügelgräber neu vermarkten. Wir sind gemeinsam mit der Gemeinde Hannersdorf bestrebt ein Projekt aufzustellen“, so Gabriel. Zu den Details hält sich der Ortschef noch bedeckt, weil derzeit mit allen Beteiligten noch Gespräche geführt werden müssen.

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Publiziert am 19.06.2018
Schandorf: Hügelgräber touristisch vermarkten
 

Bunker Ratte

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#2
Hügelgräber Schandorf:
Schon zu Beginn des 6. Jahrtausends vor Christus ist die jungsteinzeitliche Besiedlung des Schandorfer Gebietes durch archäologische Funde nachgewiesen. Zur Zeit der sogenannten "Eisenfürsten" oder "Eisenbarone" etwa 750 v. Chr. war Schandorf am wohlhabendsten. Das Schmelzen und Vermarkten des damals erfundenen neuen Metalls Eisen machte die Bevölkerung sehr wohlhabend. Vom damaligen Reichtum und der dichten Besiedlung an der Pinka zeugen noch heute die Hügelgräber im Schandorfer Wald.

Die für Europa einzigartige Bedeutung des Schandorfer Hügelgräberfeldes resultiert aus der Ansammlung von 285 bis zu 16 Meter hohen und bis zu 40 Meter breiten Riesengrabhügeln aus der Hallstattzeit. Daneben gibt es noch 2 Gruppen römerzeitlicher Hügelgräber, die von der dichten Besiedlung in der Römerzeit Zeugnis geben.
Quelle: Die Hügelgräber Schandorf

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josef

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#4
170 Hügelgräber in Schandorf zu besichtigen
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Im Schandorfer Wald (Bezirk Oberwart) verbirgt sich ein archäologischer Schatz. Fast unscheinbar eingebettet findet man dort eines der bedeutendsten Riesen-Hügelgrabfelder Mitteleuropas. Dieses kann ab sofort besichtigt werden. Schautafeln und ein Querschnitt-Nachbau im Ort geben noch mehr Einblicke in die Geschichte.
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Unscheinbar und versteckt liegen die rund 170 unter Denkmalschutz stehenden Hügelgräber im Schandorfer Wald. Sie stammen hauptsächlich aus der Hallstattzeit, etwa 700 Jahre vor Christus. Die Menschen, die hier einst lebten, haben gut gewirtschaftet und gehandelt, erzählt Edith Mühlgaszner aus Schandorf: „Und zwar mit der Gewinnung von Eisen, indem sie Eisen geschmolzen haben. Dadurch sind sie dann zu großem Reichtum gekommen.“

Die Riesen-Grabhügel sind bis zu 40 Meter breit und beachtliche 16 Meter hoch. „Je wichtiger die Position des Verstorbenen in der Gesellschaft war, umso höher wurde sein Grabhügel errichtet“, so Mühlgaszner.

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Querschnitt-Nachbau und Info-Tafeln
Ein Querschnitt-Nachbau im Ort zeigt, wie der Erdhügel aufgetragen wurde und wie die Grabkammer ausgesehen hat. „Die Bestattungsart damals war, dass die Verstorbenen eingeäschert wurden, und dann wurde eine Kammer mit Steinplatten errichtet, wo dann die Asche in Tongefäßen und mit Beigaben bestattet wurde“, erklärt Mühlgaszner. Bei den ersten Ausgrabungen hat man allerlei Beigaben gefunden: „Eine Besonderheit ist die Pferdetrense aus Eisen, die einmalig ist.“ Viel Wissenswertes über die Funde und die Geschichte findet man auf den Tafeln im Scharndorfer Wald.
04.05.2021, red, burgenland.ORF.at

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170 Hügelgräber in Schandorf zu besichtigen
 

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#5
Die Hügelgräber von Schandorf
Im Wald bei Schandorf (Bezirk Oberwart) gibt es einen besonders mystischen Ort: Dort befindet sich eines der größten Gräberfelder aus der Eisenzeit. Die Hügelgräber sind fast 3.000 Jahre alt.
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Rund 300 Hügelgräber findet man im Schandorfer Wald. Die höchsten ragen etwa 16 Meter aus dem Waldboden. „Eisenfürsten“, die es mit dem Handel von Metallen zu Reichtum gebracht haben, seien hier bestattet worden, erzählte die Archäologin Manuela Thurner. Es gebe aber wesentlich mehr Gräber, denn Hügelgräber hätten sich nur die Ober- und Mittelschicht leisten können. Es gebe mit Sicherheit auch viele Flachgräber, wo die sozial niedrigere Schicht bestattet worden sei, so Thurner.

