Umfangreiche Mäharbeiten "in" der Alten Donau in Wien

josef

Administrator
Mitarbeiter
#1
Beeindruckende Unterwasser-Mahd in der Alten Donau
Aus dem beliebten Wiener Badegewässer wurden heuer bisher 1.300 Tonnen Pflanzen entfernt

Um ungetrübten Badespaß in der Alten Donau zu ermöglichen, sind 15 Amphibienmähboote und zehn Sammelboote unterwegs.
Foto: APA / WGM / Christian Jobst

Wien – In der Alten Donau wird nicht nur geschwommen, gepaddelt oder gerudert, sondern auch gemäht, was das Zeug hält. Denn um das Naturjuwel in der Millionenmetropole mit seinen großteils frei zugänglichen Wasserplätzen weiterhin attraktiv zu halten, müssen jedes Jahr Tonnen an Wasserpflanzen entfernt werden. Diese angesiedelten Makrophyten sind zwar ein Mitgrund für die hervorragende Wasserqualität. Wenn sie im Sommer ungehindert wuchern, mindert das aber auch den Badespaß gehörig.

In der aktuellen Mahd-Saison wurden von der Bootflotte der Stadt Wien bisher 1300 Tonnen Pflanzen aus dem Wasser entfernt und zu Kompost verarbeitet. Das entspricht in etwa der Menge des Vorjahres zu diesem Zeitpunkt der Saison, sagte die zuständige Stadträtin Ulli Sima am Donnerstag.

Flotte aus 25 Booten
25 Boote sind im Dauereinsatz und stutzen die Pflanzen in einer Tiefe von bis zu 2,5 Metern. Maximal 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit dem Entfernen der Unterwasserpflanzen beschäftigt. Vier Taucher sorgen dafür, dass dort, wo die Boote nicht mehr mähen können, die Pflanzen per Hand geschnitten werden. Das betrifft die ufernahen Bereiche rund um Einstiegsstellen und Stege. Pro Tag wird eine Fläche von rund 6,5 Hektar beackert, sagte Gerald Loew, Leiter der Abteilung Wiener Gewässer.

Die langwüchsigen Wasserpflanzen haben sich vor allem seit 2014 explosionsartig in der Alten Donau vermehrt. Mitverantwortlich sind auch die immer längeren Warmwetterphasen. Um der Plage Herr zu werden, stellte die Stadt 2018 ihr Mähmanagement um: Statt drei großer Boote, die mit dem Mähen nicht mehr nachkamen, wurde auf kleine, wendigere Amphibienmähboote umgestellt. Gestartet wurde mit einer Flotte von acht Booten, mittlerweile sind es insgesamt 25: Neben den 15 Amphibienmähbooten sind hier auch zehn Sammelboote mit Greifarmen inkludiert.

Im Rekordjahr 2018 wurden insgesamt 3350 Tonnen aus dem Wasser geholt, im Vorjahr waren es von März bis Oktober 2700 Tonnen. Im Jahr 2013 betrug die Mahd vergleichsweise nur 72 Tonnen.
(krud, 9.7.2020)
Beeindruckende Unterwasser-Mahd in der Alten Donau - derStandard.at
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#2
Pflanzentausch in Alter Donau
1624087073690.png

Die bisherige Ernte der städtischen Mähboote auf der Alten Donau fällt viel geringer aus als im Vorjahr. Das kalte Frühjahr hat das Wachstum verlangsamt. Künftig sollen die Mengen noch kleiner werden. Im großen Stil werden Wasserpflanzen ausgetauscht.

Teilen
Es ist viel Handarbeit von Taucherinnen und Tauchern auf einer Fläche von rund neun Fußballfeldern. In der Alten Donau werden derzeit zwischen Strombucht und Polizeisteg neue Unterwasserpflanzen eingesetzt: Sie heißen Characeen und wachsen, anders als das derzeit dominante Ährige Tausendblatt, nicht bis zur Wasseroberfläche. Schon im April sind dort die alten hohen Pflanzen gerodet worden.

„Das Ziel ist, dass sie irgendwann von selber wachsen, aber das wird noch ein Weilchen dauern“, sagte Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Die Bepflanzung im Testgebiet zeigte aber gute Ergebnisse, denn die Niedrigwüchsler breiten sich bereits über die 2,5 Hektar hinweg aus. Netze sollen nun in den nächsten Jahren verhindern, dass Fische die neuen Jungpflanzen wegfressen. Boote können aber durchfahren, und auch Baden ist möglich.

