St.Pölten: HTL-Schüler entwickelten Beleuchtungssystem für Archäologen

josef

Administrator
Mitarbeiter
#1


Schüler erfinden Lichtkuppel für Archäologen

Schüler der HTL St. Pölten haben gemeinsam mit dem Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) ein spezielles vollautomatisches Beleuchtungssystem für Archäologen entwickelt. Damit sollen Funde besser erfasst werden.
Die bei einer archäologischen Ausgrabung freigelegten Objekte wie etwa Keramiken, Inschriften oder Münzen müssen zur Dokumentation und weiteren wissenschaftlichen Analyse fotografiert werden. Die Forscher am ÖAI der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) verwenden dazu eine computerbasierte fotografische Methode, das sogenannte Reflectance Transformation Imaging (RTI). Dabei werden von einer fixierten Kameraposition aus mehrere Fotos mit verschiedenen Beleuchtungspositionen erstellt. Das soll eine optimale Erfassung der Funde ermöglichen. Die Prozedur dafür ist aber aufwändig: Jede Lampe muss händisch positioniert werden, die Fotos werden einzeln gemacht.


ÖA//ÖAW/Niki Gail
Archäologische Funde wie diese Inschrift aus Ephesos können mit der Kuppel aus verschiedenen Beleuchtungspositionen schnell und einfach erfasst werden

Bei der neuen Entwicklung der Schüler der HTL St. Pölten handelt es sich um ein Citizen-Science-Projekt, also um eine Beteiligung von interessierten Laien an wissenschaftlicher Arbeit. Die Schüler der HTL St. Pölten haben nun eine vollautomatische Beleuchtungskuppel für diese Methode entwickelt und konstruiert, den „RTI-Dome“. Die Kamera ist dabei in der Kuppel fix montiert und das Objekt wird von bis zu 40 Lampen aus unterschiedlichen Beleuchtungspositionen aufgenommen.

„RTI-Dome“ bereits in Ephesos im Einsatz
„Die Herausforderung bestand darin, eine automatisierte Beleuchtungskuppel mit Kamerasynchronisation zu entwickeln, die sowohl stationär am ÖAI in Wien als auch in der Feldforschung verwendet werden kann“, erläuterte ÖAI-Fotograf Niki Gail. Das bedeutete nicht nur eine möglichst kleine Baugröße und leichte Transportierbarkeit, sondern auch eine einfache Bedienbarkeit. Zudem muss die Kuppel auch hohen Temperaturen standhalten.

Laut ÖAI ist der RTI-Dome bereits bei der Grabung in Ephesos (Türkei) im Einsatz. Die Schüler reichten ihr Projekt beim Wettbewerb für junge, technische Talente „Axaward 2018“ ein und stehen damit im Finale der Top Ten, das am 27. April in Wien stattfindet.

Links:
Publiziert am 01.05.2018
http://noe.orf.at/news/stories/2909554/
 
Oben