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#41
TÜPL: Wärmebildkameras spüren Glutnester auf
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Der Waldbrand auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig (Bezirk Zwettl) beschäftigt die Einsatzkräfte mittlerweile seit vier Tagen. Die größte Gefahr geht weiter von verstreuten Glutnestern aus. Seit Dienstag spürt das Bundesheer diese auch aus der Luft auf.
Online seit gestern, 17.13 Uhr
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Aus dem Hubschrauber spüren Soldaten des Österreichischen Bundesheeres die letzten Brandherde auf – am Dienstag erstmals auch mit Hilfe von Wärmebildkameras, die Aufschluss über bisher unentdeckte Glutnester liefern sollen, „die jederzeit und sehr rasch einen Flächenbrand entfachen können“, so Herbert Gaugusch, der Kommandant des Truppenübungsplatzes Allentsteig.

Erste Erfolge brachte etwa ein Erkundungsflug gegen 15.00 Uhr im Bereich Dietreichser Graben. Die Einsatzkräfte des Bundesheeres bilden mit Unterstützung von zehn freiwilligen Feuerwehren eine neue „Auffanglinie“ nördlich dieses Brandherdes – einen Brandschutzstreifen, den die Einsatzkräfte zusätzlich bewässert haben, um das Feuer aufzuhalten. Bisherige „Auffanglinien“ hätten das Feuer gehalten, so Gaugusch.

Luftaufklärung/BMLV
Dienstagnachmittag lieferte ein Aufklärungsflug Bilder eines wieder aufgeflammten Brandherdes (heller Fleck; Anm.) im Bereich Dietreichser Graben

Die Glutnester sind jedoch bekanntlich nicht das einzige Problem in dem Gebiet, sondern auch die zahlreichen potenziellen Blindgänger auf dem Truppenübungsplatz. Selbst wenn Erkundungsflüge in der Luft Brandherde zutage fördern, muss man dem Kommandanten zufolge erst genau prüfen, in welchem Gebiet die Feuerquelle liegt.

Splittergeschützte Fahrzeuge wegen Blindgängern
Besteht am jeweiligen Ort tatsächlich erhöhte Gefahr durch Blindgänger, dürfen nur spezielle splittergeschützte Löschfahrzeuge anrücken. Andernfalls bräuchte es weitere „Auffanglinien“. „Wir hatten mit Hilfe der ‚Auffanglinien‘ zuletzt keine weiteren Ausbreitungen, aber natürlich müssen wir die Lage weiterhin sehr gut beobachten“, so Gaugusch.

Im Moment sind die großen Flächenbrände zwar gelöscht. Doch auch wenn derzeit keine hohen Flammen mehr zu sehen sind, mit einem „Brand aus“ rechnet Gaugusch erst gegen Ende der Woche – mit Unterstützung der prognostizierten Niederschläge. Momentan ist die Gefahr eines erneuten Entfachens des Feuers durch die Kombination aus verstreuten Glutnestern und ausgetrockneter Vegetation jedenfalls nicht gebannt.
30.02.2022, Veronika Berger, noe.ORF.at
TÜPL: Wärmebildkameras spüren Glutnester auf
 

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#42
1957: Ein Neubeginn am Truppenübungsplatz
NÖN Zwettl. 30. MÄRZ 2022, JB Joachim Brand


Schon 1957 standen von den ehemaligen Orten am Truppenübungsplatz nur mehr Ruinen ...
Fotos: Stadtarchiv Zwettll

Keine Liegenschaft des Österreichischen Bundesheeres ist so bekannt wie der TÜPl Allentsteig im Waldviertel. Seit Gründung durch die Deutsche Wehrmacht hat sich hier viel verändert.

Von Truppenübenden oft verwünscht, von Militärs gerne beübt und von der angrenzenden Zivilbevölkerung manchmal missverstanden. Auf seine Art ist dieses militärische Übungsgelände einzigartig in Österreich.

