Wasserstoffauto - erstes Serienmodell von Toyota

josef

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#1
Wasserdampf aus dem Auspuff

Das Potenzial von Elektroautos ist noch lange nicht ausgereizt, da steht die nächste umweltfreundliche Alternative in den Startlöchern. Das Wasserstoffauto gilt seit langem als nächster großer Meilenstein bei sauberen Antrieben. Als erster Hersteller weltweit bringt Toyota mit dem Modell Mirai (japanisch für Zukunft) ein solches Serienmodell von den Forschungslabors auf die Straße. Aus dem Auspuff kommt nichts als Wasserdampf, es kann in wenigen Minuten betankt werden und weist eine Reichweite von 500 Kilometern auf. Doch noch hat die vielversprechende Zukunftstechnologie einige Hürden zu überwinden.

Wasserstoffautos als bessere E-Fahrzeuge
Seit Jahrzehnten tüfteln Wissenschaftler in Forschungslaboren an Energieträgern der Zukunft. Vor allem Wasserstoff wurde immer wieder ein großes Potenzial als effiziente und umweltfreundliche Energiequelle attestiert. Viele Autokonzerne probierten sich bereits an Prototypen, die es jedoch allesamt nicht über die Testphasen hinausschafften. Nun kommt erstmals Bewegung in den Markt.

Wie schon bei der Elektromobilität hat erneut der japanische Hersteller Toyota den Vorstoß gewagt. Ende 1997 stellte Toyota mit dem Prius das erste serienmäßige Hybridauto vor. Bald vier Prius-Generationen und sieben Millionen verkaufter Toyota-Hybride später bringt der weltgrößte Autokonzern als erster die Wasserstofftechnologie als Serienmodell auf den Markt. Die viersitzige Limousine Mirai tankt Wasserstoff und produziert ihren benötigten Strom an Bord selbst mittels einer Brennstoffzelle (Fuel Cell oder auch F-Cell). Über 20 Jahre Entwicklungsarbeit stecken in dem neuen Modell, das 2015 auch in Europa zu haben sein wird.

Brennstoffzelle speist Elektromotor
Wasserstoffautos sind reine Elektrofahrzeuge, die statt einer Batterie eine Brennstoffzelle und einen Tank für den gasförmigen Wasserstoff an Bord haben. In der Brennstoffzelle wird durch eine chemische Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff Strom erzeugt, dieser speist wiederum den Elektromotor des Autos. Statt eines rußigen Schadstoffcocktails stößt der Auspuff nur Wasserdampf aus.

Damit bietet das Wasserstofffahrzeug alle Umweltvorteile eines Elektroautos ohne einige von dessen Nachteilen. Denn die Fahrzeuge müssen nicht stundenlang an der Steckdose geladen, sondern können binnen weniger Minuten an der Zapfsäule betankt werden. Auch die Reichweite lässt sich mit jener von Benzinern vergleichen. Eine Tankladung von sechs Kilogramm Wasserstoff (ein Kilo kostet neun Euro) soll etwa beim Mirai für 500 Kilometer reichen.

Erst eine Tankstelle in Österreich
Doch wie bei den aktuellen Elektrofahrzeugen bremst die fehlende Infrastruktur die Innovation. In Österreich gibt es aktuell nur eine öffentliche Wasserstofftankstelle im 21. Bezirk in Wien in der Shuttleworthstraße, die seit 2012 in Betrieb ist. Der Betreiber OMV plant für 2015 die Eröffnung zweier weiterer Wasserstofftankstellen in Innsbruck und Linz-Asten in Oberösterreich.

Die Tankstellentechnik liefert die oberösterreichische Firma Linde Gas, eine Tochterfirma der deutschen Linde-Gruppe. Durch die Entwicklung der weltweit ersten serienmäßig angefertigten Wasserstofftankstellen konnten die Errichtungskosten im vergangenen Jahr deutlich gesenkt werden. Ein japanischer Technologiekonzern hat bereits 28 Stück geordert, die die bisherigen 30 Tankstellen im Land ergänzen sollen. Auch in Deutschland errichtet Linde bis Ende 2015 Wasserstoffzapfsäulen an 13 neuen Standorten, 16 öffentliche Tankstellen gibt es derzeit.

Herstellungskosten noch zu hoch
Neben der dünnen Infrastruktur gilt es zudem noch weitere Probleme zu lösen. Da Wasserstoff in der Natur nur in gebundener Form vorkommt (etwa in Wasser und Kohlenwasserstoffen), ist erst einmal Energie notwendig, um ihn verfügbar zu machen. Nur wenn diese Energie aus erneuerbaren Quellen kommt, ist eine hohe Umweltverträglichkeit gesichert. Derzeit wird der Wasserstoff zudem noch oft aus fossilen Brennstoffen wie etwa Erdgas gewonnen, was die Nachhaltigkeit ad absurdum führt. Derzeit wird intensiv an einer kostengünstigen Erzeugung von Wasserstoff mittels Solarzellen geforscht, um den Energieträger zukunftsfit zu machen. Auch die Lebensdauer der Wasserstofffahrzeuge ist bisher im Vergleich zu Verbrennungsmotoren recht mager. Sie wird von den Herstellern mit 150.000 Kilometern angegeben. Man arbeite daran, mindestens die Lebensdauer herkömmlicher Autos zu erreichen.

