Semmering-Basistunnel

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#21
Aussichtsturm in Mürzzuschlag eröffnet

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Die Region Mürzzuschlag ist um eine Besucherattraktion reicher. Am Freitag eröffnete die ÖBB den sogenannten Infoblick Mürzzuschlag. Von diesem Aussichtsturm aus, kann man die Bauarbeiten des Semmering-Basistunnels beobachten.
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Von dem hölzernen, spektakulären Bauwerk neben den Südbahngleisen, hat man einen direkten Blick auf das Westportal des Semmering-Basistunnels und damit auch auf die Baustelle.

Der Infoblick Mürzzuschlag ist 365 Tage im Jahr tagsüber für Besucher frei und kostenlos zugänglich.

Mit Erlebnisfernrohr in die Zukunft blicken
Aus etwa 15m Höhe kann man beobachten, wie die Arbeiten an der Tunnelbaustelle voranschreiten und der Bahnhof sowie sämtliche Gleisanlagen für die neuen Anforderungen adaptiert werden.
Auf der obersten Plattform gibt es ein Erlebnisfernrohr, das sozusagen eine Reise in die Zukunft bietet, denn wo heute noch Bagger und Bohrwägen auffahren, können Besucher durch das Fernrohr sehen, wo das spätere Portal liegen wird.

ÖBB, Ebner
Finanziert wurde der Turm – es gibt übrigens in Österreich vier Stück dieser Art jeweils an Tunnelbaustellen – aus dem Budget, das im Rahmen des Tunnelbaus für Kommunikation und Information vorgesehen ist.

Ausflugsziel und Besuchermagnet
Der Infoblick ist aber nicht nur ein Informationsangebot für Anrainer, sondern soll auch Ausflugsziel und Besuchermagnet der Region werden, hofft der Bürgermeister von Mürzzuschlag, Karl Rudischer. Besonders gut lasse sich etwa auch der Besuch des Infoblicks mit einer Wanderung entlang des Bahnwanderweges kombinieren.

Informationen rund um die Tunnelarbeiten, gibt es zudem auch in einer Infobox am Bahnhof Mürzzuschlag. Der rund 27 km lange Semmering-Basistunnel zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag, der die Fahrtzeit mit der Bahn von Graz nach Wien deutlich reduzieren wird, soll übrigens Ende 2026 fertig sein.
red, steiermark.ORF.at

Link:
Verkehr: Aussichtsturm in Mürzzuschlag eröffnet
 

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#25
Bau des Semmeringtunnels verzögert sich

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Der Bau des Semmeringtunnels zwischen Niederösterreich und der Steiermark verzögert sich um rund ein Jahr und wird erst 2027 eröffnet. Das haben die ÖBB am Freitag mitgeteilt. Grund für die Verzögerung ist ein Nachbruch bei den Bauarbeiten.
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Während man sich bei den Bauerarbeiten auf steirischer Seite mit allen Baulosen im Zeitrahmen befindet, wie die ÖBB am Freitag mitteilten, sei man in Niederösterreich Mitte 2019 im schwierigsten Bereich des gesamten Projektes angelangt. Jetzt ist fix: Der Bau des Bahntunnels wird ein Jahr länger dauern als ursprünglich geplant.


APA/ Martin Hirsch
Der Semmeringtunnel soll jetzt erst mit Fahrplanwechsel im Dezember 2027 eröffnet werden

Schlamm und Wasser bei Nachbruch ausgetreten
Bei einem Nachbruch nahe Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) seien Schlamm und Wasser ausgetreten, heißt es. Das sei zwar an sich bei solchen Bauprojekten nichts Ungewöhnliches, teilte ÖBB-Sprecher Christopher Seif im Gespräch mit noe.ORF.at mit, allerdings dauere es jetzt länger, den betroffenen Abschnitt über einen anderen Stollen zu erreichen und fertigzustellen.

Die Bauarbeiten für den Semmeringtunnel hatten bereits im vergangenen Sommer für Aufregung gesorgt. Bei den Bauarbeiten war Wasser und Sand aus dem Gebirge gelöst worden, wodurch sich die Bäche in der Umgebung weiß gefärbt hatten – mehr dazu in Gloggnitz: Aufregung um weiße Bäche (noe.ORF.at; 8.7.2019).

ORF/Katharina Sunk
Die weißen Bäche rund um Gloggnitz hatten im Sommer für Aufregung gesorgt

Inbetriebnahme mit Fahrplanwechsel 2027
Im Tunnelbau gebe der Berg die Rahmenbedingungen vor, wurde seitens der ÖBB auch im Gespräch mit der Austria Presseagentur betont. „Wir müssen dem Berg die Zeit geben – und das tun wir“, so die Bahn. Die Baustelle befinde sich in einer geologisch komplexen Zone, heißt es. Wie die Gesteinsschichten tatsächlich auf die Bauarbeiten reagieren, würde man immer erst im Berg sehen.