Während der Regierungszeit von Julius Raab wurde der Truppenübungsplatz 1957 an das Bundesheer übergeben. Vorangegangen war die Enteignung des Gebietes 1938 durch die Deutsche Wehrmacht. Danach nützte die Rote Armee die Baulichkeiten als Kriegsgefangenenlager und später die Schießbahnen und die Infrastruktur als militärisches Übungsgebiet. Nach dem Abzug der Roten Armee wurde das weitläufige Gelände sowohl dem Bundesheer als auch ein nicht unbeträchtlicher Teil der Windhag’schen Stipendien Stiftung zugesprochen.

Im Laufe seiner wechselhaften Geschichte geriet das nunmehr unbesiedelte Gebiet in den Fokus zahlreicher Begehrlichkeiten. Neben nachvollziehbaren Forderungen zur Wiederbesiedelung erfolgten Planungen zum Straßenausbau. Weiters war das Gebiet als Atomendlager, Mülldeponie, als bevorzugtes Jagdrevier oder mit einem neuen Campingplatz im Stauseebereich immer wieder im Gespräch. Zwischenzeitlich rücken selbst Windräder immer näher. Trotz des zusätzlichen Schutzes des Geländes als Natura 2000-Gebiet wurde sogar über die Errichtung eines Gefängnisses nachgedacht.

157 Quadratkilometer Fläche mit vielen Aufgaben
Die ursprünglich beabsichtigte Übernahme der Forst- und Jagdaufgaben des TÜPl durch die Bundesforste hätte sich für das Bundesheer fatal ausgewirkt. Es wäre nur mehr Untermieter mit beschränkten Möglichkeiten gewesen. Nachdem im Frühjahr 2012 das Vorhaben, das TÜPl- Gelände an die österreichischen Bundesforste zu vergeben, endgültig ad acta gelegt wurde, ging es wieder aufwärts. Ab 2019 wurde mit der neuen Bezeichnung Gefechtsübungszentrum ein fortschrittlicher Weg vorgezeichnet. Inzwischen erhielt das TÜPl-Kommando eine ganz neue Organisationsstruktur.

Während für den militärischen Bereich das TÜPl-Kommando verantwortlich zeichnet, sind im MSZ 6 (Militärisches Servicezentrum 6) die Aufgaben der Buchhaltung und der Materialbuchhaltung zusammengeführt. Beim Leiter des MSZ 6 Andreas Berger laufen die Fäden für Finanzmittel, der Kontrolle, aber auch der Geschäftsgebarung aus den Bereichen Forst, Landschaftspflege, Jagd, Holzernte und Steinbruch zusammen. Der Mistelbacher Andreas Berger ist für diese Position durch sein Studium als Forstakademiker im Anschluss an seine Berufsoffizierausbildung gut gerüstet.

An der Spitze der gesamten Organisation steht der TÜPl- Kommandant. Seine Aufgabe besteht darin, die unterschiedlichen Fachbereiche des 157 Quadratkilometer großen Gebietes zu koordinieren und zu leiten. Oberst Herbert Gaugusch ist seit Jahren geschäftsführender Leiter.


Der TÜPl ist heute ein riesiges Trainingsgelände, aber auch noch mehr.
FOTO: Joachim Brand

„Ich sehe die Zukunft des TÜPl in der Weiterentwicklung zu einem Trainingszentrum für Österreichs Sicherheit. Selbstverständlich schließt das die Mitbenützung der örtlichen Strukturen durch die Blaulichtorganisationen ein,“ betont Gaugusch. Er sieht die weiteren Schwerpunkte im Ausbau der urbanen Trainingsanlage Steinbach, der Erweiterung der simulationsgestützten Ausbildungsmittel und der Modernisierung der Betriebsinfrastruktur.