Bei der Herstellung der Brennstoffzelle ist man auf der Suche nach einem günstigen Ersatz für das derzeit benötigte Platin. Der teure Grundstoff wird als Beschichtung eingesetzt, die Kosten sind jedoch hoch und die Verfügbarkeit limitiert. In den vergangen Jahren konnte der Platinbedarf bereits stark verringert werden, in zehn Jahren sollen statt derzeit etwa 40, weniger als zehn Gramm Platin für einen 100 kW starken Motor vonnöten sein. Zum Vergleich: Auch in Katalysatoren von Dieselmotoren werden derzeit etwa sieben Gramm Platin benötigt. Der Platinpreis liegt derzeit bei 31 Euro pro Gramm.

Wasserstoffautos auch von Mercedes und Honda
Unterdessen haben weitere Hersteller Brennstoffzellenwagen angekündigt. Honda will bis Ende März 2016 ein Brennstoffzellenauto bringen. Der südkoreanische Autobauer Hyundai bietet schon jetzt eine Fuel-Cell-Version des ix35 an. Deutsche Autobauer wie Volkswagen und BMW geben sich hingegen abwartend, einzig der Daimler-Konzern will diesmal vorne mit dabei sein. „Die Reife der Brennstoffzellentechnologie steht heute außer Frage“, so Herbert Kohler, Leiter der Daimler-Konzernforschung. In Kooperation mit Ford und Renault-Nissan plant Mercedes einen Serienstart für 2017. Eine Testflotte von 200 B-Klasse-Wasserstoffmodellen ist bereits seit einiger Zeit in den USA und Europa unterwegs.

Für das Jahr 2018 rechnen Experten bereits mit deutlich über 10.000 Brennstoffzellenfahrzeugen auf den europäischen Straßen. Doch trotz des Toyota-Vorstoßes dürften diese noch länger ein Exotendasein auf den Straßen fristen. Denn Privatkunden können mit einem Wasserstoffauto zwar ihr ökologisches Gewissen beruhigen, müssen dafür aber tiefer in die Tasche greifen als bei der Diesel- und Benzin-Konkurrenz. Eine Kostenersparnis gegenüber herkömmlichen Antrieben ist laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey frühestens im Jahr 2050 zu erwarten.


Beate Macura, ORF.at
Text u. Bild: http://orf.at/stories/2257853/2257854/

Der futuristische Mirai wird in Europa 66.000 Euro ohne Steuern kosten:
 

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#2
Alter Hut:

Pressemeldung

Wasserstoff erobert die Straße - Prominente Pioniere legen die ersten zwei Millionen Straßenkilometer mit dem BMW Hydrogen 7 zurück.

26.07.2007
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München. Am 20.4. war es soweit: Der erste BMW Hydrogen 7 wurde in die Hände
eines Pioniers gegeben. Seitdem stehen insgesamt über zwei Millionen gefahrene
Kilometer zu Buche, vor allem in Deutschland, aber auch bei ausgewählten
Veranstaltungen in Belgien, der Schweiz, Großbritannien, China, Frankreich und
den USA. Der erste Nutzer des BMW Hydrogen 7 war Michael Glos, Bundesminister
für Wirtschaft und Technologie, der seitdem praktisch emissionsfrei fährt und
sich zur Übergabe entsprechend begeistert äußerte: "Wir brauchen dringend
Alternativen, die unsere natürlichen Ressourcen und unser globales Klima
schonen. BMW ist ein Beispiel dafür, wie die deutsche Automobilindustrie
Lösungsansätze vorantreibt, um die nachhaltige Mobilität von morgen zu
sichern."

Von Berlin nach Brüssel: Günter Verheugen, der Vizepräsident der EU-Kommission,
war der nächste Pionier, der sich von der Alltagstauglichkeit des BMW Hydrogen
7 überzeugen konnte: "Ich hatte die Freude und das Privileg, den BMW Hydrogen 7
eine Zeit lang nutzen zu können. Die dafür entwickelte Technologie ist eine
Glanzleistung derjenigen, die daran gearbeitet haben. Das ganze Team kann stolz
darauf sein, bewiesen zu haben, dass die Wasserstoff-Direkteinspritzung eine
realistische Option für das Automobil der Zukunft ist."

