Steinbruch Pyhra (Heuberg) bei St. Pölten

#1
Hallo,

vielleicht kann mir an dieser Stelle jemand weiterhelfen.

Es gibt in Pyhra bei St. Pölten, besser gesagt im Ortsteil Heuberg, insgesamt 3 schon sehr lange aufgelassene Steinbrüche in denen meiner Meinung nach Sandstein abgebaut wurde.

Sehr schön sind die Steinbrüche und dazugehörigen Transportwege auf dem angehängten NÖGIS-Bild (Laserscan) zu erkennen.

Kann mir jemand sagen von wann bis wann diese Steinbrüche aktiv waren und für was der abgebaute Stein verwendet wurde? Kann es etwas mit der in der Nähe verlaufenden Wiener Hochquellwasserleitung zu tun haben?

Vielen Dank im Voraus, bin für jede Information dankbar!
 

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#3
Vielen Dank, ist auf alle Fälle mal ein Anfang, die offizielle Bezeichnung des abgebauten Materials dürfte demnach "Loitzenbergkonglomerat" sein.

Naheliegend da die Ortschaften Ober- bzw. Unterloizenberg quasi ums Eck liegen.
 
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andreas2

Nicht mehr aktiv
#4
hallo, Dark_Angel666

das gestein dort gehört der altlengbach-formation (oberkreide bis paleozän) an. die besteht aus kalkhaltigen quarzsandsteinen, ton- und mergelsteinen. also nehme ich mal an, dass sandsteine für bauzwecke gewonnen wurden. diesen nannte man früher auch "pyhraer sandstein".

das loitzenbergkonglomerat wird vermutlich nicht der zweck des abbaues gewesen sein, da ich dessen kubatur zu gering schätze, und mir auch kein verwendungszweck dafür einfiele. zumal nicht weit weg das viel besser geeignete hollenburg-karlstettener-konglomerat vorkommt (das wurde tatsächlich intensiv abgebaut).

theoretisch könnte man die ton- und mergelsteine auch für die zement- und betonerzeugung nutzen. da ich aber den stbr. nicht persönlich kenne, kann ich nicht sagen, ob dafür genügend material dagewesen wäre.

laut steinbruchkartei der gba war der bruch schon 1988 nicht mehr in betrieb und stark verwachsen, muss also damals schon länger außer betrieb gewesen sein.

leider hab ich sonst nichts darüber gefunden, weder einen namen, noch daten.

falls ich noch was finde, meld ich mich wieder.

andreas2
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#5
...Kann mir jemand sagen von wann bis wann diese Steinbrüche aktiv waren und für was der abgebaute Stein verwendet wurde? Kann es etwas mit der in der Nähe verlaufenden Wiener Hochquellwasserleitung zu tun haben?
Die Vermutung könnte hinkommen!
Habe bei

Manfred Hohn;
"Feldbahnen beim Bau der Wiener Hochquellenleitungen";

Wien 2007
ISBN 978-3-901983-73-3


nachgesehen:
Leider kein direkter Hinweis zu Pyhra, aber zur Gegend des benachbarten Kasten usw. . Die Materialien wurden, wenn vorhanden, in der Nähe der Wasserleitungstrasse gewonnen! Baubeginn war 1903.

Fotos aus vorgenannten Buch mit Ursprung "Wasserleitungsmuseum Wildalpen":

1. Texthinweis zur Materialgewinnung
2. Schrägaufzug bei Kasten zum Antransport von Verkleidungssteinen
3. Detail Steinmaterial
4. Baustelle Hofhaltgraben-Aquädukt
5. Baustelle Eichgraben-Aquädukt, da war der Verbrauch an Verkleidungssteinen sicher groß...
 

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andreas2

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#7
hallo, Dark_Angel666

noch ein paar infos:

angelegt 1904

verwendung: untergrund für straßen, wiener wasserleitung, perschlingregulierung

lg, andreas
 
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