Der Semmeringtunnel soll nun mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2027 in Betrieb gehen. Dieser neue Zeitplan sei laut Seif auch realistisch. Dass es zu einer weiteren Verzögerung kommen könnte, schließt Seif gegenüber noe.ORF.at aus.
03.01.2020, red, noe.ORF.at/Agenturen
Bau des Semmeringtunnels verzögert sich
 

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#27
Tunnelbau unter schwierigen Bedingungen

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Vor einer Woche wurde bekannt, dass sich die Eröffnung des Semmeringbasistunnels um ein Jahr verschiebt. noe.ORF.at begab sich am Freitag auf Lokalaugenschein. Laut ÖBB soll die Verzögerung keine Mehrkosten verursachen, dennoch sind umfangreiche Sicherungsbauten notwendig.
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Es war am 15. April 2019: In die Tunnelröhre 1 drangen bei Göstritz (Bezirk Neunkirchen) Wasser- und Geröllmassen ein. Bis an die Oberfläche im Wald tat sich ein trichterförmiges Loch auf. Der Göstritzbach färbte sich in weiterer Folge wegen des ausgewaschenen Gesteins milchig weiß. Dieses Unglück, bei dem zum Glück niemand verletzt wurde, beschäftigt die Tunnelplaner bis heute und sorgt – laut derzeitiger Prognose der ÖBB – für eine Verschiebung der Eröffnung der Strecke um ein Jahr, auf Dezember 2027.

Während man auf der steirischen Seite mit den beiden Tunnelröhren gut vorankommt und im Plan liegt, ist der Tunnelbau in Niederösterreich im geologisch komplexesten Bereich des Projektes angelangt. Das Gestein zwischen Schottwien und Maria Schutz (Bezirk Neunkirchen) ist bunt zusammengewürfelt. Es ist porös, locker, wasserhaltig. Man stoße keine zwei Bohrtage hintereinander auf das gleiche Gestein, wird bei unserem Lokalaugenschein berichtet. „Auf der einen Seite befinden sich die stark wasserführenden Karbonate und auf der anderen Seite finden sich Schiefer- und anderes Störungsmaterial, fein zerrieben und trocken, das überhaupt nichts aushält“, erläutert der Tunnelbau-Experte der TU Graz, Wulf Schubert. „Genau diese Kontaktzonen sind extrem kritisch und gefährlich“,

Ein „Dach“ gegen weitere Gerölleintritte
Im Risikobereich bei Göstritz – 3.5 Kilometer von Gloggnitz entfernt – wird nun von der Tunnelröhre 2 aus die Tunnelröhre 1 an der Oberseite abgedichtet. Dazu wird ein Schacht in Richtung Tunnelröhre 1 schräg nach oben getrieben, um den Krater wie mit einer Ziwschendecke abzudichten und mit horizontalen Pfählen zu stabilisieren.

Erst wenn dieses „Dach“ fertig ist, kann der Vortrieb der Tunnelröhre 1 auf niederösterreichischer Seite wieder aufgenommen werden. „Wir haben aus dem Ereignis zu Ostern 2019 dazugelernt und gehen entsprechend vorsichtig vor. Dass wir in diesem Bereich für 150 Meter ein halbes Jahr brauchen, ist eine grobe und eher pessimistische Schätzung. Wir hoffen, dass es wesentlich schneller geht“, sagt Schubert.

ORF
Die Tunnelbauer kämpfen derzeit vor allem mit den unterschiedlichen Gesteinsschichten

Laut ÖBB keine Mehrkosten durch Verzögerung
Derzeit haben die Verzögerungen laut ÖBB keine Auswirkungen auf die Kosten. „Wir haben beim Semmering-Basistunnel aufgrund unseres Kostenhandbuches entsprechende Risikovorsorgen getroffen und können auf diese Weise dieses eine Ereignis mit der Verschiebung um ein Jahr noch einmal abdecken. Wir gehen heute davon aus, dass wir kein weiteres Ereignis wie Ostern 2019 haben werden. Sollten aber in den Vortriebsarbeiten zukünftig unvorhergesehene Unglücke eintreten, wird man über Mehrkosten reden müssen“, sagt Gerhard Gobiet, der Projektleiter des Semmering-Basistunnels.

3.3 Milliarden Euro sind derzeit als Gesamtkosten für den Semmeringbasistunnel budgetiert. Derzeit sind 45 Prozent der Tunnellänge von 28 Kilometern abgeschlossen. Nach der jüngsten Prognose soll 2021 der Durchstich erfolgen. 2025 und 2026 sollen die Gleise, Oberleitungen und Signalanlagen eingebaut und der Testbetrieb begonnen werden. Derzeit sind 1.000 Mitarbeiter beim Tunnelbau beschäftigt.
10.01.2020, Hannes Steindl, noe.ORF.at
Tunnelbau unter schwierigen Bedingungen
 

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#28
Halbzeit beim Semmering-Basistunnel

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Beim seit acht Jahren im Bau befindlichen Semmering-Basistunnel ist die Hälfte gegraben. Alle Tunnelbaustellen würden mit verschärften Sicherheitsvorschriften gegen den Coronavirus weiterlaufen, heißt es von den ÖBB.
Online seit heute, 14.02 Uhr
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Beim Semmering-Basistunnel wurde in den letzten Wochen keine Baustelle eingestellt: „Die Baustellen der ÖBB-Infrastruktur sind fast alle wieder in Betrieb. Beim Semmering-Basistunnel konnten die Arbeiten mit Einschränkungen durchgehend weiterlaufen, wobei wir natürlich geltende Sicherheitsmaßnahmen, wie das Tragen von Masken und Abstandsregelungen berücksichtigen“, erklärte Andreas Matthä am Mittwoch. Aufgrund von Lieferengpässen oder Quarantänesituationen der Arbeiter kam und kommt es jedoch mancherorts zu Einschränkungen der Vortriebsarbeiten.

