Bericht der Kronen Zeitung vom 13.04.2014 (www.krone.at)
Schweizer fragen sich: Armeechef "übergeschnappt"?
"Jetzt ist der Armeechef übergeschnappt", schreibt das Schweizer Gratisblatt "20minuten" am Sonntag auf seiner Website. Hintergrund: Im Interview mit der "Schweiz am Sonntag" hat Armeechef André Blattmann der Bevölkerung angesichts "neuer Bedrohungen" geraten, Notvorräte anzulegen. Er selbst habe vorgesorgt und zu Hause unter anderem Hunderte Liter Mineralwasser und Holzvorräte auf Lager, so der Schweizer.
Blattmann begründete seinen ungewöhnlichen Vorschlag mit der veränderten Sicherheitslage in Europa. Für die Schweiz seien Cyber- Attacken, die das öffentliche Leben lahmlegten, "die größte Bedrohung", so der Armeechef im Interview . "Ein großflächiger Stromausfall etwa kann zu einem Armee- Einsatz führen." Die Schweizer Gesellschaft sei sehr verletzlich geworden. "Und wir sind - ich meine jetzt nicht die Armee - auf neue Risiken nicht wirklich vorbereitet", warnte Blattmann.
Armeechef zieht Lehren aus Ukraine- Krise
"Was auf der Krim geschah, zeigt: Wir müssen den Nachrichtendienst und die Mobilmachung verbessern. Sollte trotzdem etwas geschehen, müssen wir reagieren können", so der Armeechef, auf die Frage, ob ein "neuer Kalter Krieg" für ihn strategisch ein Thema sei. Er ziehe aus der veränderten Lage in Europa zwei Hauptlehren: Niemand wisse, was die Zukunft bringe und wer sich nicht selber wehren könne, dem diktiere die Geschichte, was er zu tun habe.
Blattmann selbst habe deshalb Konsequenzen gezogen. Er horte "30 oder 40 Sechserpackungen Mineralwasser ohne Kohlensäure" zu Hause (das entspricht rund 300 Liter). Darüber hinaus hat der Armeechef eigenen Angaben zufolge Holzvorräte angelegt und eine Wasserzisterne. "Für den täglichen Bedarf braucht jeder mindestens acht Liter Wasser. Um zu trinken, zu kochen, sich zu waschen", erklärte der oberste Militär des Landes. Er selbst mache regelmäßig Kontrollen, ob er genug Wasser für sich und seine Frau vorrätig habe.
"Vielleicht müsste man den Leuten sagen: Es ist gut, wenn ihr ein paar Vorräte für den Notfall zu Hause habt. Auch Konservenbüchsen. Das hilft ein paar Tage zu überbrücken, bis der courant normal wieder hergestellt ist", rät Blattmann den Schweizern im Interview es ihm gleichzutun.
Sozialdemokraten orten "billigste Panikmache"
Auf Twitter sorgte der Vorschlag von Blattmann jedenfalls für Spott, wie "20minuten" berichtete . So schrieb etwa der sozialdemokratische Nationalrat Cédric Wermuth: "Jetzt ist der CdA übergeschnappt." Gegenüber dem Gratisblatt führte der Politiker er weiter aus: "Das ist billigste Panikmache vor der Gripen- Abstimmung."
Zur Erklärung: Die Schweizer sollen im Mai über die geplante Anschaffung von neuen Gripen- Kampfjets abstimmen. Der knapp 2,5 Milliarden Euro schwere Deal ist allerdings bei unseren westlichen Nachbarn heftig umstritten. Laut aktuellen Umfragen sind 52 Prozent der Schweizer gegen den Kauf der Jets. Armeechef Blattmann muss deshalb im Endspurt vor dem Votum kräftig die Werbetrommel für die Gripen- Flieger rühren.
Meine Meinung: Klingt ja aufs Erste natürlich irgendwie verrückt; aber ich kenne schon eine Menge Leute, die ebenfalls Vorräte für schlechte Zeiten anlegen bzw. sogar Waffen und Munition kaufen; für den Ernstfall!
Ich fürchte, ganz so lustig wie's klingt, ist es leider nicht.
Naja, das mit den Vorräten im Keller kann ja mal nicht schaden!