Bis zu 25 Boote im Einsatz
In den vergangenen Jahren war das Pflanzenwachstum in der Alten Donau enorm. Die Menge abgemähter Pflanzen hatte sich mehr als vervierzigfacht. Die Stadt setzte daher schon seit einer Weile auf neue Mähboote. In der Hauptsaison sorgen etwa 25 Boote für die gewünschte Unterwasserflora. Mittlerweile sind die Boote auch auf der Neuen Donau, am Mühlwasser und in der Kuchelau vor allem in Badebereichen im Einsatz. Sogar Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy versuchte sich nach eigenen Angaben selbst im Makrophyten-Mähen: „Es war furchtbar anstrengend“, erzählte er.

Ob Ähriges Tausendblatt oder Characeen: Die Pflanzen sind vor allem für das Ökosystem Alte Donau und somit auch für die Wasserqualität wichtig. „Die Unterwasserpflanzen sind für die so gute Wasserqualität in der Alten Donau unerlässlich, für die Badegäste und Bootsfahrer sind sie ein wenig lästig. Wir haben daher das Mähmanagement auf völlig neue Beine gestellt“, sagte Umweltstadträtin Ulli Sima.
19.06.2021, red, wien.ORF.at/Agenturen

Link:
Pflanzentausch in Alter Donau
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#3
Alte Donau: 1.900 Tonnen Pflanzen gemäht
1633891661964.png

An der Alten Donau ist die Sommersaison endgültig vorbei. Die Mähboote der Stadt Wien kommen in ihr Winterquartier. Sie haben in diesem Jahr insgesamt 1.900 Tonnen Unterwasserpflanzen in der Alten Donau gemäht.
Online seit heute, 6.00 Uhr
Teilen
Erstmals seit vielen Jahren hat die gemähte Menge Pflanzen heuer weniger als 2.000 Tonnen erreicht. Mit insgesamt 25 Booten war die Stadt heuer seit April unterwegs, um das Ährige Tausendblatt – so heißen die Unterwasserpflanzen – zurückzuschneiden. Herausgeholt wurden 1.900 Tonnen, nur etwas mehr als die Hälfte des Rekordwerts im Jahr 2018. Damals erreichte man den bisherigen Rekordwert mit 3.350 Tonnen Grünzeug.

Pflanzen werden zu Kompost
Die Stadt Wien hat das Wasserpflanzen-Management seit einigen Jahren umgestellt: Zum Einsatz kommen wendige Amphibienmähboote, die die Pflanzen ein gutes Stück – knapp zweieinhalb Meter – unter der Wasseroberfläche abschneiden. Das Mähgut wird von den Abladestellen am Ufer abgeholt und zum Kompostwerk Lobau gebracht. Dort wird es zu Kompost verarbeitet, den man dann Wiener Mistplätzen erwerben kann.

PID/Christian Fürthner
Um die Mäheinsätze zu reduzieren, werden neue Pflanze eingesetzt

Um die Mäheinsätze nachhaltig zu reduzieren, pflanzt die Stadt auch schon seit einiger Zeit kürzer wachsende Characeen. Bereits 2017 wurde eine Fläche von zweieinhalb Hektar mit der Algenart bepflanzt. Sie haben sich laut Stadt gut entwickelt, deshalb kamen heuer nochmal 6,25 Hektar dazu. Die Fläche in der Größe von neun Fußballfeldern musste händisch bepflanzt werden. Die Hoffnung ist, dass sich die Pflanzen künftig selbstständig ausbreiten.
Obwohl die Pflanzen auch für Badende ein Ärgernis darstellen, sind sie wichtig für das Ökosystem, betonte Stadträtin Ulli Sima, die für die Wiener Gewässer zuständig ist. Man setze jetzt aber eben auf die niedrigwüchsigen Pflanzen, „die ökologisch die gleichen positiven Auswirkungen wie ihre hochwüchsigen Artgenossen haben, aber langfristig weniger Mähaufwand mit sich bringen“.
10.10.2021, red, wien.ORF.at
Alte Donau: 1.900 Tonnen Pflanzen gemäht
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#4
UNTERWASSERPFLANZEN
Mähboot-Fahrerin auf der Donau: Ein Wiener Wassermensch in der Bratpfanne
Die städtische Mähboot-Crew ist mittlerweile Kult. Eine Fahrerin erzählt, warum die Arbeit schmutziger ist, als sie erscheinen mag – und welche Geheimisse man dabei entdeckt
Porträt

