In der Region der nördlichen Kalkalpen entlang der niederösterreichisch- steirischen Grenze gibt es im Bereich Pielach-, Salza-, Ybbs- und Traisental Vorkommen von Steinkohle von verschiedener Mächtigkeit in der geologisch als „Lunzer Schichten“ ausgewiesenen Zone.
Bei der NÖ. Landesausstellung 2015 fand ich am Standort Neubruck einige Hinweise zu den ehemaligen Kohlebergbauen in der Ötscherregion. Ausgestellt ist z.B. ein Modell aus dem „Technischen Museum Wien“ der obertägigen Anlagen des ehemaligen Bergbaues „Pramelreith“ bei Lunz, welches den Zustand von 1910 zeigt. Im Buch-Shop bekam ich von einer freundlichen Verkäuferin, deren Vater Bergmann war, den Hinweis zur Lage der Grube in Gaming-Mitterberg und sie ermöglichte mir die Einsicht in einige Manuskriptseiten (Autor unbekannt…) zu den Kohlegruben Lunz und Gaming. Da die Seiten durch die Aufbewahrung in Folientaschen auf den angefertigten Fotos schlecht lesbar sind, schrieb ich den Text in den PC bzw. fertigte die Skizze des Grubenschemas neu an…
Hier der Bericht zu den Gruben um Lunz und Gaming:
(Abschrift von Manuskriptblättern - Autor ubk.)
Bei der NÖ. Landesausstellung 2015 fand ich am Standort Neubruck einige Hinweise zu den ehemaligen Kohlebergbauen in der Ötscherregion. Ausgestellt ist z.B. ein Modell aus dem „Technischen Museum Wien“ der obertägigen Anlagen des ehemaligen Bergbaues „Pramelreith“ bei Lunz, welches den Zustand von 1910 zeigt. Im Buch-Shop bekam ich von einer freundlichen Verkäuferin, deren Vater Bergmann war, den Hinweis zur Lage der Grube in Gaming-Mitterberg und sie ermöglichte mir die Einsicht in einige Manuskriptseiten (Autor unbekannt…) zu den Kohlegruben Lunz und Gaming. Da die Seiten durch die Aufbewahrung in Folientaschen auf den angefertigten Fotos schlecht lesbar sind, schrieb ich den Text in den PC bzw. fertigte die Skizze des Grubenschemas neu an…
Hier der Bericht zu den Gruben um Lunz und Gaming:
(Abschrift von Manuskriptblättern - Autor ubk.)
Kohlebergbau Bereich Lunz – Gaming
Mit dem Kohlebergbau begann man am Beginn des 19. Jahrhunderts. Dr. Kirnbauer vermutete zwar, dass schon 100 Jahre früher in den „Lunzer Schichten“ Steinkohle abgebaut wurde, wobei bei Becker die ersten Kohlebergwerke um 1920 im Reifgraben und am Kögerl bei St.Anton angeführt wurden.
Im „Jahrbuch der K.u.k. geologischen Reichsanstalt 1865“ wird von “bergmännischen Spezialstudien“ berichtet, in denen das Kohlengebiet der nordöstlichen Alpen, ein Gebiet von „national-ökonomischer Wichtigkeit", genauer erforscht wird. So werden z.B. alte Schurfe bei Lackenhof (oberer Kesselgraben, Dachsbachgraben) und südlich von Gaming (Klein Gaming, Pichlweber, südlich Kalvarienberg) angeführt, die teilweise vom Bergwerksunternehmer A. Miesbach angelegt worden waren. Knapp außerhalb des Gebietes lagen der Miesbach‘sche Betrieb am Nordufer des Lunzer Sees und ein Schurf des Hammerherren Engelbert v. Amon bei Pramelreith. Miesbach verkaufte seine Schurfe 1861 an die „Stadtcommune Waidhofen“. Der Bergbau von Pramelreith wurde von 1873 bis 1803 von J. Haberfellner fachkundig betreut und gehörte der Firma Gaißmayer und Schürhagel aus Scheibbs. 1901 wurde von der Firma Guttmann ein 300 m langer Stollen im Pöllenreitherzug angelegt.
Eine großangelegte Steinkohlengewinnung begann erst 1918 mit der Gründung der „Ybbstaler Steinkohlenwerke de Majo Ges.m.b.H.“ . Diese reaktivierte die Stollen von Pramelreith, Gaming-Mitterau und Gaminggraben. 1920 bis 1924 musste in Lunz auf dem Helmelboden für über 100 Knappen ein Barackenlager errichtet werden, was politische Unruhen hervorrief, aber auch viel Geld in Umlauf brachte. 1935 wurden noch einige hundert Waggon Kohle in der Nähe der Polzbergmühle gewonnen (die Kanzleibaracke stand übrigens ein Stück taleinwärts im Neudeckgraben) und 1936 musste der Betrieb wegen finanzieller Schwierigkeiten geschlossen werden. Eine englische Firma kaufte die Grube bei der Polzbergmühle und ließ sie sperren, obwohl ein mächtiger Flöz noch nicht abgebaut war. Für Lunz bedeutete die Einstellung der „Majo Ges.m.b.H.“ eine wirtschaftliche Katastrophe. Anschließend setzte E. Braun mit der „Steinkohlengewerkschaft Glückauf“ noch zwei Jahre den Kohlenbergbau in Holzapfel und am Pöllenreitherzug fort.