Die urbane Trainingsanlage Steinbach soll in Zukunft weiter ausgebaut werden.
FOTO: Joachim Brand
Bundesheer: Ein Neubeginn am Truppenübungsplatz
 

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#43
Allentsteig: Bundesheer-Eurofighter üben gemeinsam mit der deutschen Luftwaffe Luft-Boden-Schießen
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Das Bundesheer führt bis 15. April am Truppenübungsplatz in Allentsteig ein Luft-Boden-Schießen mit Eurofightern durch. Auch Piloten aus Bayern nehmen teil. Durch die Kooperation mit der deutschen Luftwaffe will das Bundesheer Erfahrungen austauschen.
Online seit gestern, 18.52 Uhr
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In einer Zeit, in der wenige hundert Kilometer von Österreich entfernt Krieg herrscht, sind viele Menschen besonders sensibel, wenn sie am Himmel Militärflugzeuge sehen und hören. Ein lautes Rauschen sei im Waldviertel in den nächsten Tagen jedenfalls kein Grund zur Sorge, betont Eurofighter-Pilot Patrick Wöss gegenüber noe.ORF.at: „Wir informieren die Bevölkerung, damit sich niemand wundert oder Angst hat, wenn plötzlich Eurofighter fliegen.“

Die Eurofighter-Piloten trainieren in Allentsteig (Bezirk Zwettl) in den nächsten Tagen gemeinsam mit ihren deutschen Kollegen des „Taktischen Luftwaffengeschwaders 74“ aus Neuburg an der Donau in Bayern ein sogenanntes Luft-Boden-Schießen.

Schüsse aus der Luft auf Zielscheiben
Wöss erklärt, was genau geübt wird: „Es gibt dort gewisse Sicherheitsvorkehrungen und es sind gewisse Ziele aufgebaut, die wir aus der Luft bekämpfen können – Zielscheiben, durch die wir eine genaue Trefferauswertung haben, bis hin zu Konvois aus alten Fahrzeugen.“ Das diene dazu, die Fähigkeiten einsetzen und erhalten zu können. Geübt wird der Einsatz der 27-Millimeter-Bordkanone.

Die Flüge für das Schießtraining finden immer wochentags statt. Trainiert wird nur tagsüber. Am Karfreitag wird nicht geschossen. Flüge im Überschall – also so, dass die Bevölkerung einen lauten Knall wahrnimmt – wird es nicht geben. Die Eurofighter fliegen mit 700-800 km/h.

Übungen finden kurze Zeit nach Brand statt
Dass diese Übungen nicht einmal zwei Wochen nach dem großen Brand am Truppenübungsplatz in Allentsteig stattfinden, sei kein Problem, heißt es vom Bundesheer. „Wir schießen nicht mit bezündeter Munition. Das heißt, das sind nur Vollmantelgeschosse. Salopp gesagt ist das ein Metallprojektil, es kann da also nichts in die Luft gehen und nichts zu brennen beginnen“, so Wöss.

Im Rahmen der Kooperation mit Deutschland ist neben dem Austausch von Erfahrungen eine weitere Vertiefung der Fähigkeiten geplant. Dadurch, dass deutsche Luftstreitkräfte in Allentsteig trainieren, können österreichische Soldaten im Gegenzug ein Luft-Luft-Schießen über dem offenen Meer in Deutschland absolvieren.
06.04.2022, red, noe.ORF.at/Agenturen
Allentsteig: Bundesheer übt mit Eurofightern
 

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#44
SCHLOSS ALLENTSTEIG
Sitz des Heeres erstmals der Öffentlichkeit präsentiert
NÖN-Zwettl, 07. MAI 2022
Sonja Eder

Informationsoffizier Oberst Julius Schlapschy erzählt prickelnd die Geschichte von Schloss Allentsteig, gespickt mit vielen Anekdoten.


Die Besucher der allerersten öffentlichen Führung durch das Schloss Allentsteig genossen die interessanten Einblicke.


Das Schloss wechselte oftmals den Besitzer. Dies bezeugen unterschiedliche Familienwappen am Gebäude.
Fotos NÖN-Sonja Eder


Schloss Allentsteig ist heute der Sitz des TÜPl-Kommandos. Seit letzter Woche darf ein Teil davon besichtigt werden. Julius Schlapschy führt durchs Gemäuer.

