Ukraine: Größtes Munitionslager des Landes steht in Flammen

josef

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Regierung geht von Sabotage aus
Im Osten der Ukraine steht das größte Munitionslager in Flammen. Das Feuer auf dem 370 Hektar umfassenden Militärareal ist in der Nacht auf Donnerstag ausgebrochen - insgesamt werden in den Depots 138.000 Tonnen Munition, darunter Panzer- und Artilleriegeschoße, gelagert. Die Regierung geht derzeit von einem Sabotageakt aus. Hunderte Einsatzkräfte sind im Einsatz, die nahe gelegene Stadt Balaklija wurde evakuiert.


Größtes Waffendepot des Landes
Weithin sichtbare Flammen und immer wieder hörbare Explosionen: Im Osten der Ukraine steht seit der Nacht auf Donnerstag das größte Munitionslager des Landes in Flammen. Über 600 Einsatzkräfte sind im Einsatz und versuchen das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.

Armeeangaben zufolge gab es in dem Lager nahe der Stadt Balaklija zunächst mehrere Explosionen, dann sei Feuer ausgebrochen. Militärstaatsanwalt Anatoli Matjos sprach in diesem Zusammenhang von Sabotage. Darauf deuteten die bisherigen Erkenntnisse, sagte auch Verteidigungsminister Stepan Poltorak. Die von Poltorak verdächtigten Separatisten wiesen die Vorwürfe nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax bereits zurück.


APA/AP/Photo/Ministry of Emergency Situations
Über dem Munitionsdepot zeugt eine gigantische Rauchwolke vom Ausmaß des Feuers

Auf dem rund 370 Hektar umfassenden Areal werden Militärangaben zufolge vor allem Artilleriegeschoße und Munition aufbewahrt - insgesamt mehr als 138.000 Tonnen. Der ukrainische Fernsehsender One Plus One berichtete, die Waffen würden vor allem gegen die prorussischen Rebellen in der Ostukraine eingesetzt. Bereits im Dezember 2015 habe es einen Brandanschlag auf das Waffenlager gegeben.

Chaos bei Räumung der Stadt
Die örtlichen Behörden teilten mit, dass die Bewohner in einem Umkreis von fünf Kilometern in Sicherheit gebracht würden, im Umkreis von 40 Kilometer wurde zudem der Luftraum gesperrt. Medienberichten zufolge spielten sich bei der Räumung von Balaklija teils chaotische Szenen auf den Straßen ab, als die Einwohner versuchten, mit ihren eigenen Fahrzeugen aus der Stadt zu flüchten.


Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Wie der Zivilschutz am Vormittag mitteilte, wurde der Großteil der Bevölkerung schließlich mit Bussen aus der Stadt gebracht. Im Anschluss gingen Einsatzkräfte von Haus zu Haus, um nachzuschauen, ob sich noch Menschen in der Stadt befinden. Auf vom TV und von Einwohnern in Sozialen Netzwerken veröffentlichten Bildern lässt sich das Ausmaß des Feuers erahnen. Immer wieder sind Explosionen zu hören. Zu sehen sind auch Geschoße, die unkontrolliert durch die Luft fliegen und schließlich beim Aufschlag detonieren.

Sicherheitsvorkehrungen verschärft
Militärsprecher Oleksander Motuzjanik sagte unterdessen, dass die Sicherheit rund um weitere Basen verstärkt worden sei. Der ukrainische Premier Wolodymyr Hrojsman soll im Laufe des Tages in die Region reisen.

Im Osten der Ukraine kämpfen seit 2014 ukrainische Regierungstruppen gegen prorussische Separatisten. Zuletzt mehrten sich Berichte über eine Eskalation der Kämpfe, bei denen bereits über 10.000 Menschen ums Leben gekommen sind. 2015 wurde in der ukrainischen Stadt Minsk ein Friedensabkommen vereinbart, das unter anderem den Abzug schwerer Waffen und damit eine Pufferzone zwischen den Konfliktparteien vorsah. Eine Umsetzung ist nach wie vor ausständig - zudem wird eine an sich beschlossene Waffenruhe von beiden Seiten immer wieder durchbrochen.


Links:
Ukrainisches Regierungsportal
Ukraine-Krieg (Wikipedia)

red, ORF.at/Agenturen

Publiziert am 23.03.2017
http://orf.at/stories/2384513/2384525/
 

josef

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#2
...und noch ein Filmchen:

http://iptv.orf.at/#/stories/2384520/

Munitionslager in Ukraine in Flammen
23.03.2017 11:27 Uhr Das größte Munitionslager der Ukraine ist - laut Armeeangaben durch einen Sabotageakt - in Brand geraten.

Knapp 20.000 Menschen aus den umliegenden Ortschaften wurden in Sicherheit gebracht. Im Umkreis von 40 Kilometern wurde der Luftraum gesperrt. Mehr als 600 Rettungskräfte sind unter anderem mit zwei Feuerlöschzügen im Einsatz.
 
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