Während des Krieges wurde der Kohlenabbau von der „Reichsstelle für Bodenforschung“ und von der „Süddeutschen Gewerkschaftsunion“ vor allem in Gaming betrieben.
Die letzte Blütezeit erlebte der Kohlenbergbau von Lunz und Gaming von 1946 bis 1961 durch die Gründung der „Österreichischen Gewerkschaftsunion“ (Hauptbesitzer die Hutfabrik Heinrich Ita KG) mit intensivem Kohlenabbau im Pöllenreitherzug und in Gaming-Mitterau, wobei sich der Schwerpunkt nach Gaming verlagerte und Lunz 1958 eingestellt wurde. Viele Lunzer arbeiteten damals im Gaminger Bergwerk und mussten täglich mit dem Zug hin und her fahren. Beim Rosenhügel fuhr der Zug ganz langsam, damit die Arbeiter abspringen konnten oder hielt sogar an…
Mit dem Kohlebergbau begann man am Beginn des 19. Jahrhunderts. Dr. Kirnbauer vermutete zwar, dass schon 100 Jahre früher in den „Lunzer Schichten“ Steinkohle abgebaut wurde, wobei bei Becker die ersten Kohlebergwerke um 1920 im Reifgraben und am Kögerl bei St.Anton angeführt wurden.
Im „Jahrbuch der K.u.k. geologischen Reichsanstalt 1865“ wird von “bergmännischen Spezialstudien“ berichtet, in denen das Kohlengebiet der nordöstlichen Alpen, ein Gebiet von „national-ökonomischer Wichtigkeit", genauer erforscht wird. So werden z.B. alte Schurfe bei Lackenhof (oberer Kesselgraben, Dachsbachgraben) und südlich von Gaming (Klein Gaming, Pichlweber, südlich Kalvarienberg) angeführt, die teilweise vom Bergwerksunternehmer A. Miesbach angelegt worden waren. Knapp außerhalb des Gebietes lagen der Miesbach‘sche Betrieb am Nordufer des Lunzer Sees und ein Schurf des Hammerherren Engelbert v. Amon bei Pramelreith. Miesbach verkaufte seine Schurfe 1861 an die „Stadtcommune Waidhofen“. Der Bergbau von Pramelreith wurde von 1873 bis 1803 von J. Haberfellner fachkundig betreut und gehörte der Firma Gaißmayer und Schürhagel aus Scheibbs. 1901 wurde von der Firma Guttmann ein 300 m langer Stollen im Pöllenreitherzug angelegt.
Eine großangelegte Steinkohlengewinnung begann erst 1918 mit der Gründung der „Ybbstaler Steinkohlenwerke de Majo Ges.m.b.H.“ . Diese reaktivierte die Stollen von Pramelreith, Gaming-Mitterau und Gaminggraben. 1920 bis 1924 musste in Lunz auf dem Helmelboden für über 100 Knappen ein Barackenlager errichtet werden, was politische Unruhen hervorrief, aber auch viel Geld in Umlauf brachte. 1935 wurden noch einige hundert Waggon Kohle in der Nähe der Polzbergmühle gewonnen (die Kanzleibaracke stand übrigens ein Stück taleinwärts im Neudeckgraben) und 1936 musste der Betrieb wegen finanzieller Schwierigkeiten geschlossen werden. Eine englische Firma kaufte die Grube bei der Polzbergmühle und ließ sie sperren, obwohl ein mächtiger Flöz noch nicht abgebaut war. Für Lunz bedeutete die Einstellung der „Majo Ges.m.b.H.“ eine wirtschaftliche Katastrophe. Anschließend setzte E. Braun mit der „Steinkohlengewerkschaft Glückauf“ noch zwei Jahre den Kohlenbergbau in Holzapfel und am Pöllenreitherzug fort.
Während des Krieges wurde der Kohlenabbau von der „Reichsstelle für Bodenforschung“ und von der „Süddeutschen Gewerkschaftsunion“ vor allem in Gaming betrieben.
Die letzte Blütezeit erlebte der Kohlenbergbau von Lunz und Gaming von 1946 bis 1961 durch die Gründung der „Österreichischen Gewerkschaftsunion“ (Hauptbesitzer die Hutfabrik Heinrich Ita KG) mit intensivem Kohlenabbau im Pöllenreitherzug und in Gaming-Mitterau, wobei sich der Schwerpunkt nach Gaming verlagerte und Lunz 1958 eingestellt wurde. Viele Lunzer arbeiteten damals im Gaminger Bergwerk und mussten täglich mit dem Zug hin und her fahren. Beim Rosenhügel fuhr der Zug ganz langsam, damit die Arbeiter abspringen konnten oder hielt sogar an…
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