Noch nie zuvor war das Schloss Allentsteig der Öffentlichkeit zugänglich. Bis 1938 war es in Privatbesitz, danach nutze es das Deutsche Reich als Sitz des Kommandos nach der Errichtung des Truppenübungsplatzes Allentsteig. Und auch während der russischen Besatzung diente es dem Militär als Sitz. „In dieser Zeit verschwand viel vom Mobiliar, sogar ziervolle Türstöcke wurden herausgerissen“, so Informations-Offizier Julius Schlapschy, der die allererste öffentliche Führung am vergangenen Samstag durchführte.

Als es nach der Besatzung an die Republik Österreich überging, wurde das Schloss am 8. Mai 1957 der Sitz des Truppenübungsplatz-Kommandos. Heute befinden sich darin Büros, Arbeits- und Besprechungsräume.

Zur Begrüßung der Gäste der ersten Schlossführung zeigt Schlapschy das große Wappen der Familie Hager mit der Jahreszahl 1544. Diese baute die Burg in ein Renaissance-Schloss um. Der Innenhof, dreigeschoßig mit Flachbögen über toskanischen Säulen, gehört zu den schönsten dieser Art. Schon allein diesen Innenhof bewundern zu können, ist der Besuch des Schlosses wert. Seit 2013 auch die Heeresforstverwaltung ins Schloss einzog, zieren jagdliche Trophäen die Arkaden. Auch der Ausblick vom Bergfried über Allentsteig ist wunderschön, allein der Aufstieg über die engen Treppen bis kurz unters Dach des 42 Meter hohen Turmes ist nicht jedermanns Sache. Informationsoffizier Julius Schlapschy erzählt freudvoll und prickelnd über die Geschichte des Schlosses, unweigerlich verbunden mit der Geschichte von Allentsteig und dem Truppenübungsplatz, von Quarzminen und bei Renovierungen entdeckten Symbolen. Dazu erzählt er persönliche Erlebnisse mit Nachfahren ehemaliger Schlossbewohner und auch die eine oder andere Sage.

Schlossführungen sind auch Initiative der Stadtgemeinde
Nachdem die TÜPl-Rundfahrten, die es seit 2015 gibt, so boomen, fragte Bürgermeister Jürgen Koppensteiner bei der TÜPl-Führung wieder an. „Nach der letzten ASTEG-Sitzung war es mit Kommandant Herbert Gaugusch fixiert, und wir hatten im Nu Termine für die diesjährigen Schlossführungen vereinbart“, so Schlapschy.
Siehe auch hier...

Termine und Buchungen: www.allentsteig.gv.at/schlossfuehrungen


Sitz des Heeres erstmals der Öffentlichkeit präsentiert
 

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#45
ALLENTSTEIG
Brandschutzmaßnahme: Pioniere werken
NÖN Zwettl, 04. DEZEMBER 2022
Sonja Eder

Markus Graf und Michael Anderl, Soldaten des Pionier-Bataillons 3 aus Melk, bedienen am TÜPl Allentsteig den ferngesteuerten Minenräumer MV - 10 Bison (vorne) von einem splittergeschützten Fahrzeug aus (dahinter), um Gebiete vorzubereiten, auf denen Brandschutzstreifen entstehen.
Foto Sonja Eder

Brandschutzstreifen am TÜPl sollen das Ausbreiten von „wilden Feuern“ verhindern.
Der Truppenübungsplatz Allentsteig hat den Auftrag, Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, damit Truppen hier üben können. Bei Manövern kommt es manchmal zu Bränden, im Jahr brennt es am TÜPl bis zu 30 Mal. Damit sich diese Brände nicht unkontrolliert ausbreiten, setzt man am TÜPl zahlreiche Maßnahmen, auch zum Schutz der Anrainer und ihren landwirtschaftlichen Gebieten. Erkenntnisse aus dem Flurbrand im heurigen Frühjahr und klimatische Veränderungen fließen bei den Aktivitäten mit ein.

Nachdem gerade 50.000 Bäume gesetzt wurden (die NÖN hat berichtet), wird derzeit an der Errichtung von Brandschutzstreifen gearbeitet. „Wir wollen nicht beherrschbare Brände im Offenland verhindern“, so TÜPl-Kommandant Gaugusch. 60 Kilometer von 20 Meter breiten Brandschutzstreifen wurden bereits geschaffen, weitere 150 Kilometer sind in Arbeit, und zusätzlich sind rund 100 Kilometer Brandschutzstreifen im Wald geplant.

