Unbekannter Bunker/Bauwerk in Jois

#1
Liebe Leute!

Kennt von Euch jemand den Zweck oder Hintergrung dieses Bauwerks?

es befindet sich kurz nach der Ortstafel Jois an der Strasse Richtung Marina/Segelhafen. Es hat einen T-förmigen Grundriss, Schieß- bzw. Beobachtungsscharten, relativ dicke Mauern, aber eine auffällig dünne Decke, schaut aus als ob früher noch was obenauf gewesen wäre.
Die Schartenöffnungen zeigen Richtung See...:hilfe2:

Wer weiß mehr?

PDF= GIS Bgld Luftbild
Bild 1 Vorderansicht
Bild 2 Scharten Aussen
Bild 3 Scharten Innen ( der Raum hat keine Verbindung zum hinteren Raum!)
Bild 4 Rückseite Eingang
 

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josef

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#3
Jois - unbekannte Bunker-Bauwerke ?

Hallo Mike,
:danke für die Bilder, interessante Angelegenheit!
Hier nochmals bei Google Maps: http://maps.google.at/maps?q=Jois&h...&hnear=Jois,+Neusiedl+am+See,+Burgenland&z=18

Habe keine Ahnung, kann nur Vermutungen anstellen:

- Relikt der Reichsschutzstellung (Südostwall) ?
- Übungs- oder Beobachtungsbunker für Tüpl Bruck (-> aber an der Tüpl abgewandten Seite und andere Bauart als die Bk. bei Sommerein) ?
- Beobachtungsbunker für irgend einen Schießplatz im Schilfgürtel ?
- Beobachtungsbunker für Flak-Schießplätze Oggau/Rust (liegen mir aber zu weit nördlich...) ?
- Oder ganz simples Objekt (Vorgängerbauwerk...) der anschließenden Kläranlage ? :)

Aber nun kommt noch etwas:
Im Vorjahr (bin seither dort nicht mehr vorbeigefahren) entdeckte ich bei Durchquerung des Kreisverkehrs vor Jois, auf der B50 von der AB-Abfahrt Neusiedl kommend und Richtung Eisenstadt unterwegs, knapp hinter dem Kreisel an der Straße Richtung Stadt Neusiedl (L267), ebenfalls ein bunkerartiges Objekt! Größere Splitterschutzzelle oder so ähnlich ? Hatte leider keine Zeit...

Am Bild links der beiden Bezeichnungen L267 Richtung Bus-Symbol, teilweise von Gebüsch verdeckt (heller Halbkreis).

=> http://maps.google.at/maps?q=Jois&h...&hnear=Jois,+Neusiedl+am+See,+Burgenland&z=19

Kann natürlich auch mit der Sichtung während der Fahrt total daneben liegen... wollte schon mal fragen, habe es dann aber wieder vergessen.

Vielleicht kann "Experte Cerberus" weiterhelfen ?

lg
josef
 
#4
Danke Josef, wie auch du sagst, kann es irgendwie alles sein, aber ich denke schon militärischen Ursprungs.....

aber vielleicht hat ja wirklich @cerberus die Lösung wie bei fast allen "Betonteilen".

Zu dem Objekt beim Kreisverkehr weiß ich auch nichts, werde es aber bei nächster Gelegenheit inspizieren und ablichten.
lg mike
 

josef

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#5
...aber vielleicht hat ja wirklich @cerberus die Lösung wie bei fast allen "Betonteilen"...
Die "Hoffnung" liegt bei Gerald :genauso: :hilfe2:
Zu dem Objekt beim Kreisverkehr weiß ich auch nichts, werde es aber bei nächster Gelegenheit inspizieren und ablichten.
Wäre nett, kann bei mir länger dauern bis ich wieder in diese Ecke des Burgenlandes komme. Aber keine Garantie auf tatsächlichen Bunker, könnte auch ein Flop werden, war ja nur eine "Vorbeifahrtssichtung" :)

lg
josef
 
#7
Hallo. Bernd!

Habe. ich auch schon gesehen, vor Ort, dürfte ziemlich sicher neuerer Bauart sein. werde beim nächsten mal Fotos machen...
lg. Mike
 
#8
In freier Interpretation der Fotos (Schlitze in Bodennähe) und der Maschinenfundamente (an der Wand noch die Öffnungen bezeichnet mit 1 - 6 zu Erkennen) würde ich auf den Unterstand einer Scheibenzuganlage typen.
Ähnliches wurde bzw. wird noch heute noch für Panzerscheiben verwendet. Eine solche Anlage gab es meines Wissens auch am Truppenübungsplatz Bruck/Leitha.

LG Zwölfaxinger.
 
#9
In freier Interpretation der Fotos (Schlitze in Bodennähe) und der Maschinenfundamente (an der Wand noch die Öffnungen bezeichnet mit 1 - 6 zu Erkennen) würde ich auf den Unterstand einer Scheibenzuganlage typen.
Ähnliches wurde bzw. wird noch heute noch für Panzerscheiben verwendet. Eine solche Anlage gab es meines Wissens auch am Truppenübungsplatz Bruck/Leitha.

LG Zwölfaxinger.
Meine Annahme hat sich bestätigt.
Bei einer Nachsuche in meinen Unterlagen fand ich eine Teilkopie der "Zielskizze Truppenübungsplatz Bruck an der Leitha (Ausgabe Nr. 1 mit Stand vn 12.1944)". Hier ist auf der "innere Seewiesen die Schießbahn VIII (Jois) mit einer Infanteriedeckung (bei Kote 116,3), an dem zum See führenden Weg, eingezeichnet. Die Schießbahn war nicht ganz 500 m breit und führte in fast genau südlicher Richtung zum See.