Claudia steuert ihr Amphibienboot "Tannenwedel" auf den Parkplatz beim Stützpunkt der städtischen Mähcrew an der Alten Donau.
Foto: Christian Fischer

Ginge es allein nach Claudias persönlichem Empfinden, dann wäre ihr eigener Job überflüssig. Im Unterschied zu vielen Badegästen und Sportelnden stört sie sich nämlich nicht an den Unterwasserpflanzen, die in Wiens Alter und und Neuer Donau prächtig gedeihen. Dennoch widmet die Blondine täglich acht Stunden der Beseitigung eben diesen Grüns. Denn sie ist Mitglied der städtischen Mähboot-Crew – und damit einer Gruppe, die zum Sommer in Wien dazugehört wie die Kabane zum Gänsehäufel.

Einen Gutteil ihrer Arbeit erledigt der Trupp ziemlich unbemerkt. Bereits kurz nach 6 Uhr, wenn die Sonne gerade aufgegangen und die Badestrände noch leer sind, wird es am Uferabschnitt gegenüber der Romawiese laut. Hinter einem Container versteckt ist die Mähflotte der Magistratsabteilung 45 geparkt – im Wasser und auf einer schwimmenden Plattform. Claudia und ihre Kollegen – es sind durchwegs Männer – klettern in die Boote und starten die Dieselmotoren.

Das ist der Moment, in dem sie sich bei einer Bevölkerungsgruppe unbeliebt machen: den noch schlafenden Anrainerinnen und Anrainern. "Den Lärm können wir leider nicht verhindern", sagt Claudia. Sie trägt Shorts, Arbeitsjacke und Hut, ihre Haut ist braungebrannt, das Haar zu vielen dünnen Zöpfchen geflochten.


Mit den Amphibienbooten wird die eigentliche Mäharbeit erledigt: Der Rechen an Claudias Boot wiegt 50 Kilo, das Mähwerk rund 250.
Foto: Christian Fischer

Die Mähtruppe belgeitet das Dröhnen den ganzen Tag. Das macht selbst einer geübten Lenkerin wie Claudia ein wenig zu schaffen – und die Fahrt etwas weniger zu dem entspannten Schippern, nach dem es vom Ufer aussehen mag.

Redselige Beobachter am Ufer
Sich mit den Kollegen in den anderen Booten oder Leuten am Ufer zu verständigen ist in dieser Geräuschkulisse schwierig. Dennoch versuchen es Passantinnen und Passanten immer wieder – besonders bei Claudia: "Mich kennt auf der Donauinsel jeder", sagt sie. Das liegt daran, dass sie vor ihrem Wechsel zur Mähgruppe im Jahr 2018 bei der städtischen Inselaufsicht gearbeitet hat. Den Stammgästen ist Claudia seither ein Begriff.

Was sie da mache und wie das Mähen genau funktioniere, wollen die meisten Leute, die sie ansprechen, wissen. Dann erkläre sie das eben: "Die Reaktionen sind durchwegs positiv". Für den Großteil der Badegäste gehöre der Mähtrupp aber mittlerweile zum Inventar, sagt Claudia. Manche seien vielleicht schon etwas zu sehr daran gewöhnt: "Oft fehlt das Distanzgefühl. Ein bisschen mehr Vorsicht und Abstand wären manchmal nicht schlecht."

Aus Sicherheitsgründen wird der Mähdienst zwar bereits um 14 Uhr, vor dem großen Ansturm, beendet und der Arbeitsbereich mit Ölsperren abgeriegelt. Dennoch sei es schon vorgekommen, dass plötzlich ein Taucher neben dem Mähboot hochgekommen sei, sagt Claudia. Eine große Hilfe seien die Signalbojen, mit denen inzwischen viele Taucherinnen und Schwimmer unterwegs seien: "Dadurch kann ich die Leute im Wasser viel leichter wahrnehmen."


Bevor Claudia Mähboot-Fahrerin wurde, sah sie auf der Donauinsel nach dem Rechten: "Mich kennt dort jeder.
"Foto: Christian Fischer

Die Mähflotte setzt sich aus insgesamt 25 Booten in vier verschiedenen Typen zusammen. Claudia kann alle steuern, diesmal hat sie die Tannenwedel. Wie es die Tradition will, ist jedes Boot getauft – wobei der Name Aufschluss über den Bootstyp gibt. Die Tannenwedel ist eines von 15 Amphibienbooten, die allesamt nach Wasserpflanzen benannt sind. Die Begleitboote tragen die Namen von Tieren.