Da auf rund 8.000 Hektar des insgesamt 157 Quadratkilometer großen Geländes mit Blindgängern und auch Sprenggranaten der Artillerie zu rechnen ist, muss zum Schutz der Menschen zur Herstellung von Brandschutzstreifen in diesen Bereichen auf einen Minenräumer zurückgegriffen werden (siehe Foto). Diese Maschine wird aus einem splittergeschützten Fahrzeug ferngesteuert, und somit können in diesen hoch gefährlichen Gebieten Brandschutzstreifen hergestellt und gepflegt werden.

Der ferngesteuerte „Mulcher“ fährt mit einer Geschwindigkeit von 1,7 Kilometern pro Stunde und hat eine Spurbreite von 2,5 Metern. Bedient wird er von Soldaten der Pioniere Melk.
Brandschutzmaßnahme: Pioniere werken
 

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#46
50.000 Jungbäume überdecken Brandspuren
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Mehrere hundert Hektar Wald sind Ende März am Bundesheer-Truppenübungsplatz in Allentsteig in Flammen gestanden. Nun wird aufgeforstet, rund 50.000 Jungbäume wurden im Herbst gepflanzt. Die Waldbrandgefahr werde allerdings zunehmend größer.
Online seit heute, 17.06 Uhr
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Schießübungen am Truppenübungsplatz Allentsteig (Bezirk Zwettl) waren im Frühjahr Auslöser für einen der größten Waldbrände, den es auf diesem Areal bis dahin gab. „Brände, die früher von selbst wieder erloschen sind, brennen jetzt in einer Dynamik, die wir bisher so noch nicht gekannt haben“, sagt der Kommandant des Truppenübungsplatzes, Herbert Gaugusch.

Der Klimawandel und damit zu geringe Niederschläge und große Trockenheit bieten ausbrechenden Feuern den idealen Nährboden, um sich weiter auszubreiten. Der Truppenübungsplatz ist dabei ein besonders heikles Gebiet, regelmäßige Schießübungen mit scharfer Munition erschweren die Situation. Auf rund 8.000 Hektar des Truppenübungsplatzes ist außerdem mit Blindgängern zu rechnen.

Schutzstreifen sollen Feuer bremsen
Aufgrund der aktuellen Situation werde jetzt die Strategie der Waldbrandprävention geändert, sagt Gaugusch. Oberstes Ziel sei es, Brände einzugrenzen und kontrollierbar zu machen. Geplant sind etwa Brandschutzstreifen, die den gesamten Truppenübungsplatz in Brandabschnitte teilen. Die etwa 20 Meter breiten Streifen sollen das Feuer an bestimmten Abschnitten eindämmen und verhindern, dass es sich weiter ausbreitet. Insgesamt 200 Kilometer werden errichtet.

FF Zwettl
In Zwettl war das Feuer am Truppenübungsplatz im März deutlich zu sehen

Neben dem Waldbrand macht auch der Borkenkäfer den Wäldern am Truppenübungsplatz zu schaffen. Deswegen will das Bundesheer gezielt Laubholz setzen, rund 50.000 Jungbäume wurden allein im Herbst gepflanzt. Darunter seien vor allem trockenheitsresistente Baumarten, wie Eichen, Haimbuchen und Linden. „Das sind alles Baumarten, die eigentlich eine Höhenschicht tiefer wachsen würden. Damit wollen wir unsere Wälder klimafit machen“, sagt Andreas Berger, zuständig für das Naturraummanagement am Tüpl.

Gefahr durch Blindgänger
Da die Aufforstung im blindgängergefährdeteten Raum stattfindet, müsse allerdings vor jedem Bäumchen, das gepflanzt wird, mit Kampfmittelbeseitiger und einem Minensuchgerät gearbeitet werden. Die Stellen werden mit einem Spray markiert, anschließend kann dort der neue Baum gepflanzt werden.