Verschärfte Sicherheitsvorschriften
Damit auf den Baustellen der Betrieb weitergeführt werden konnte, haben die Baufirmen mit Arbeitsmedizinern, Sicherheitsexperten und der ÖBB-Infrastruktur Maßnahmen zum sicheren Arbeiten in Zeiten von Covid-19 erstellt: Das reicht vom Einhalten der Abstandsregeln und Hygienevorschriften, über die getrennte Anreise zur Baustelle und Maßnahmen in den Aufenthaltsräumlichkeiten bis hin zu Adaptierungen von Arbeitsabläufen und Schichtplänen. „Uns ist es damit gelungen, wichtige Teile der Wirtschaft aufrecht zu erhalten“, so ÖBB-Chef Matthä.

Insgesamt 62 Kilometer zu graben
Rechnet man alle Zugänge, Schächte und Verbindungsröhren zusammen, müssen für den 27 Kilometer langen Tunnel rund 62 Kilometer gegraben werden.

Auf der Baustelle Fröschnitzgraben in der Mitte des Tunnels fressen sich die beiden Tunnelbohrmaschinen „Carl“ und „Ghega“ durch das Gebirge in Richtung Gloggnitz und haben mehr als drei Kilometer in den Streckenröhren Richtung Gloggnitz hinter sich gebracht. Auch in Richtung Mürzzuschlag sind vom Fröschnitzgraben ausgehend rund drei Kilometer geschafft – die werden allerdings geologiebedingt mit der flexibleren Bagger-Spreng-Methode („zyklischer Vortrieb“) errichtet. Auch auf der Tunnelbaustelle Grautschenhof bei Mürzzuschlag setzt man auf diese Methode: Dort sind die beiden Tunnelröhren rund 1,5 Kilometer in beiden Richtungen gegraben.

Im nö. Abschnitt ist man in einem tunnelbautechnisch besonders anspruchsvollen Bereich: In Gloggnitz wird an der Stabilisierung der Röhre gearbeitet, in der es im Frühjahr 2019 zu einem Schlammeintritt gekommen war. Derzeit bereitet man sich auch dort auf den Einbau der zukünftigen Innenschale vor.

Fertigstellung für 2027 geplant
2012 war der Spatenstich für das Großprojekt Semmering-Basistunnel neu erfolgt. Nach etlichen Vorarbeiten wie Bau von Umfahrungsstraßen, Ersatzwasserversorgungsanlagen und einer Deponie begannen 2014 die eigentlichen Grabungsarbeiten. Der Semmering-Basistunnel wird von fünf Stellen aus gleichzeitig errichtet. Auf den meisten Baustellen mussten vorweg Zugangstunnel und -schächte gebaut werden, um die eigentlichen Tunnelröhren graben zu können. 2019 startete der Umbau des Bahnhofs Mürzzuschlag. Die Fertigstellung dieses Abschnitts der neuen Südbahn ist für 2027 geplant.
29.04.2020, red, steiermark.ORF.at/Agenturen

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Halbzeit beim Semmering-Basistunnel
 

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#29
Meldung vom 30. April 2020:

Tödlicher Unfall in Semmering-Basistunnel

Bei Bauarbeiten im Semmering-Basistunnel ist es am Donnerstagnachmittag zu einem tödlichen Unfall gekommen. Ein Arbeiter wurde im Baulos Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) verschüttet, er starb noch an der Unfallstelle.

30. April 2020, 20.05 Uhr

Der Unfall ereignete sich nach Angaben der ÖBB im Zuge eines Nachbruchs in einem Verbindungstunnel zwischen den beiden Tunnelröhren. Der Arbeiter wurde dabei verschüttet. Seine Kollegen konnten ihn zwar befreien, er starb aber an seinen schweren Verletzungen.

Das niederösterreische Rote Kreuz war mit einem Rettungs- und einem Kommandowagen im Einsatz. Außerdem wurde der Notarzthubschrauber Christophorus 3 aus Wiener Neustadt angefordert. Trotz Reanimationsversuchen kam für den Arbeiter – er soll etwa 50 Jahre alt sein – aber jede Hilfe zu spät. Weitere Personen wurden bei dem Unfall nicht verletzt.

red, noe.ORF.at/Agenturen
Quelle: Tödlicher Unfall in Semmering-Basistunnel
 

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#30
Tödlicher Unfall bei Semmering-Tunnel-Bau

Auf der Baustelle Fröschnitzgraben des Semmering-Basistunnels hat sich am Samstag in der Früh ein tödlicher Unfall ereignet. Ein Arbeiter wurde von einem Baufahrzeug erfasst. Der Mann starb noch an der Unfallstelle.

Der Unfall ereignete sich gegen 8:00 auf der Baustelle in Spital am Semmering (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag). Ein Arbeiter wurde von einem Muldenkipper erfasst. Der Lenker des Baufahrzeuges transportiert zu diesem Zeitpunkt Geröll aus dem Tunnel und dürfte beim Rückwärtsfahren den Mann übersehen haben. Der Mann wurde von dem Baufahrzeug überrollt.