Eine schmutzige Arbeit
Claudias Tannenwedel ist sowohl mit panzerähnlichen Raupenbändern als auch mit einem Schiffspropeller ausgestattet. Das Boot kann daher an Land fahren und wie ein herkömmliches Boot im Wasser schwimmen. Wobei herkömmlich in nicht ganz auf die Tannenwedel zutrifft. An ihrer Front ist nämlich ein riesiger, 50 Kilo schwerer Rechen montiert. Er kann gegen ein Mähwerk mit scharfen Messern getauscht werden, das satte 250 Kilo wiegt. Über Joysticks neben ihrem Sitz steuert Claudia diese Geräte.


Die Amphibienboote parken auf einer schwimmenden Plattform, die Begleitboote im Wasser.
Foto: Stefanie Rachbauer

Damit werden jeden Sommer Pflanzen in einer Tiefe von bis zu 2,5 Metern abgeschnitten und aus dem Wasser gefischt. Begleitboote bringen das Schnittgut dann ans Ufer, wo es auf Lastwagen geladen und ins Kompostwerk Lobau transportiert wird.

Beim Umgang mit den sperrigen Gerätschaften dürfe man jedenfalls nicht zimperlich sein, sagt Claudia. "Es ist eine Arbeit, bei der man sich schmutzig macht" – und zwar ab Dienstbeginn. Denn bevor Claudia losfährt, muss sie das Boot kontrollieren. Passt der Ölstand? Ist der Rettungsring an Bord? Und wurde – falls es zu einem Notfall kommt – auch der Feuerlöscher eingepackt?

Geheimnis-Kennerin
Mit kritischen Situationen ist Claudia vertraut. Sie ist ausgebildete Rettungssanitäterin. Als die Stadt vor vier Jahren das Mähen selbst in die Hand nahm und nicht mehr von einer externen Firma erledigen ließ, bewarb sie sich kurzerhand als Lenkerin. In mehrwöchigen Kursen machte Claudia zwei Schiffsführerpatente, dann durfte sie aufs Wasser. Das Bruttomonatsgehalt für den Job beträgt 1.900 bis 2.200 Euro bei 40 Stunden.

Als eine der Dienstältesten kennt sich Claudia auf den Wiener Gewässern mittlerweile bestens aus. Ihr ist etwa genau bekannt, auf welchen Stegen nachts besonders gerne Partys gefeiert werden: So manche Überbleibsel davon sieht sie am frühen Morgen vom Boot aus. Und sie weiß genau, wo am Ufer sich die nächste Toilette befindet – eine Information, die für ihre Kollegen etwas weniger vordringlich ist.


Die wichtigste Regel beim Mähen – im Wasser wie an Land: "Nicht kreuz und quer fahren."
Foto: Christian Fischer

Wo Claudia genau mähen muss, zeigt ihr übrigens ein GPS-System auf einem Monitor an, der vor dem Sitz montiert ist. Jeden Tag ist ein anderer Abschnitt an der Reihe. Wichtigste Regel: "Nicht kreuz und quer fahren, genau wie beim Rasenmähen".

Der Natur ausgesetzt
Ab und an hat Claudia auf ihrem Boot Gesellschaft. Libellen, Frösche und andere Tiere fahren mitunter als blinde Passagiere mit. Diese Momente und die Sonnenaufgänge seien die besonders schönen Seiten ihres Berufs, sagt Claudia.

Die weniger angenehmen Aspekte, die gebe es natürlich auch: Claudia und ihre Kollegen sind bei jedem Wetter draußen. Weil die Saison bereits im März beginnt und erst im Oktober endet, sind durchaus nasse und kalte Arbeitstage dabei. "Und wenn es heiß ist, dann heizt sich das Metall am Boot ordentlich auf. Dann sitzen wir in einer Bratpfanne."

Für Claudia scheint es dennoch der richtige Job zu sein: "Ich bin einfach durch und durch ein Wassermensch." Welchen Aggregatzustand das Wasser habe, das sei ihr offenbar egal: Wenn die Mähsaison und damit Claudias Beschäftigung endet, arbeitet sie zur Überbrückung als Skilehrerin.