Fotostrecke mit 3 Bildern
ORF
Der Minenräumer durchkämmt den Boden nach möglichen Blindgängern
ORF
Um Feuer besser abfangen zu können, errichtet das Bundesheer Brandschutzstreifen
ORF
Rund 50.000 Jungbäume wurden im Herbst im Zuge von Aufforstungsmaßnahmen gepflanzt

Auch bei der Errichtung der Brandschutzstreifen müsse auf Blindgänger Acht gegeben werden. Neben einfachen Suchgeräten setzt das Bundesheer deswegen auf gepanzerte Minenräumer, welche die Fläche zuerst absuchen. Die Maschine wird aus einem splittergeschützten Fahrzeug ferngesteuert, damit auch in hoch gefährdeten Gebieten Brandschutzstreifen errichtet werden können.

Panzergeschützte Traktoren
Bei der Errichtung der Brandschutzstreifen haben sich bereits die neuen gepanzerten Traktoren des Bundesheers bewährt. An die 14 Tonnen schweren Maschinen können allerdings auch Vakuum-Fässer zum Löschen angehängt werden. Diese kamen bereits beim Waldbrand im März zum Einsatz. Die Fahrer werden dabei durch neun Zentimeter dickes Panzerglas geschützt. Die Traktoren sind weltweit einzigartig.

Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme vor Waldbränden wird zudem die Feuerwehr vor Ort aufgestockt. Ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur sowie der TU Wien beschäftigt sich außerdem mit der Erhebung von Vegetationsdaten, sodass das genaue Verhalten des Feuers wissenschaftlich beobachtet und beschrieben werden kann.
04.12.2022, Sarah Prankl, noe.ORF.at

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#48
Südlich des Truppenübungsplatzes bin ich auf diesen Bunker gestossen:
Diese "Standardbunker" der ehemaligen Wehrmacht gibt es am gesamten Tüpl-Gelände. Einige gut zu sehen auch bei der Tüpl-Querung auf der L75 von Allentsteig nach Döllersheim (-> wenn Durchfahrt offen...). Aber Achtung - im Sperrbereich Fotografierverbot!

Siehe auch Foto Beitrag #1 - Bild 2.
 

wolfsgeist

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#49
Der Bunker steht 500m südlich des TÜPLs.
Ging der TÜPL früher eigentlich bis zum Kamp runter? Ich finde nirgends eine Karte vom ursprünglichen Gebiet...
 

josef

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#50

Woodquarter

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#53
Auf der Karte von 1943 ist auf dieser Strecke nur eine Markierung mit "M.H." zu finden, welche für "Maschinenhaus" steht. Dort war die Schießbahn "Brugg". In der Nähe sind auch noch ein paar Betonfundamente, die dürften ebenfalls zur Infrastruktur der Schießbahn gehört haben. Alles scharf an der Grenze zum TÜPL!
 

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Worte im Dunkel
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#55
Tödlicher Panzerunfall in Allentsteig

Auf dem Truppenübungsplatz in Allentsteig (Bezirk Zwettl) ist am Montagnachmittag ein schwerer Panzerunfall passiert. Ein 24-Jähriger Soldat aus Oberösterreich ist dabei ums Leben gekommen, drei weitere wurden leicht verletzt, bestätigte das Bundesheer.

Gegen 17.00 Uhr dürfte ein Leopard-Kampfpanzer des Panzerbataillons 14 aus Wels im Bereich der Seebrücke von der Straße abgekommen und über eine Böschung gestürzt sein. In dem Panzer befanden sich laut Bundesheer-Sprecher Michael Bauer vier Soldaten. Ein Berufssoldat und Unteroffizier kam bei dem Unfall ums Leben, er war im Panzer eingeklemmt worden. Es handelt sich dabei um einen 24-jährigen Unteroffizier aus dem Bezirk Ried im Innkreis.