Notarzthubschrauber angefordert
Andere Arbeiter setzten die Rettungskette in Gang, hieß es von den ÖBB. Ein Notarzthubschrauber wurde ebenfalls angefordert. Für den Mann kam jedoch jede Hilfe zu spät – er erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Die polizeilichen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Erst Ende April ist ein Arbeiter auf der Baustelle in Gloggnitz in Niederösterreich verschüttet worden und an der Unfallstelle verstorben – mehr dazu in Tödlicher Unfall in Semmering-Basistunnel (30.04.2020, noe.orf.at).

red, steiermark.ORF.at/Agenturen
Quelle: Tödlicher Unfall bei Semmering-Tunnel-Bau
 

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#31
Semmering-Basistunnel: Video zeigt erneuten Wassereinbruch
Bei Probebohrungen wurde wieder eine wasserführende Schicht getroffen. Tunnelbau laut ÖBB in einer "schwierigen Phase".
von Patrick Wammerl

Ein neues Video zeigt die Gefahren und dramatischen Auswirkungen eines erneuten Wasser- und Deckeneinbruchs beim Bau des Semmering-Basistunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Bei Probebohrungen in dem geologischen Problemgebiet im Raum Gloggnitz, in dem es bereits vor einem Jahr zu einem massiven Nachbruch mit einer Kraterbildung ober Tage gekommen ist, wurde bei Sondierungsbohrungen eine Wasserader im Karbonatgestein getroffen. „Wir kennen das Video und es ist kein neues. Wie schon des Öfteren kommuniziert und erwartet, sind wir beim Bau des Tunnels im niederösterreichischen Abschnitt in einem besonders herausfordernden Gebirgsabschnitt unterwegs“, erklärt ÖBB-Sprecher Christopher Seif auf Anfrage des KURIER.

Wassereinbruch im Semmering Basistunnel

Laut Seif findet deshalb der Tunnelbau in einer der beiden Röhren (Gleis 2) in Gloggnitz mit besonderer Vorsicht statt. „Vor jedem nächsten Schritt sind Bohrungen notwendig, um herauszufinden, wie das Gestein in den nächsten Metern beschaffen ist. Das angesprochene Video ist genau bei einer solchen Bohrung entstanden“, so der ÖBB-Sprecher.

In diesem Abschnitt müssen die Mineure die sogenannte Grassberg-Nordrand -Störung – laut Geologen eine der komplexesten geologisch-tektonischen Strukturen der Ostalpen – überwinden. Man habe bereits bei der Planung des Tunnels gewusst, dass es in diesem Bereich zu solchen Komplikationen kommen kann, erklären die ÖBB seit Monaten.

In der zweiten Tunnelröhre auf Gleis 1 im Bereich von Gloggnitz hat es fast ein Jahr gedauert, bis der Schaden nach dem massiven Tunneleinbruch Gloggnitz saniert ist. „Die Vortriebsarbeiten wurden dort wieder gestartet“, sagt Seif.


© Bild: Patrick Wammerl

Baustopp gefordert

Die Umweltschutzorganisation „Alliance for Nature“, die seit jeher das 3 Milliarden Euro teure Tunnelprojekt wegen der „zerstörerischen Umweltauswirkungen“ torpediert, verlangt die Einstellung der Arbeiten. „Wieviele Wassereinbrüche müssen noch stattfinden, bis die Verantwortlichen endlich zur Besinnung kommen und begreifen, dass der Natur mit dem Tunnelbau ein unheilvoller Schaden zugefügt wird?“, so Alliance-Generalsekretär Christian Schuhböck. Josef Lueger, geologischer Sachverständiger der „Alliance For Nature“, hatte schon in den Genehmigungsverfahren vor dem enormen Wasserverlust gewarnt. "Doch seine Warnungen wurden in den Wind geschlagen", sagt Schuhböck.

Offen sind noch immer die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt im Zusammenhang mit dem Wassereinbruch beim Zwischenangriff Göstritz im Sommer 2019. Wie vom KURIER berichtet, wurde 250 Meter unter der Erdoberfläche ein Bergwasser-Reservoir freigelegt. Mehr als 60 Liter stark mit sedimenten verunreinigtes Wasser wurden über Tage in den Göstritzbach in die Schwarza gespült und verwandelten die Gewässer in eine milchig-weiße Brühe. In dem Verfahren wegen „fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt“ sind laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl, noch Gutachten ausständig.
Quelle: Semmering-Basistunnel: Video zeigt erneuten Wassereinbruch
 

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#32
Semmering-Basistunnel erst ab 2028 in Betrieb
Der Semmering-Basistunnel (SBT) wird erst 2028 in Betrieb gehen: Technische Herausforderungen machten eine Verschiebung um ein Jahr notwendig, so die ÖBB am Donnerstag. Dadurch wird der Tunnel auch teurer.
Online seit heute, 11.58 Uhr (Update: 13.29 Uhr)
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Dass die Inbetriebnahme des SBT erst 2028 möglich sei, steht laut ÖBB „nach eingehender Evaluierung der baulichen, technischen und geologischen Aspekte des Großprojektes“ fest. Als Grund wurden „die extrem schwierigen geologischen Bedingungen im Berg seit 2020“ angeführt, „die sich als noch herausfordernder als prognostiziert erwiesen haben“.


APA/ Martin Hirsch
Diese Herausforderungen stellen die ÖBB laut Vorstandsdirektor Franz Bauer „auf eine harte Probe“: „Eine Vielzahl von Mosaiksteinen hat dafür gesorgt, dass die Vortriebe in allen Bereichen des Tunnels langsamer vorankommen als geplant“.

Um elf Prozent teurer
Mit der längeren Bauzeit geht laut ÖBB auch die Kostenerhöhung um elf Prozent auf 3,5 Mrd. Euro einher. „Mehr Material und aufwendigere Techniken sind notwendig, um die vorgefundene geologische Situation gut bewältigen zu können. Die CoV-Pandemie trug zusätzlich nicht gerade zur Entspannung der Situation bei“, so Bauer.

