Wagenburg Schönbrunn - Transportmittel des ehem. Kaiserhofes

josef

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#1
Ein kleiner Überblick von einem Besuch der „Wagenburg“ in Wien am Gelände von Schloss Schönbrunn:

Die „Kaiserliche Wagenburg“ ist ein auf dem Areal des „Schlosses Schönbrunn“ in Wien Hietzing gelegenes Museum, in dem Glanzstücke aus dem Fuhrpark des österreichischen Kaiserhauses sowie bekannter Adelshäuser, insbesondere von Thurn und Taxis, zu finden sind. Das Museum, eine Abteilung des „Kunsthistorischen Museums“ , zählt zu den bedeutendsten Sammlungen höfischer Prunk- und Gebrauchsfahrzeuge.

Fotografieren ist in den dunklen Räumlichkeiten leider nur ohne Blitz erlaubt, wodurch durch die nachträglichen Aufhellungen der Bilder die Qualität litt…
Nun einige Bilder aus der musealen Sammlung: (Alle Aufnahmen v. 15.04.2016 - Einzelbeschreibungen lt. Texttafeln bei den Objekten)

Fotos Teil 1:

1. Die historische Halle des Museums am Schlossgelände.

2. Die Exponate reichen von alten Sänften über …

3. … mit Schnitzereien versehenen und vergoldeten Schlitten von Kaiserin Maria Theresia bis zu den damaligen Haupttransportmitteln des Hofes:

4. "Kutschierwagen mit umlegbaren Dach und Lakaienbrücke" von Kaiser Franz I. (um 1815). Der Wagen hatte keinen Kutschbock, da der Kaiser selbst kutschierte. Kutscher und Lakaien fuhren am rückwertigen Trittbrett mit.

5. Zweisitziger „Leib-Reisewagen“ von Kaiser Franz I. . Im Wagen konnte ein Bett für 2 Personen eingerichtet werden. (Erbaut ca. 1833 von der Hofsattlerei Wien).

6. „Mailänder Krönungswagen“ – der Brautwagen Kaiserin Elisabeths - seinerzeitiger Krönungswagen Napoleons I. :
Der Wagen wurde um 1790 in Paris gebaut u. 1805 von Napoleon bei seiner Mailänder Krönung zum König von Italien verwendet. Kaiser Fanz I. brachte ihn nach seinem endgültigen Sieg über Napoleon 1816 nach Wien, wo der Wagen - mit österreichischen Kronen u. Wappen versehen - zu einem der wichtigsten Fahrzeuge des Hofes wurde. So entstand die Tradition, dass der "Mailänder Krönungswagen" das bevorzugte Fahrzeug für Brauteinzüge bei Hof wurde. Schon die Mutter von Kaiser Franz Joseph benutzte 1824 den vergoldeten Wagen zu diesem Zweck. Vor dem festlichen Einzug von Elisabeth am 23. April 1854 in Wien wurde der Wagen generalüberholt.
 

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#2
Wagenburg Schönbrunn - Teil 2

Fotos Teil 2:

7. – 9. Der „Schwarze Leichenwagen“ des Wiener Hofes: Der mit 8 Rappen bespannte Leichenwagen kam am 27. November 1916 bei der Überführung des Leichnams von Kaiser Franz Joseph von Schönbrunn in die Hofburg und bei der eigentlichen Trauerfeier am 30. November 1916 zum Einsatz. Das mattschwarz lackierte Prunkgefährt wurde 1876-77 von der Hofsattlerei gebaut und wiegt 2,5 Tonnen.

10. Mit vergoldetem Messingbeschlägen verziertes Prunkgeschirr, wie es für die 8 Pferde des "Gala-Staatswagens" des Kaisers verwendet wurde.

11. Zweisitziger „Gala-Staatswagen“ von Kaiser Franz Joseph. Bei besonderen Hoffeierlichkeiten benützte der Kaiser gemeinsam mit dem Thronfolger diesen Gala-Wagen. Angeschafft wurde der schlicht gehaltene Staatswagen 1865 beim Wiener Wagenbauer Carl Marius.

12. Das Gespann mit 8 Pferden (der Rappe gehört nicht dazu) des „Gala-Staatswagens“.
 

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#3
Wagenburg Schönbrunn - Teil 3

Fotos, Teil 3:

13. „Leib-Kutschier-Phaeton Wagen“: Als „Phaeton“ bezeichnete man sportliche, offene Wagen, die vom jeweiligen Herrn selbst gelenkt wurden. Kutscher und Diener konnten auf der hinteren Sitzbank mitgeführt werden. Der gummibereifte Wagen wurde von S. Armbruster ca. 1900 gebaut und wurde zuletzt von Kaiser Karl I. verwendet.

