Soldatengrab nähe Ebensee

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Ralf 08666

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#1
Hallo Nachbarn,
ich denke mal, dass Ihr auch im Deutschland-Teil mitlest und da im Obersalzberg-Thread schon einmal meinen Namen gelesen habt...wir sind uns also nicht ganz fremd .
An Eurem Vatertag war ich mit Fam. am Mondsee (ohne geschichtlichem Hintergedanken) und auf dem Weg nach Ebensee (B(?) 153, nahe dem „Weissenbacher Sattel“) fuhr ich an einer „Kriegsgräber“-Hinweistafel vorbei. Natürlich wendete ich und suchte das Gräberfeld bzw. den/ie Gedenkstein(e). Groß war meine Überraschung, als ich am Zielpunkt war: Es gab nur ein durch einen Holzzaun abgetrenntes, sehr gepflegtes, würdevolles Grab. Lage: Etwa 100 Meter von der Strasse entfernt, etwa 20 Meter höher als das Straßenniveau und leider durch einen aggressiven Waldameisenstamm bewacht (die Riesenbiester bissen seltsamerweise nur meine Frau, mich nicht…?).

Weiß von Euch jemand genaueres über die beiden hier (?) bestatteten Soldaten bzw. über die Umstände, die zu Ihrem Tode führten?

Gruß aus Südostoberbayern

Ralf

PS: In Ebensee steht jetzt das ehemalige Lagertor vor dem Gedenkstollen.
 

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Matthias

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#2
Hallo Ralf,

Auf der Volksbund Seite bei der online-Gräbersuche sind die zwei Namen nicht zu finden.
Die Seite erhebt zwar keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber es wundert mich doch ein bißchen bei dieser exponierten Lage des Grabes.
Normalerweise kann man mit ein bißchen Glück auf der Seite auch dann Grablagen, oder die Namen von Vermissten finden, wenn z.B. nur ein Foto mit einem Holzkreuz und einem Namen und/oder Sterbedatum vorliegt.

Grüße an die Nachbarn!
Matthias
 
#3
Soldatengrab

Hallo Ralf,

habe jenes Grab auch im Juli 1998 entdeckt, als ich von Ebensee(Gedenkstollen,KL-Friedhof) kommend zum Attersee fuhr.

In den Listen(1987 u. 2000) des ÖSK ist in jenen Gebiet kein Kriegsgrab verzeichnet, vieleicht wurden die Soldaten schon umgebettet.

Gruß aus Österreich

Thomas
 

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cerberus9

Well-Known Member
#4
Ja, die Gräber sind leer. Die beiden wurden umgebettet.
Angeblich wurde der Ogefr. vom Uffz. auf dem Weg nach Hause aufgegriffen und gegen den Willen der Truppe des Uffz. von diesem erschoßen.
Die Truppe hat daraufhin den Uffz. ins Jenseits befördert.

Cerberus9
 
#7
cerberus9 hat geschrieben:
@Michael aus G.
Was sagen die örtlichen Archive? Das was ich geschrieben habe.
Das ist dann wirklich ein bissel dürftig. :confused:
Aber spanisch kommt mir die Geschicht´ schon vor, da ja der Todestag mit der Befreiung des Lagers zusammenfällt...
Und das Sterbearchiv des örtlichen Pfarramtes sagt wirklich nix dazu?
 
#8
wie ceberus schon gesagt hat, wenn auch dürftig: ja, der OG wurde vom Stuffz erschossen, weil er desertieren wollte. Die sich auf dem Rückzug befindliche Gruppe rächte die "Hinrichtung".

Auf der rechten Seite des Waldweges, welcher an der Grabstelle vorbeiführt, hab ich reste von diversen Waffenteilen, Hülsen, Magazinfragmente etc gefunden.
 
R

robert wiesner

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#9
http://www.ooezeitgeschichte.at/Zeitzeugen/Zeitzeuge_WienerF_11.html

sagt:

Das unmittelbare Kriegsende vor Augen, wollte sich der 19-jährige Gehling auf der durch das Weißenbachtal zwischen dem Trauntal und dem Attersee führenden Straße von der zurückflutenden Truppe absetzen und vermutlich mit einem Fahrrad desertieren.
Nach einer Auseinandersetzung mit Unteroffizier Zeitlhofer griff dieser zur Waffe und erschoss den Obergefreiten. Daraufhin haben die aufgebrachten Kameraden Gehlings Unteroffizier Zeitlhofer erschossen. Der genaue Ablauf dieser schrecklichen Szene liegt sehr im Dunklen und blieb auch lange Zeit im Trauntal unbekannt.
Noch heute erinnert eine Hinweistafel "Kriegsgräber" an der Weißenbachtal-Straße an dieses Ereignis.
 
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