Bund und Land stehen weiter hinter dem Projekt
Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) bezeichnete den SBT in einer Aussendung als „Meilenstein im Schienenausbau“: Sowohl Bund als auch Land Steiermark stünden voll hinter diesem historischen Bahnprojekt. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sagte, es sei selbstverständlich, dass es bei Großprojekten immer wieder zu neuen technischen und organisatorischen Herausforderungen komme, die eine Verzögerung mit sich brächten. „Das ist bedauerlich, aber in einem Schulterschluss von Bund und Land setzen wir alles daran, dass der Tunnel so schnell wie möglich fertiggestellt wird“, so Verkehrsreferent Anton Lang.

Der aus der östlichen Obersteiermark stammende FPÖ-Abgeordnete Hannes Amesbauer will hingegen eine parlamentarische Anfrage an Gewessler (Grüne) einbringen: „Das Projekt Semmering-Basistunnel ist für unsere Region – insbesondere für das obere Mürztal – ein sehr Bedeutendes. Daran hängen unschätzbar wertvolle Perspektiven für die Bevölkerung, die Gemeinden und die lokale Wirtschaft.“ Er wolle „sämtliche Details zu der Verzögerung und den Mehrkosten erfragen, sowie auch eine umfassende Stellungnahme,“ wie Gewessler als politisch Verantwortliche darauf reagiere.

Koralmtunnel bereits 2025 offen
Der zweite neue Tunnel auf der Strecke Wien-Klagenfurt, der Koralmtunnel, wird laut ÖBB-Chef Andreas Matthä vermutlich planmäßig im Dezember 2025 in Betrieb gehen können. Sobald beide Tunnels fertig und angebunden sind, beträgt die Fahrzeit von Wien nach Klagenfurt nicht mehr vier Stunden wie bisher, sondern zwei Stunden und 40 Minuten, und das unter Anbindung der steirischen Landeshauptstadt Graz.
18.02.2021, red, steiermark.ORF.at/Agenturen

Semmering-Basistunnel erst ab 2028 in Betrieb
 

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#33
Semmering-Basistunnel: Es ist eingetreten, wovor die Gegner warnten
Massive Wassereinbrüche verzögern das Projekt um zwei Jahre. Die Umweltschützer sehen sich in ihren Warnungen bestätigt.
von Patrick Wammerl

Es ist exakt das eingetreten, wovor die Tunnelgegner und die Umweltorganisation „Alliance for Nature“ immer gewarnt haben. Doch die Behörde hatte grünes Licht gegeben.
Massive Wassereinbrüche und andere Komplikationen beim Bau des 27 Kilometer langen Semmering-Basistunnel haben den Zeitplan des Monsterprojekts um zwei Jahre nach hinten verschoben. Nachdem man bereits im Vorjahr bekannt gegeben hat, dass sich die prognostizierte Freigabe um ein Jahr auf 2027 verzögert, wurde am Donnerstag nun ein weiterer Rückschlag eingestanden. Nach den vielen Zwischenfällen hat eine neuen Evaluierung ergeben, dass die Verkehrsfreigabe frühestens mit dem Fahrplanwechsel 2028 erfolgen kann. Auch die Baukosten erhöhen sich um gut elf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro, erklärte Franz Bauer, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur AG.

Die weitere Verzögerung ist den vielen geologischen Komplikationen geschuldet, die besonders im „Katastrophenjahr“ 2019 eingetreten sind, sagt Alois Vigl, Experte für Geotechnik und Tunnelbau. Bei Tunnelarbeiten in Gloggnitz kam es zu massiven Gesteinseinbrüchen in einer der beiden Tunnelröhren. 100 Meter darüber, im Gemeindegebiet von Aue bei Gloggnitz, entstand dadurch ein Krater in der Größe eines Einfamilienhauses an der Erdoberfläche. Damit noch nicht genug, wurde beim Vortrieb Göstritz in Niederösterreich ein sogenannter Karstschlauch angefahren. Die Quelle flutete das Tunnelsystem mit 100 Liter Bergwasser pro Sekunde. „Das haben wir nicht erwartet und es ist uns erst Ende 2020 gelungen, dieses Wasser aus dem Tunnelvortrieb hinaus zu bekommen“, so Vigl.


© Bild: ÖBB/Ebner

Auch auf steirischer Seite setzte sich die Pannenserie fort. Eine der beiden Tunnelbohrmaschinen blieb stecken und musste mühevoll ausgegraben werden. In weiterer Folge konnte die zweite Tunnelbohrmaschine auf dem Gleis daneben die Stelle nicht passieren und stand fast zwei Monate lang still. „Wir alle haben gewusst, dass es tunnelbautechnisch eine massive Herausforderung wird. Aber wir haben nicht mit dieser Häufung an Komplikationen gerechnet“, erklärt der Geologe.

Rote Liste der gefährdeten Welterbestätten

Die Umweltschützer von „Alliance for Nature (AfN)“ sehen sich durch dieses Eingeständnis bestätigt. „Jahrelang haben wir vergeblich vor den zerstörerischen Umweltauswirkungen in der Semmeringregion gewarnt“, sagt AfN-Generalsekretär Christian Schuhböck. Er verlangt, dass durch die Ereignisse das UNESCO-Weltkulturerbe Semmeringbahn auf die rote Liste der gefährdeten Welterbestätten gesetzt wird. „Millionen Liter frischen Quellwassers werden täglich dem natürlichen Wasserhaushalt entzogen. Dennoch sehen die Verantwortlichen tatenlos zu, wie das Welterbestätte dem Milliardenprojekt geopfert wird“, so Schuhböck.