Glos und Verheugen sind nur zwei von vielen Persönlichkeiten aus Politik und
Wirtschaft, die gemeinsam schon 2 Millionen Kilometer mit den BMW Hydrogen 7
auf den Straßen der Welt unterwegs waren. Weitere Wasserstoff Pioniere sind:
Andris Piebalgs (EU-Kommissar für Energie), Wolfgang Tiefensee (Bundesminister
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung), Dr. Werner Schnappauf (Bayerischer
Umweltminister), Erwin Huber (Bayerischer Wirtschaftsminister), Christian Ude
(Oberbürgermeister der Stadt München), Dr. Guido Westerwelle
(FDP-Bundesvorsitzender), Nicky Gavron (Stellvertretende Bürgermeisterin
London), Erich Sixt (Vorstandsvorsitzender Sixt AG), Professor Dr. h. c. Roland
Berger (Gründer Roland Berger Strategy Consultants), Dr. Wilhelm Bender
(Vorstandsvorsitzender Fraport AG) und Stuart Rose (CEO Marks & Spencer).

Kürzlich übernahm Prof. Dr. Wolfgang Reitzle sein Dienstfahrzeug mit den
Worten: "BMW und Linde arbeiten gemeinsam intensiv an der Realisierung einer
wasserstoffbasierten, nachhaltigen Mobilität. Mit dem BMW Hydrogen 7 hat BMW
einen ganz wichtigen Schritt auf dem Weg zur Serienfertigung gemacht. Das
Fahrzeug ist für mich daher weit mehr als nur ein neuer Dienstwagen. Der BMW
Hydrogen 7 ist der fahrende Beweis für die Alltagstauglichkeit der
Wasserstofftechnologie."

Der BMW Hydrogen 7 wurde aber nicht nur an Persönlichkeiten aus Politik und
Wirtschaft übergeben, sondern stand auch schon im Rampenlicht. Schauspielgrößen
wie Richard Gere und Sharon Stone ließen sich bei der Cinema for Peace Gala in
Berlin vorfahren, auch Brad Pitt und Angelina Jolie genossen zur Premiere des
Films "Ocean's Thirteen" in Hollywood die Wasserstoff-Mobilität von morgen
schon heute. Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck gewann nicht nur den
Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film, sondern im BMW Hydrogen 7
ein ganz neues Fahrgefühl. Sogar die berühmteste Sopranistin der Welt ist
diesen Sommer mit Wasserstoff unterwegs. Anna Netrebko fährt einen BMW Hydrogen
7 während ihrer Tour durch Deutschland. Sie engagiert sich für den Klimaschutz
und äußerte sich anlässlich ihrer ersten Fahrt im BMW Hydrogen 7: "Umwelt und
Klimaschutz gehören zu den herausforderndsten Themen unserer Zeit. Wir können
und sollten alle unseren Beitrag dazu leisten, damit unsere Welt so lebenswert
und schön bleibt, wie sie ist. Das liegt nicht nur in der Verantwortung von
Politikern und Wissenschaftlern, sondern von uns allen. Auch als Künstlerin,
der es vergönnt ist, weltweit auftreten zu dürfen, möchte ich meine Stimme
dafür einsetzen." Auch die deutschen Schauspieler Christiane Paul und Axel
Milberg fahren in den kommenden Monaten mit dem BMW Hydrogen 7. Sie befinden
sich in guter Gesellschaft, so sind beispielsweise Christopher Lee oder Kevin
Kline ebenfalls schon im BMW Hydrogen 7 unterwegs gewesen.

"Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung des ersten Halbjahres. Sämtliche
Fahraktivitäten erfolgten ohne Beanstandungen. Die positive Resonanz unserer
ersten Kunden ist sicherlich auch ein Beleg dafür, dass wir mit dem
Fahrzeugkonzept des BMW Hydrogen 7 basierend auf dem
Wasserstoff-Verbrennungsmotor auf dem richtigen Kurs sind", so Christoph Huss,
Leiter Wissenschafts- und Verkehrspolitik der BMW Group.

Die BMW Group treibt als Vorreiter die Wasserstofftechnologie konsequent voran.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzt sich das Unternehmen intensiv mit dem
Thema Nachhaltige Mobilität auseinander. Langfristig soll Benzin durch
Wasserstoff als Energieträger ersetzt werden. In diesem Jahr wird der BMW
Hydrogen 7 weiterhin an ausgewählte Vertreter aus den Bereichen Lifestyle,
Politik und Wirtschaft übergeben. Zunächst wurde eine Kleinserie von 100
Fahrzeugen produziert. Der BMW Hydrogen 7 vereint die vollständige Integration
der Wasserstofftechnologie mit der BMW typischen Fahrdynamik, Laufkultur und
Komfortausstattung.

Text- und Bildmaterial mit weiteren Informationen zur Technologie des BMW
Hydrogen 7 finden Sie im BMW Press Club unter www.press.bmwgroup.com
Quelle: https://www.press.bmwgroup.com/deut...lId=7&id=T0003722DE&left_menu_item=node__5236
 
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