LG Woodquarter
Schweizer fragen sich: Armeechef "übergeschnappt"?
"Jetzt ist der Armeechef übergeschnappt", schreibt das Schweizer Gratisblatt "20minuten" am Sonntag auf seiner Website. Hintergrund: Im Interview mit der "Schweiz am Sonntag" hat Armeechef André Blattmann der Bevölkerung angesichts "neuer Bedrohungen" geraten, Notvorräte anzulegen. Er selbst habe vorgesorgt und zu Hause unter anderem Hunderte Liter Mineralwasser und Holzvorräte auf Lager, so der Schweizer.
Blattmann begründete seinen ungewöhnlichen Vorschlag mit der veränderten Sicherheitslage in Europa. Für die Schweiz seien Cyber- Attacken, die das öffentliche Leben lahmlegten, "die größte Bedrohung", so der Armeechef im Interview . "Ein großflächiger Stromausfall etwa kann zu einem Armee- Einsatz führen." Die Schweizer Gesellschaft sei sehr verletzlich geworden. "Und wir sind - ich meine jetzt nicht die Armee - auf neue Risiken nicht wirklich vorbereitet", warnte Blattmann.
Armeechef zieht Lehren aus Ukraine- Krise
"Was auf der Krim geschah, zeigt: Wir müssen den Nachrichtendienst und die Mobilmachung verbessern. Sollte trotzdem etwas geschehen, müssen wir reagieren können", so der Armeechef, auf die Frage, ob ein "neuer Kalter Krieg" für ihn strategisch ein Thema sei. Er ziehe aus der veränderten Lage in Europa zwei Hauptlehren: Niemand wisse, was die Zukunft bringe und wer sich nicht selber wehren könne, dem diktiere die Geschichte, was er zu tun habe.
Blattmann selbst habe deshalb Konsequenzen gezogen. Er horte "30 oder 40 Sechserpackungen Mineralwasser ohne Kohlensäure" zu Hause (das entspricht rund 300 Liter). Darüber hinaus hat der Armeechef eigenen Angaben zufolge Holzvorräte angelegt und eine Wasserzisterne. "Für den täglichen Bedarf braucht jeder mindestens acht Liter Wasser. Um zu trinken, zu kochen, sich zu waschen", erklärte der oberste Militär des Landes. Er selbst mache regelmäßig Kontrollen, ob er genug Wasser für sich und seine Frau vorrätig habe.
"Vielleicht müsste man den Leuten sagen: Es ist gut, wenn ihr ein paar Vorräte für den Notfall zu Hause habt. Auch Konservenbüchsen. Das hilft ein paar Tage zu überbrücken, bis der courant normal wieder hergestellt ist", rät Blattmann den Schweizern im Interview es ihm gleichzutun.
Sozialdemokraten orten "billigste Panikmache"
Auf Twitter sorgte der Vorschlag von Blattmann jedenfalls für Spott, wie "20minuten" berichtete . So schrieb etwa der sozialdemokratische Nationalrat Cédric Wermuth: "Jetzt ist der CdA übergeschnappt." Gegenüber dem Gratisblatt führte der Politiker er weiter aus: "Das ist billigste Panikmache vor der Gripen- Abstimmung."
Zur Erklärung: Die Schweizer sollen im Mai über die geplante Anschaffung von neuen Gripen- Kampfjets abstimmen. Der knapp 2,5 Milliarden Euro schwere Deal ist allerdings bei unseren westlichen Nachbarn heftig umstritten. Laut aktuellen Umfragen sind 52 Prozent der Schweizer gegen den Kauf der Jets. Armeechef Blattmann muss deshalb im Endspurt vor dem Votum kräftig die Werbetrommel für die Gripen- Flieger rühren.
Meine Meinung: Klingt ja aufs Erste natürlich irgendwie verrückt; aber ich kenne schon eine Menge Leute, die ebenfalls Vorräte für schlechte Zeiten anlegen bzw. sogar Waffen und Munition kaufen; für den Ernstfall!
Ich fürchte, ganz so lustig wie's klingt, ist es leider nicht.
Naja, das mit den Vorräten im Keller kann ja mal nicht schaden!
LG Woodquarter