Die drei anderen Soldaten, ein 23-jähriger Unteroffizier aus Grieskirchen und zwei Grundwehrdiener (19 und 20 Jahre alt, beide aus dem Bezirk Wels-Land), wurden leicht verletzt und mit der Rettung ins Krankenhaus in Horn gebracht. Die Rettungskette wurde laut Bundesheer „sofort in Gang gesetzt“, mehrere Notarztwagen und mindestens ein Hubschrauber waren im Einsatz.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Stamberg
Ein Soldat kam bei dem Unfall ums Leben, drei weitere wurden verletzt

Stamberg
Der Panzer ist von der Straße abgekommen und im Brückenbereich über die Böschung gestürzt

Stamberg
Die Unfallursache ist noch unklar

Untersuchungskommission soll Unfallursache klären

Wie es zu dem Unfall gekommen und ob er bei einer Übung passiert ist, ist noch unklar. Letzteres hält der Bundesheer-Sprecher für unwahrscheinlich, da die Seebrücke außerhalb des militärischen Übungsgeländes liege und dort normalerweise keine Übungen stattfänden.
Die Soldaten des Panzerbataillons 14, das normalerweise in Wels stationiert ist, seien die dritte Woche auf dem Truppenübungsplatz in Allentsteig. Die Grundwehrdiener seien im Juli eingerückt, informierte das Bundesheer in einer Aussendung. Die Untersuchungskommission des zuständigen Militärkommandos Niederösterreich sei auf dem Weg nach Allentsteig, um die Unfallursache zu untersuchen.

„Trauriger Tag für das Bundesheer“

Verteidigungsminister Klaudia Tanner sprach in einer Aussendung von einem „traurigen Tag für das Bundesheer“: „Meine Gedanken sind bei der Familie und den Freunden des verstorbenen Soldaten.“ Die Betroffenen würden seitens des Bundesheeres Unterstützung und Betreuung erhalten.
Der Leopard 2 ist das Hauptwaffensystem der österreichischen Panzertruppe. Im Bundesheer ist er in der Version A4 eingeführt. Als Hauptwaffe verfügt das Kettenfahrzeug laut der Aussendung über eine 120-Millimeter-Kanone. Der Panzer hat vier Mann Besatzung, wiegt 55 Tonnen, erbringt eine Motorleistung von 1.500 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 72 km/h. Das Bundesheer verfügt über 58 Leopard-Kampfpanzer.
Zuletzt war der Aussendung zufolge am 5. Juli 2012 ein Berufssoldat mit einem Schützenpanzer tödlich verunglückt. Der Unfall hatte sich ebenfalls auf dem Truppenübungsplatz im Waldviertel zugetragen.

red, noe.ORF.at
Quelle: Schwerer Panzerunfall in Allentsteig
 
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#56
Nach Panzerunfall: Suche nach Ursache
Nach dem tödlichen Panzerunfall in Allentsteig (Bezirk Zwettl) am Montagnachmittag sollen heute die Ermittlungen zur Unfallursache fortgeführt werden. Neben der Polizei macht sich auch eine Kommission des Bundesheers ein Bild von den Geschehnissen.
Online seit heute, 7.45 Uhr
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Zu dem Unfall kam es am Montag kurz vor 17.00 Uhr. Der Panzer kam im Bereich der Seebrücke in Allentsteig von der Straße ab, das Kettenfahrzeug durchbrach das Brückengeländer und stürzte über die Böschung. Dabei kam ein 24-jähriger Berufsunteroffizier ums Leben, ein weiterer Berufssoldat sowie zwei Grundwehrdiener wurden mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Ob ein menschlicher oder ein technischer Fehler zu dem Unfall geführt hatte, war Dienstagfrüh noch offen – die Ermittlungen zur Unfallursache mussten Montagabend wegen der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen werden.


APA/BUNDESHEER
Erst nach Abschluss der Beweissicherung kann der Panzer geborgen werden

Zusammenarbeit mit Spezialisten des Bundesheers
Am Vormittag sollen die Beweise gesichert werden, das Kettenfahrzeug wird kriminaltechnisch untersucht. Die Polizei arbeite dabei mit den Spezialisten und Sachverständigen des Bundesheers zusammen, hieß es aus der Landespolizeidirektion. Das Bundesheer hat eine eigene Untersuchungskommission ins Waldviertel geschickt. Sie soll neben dem Unfallhergang auch beurteilen, ob interne Vorschriften verletzt wurden.
Wann der Panzer geborgen werden kann, ist ebenfalls noch unklar. Vorrang hätten zunächst die Ermittlungen der Polizei, sagte Bundesheersprecher Michael Bauer gegenüber noe.ORF.at.

