Zu Neudietendorf:
Unterstellt, daß der Begriff "Lager Voltmann" der für jedermann plausible Teil einer Legende ist, gibt es bisher keine Hinweise.
Das Adressbuch für den Landkreis Gotha von 1936 weist weder für Neudietendorf, noch für den gesamten Landkreis einen Namen "Voltmann" aus. Einem befragten Local der das "Wissen" der "Alten" wiedergeben konnte, ist "Voltmann" ebenfalls kein Begriff. Damit verbleiben in diesem Sinne nur noch die Möglichkeiten der späteren Ansiedelung (und "Abwanderung"), der kriegsbedingten Firmenverlagerung oder eben die "freie Installation" von "Lager Voltmann" als z.B. Liefer/Frachtadresse. Das wäre bei den 1943/44 stattfindenen massiven Firmenverlagerungen auch nicht das Problem gewesen, wenn die Gauwirtschaftskammer entsprechenden Prikaß erhält, dort Betriebs/Lagerfläche zuzuweisen. Es gibt drei Firmenareale, deren Produktion/Bestimmung vor Kriegsende aber bisher nicht benannt werden konnte. SS war nicht ansässig und spielte nur in der Episode eine Rolle, als eine Gruppe SS-Leute in Richtung Neudietendorf anrückte und nach Meinung der "Alten" einen Jaboangriff provozierte, bei dem u.a. das Bahnhofsgebäude getroffen wurde.
Nebenbei:
Neudietendorf scheint so unbekannt/unbedeutend nicht gewesen zu sein. Laut Interrogation report (BIOS-file 273) über Dr. Lauersen wurde vermutlich teilweise die Hollerith-Hardware der MB (Maschinelles Berichtswesen)-Bezirkstelle III (Berlin) und der MB-Bezirkstelle VIII, Breslau nach Neudietendorf verbracht. Nach Wissen Lauersens gelangten die Hollerith-Maschinen der MB-Bezirkstelle XXI, Posen nach Neudietendorf.
Gruß
Dieter