Waffenfabrik in Rekawinkel

Soundy

† (17. Juli 2020)
#1
Hallo!

Ein Bekannter von mir erzählte, dass es angeblich im 2. Weltkrieg im Bereich Rekawinkel (NÖ) - Am Hagen - Haitzawinkl eine geheime Waffenfabrik gegeben haben soll. Die Erzeugnisse wären dann mit der (allerdings bereits 1937 eingestellten!) Waldbahn zum Bahnhof Rekawinkel transportiert worden.
Wer weiß darüber etwas?
War diese Waffenfabrik wirklich in Betrieb, war es ein nicht ausgeführtes Projekt oder nur ein Gerücht?

Ich freue mich auf Eure Antworten
Soundy
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#2
Hallo!

Dazu ist mir leider nichts bekannt. Die angesprochene Waldbahn wurde 1920/21 von der Forstverwaltung Preßbaum der ÖBF vom Bhf. Rekawinkel durch den Pölsgraben zum Stiefelberg errichtet. Die Baulänge betrug 3,2 km und sie wurde 1937 eingestellt. Soweit ein Auszug aus "Waldbahnen in Österreich" von Manfred Hohn, Verlag J.O.Slezak, Wien 1980, ISBN 3-900134-68-5.

Wobei das angegebene Einstellungsdatum ja nichts aussagen muss, dies könnte sich ja auch nur auf die Holztransporte für die ÖBF beziehen.

lg
josef
 

Soundy

† (17. Juli 2020)
#3
Hallo Josef!
Danke für die Antwort. Ich kenne Hr. Hohn persönlich (er weiß auch nichts über eine Waffenfabrik) und bin die Trasse der Waldbahn schon teilweise abgegangen.

"Ich glaube fast, dass es sich um ein Gerücht handelt, aber oft ist an Gerüchten etwas Wahres!"

f.G.
Soundy
 
#4
Der Wald am Berg in Rekawinkel durch den der tunnel führt, ist überseht mit Schützengräben, wir können uns bis dato nicht erklären, wer hier was, wem und warum verteidigt hat. Flakstellungen entlang der Westbahn sind ja nichts besonderes, jedoch diese Anhäufung von Schützengräben ist bemerkenswert.

Aber von einer Waffenfabrik haben wir noch nichts gehört.
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#5
Stellungen westlich Rekawinkel

Hallo Hagen,

die angesprochenen Stellungen auf den Bergen oberhalb der beiden Westbahntunnels westlich Rekawinkel stammen mit Sicherheit aus der 1. Aprilhälfte 1945. Teile der aus S (Raum Wr.Neustadt über Baden, Mödling...) auf Wien vorrückenden Sowjetarmee verließen das Wiener Becken um Wien in einer Zangenbewegung westlich zu umgehen. Diese Truppen rückten bis 6.4.45 durch den Wienerwald nach N bzw NW mit Zielrichtung Tullnerfeld/Donau vor. Dies erfolgte in etwa der Linie Helenental. Gaaden, Sulz, Breitenfurt ins Wiental zwischen Rekawinkel und Preßbaum und weiter Richtung Riederberg. Zwischen Judenau und Königsstetten wurde das Tullnerfeld erreicht bzw. bei Tulln die Donau. Von diesem mächtigen Keil schwenkten immer wieder Truppenteile nach O ab um in Wien von W her einzudringen (=> Wiental, Exelberg, Klosterneuburg...).

Nach W wurde dieser Vorstoß noch einige Tage bis zur Einnahme Wiens auf der Linie etwa Peilstein-Klausenleopoldsdorf-Rekawinkel-Rappoltenkirchen-Sieghartskirchen-Judenau-Stadtgrenze Tulln/Donau aufgehalten bzw. abgeriegelt. Der Angriffsschwerpunkt galt ja Wien und aus dieser Zeit dürften auch die Stellungen stammen.

lg
josef
 
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