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„Eisenfürsten“ wurden in den Hügelgräbern bestattet
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Nur Wohlhabende konnten sich ein Hügelgrab leisten
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Die Siedlung der „Eisenfürsten“ war im heutigen Burg
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Burg und das Hügelgräberfeld trennte früher ein See
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In der Eisenzeit war das Hügelgräberfeld die Welt der Toten

Leben in Burg, Bestattung in Schandorf
Die Siedlung der in Schandorf bestatteten Menschen befand sich in unmittelbarer Nähe, nämlich in der heutigen Gemeinde Burg. Man wisse aus archäologischen Analysen, dass es in der frühen Eisenzeit wesentlich mehr Niederschlag gegeben habe und es etwas kühler gewesen sei, sagte Thurner. Zwischen Burg und dem Hügelgräberfeld von Schandorf sei also ein See gewesen. „See, Wasser ist ein guter Übergang ins Jenseits, ist ja auch in anderen Kulturen so“, erklärte die Archäologin. Das bedeute, dass die Menschen ihre Verstorbenen von der Welt der Lebenden in Burg über Wasser zum Hügelgräberfeld nach Schandorf, in die Welt der Toten gebracht haben.

Kein Wald in der Eisenzeit
Vor 3.000 Jahren gab es rund um Schandorf keinen Wald. Denn die Menschen benötigten damals das Holz zur Eisengewinnung. Man wisse, dass in den Metallzeiten allgemein Holz einer der begehrtesten Rohstoffe gewesen sei, so Thurner. Ganze Eisenindustrien seien komplett zum Holzbestand verlegt worden, man sei quasi dem Holz hinterhergewandert.
03.06.2021, red, burgenland.orf.at
Die Hügelgräber von Schandorf
 

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#6
Schandorf: Blick ins Hügelgrab
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In Schandorf (Bezirk Oberwart) wurde jetzt im Rahmen eines gemeinsamen archäologischen Projekts mit Ungarn ein Hügelgrab geöffnet. Es gibt etwa 200 Hügelgräber, erstmals kann nun in das Innere eines dieser Gräber geblickt werden.
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Schicht um Schicht wurde der etwa drei Meter hohe Grabhügel abgetragen, bis in der Mitte des Hügels eine quadratische, mit Steinen eingefasste Grablege zum Vorschein kam. Darin fand man Grabbeigaben, Keramikreste, Bronzeobjekte, Reste einer Feuerbestattung, auch eine offenbar geopferte Kinderleiche. Das Grab stammt aus der frühen Eisenzeit, etwa 800 bis 400 vor Christus. Die Funde werden nun im Rahmen der grenzüberschreitenden Kooperation in Steinamanger (Szombathely) ausgewertet.

Archäologiepark nach dem Vorbild Carnutums möglich
In Schandorf hofft man auf touristische Nutzung. „Es gibt viele Ideen, unter anderem gibt es einen grenzüberschreitenden Archäologiepark, den wir vielleicht verwirklichen wollen, mit unseren ungarischen Projektpartnern“, sagt Bürgermeister Werner Gabriel (SPÖ). Dazu seien aber noch Auswertungen notwendig und man müsse auch abwarten, was das Land vorhabe.

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Fundstück aus dem Hügelgrab
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Fundstücke aus dem Hügelgrab

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Archäologinnen bei der Arbeit

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil schweben mehrere archäologische Zentren im Burgenland vor, wo man – nach dem Beispiel von Carnuntum – Geschichte erleben kann. In einer ersten Phase werden nun die Standorte beurteilt, so Doskozil. Nächster Schritt sei eine Organisationseinheit und erst dann werde beurteilt, wie man das stufenweise umsetzen könne. Schandorf hat in diesem Projekt gemeinsam mit Burg ganz besonders gute Karten.

Das geöffnete Hügelgrab wird nach der wissenschaftlichen Erfassung wieder zu- bzw. aufgeschüttet, sodass in wenigen Monaten nichts mehr an die Grabung erinnern wird.
24.06.2021, red, burgenland.ORF.at
Schandorf: Blick ins Hügelgrab
 
#7
Ich frage mich dennoch, warum man ein Hügelgrab öffnet, dessen Inhalt aus anderen 100ten Grabungen schon bekannt ist. Hallstattzeitlich.
Zudem wäre es spannend, warum gerade dieser Hügel. Vielleicht wären mit anderen Methoden zukünftig mehr Erkenntnisse möglich gewesen, hätte man den Hügel intakt gelassen. Warum gerade dieser?
 
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