(30.8.2022, Stefanie Rachbauer)

Bilanz und Geschichte
Bis Ende August wurden 1.570 Tonnen Unterwasserpflanzen aus der Alten Donau und 1.100 Tonnen aus der Neuen Donau gefischt. 2021 waren es im ganzen Jahr 1.900 bzw. 535 Tonnen. Begonnen wurde mit dem Mähen im Jahr 2003. Seit 2018 vergibt die Stadt diese Aufgabe nicht mehr an Externe, sondern kümmert sich selbst darum.
In der 3,3 Quadratkilometer großen Neuen Donau macht dieses Jahr allen voran das Krause Laichkraut Probleme, das sich dort enorm vermehrt hat. In der Alten Donau, die lediglich 1,6 Quadratkilometer misst, fühlt sich das Ährige Tausendblatt besonders wohl. Der Klimawandel und die daraus resultierende Erwärmung der Gewässer lässt die Pflanzen seit einigen Jahren besonders gut gedeihen.
Für die Wasserqualität sind die Gewächse wichtig: Sie wirken wie eine Art biologischer Filter. Zusätzlich bieten sie Lebensraum für Fische und andere Lebewesen. Für Badegäste ist das Unterwassergrün aber mitunter lästig, weil es etwa Schiffsschrauben blockieren und das Schwimmen verunmöglichen kann
.
Mähboot-Fahrerin auf der Donau: Ein Wiener Wassermensch in der Bratpfanne
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#5
Wasserpflanzen-Rekord in Neuer Donau
1665229071556.png

Für die Mähboote auf der Alten und der Neuen Donau hat kürzlich die Saison geendet. Auf der Neuen Donau war es eine besonders intensive Saison. Es wurden so viele Wasserpflanzen gemäht wie noch nie.
Online seit heute, 5.01 Uhr
Teilen
Erstmals in der Geschichte sei auf der Neuen Donau eine Mähbootflotte im Dauereinsatz gewesen, heißt es von der Magistratsabteilung Wiener Gewässer. Grund für den Wasserpflanzen-Rekord war demnach eine bisher unauffällige Pflanzenart namens Krause Laichkraut. Ein spätes Hochwasser im Vorjahr hatte das übrige Pflanzenmaterial ausgeräumt. Das hatte zur Folge, dass sich das Krause Laichkraut ohne Konkurrenz massiv ausbreiten konnte.

Insgesamt wurden laut Wiener Gewässer von Mai bis Ende September rund 1.200 Tonnen an Wasserpflanzen aus der Neuen Donau geholt. Das Vorjahr ergab nicht einmal halb so viel Mähgut, und im Jahr 2019 waren es zum Beispiel nur 800 Tonnen.
Stadt Wien/Christian Fürthner
Ein spätes Hochwasser sorgte für einen Wasserpflanzen-Rekord in der Neuen Donau

Kein Rekord in Alter Donau
Für die Alte Donau war es eine gewöhnliche Saison. Von Mitte April bis Anfang Oktober holten die Mähboote eine Menge von über 2.000 Tonnen aus der Alten Donau. Ihr Rekordjahr hatte die Alte Donau 2018, damals wurden 3.350 Tonnen Wasserpflanzen eingesammelt. Seither wird die Menge jährlich weniger.

Neuerung im Mähkonzept
Ziel der Mäharbeit ist laut Wiener Gewässer einerseits ein ungestörtes Baden und andererseits eine hohe Wasserqualität. Aufgrund der großen Wasserfläche rund um die Donauinsel würden immer vorrangig die stärker genutzten Bereiche gemäht. „Überall wo Badeeinstiege und viele Leute sind, oder auch die Bereiche in U-Bahn-Nähe werden immer vorranging intensiv gemäht“, so Wiener-Gewässer-Sprecherin Lisbeth Kovacs gegenüber Radio Wien.

Die Mähbootflotte für die Alten Donau besteht aus 15 sogenannten Amphibienbooten und weiteren Begleitbooten. Die Amphibienboote mähen in einer Tiefe von 2,5 Metern. Heuer kam ein neues Boot namens „Nixenkraut“ dazu. Die Besonderheit dieses Bootes ist, dass es durch einen schwenkbaren Baggerarm auch in für andere Boote schwierig zu erreichende Bereiche kommt, wie zum Beispiel unterhalb von Stegen. Dadurch konnten die Schneidearbeiten, die davor von Taucherinnen und Tauchern händisch gemacht werden mussten, reduziert werden.
08.10.2022, red, wien.ORF.at
Wasserpflanzen-Rekord in Neuer Donau
 
Oben