Ungewöhnliche Ausreise russischer Diplomaten aus Nordkorea

josef

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DIPLOMATEN AUF HEIMREISE:
Mit Muskelkraft von Nordkorea nach Russland
Muskelantrieb: Das letzte Stück ihrer Ausreise aus Nordkorea müssen russische Diplomaten zu Fuß und mit der Draisine bewältigen
Bild: AFP

Zu Fuß und mit dem Gepäck auf einer handbetriebenen Draisine überquerten sie die Grenze: Auf ungewöhnliche Weise haben russische Diplomaten und ihre Familien Nordkorea verlassen.


Auf ungewöhnliche Weise sollen eine Gruppe russischer Diplomaten und ihre Familien Nordkorea verlassen haben: Nach Angaben des russischen Außenministeriums am Donnerstagabend legten die insgesamt acht Personen nach 32 Stunden im Zug und zwei Stunden im Bus gut einen Kilometer bis zum russischen Grenzkontrollpunkt auf Bahngleisen zu Fuß zurück. Dabei transportierte die Gruppe ausweislich der Bilder, die das Außenministerium veröffentlichte, ihr Gepäck auf einer Draisine, einem in diesem Fall offenbar vierrädrigen Bahndienstfahrzeug mit Muskelantrieb.

Der dritte Sekretär der Botschaft in Pjöngjang, Wladislaw Sorokin, sei der einzige Mann der Gruppe und der Hauptantreiber der Draisine gewesen und Sorokins drei Jahre alte Tochter die jüngste Reisende. Das Ministerium veröffentlichte auch ein kurzes Video zur Passage über die eingleisige Eisenbahnbrücke über den Grenzfluss Tumen; man hört Jubel. Auf russischer Seite sei die Gruppe mit einem Bus abgeholt und zum Flughafen nach Wladiwostok gefahren worden. Von dort kamen die Diplomaten am Freitag laut Außenministerium in der Hauptstadt Moskau an.

„Der diplomatische Dienst ist sehr dornig, sehr schwierig“
Zur Erklärung der Ausreise hieß es, Nordkorea habe seit mehr als einem Jahr seine Grenzen geschlossen und den Passagierverkehr eingestellt. Das soll die Ausbreitung des Coronavirus verhindern; Nordkorea hat keine bestätigten Fälle, was aber stark bezweifelt wird. Wegen strikter Beschränkungen haben die allermeisten Diplomaten Nordkorea inzwischen verlassen. Die deutsche Botschaft in Pjöngjang wurde bereits vor einem Jahr geschlossen. Damals stimmte die nordkoreanische Regierung noch zu, dass Dutzende Diplomaten, unter ihnen der deutsche Botschafter, sowie UN-Mitarbeiter in einer Sondermaschine nach Wladiwostok flogen. Die letzten EU-Diplomaten fuhren im August 2020 in einem Fahrzeugkonvoi über die Grenze nach China.

Diplomaten auf Heimreise: Mit Muskelkraft von Nordkorea nach Russland
 
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