14. -18. Der „Imperialwagen“: Mit dem prachtvollsten Wagen des Wiener Hofes, gezogen von 8 Schimmeln, fuhr Elisabeth 1867 in Budapest von der Burg in Ofen zu den Krönungsfeierlichkeiten in die Matthiaskirche…
 

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#4
Wagenburg Schönbrunn - Teil 4

Fotos, Teil 4:

19. Damensattel von Kaiserin Elisabeth.

20. SW-Foto von Elisabeth zu Pferde…

21. „Leib-Landaulett“ der Kaiserin Elisabeth: Der 1885 gebaute bequeme Wagen wurde bei den vielen Reisen von Elisabeth, die sie per Eisenbahn unternahm, immer mitgeführt, um das Reiseziel mit ihren eigenen Wagen zu erkunden. Es ist ein kleines, komfortables und unauffälliges Stadtfahrzeug, dessen Dach bei Schönwetter geöffnet werden konnte. Auch bei Sisis letzter Reise in Genf war der Wagen im Einsatz, weshalb er nach ihrer Ermordung als besonderes Erinnerungsstück aufbewahrt wurde.

22. „Gesellschaftswagen“ der Fürsten von „Thurn und Taxis“: Der ursprünglich aus England stammende Wagentyp diente vorerst zur „Bespannungsausbildung“ junger Pferde, da er durch den hohen Bock den Kutscher vor dem Ausschlagen der Pferde schützte. Am Kontinent wurde der Wagen besonders für Jagdgesellschaften eingesetzt. Der gegenständliche Wagen wurde 1884 in Wien von Jakob Lohner gebaut.

23. Zehnsitziger „Mailcoach“: Der 1876 von Lohner gebaute Wagen diente als „Suitewagen“ für das Gefolge. Zuletzt diente er Trainoffizieren bei Überlandfahrten.

24. „Damen-Kutschierwagen“ der Kaiserin Zita: Der Wagen aus 1917/18 wurde von Kaiserin Zita in Laxenburg verwendet.
 

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#5
„Gräf & Stift – Kaiserauto"

Ebenfalls in der Wagenburg zu sehen ist ein „Gräf & Stift – Kaiserauto“:

Ab 1909 wurden am Wiener Hof auch Personen-Automobile zum Personentransport eingesetzt. Wie die Kutschen gehörten sie zum Bestand der Wagenburg und waren durch die „hofgrüne“ Lackierung mit zartem Goldschnitt und die auf den Türschlag gemalten Wappen als Fahrzeuge des Kaiserhauses erkennbar. Wurden sie von Familienmitgliedern benutzt so trugen sie an Stelle einer Nummerntafel ein Schild mit der Kaiserkrone.

Der „Kaiserwagen“, der 1919 von Kaiser Karl ins Schweizer Exil mitgenommen wurde, ist nach derzeitigem Wissensstand das einzige der Automobile, das sich bis heute erhalten hat. Der Wagen wurde 1974 bei einer Auktion von der „Österreichischen Automobilfabrik Gräf & Stift“ erworben und 1996-98 vollständig restauriert.

Daten:
Baujahr 1914
Karosserie (teilweise aus Holz): Fa. Armbruster
Motor u. techn. Ausstattung: Fa. Gräf & Stift
4-Zylinder Benzinmotor, 7.400 cm³ Hubraum, 45 PS, Höchstgeschwindigkeit 90 km/h
 

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#6
Verschollene Kaiserkutsche restauriert
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Eine lange als verschollen geglaubte Kutsche von Kaiser Franz Joseph ist wieder entdeckt und restauriert worden. Ab Donnerstag ist der Wagen in der Kaiserlichen Wagenburg in Schönbrunn zu sehen.
Online seit gestern 23.10.2024, 19.45 Uhr
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Erstmals seit mehr als 100 Jahren ist damit jenes Fahrzeug in Schönbrunn zu sehen, das Kaiser Franz Joseph in seinen letzten Lebensjahren besonders gerne bei Kaiserwetter verwendet hat: Die „Leib-Victoria“ genannte Kutsche schien nach dem Ende der Monarchie für immer verloren gegangen zu sein.

KHM-Museumsverband
Bei der Restaurierung der Kutsche wurden auch diverse Wappen wieder wiederentdeckt

Damals wurden die Prunkwägen des Kaiserhauses dem Kunsthistorischen Museum übergeben, wo sie heute den Kernbestand der Wagenburg Wien bilden. Die zahlreichen offenen Sommerkutschen von Kaiser Franz Joseph I. blieben hingegen nicht erhalten, da man sie für historisch irrelevant hielt. In den 1990er-Jahren stellte sich jedoch heraus, dass einige dieser Fahrzeuge in der ehemaligen Bundesanstalt für Pferdezucht Stadl-Paura in Oberösterreich in stark verändertem Zustand erhalten geblieben sind.

Original-Erscheinungsbild aus 1896
In jahrelanger Kleinarbeit wurde eine vielfach veränderte unscheinbare Kutsche aus diesem Bestand als Kaiser Franz Josephs verloren geglaubte „Leib-Victoria Nr. 10“ identifiziert und ihr unter zahlreichen Schichten von Übermalungen und Rost verborgenes originales Erscheinungsbild von 1896 wieder ans Licht gebracht. Das Ergebnis dieses Projektes kann nun in der Wagenburg besichtigt werden.
24.10.2024, red, wien.ORF.at/Agenturen

Link:
Kaiserliche Wagenburg
Verschollene Kaiserkutsche restauriert
 
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