Beim Tunnelbau muss die sogenannte Grassberg-Nordrand-Störung – laut Geologen eine der komplexesten geologisch-tektonischen Strukturen der Ostalpen – überwunden werden. Insgesamt müssen für den Tunnel 14 Vortriebe mit rund 62 Kilometern gegraben werden. Zwei Drittel davon sind bereits bewältigt.
Quelle: Semmering-Basistunnel: Es ist eingetreten, wovor die Gegner warnten
 

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#34
Semmering-Basistunnel fast fertig gegraben
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Der Bau des Semmering-Basistunnels, der Niederösterreich und die Steiermark verbinden soll, schreitet weiter voran. Mittlerweile sind die Arbeiten der ersten Tunnelbohrmaschine abgeschlossen und mehr als 80 Prozent des Tunnels gegraben, heißt es von den ÖBB.
Online seit heute, 7.04 Uhr
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Mehr als 8.100 Meter habe die Tunnelbohrmaschine „Ghega“ im Bauabschnitt Fröschnitzgraben Ost innerhalb von zweieinhalb Jahren zurückgelegt. „Die Fortschritte der letzten Monate haben uns dem ersten Meilenstein, der Fertigstellung aller Vortriebe des Semmering-Basistunnels, wieder einen großen Schritt nähergebracht“, sagt Franz Bauer, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur AG.
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Beim Tunnelbau, der 2028 abgeschlossen werden soll, kommen zwei solcher Bohrmaschinen zum Einsatz. Sie sind je 125 Meter lang, wiegen 1.800 Tonnen, was dem Gewicht von 400 Elefanten entspricht, und haben einen Durchmesser von zehn Metern. Der Monatsrekord von „Ghega“ betrug fast 550 Meter, wird betont.

ÖBB/Ebner
Die Arbeiten der erste Tunnelbohrmaschine, „Ghega“, sind abgeschlossen

80 Prozent des Tunnels bereits gegraben
Von den 54,6 Kilometern Tunnel – beide Röhren sind je 27,3 km lang – sind laut ÖBB bereits mehr als 80 Prozent geschafft. Der Tunnel werde von fünf Stellen und 14 Vortrieben aus gleichzeitig gegraben, heißt es in der Aussendung.

2020 habe man von Gloggnitz aus auch mit dem „Innenausbau“ der Tunnelröhren begonnen. Außerdem werde bereits an der Auskleidung der Beton-Innenschale im Abschnitt Fröschnitzgraben gearbeitet. Das sei möglich, weil die beiden zyklischen Vortriebe mit Bagger- und Sprengvortrieb in Fröschnitzgraben West abgeschlossen werden konnten.
23.12.2021, red, noe.ORF.at/Agenturen

Semmering-Basistunnel fast fertig gegraben
 
#36
Hier ist die Streckenführung des Tunnels eingezeichnet - im Bereich Aue/Gloggnitz (die gebogene Linien)

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Interessant ist hier die Einzeichnung des "Tunneleinsturzkraters" (inzwischen wieder verfüllt) und der Tatsache, dass der Tunnel hier nur 30m unterhalb der Ortschaft Aue verläuft
 

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#37
„Carl“ grub sich 8.300 Meter durch den Semmering
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Die Arbeiten im Semmeringbasis-Tunnel zwischen der Steiermark und Niederösterreich schreiten voran: Nun ist die zweite der beiden Tunnelbohrmaschinen fertig. „Carl“ arbeitete sich in drei Jahren rund 8.300 Meter durch das Gestein.
Online seit heute, 15.19 Uhr
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Allein im letzten Monat wurden 440 Meter geschafft. Damit sind von den insgesamt 54,6 Kilometer Tunnel in zwei Röhren rund 80 Prozent fertiggestellt, teilten die ÖBB am Montag mit. Der Tunnel wurde von fünf Stellen und 14 Vortrieben aus gleichzeitig gegraben, alle vier Vortriebe im Fröschnitzgraben sind jetzt abgeschlossen.

„Carl“ stellte neuen Monatsrekord auf
„Carl“ ist eine von zwei 125 Meter langen und rund 1.800 Tonnen schweren Maschinen, die einen Durchmesser von zehn Metern haben. Die Bohrmaschine erzielte Spitzenleistungen von bis zu 34 Metern pro Tag und 170 Metern pro Woche; die fast 440 Meter im Jänner 2022 waren ein neuer Monatsrekord von „Carl“.

APA/ Martin Hirsch
Schon 2020 wurde mit dem Innenausbau des Tunnels begonnen, mittlerweile wird an der Auskleidung der Beton-Innenschale im Abschnitt Fröschnitzgraben gearbeitet.
31.01.2022, red, steiermark.ORF.at/Agenturen

Link:
„Carl“ grub sich 8.300 Meter durch den Semmering
 

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#38
Schlussetappe bei Semmering-Basistunnel
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Im Semmering-Basistunnel steht man vor einer letzten großen Herausforderung. Auf den verbleibenden acht Kilometern warten poröses Gestein und hoher Wasserdruck. Die Bauzeit für diese Teilstrecke könnte 2,5 Jahre in Anspruch nehmen.
Online seit heute, 6.27 Uhr
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Mit Baggern, Sprengungen und zwei Tunnelbohrmaschinen wurden in den vergangenen Jahren unterirdisch fast 40 Kilometer gegraben – eine Strecke so weit wie von Wiener Neustadt bis zum Semmering. Die letzten acht Kilometer in den beiden Tunnelröhren müssen nun ausschließlich mit Baggern gegraben und gesprengt werden. Die Tunnelbohrmaschinen können hier nicht mehr eingesetzt werden, denn die Gesteinsschichten sind in den letzten Abschnitten sehr unterschiedlich aufgebaut.