LG Zwölfaxinger
 

josef

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#10
Meine Annahme hat sich bestätigt...
ist auf der "innere Seewiesen die Schießbahn VIII (Jois) mit einer Infanteriedeckung (bei Kote 116,3), an dem zum See führenden Weg, eingezeichnet...
:danke, wieder etwas gelöst :superOK

D.h., das Tüpl-Gelände war nicht nur in NÖ. (Sommerein usw. ...) weit größer, sondern reichte auch jenseits des Leithagebirges im heutigen Burgenland bis zum Neusiedlersee...

lg
josef
 
#11
Hallo renato. und josef!

klingt sehr plausibel, jedoch muss ich festhalten, dass der vordere Raum mit den Schlitzen KEINERLEI erkennbare Öffnungen, Durchlässe oder Verbindungen zu dem hinteren Raum mit den Fundamenten hat. Weiter sind die Nummerierungen. eher neuzeitlichen, denn es handelt sich um Papier mit den Nr.2 3 4 5 6 7 und hängen an der Wand.......

aber deine Theorie, belegt mit den Dokument wird sicher passen, wenn auch vielleicht technisch andere gelöst.

werde beim nächsten Besuch bessere Fotos machen und das Ding mal vermessen, vielleicht hilft uns das weiter.

lg. Mike
 

josef

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#13
Bauwerk Nähe Kreisverkehr Jois - B50

Ein Bunker ist das keiner siehe Bilder!
:danke !
Eigenartiges Bauwerk :)
- Einstieg in die Unterwelt :D (Keller, Kabelschacht, Kanal...?).
Jedenfalls vom Kreisverkehr aus als mögliches "interessantes Objekt" gesichtet... Siehe auch meine Anmerkung in Beitrag # 5
Aber keine Garantie auf tatsächlichen Bunker, könnte auch ein Flop werden, war ja nur eine "Vorbeifahrtssichtung"
lg
josef
 
#15
Hier ist auf der "innere Seewiesen die Schießbahn VIII (Jois) mit einer Infanteriedeckung (bei Kote 116,3), an dem zum See führenden Weg, eingezeichnet. Die Schießbahn war nicht ganz 500 m breit und führte in fast genau südlicher Richtung zum See.
Da ich gestern an dem Objekt vorbeigekommen bin, bin ich über die Suche hier gelandet. Verstehe ich das richtig, daß vom dem Objekt eine 500m lange Schneiße Richtung See ein Schießübungsplatz war? Wozu aber der aufwändige Betonbunker?
 
#16
Objekt Kreisverkehr Jois/Neusiedl B50 = Brunnenhaus

Artikel aus der BVZ (Burgenländische Volkszeitung) vom 12.Nov.2022:

Das Bundesdenkmalamt erkennt eine besondere Kleinarchitektur in einem Neusiedler Schöpfbrunnen.
Wer aus dem Neusiedler Bezirk in Richtung Eisenstadt fährt, kommt an einem ganz besonderen Brunnenhäuschen vorbei. Gelegen in Neusiedl am See beim Kreisverkehr in der Nähe des Gasthauses „Zur Alten Mauth“ steht es an einem historischen Verkehrsknotenpunkt. Nun wurde es unter Denkmalschutz gestellt.
Das kleine Bauwerk weist einige Besonderheiten auf, wie die BVZ auf Anfrage im Bundesdenkmalamt von Michael Schiebinger erfährt. Der traditionelle Schöpfbrunnen ist einer von ganz wenigen öffentlichen Brunnen im Burgenland, die noch erhalten sind.
Erbaut und geplant wurde er von einer der ersten Architektinnen des Burgenlandes. Die außergewöhnliche Formgebung erinnert an ein Ei, besonders ist auch der Neptun-Dreizack als Aufsatz. Und das Brunnenhaus in Neusiedl ist überhaupt das einzige, das so spät noch errichtet worden ist.
So spät? Ein genaues Baudatum ist nicht überliefert, laut Michael Schiebinger wurde der Brunnen irgendwann in der Mitte bis Ende der 1950er Jahre erbaut. In einer Zeit, wo im Burgenland eigentlich langsam begonnen wurde, die Infrastruktur durch den Bau von Wasserleitungen zu verbessern.
Der Brunnen sei wahrscheinlich größtenteils von der danebenliegenden Gaststätte benützt worden, die abgelegen vom Ortskern erst später in den Genuss einer Wasserleitung gekommen sei. „Der Brunnen ist aber vermutlich in dem damals landwirtschaftlich geprägten Gebiet auch für die Viehtränke benutzt worden, darauf weist eine Ausgussöffnung hin“, erklärt Schiebinger.
Mit Walpurga Braun (geb. Zeyriger, 1920-2012) ist eine bemerkenswerte Frau Schöpferin des nun denkmalgeschützten Brunnens. Ihr gelang es, in der Nachkriegszeit in einer Männerdomäne Fuß zu fassen.
Die in Graz ausgebildete Architektin war ab 1947 in der Hochbauabteilung der Landesregierung tätig. Sie war für zahlreiche Amtsplanungen verantwortlich, unter anderem für den ersten Hauptschulneubau nach dem Krieg in Rechnitz, den sie entworfen hat. Sie hat auch die Bezirkshauptmannschaft in Neusiedl am See geplant, im Zuge dieses Baus hat sie den Brunnen geschaffen. Darüber hinaus war sie auch als Künstlerin tätig. So gab es im Jahr 2000 eine Ausstellung im Kulturzentrum Eisenstadt mit dem Titel „Walpurga Braun – Zeichnungen“, 2002 stellte sie Grafiken in der Domäne Pöttelsdorf aus.
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