17.10.2023, red, noe.ORF.at
Nach Panzerunfall: Suche nach Ursache
 

josef

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#57
Nach tödlichem Unfall: Panzer geborgen
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Nach dem Panzerunfall mit einem Toten am Montag am Truppenübungsplatz in Allentsteig (Bezirk Zwettl) ist der Panzer am Dienstag geborgen worden. Für Untersuchungen zur Unfallursache wird das Fahrzeug jetzt nach Oberösterreich transportiert.
Online seit heute, 17.08 Uhr (Update: 17.28 Uhr)
Der Panzer war mit vier Besatzungsmitgliedern im Bereich der Seebrücke in Allentsteig von der Straße abgekommen. Das Kettenfahrzeug durchbrach das Brückengeländer und stürzte über die Böschung. Dabei wurde ein 24-jähriger Berufsunteroffizier eingeklemmt und kam ums Leben. Ein weiterer Berufssoldat sowie zwei Grundwehrdiener wurden verletzt.

Am Dienstagnachmittag wurde das Unfallfahrzeug aus dem steilen Gelände geborgen – eine heikle Arbeit, denn der Panzer musste aus dem Unterholz freigeschnitten werden. Die umliegenden Bäume auf der Böschung wurden entfernt – bis auf einen, der den seitlich liegenden Panzer noch stabilisierte.

Fotostrecke mit 5 Bildern
Stamberg News
Zwei Panzer waren im Einsatz, um den abgestürzten Panzer zu bergen
Stamberg News,
Es war eine heikle Arbeit für die Einsatzkräfte
Stamberg News
Der Panzer musste aus dem Unterholz frei geschnitten werden
Stamberg News
Schließlich wurde das Wrack wieder auf die Straße gehoben
Stamberg News
In Oberösterreich soll es nun untersucht werden

Zwei Bergepanzer des Bundesheeres hoben das Wrack schließlich wieder auf die Straße. Nach einer letzten Überprüfung durch die Polizei wurde begonnen, es für Untersuchungen zur Unfallursache nach Wels zu transportieren. „Dort wird der Panzer vom Amt für Rüstung und Technik untersucht, um ein technisches Gebrechen zu untersuchen bzw. auszuschließen“, erklärte Bundesheersprecher Michael Bauer im Interview mit noe.ORF.at.

Suche nach der Unfallursache
Die Unfallursache ist nach wie vor unklar, drei Szenarien seien denkbar, so Bauer – eben ein technischer Fehler, ein menschlicher Fehler oder ein Unfall „aufgrund möglicher Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel Witterung oder Geländebeschaffenheit“
.
Am Steuer des verunfallten Panzers saß ein Grundwehrdiener, das sei normal, sagte Bauer auf Nachfrage von noe.ORF.at. Der entsprechende Führerschein beim Bundesheer sei eine sehr intensive Ausbildung und dauere mehrere Wochen, so der Sprecher. Betont wurde außerdem, dass der Panzer am letzten Stand der Technik gewesen sei.

Die drei überlebenden Besatzungsmitglieder konnten inzwischen aus dem Spital entlassen werden, berichtet Bauer. Ihnen gehe es den Umständen entsprechend gut – auf ihnen liege nun „das Hauptaugenmerk“. „Wir haben sie heute zu ihren Familien entlassen, wo sie im unmittelbaren Umkreis ihres vertrauten Umfeldes ihre Erlebnisse verarbeiten können. Aber sie wissen, es stehen jederzeit Psychologen zu ihrer Verfügung und wir wissen, dass wir da eine sehr, sehr hohe Verantwortung für diese Soldaten haben“, so der Sprecher.
17.10.2023, red, noe.ORF.at/Agenturen

Nach tödlichem Unfall: Panzer geborgen
 
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