„Das Gestein ist auf den letzten Abschnitten sowohl auf der niederösterreichischen als auch auf der steirischen Seite besonders porös und sensibel. Mit Tunnelbohrmaschinen geht das nicht, das wäre unmöglich“, erklärt ÖBB-Projektleiter Gerhard Gobiert. Zudem herrsche ein enormer Wasserdruck. „Der Berg gibt uns vor, wie schnell wir vorankommen. Und da müssen wir uns vortasten. Es gilt zunächst, mit Zementinjektionen das Wasser im Berg zu verdrängen, danach können Bagger eingesetzt werden, dann kann gesprengt werden.“

Fotostrecke mit 8 Bildern
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Ende 2028 sollen die ersten Züge durch den Tunnel fahren
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Erste Züge sollen 2028 durch Tunnel fahren
Allein im niederösterreichischen Abschnitt von Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) weg arbeiten 400 Mitarbeiter an dem Tunnelprojekt, am gesamten Projekt sind 1.200 Mitarbeiter beteiligt. Derzeit werden die Tunnelwände mit Beton in den bereits vorangetriebenen Abschnitten ausgekleidet. Ab 2025 folgt dann die Errichtung der Infrastruktur, also Gleise, Leitungen und alle technischen Anlagen.

Wenn der Zeitplan hält, wovon die ÖBB ausgehen, werden die ersten Züge Ende 2028 durch den Tunnel fahren – durch ein 3,5 Milliarden Projekt, das 16 Jahre gedauert hat. Mit dem Zug soll man dann von Wien nach Klagenfurt statt vier Stunden nur mehr zwei Stunden und 40 Minuten brauchen. Die Fahrtgeschwindigkeit durch den Tunnel soll 230 Kilometer pro Stunde betragen.

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Im niederösterreichischen Abschnitt wird von Gloggnitz aus gearbeitet

Tunnelbohrmaschinen werden verschrottet
Der Schlussetappe des Semmering-Basistunnels sind Arbeiten mit zwei riesigen Tunnelbohrmaschinen vorausgegangen. Die 125 Meter langen Maschinen mit einem Durchmesser von zehn Metern und einem Gewicht von 400 Elefanten haben ihre Arbeit abgeschlossen – mehr dazu in SBT: Zweite Tunnelbohrmaschine ist fertig (31.1.2022)

Die Bohrmaschinen stammen aus Frankreich, wurden zerlegt und durch einen 400 Meter tiefen Schacht in den Tunnel transportiert. Pro Tag schafften sie es mit 12.000 PS, bis zu 34 Meter zu graben. Nun werden sie verschrottet, denn eingesetzt werden können sie nicht mehr.
17.02.2022, Otto Stangel, noe.ORF.at/Agenturen

Schlussetappe bei Semmering-Basistunnel
 

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#39
Semmering-Basistunnel verzögert sich erneut
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Die Fertigstellung des Semmering-Basistunnels verschiebt sich weiter. Laut ÖBB ist durch Probleme mit dem komplexen Gestein erst mit einer Inbetriebnahme 2030 zu rechnen. Damit steigen die Kosten für den Tunnelbau um 360 Millionen Euro an.
Online seit gestern, 11.32 Uhr (Update: gestern, 12.50 Uhr)
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Es ist nicht das erste Mal, dass das Datum für die geplante Fertigstellung des Semmering-Basistunnels weiter in die Zukunft rückt. Verzögerte sich der Bau zuletzt ins Jahr 2028, so soll der Tunnel Informationen vom Freitag zufolge erst im Jahr 2030 in Betrieb gehen. Die „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“) berichteten am Freitag online, dass die Kosten dadurch um 360 Millionen Euro steigen würden.

Wie die ÖBB in einer Presseaussendung bestätigten, sei abermals eine geologische Störzone die Ursache für die neuerliche Verzögerung. „Nach eingehender Evaluierung der baulichen, technischen und geologischen Aspekte des Großprojekts Semmering-Basistunnel zeigt sich, dass aufgrund der Störzone im Grassberg beim Vortrieb in Gloggnitz eine Verlängerung der Bauzeit unausweichlich ist.“

Kosten steigen auf fast vier Milliarden Euro
Das Problem liegt laut ÖBB in einem „extrem komplizierten Gebirgsaufbau“ mit völlig unterschiedlichen Gesteinsschichten. Einige von ihnen sind hart, andere weich, manche führen Wasser, einige sind trocken. Die Hoffnung, dass sich die Problemzone bereits im Jahr 2021 beheben lassen könnte, habe sich letztlich nicht erfüllt, heißt es bei den ÖBB.

Verlängert werden nun die bisherigen Injektionsmaßnahmen im betroffenen Bauabschnitt. Das geschehe, „bis eine stabile Durchquerung der Störzone mittels Bagger- und Sprengvortrieb sicher erfolgen kann“.

Bei den Arbeiten in diesem Frühjahr sei endgültig klar geworden, dass weitere Maßnahmen gesetzt werden müssten, um den Bau fortsetzen zu können, bestätigte ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Die Kosten würden sich damit auf etwa 3,9 Milliarden Euro erhöhen. Die Gesamtkosten waren bisher mit 3,5 Mrd. Euro veranschlagt worden. Der Grund für die Mehrkosten sei aber nicht nur im geologischen Aufbau des Berges zu finden, auch die global steigenden Energie- und Baukosten seien hier bereits eingerechnet, so Seif.

Mittlerweile sind den ÖBB zufolge 85 Prozent des zweiröhrigen Tunnels gegraben. 23 der insgesamt mehr als 27 Kilometer Länge wären bereits zugänglich, 2020 startete in manchen Bereichen bereits der Innenausbau. Dabei werden die Röhren mit einer Betoninnenschale ausgekleidet. Finaler Schritt ist die bahntechnische Ausrüstung mit Gleisen, Leitungen und technischen Anlagen. Nach wie vor wird der Tunnel von fünf Stellen aus gegraben. Bis der erste Zug tatsächlich hindurchfahren kann, werden mindestens noch acht Jahre vergehen.
15.04.2022, red, noe.ORF.at

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Semmering-Basistunnel verzögert sich erneut
 

josef

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Durchschlag beim Semmering-Basistunnel - Abschnitt Fröschnitzgraben und Göstritz
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Beim Bau des Semmering-Basistunnels sind jetzt erstmals zwei Bauabschnitte verbunden worden. Nach sieben Jahren Arbeit spricht man bei den ÖBB von einem „ersten großen Meilenstein“ und einem „ganz besonderen Moment“.
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Tief unter der Erde konnten sich nun die Bauarbeiter der Abschnitte Fröschnitzgraben und Göstritz erstmals die Hände schütteln. Bei letzterem ist laut ÖBB noch eine Tunnelbohrmaschine im Einsatz, dessen vorderer Bohrkopf derzeit Stück für Stück zerlegt wird. „Ein schmaler ‚Durchgang‘ im Schneidrad ermöglichte dennoch, dass Mineure der beiden Bauabschnitte sich erstmals im Tunnel treffen konnten, ein Erfolg harter jahrelanger Arbeit“, heißt es in einer ÖBB-Aussendung.
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Der Bau des 27 Kilometer langen Semmering-Basistunnels ist in etliche Abschnitte unterteilt, sodass gleichzeitig an mehreren Stellen gegraben werden kann. Konkret wurde und wird von fünf Stellen und insgesamt 14 Vortrieben aus gleichzeitig gebaut. Fünf dieser Vortriebe sind bereits abgeschlossen, insgesamt sind etwa 90 Prozent des Tunnels gegraben.

„Viel harte Arbeit“ wartet noch
Sieben Jahre sind seit dem Baubeginn im übergeordneten Bereich Gloggnitz vergangen. Der Durchschlag sei nun „ein erster großer Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung des Semmering-Basistunnels“, sagt Projektleiter Gerhard Gobiet. „Für uns alle am Bau Beteiligten ist das ein ganz besonderer Moment. Die erste Verbindung von zwei Abschnitten ist erfolgt und mehr als 24 Kilometer des Tunnels sind geschafft.“ Gobiet spricht von einem „Tag der Freude“, nun erwarte die Arbeiter aber noch „viel harte Arbeit“.

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ÖBB
Die Mineure feierten den ersten Durchschlag beim Bau des Milliardenprojekts
ÖBB/Ebner
Die Tunnelbohrmaschine wird derzeit zerlegt

ÖBB
Gleichzeitig wird im Semmeringmassiv weitergegraben

ÖBB
Die Arbeiten werden erst 2030 abgeschlossen sein

Bei Göstritz ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Zwischenfällen gekommen. 2019 drangen in die Tunnelröhre 1 Wasser- und Geröllmassen ein. Bis an die Oberfläche im Wald tat sich ein trichterförmiges Loch auf. Dieses und weitere Probleme sorgten wiederholt für Verzögerungen des Gesamtprojekts, aktuell wird mit einer Eröffnung 2030 gerechnet.

Auch der Durchschlag erfolgte später als gedacht – 2020 war man noch davon ausgegangen, dass es bereits im folgenden Jahr so weit sein würde – mehr dazu in Tunnelbau unter schwierigen Bedingungen (noe.ORF.at; 10.1.2020).

Noch drei Kilometer zu graben
Fertig ist zwischen den Abschnitten Fröschnitzgraben und Göstritz allerdings nur eine der beiden Röhren, bei der zweiten fehlen noch etwa 400 Meter. Richtung Gloggnitz sind zusätzlich noch 300 Meter zu graben. Dort wiederum – bei der ÖBB spricht man von „äußerst schwieriger Geologie“ – müssen die Mineure noch etwa 900 Meter überwinden. In Summe sind in allen Abschnitten des Basistunnels noch etwa drei der 27 Kilometer offen.

Parallel zu diesen Arbeiten wird seit zwei Jahren bereits die Betoninnenschale gebaut. Hier sind bislang sieben Kilometer abgeschlossen. Anschließend werden Gleise und Leitungen verlegt, dann kann der Semmering-Basistunnel – nach Jahrzehnten der Planung und des Baus – in Betrieb gehen.
10.06.2022, red, noe.ORF.at
Durchschlag beim Semmering-Basistunnel
 
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