Wieder ein kurioses Seilbahnprojekt, diesmal in der Wachau

josef

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#1
Diverse Medien berichten derzeit wieder einmal (zum Projekt einer Gondelbahn auf den Kahlenberg ist es wieder ruhig geworden) über ein eher fragwürdiges Seilbahnprojekt in der oberen Wachau! Demnach plant man die beiden Orte Aggsbach Markt (linkes Donauufer) mit Aggsbach Dorf am rechten Ufer mit einer Gondelbahn über die Donau zu verbinden:
Seilbahnverbindung über die Donau geplant

In der Wachau sorgt derzeit ein Verkehrsprojekt für Aufsehen. Die Gemeinden Aggsbach Dorf (Bezirk Melk) am südlichen und Aggsbach Markt (Bezirk Krems) am nördlichen Ufer planen eine Seilbahnverbindung über die Donau.

Die Idee gibt es schon länger, jetzt habe man aber grünes Licht von Seiten des Landes für die Projektierung erhalten, sagt Josef Kremser, Vizebürgermeister von Aggsbach Markt. Auch eine technische Machbarkeitsstudie gebe es schon, berichten die „Bezirksblätter“.

Demnach könnte die Seilbahn, wenn sie gebaut wird, innerhalb weniger Minuten Fahrzeit Aggsbach Dorf mit Aggsbach Markt verbinden: Ein Sprung über die Donau, der nicht nur den Aggsbacherinnen und Aggsbachern nützen soll, sondern von dem auch der Tourismus profitieren könnte, heißt es.

Den Betrieb wolle man wie bei einem Gebäudelift automatisch und ohne Personal durchführen. Dafür müssten allerdings die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, erklärt Kremser. Als nächsten Schritt gibt es Mitte März Gespräche zwischen Gemeindevertretern, Behörden und Seilbahnherstellern. Zu den Kosten für das Projekt will man sich derzeit noch nicht äußern.
http://noe.orf.at/news/stories/2693566/
 

josef

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#3
Nicht Neues für mich.
Ähnliche Seilbahnen gab es in Zürich über den Zürichsee schon zweimal...
Servus Werner,
da geht es um reine Geldverschwendung! Die beiden Kaffs haben jeweils ca. 420 Einwohner, der Tourismus beschränkt sich auch nur auf die warmen Monate, im Winter ist da total "tote Hose" :) Glaube kaum, dass sich das ein privater Investor antun wird und da Millionen reinsteckt. Bliebe bei tatsächlicher Realisierung wieder einmal die öffentliche Hand, sprich der Steuerzahler, übrig :D

Wenn man sich die Wege zu den einige Kilometer entfernten Übersetzmöglichkeiten (Donaubrücke Melk oder Rollfähre Spitz) ersparen will, wäre eine saisionell betriebene Motorboot-Fähre wie z.B. zwischen Dürnstein-Rossatz am sinnvollsten!

Foto Motorbootfähre Dürnstein-Rossatz:
 

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#6
Eine andere sehr österreichische Methode ist eine Bewilligung für ein zeitlich begrenztes Provisorium, das dann aber auf einmal eine Permanetlösung ist und bleibt.

Beispiele:

Die Murinsel in Graz: geplant für das europäische Kulturhauptstadtjahr 2003, wird mit enormen öffentlichen Mitteln über Wasser gehalten. Der Hauptanziehungspunkt war das Amphitheater im Freien, dass aber nur eine provisorische Bewilligung für 2003 hatte, die aufgrund der Bauweise absolut nicht in eine permanente umgewandelt werden kann. Seit 2003 sind schon min. 3 Pächter verreckt.

Das Wörtherseestadion in Klagenfurt: Gebaut für die Fußball-Europameisterschaft 2008. Gedacht als 15.000 Zuschauer Stadion, gebaut mit zusätzlichen 15.000 Sitzplätzen aus Baugerüsten nur für die Euro. Nach der Euro wurde beschlossen, das Stadion so groß zu lassen. Nur die provisorischen Bewilligungen und das gemietete Baugerüst haben das ein wenig aufwändiger gemacht.

Die Bahnhofshalle Graz: Wurde für das Jahr 2003 mit einem riesigen Kunstwerk ausstaffiert. Hängt immer noch dort. Der Umbau des Bahnhofes wurde dadurch nicht billiger.


Wahrscheinlich gäbe es noch unzählige Beispiele.
 

josef

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#8
Anscheinend wurden durch die Hitze die Gehirnzellen einiger Dorfkaiser wieder aktiviert, um ein schon längst als gestorben betrachtetes Projekt wieder zum Erwachen zu bringen! Ein gefundenes Fressen für die Medien zum stopfen des Sommerloches:

Aggsbach will Seilbahn über Donau
Aggsbach-Markt (Bezirk Krems) und Aggsbach-Dorf (Bezirk Melk) wollen über die Donau hinweg zusammenwachsen. Möglich gemacht werden soll das durch eine Seilbahn über den Strom. Doch das fertig geplante Projekt scheitert vorerst auch an der Finanzierung.
Bis 1970 gab es zwischen den beiden Orten einen Fährbetrieb. Mit der Seilbahn würde man wieder eine engere Verbindung schaffen, erklärte der Vizebürgermeister von dem nördlich der Donau liegenden Aggsbach-Markt, Josef Kremser (ÖVP). Geplant wäre eine Pendelbahn mit einer Gesamtlänge von 500 Metern, 300 Meter davon würden über die Donau führen. Auch die Ein- und Ausstiegsstellen sind bereits festgelegt. In Aggsbach-Markt würde man nahe der Donauuferbahn einsteigen, in Aggsbach-Dorf, das am rechten Donauufer liegt, mitten im Ort.


Pixabay, Peggy Choucair
Das wäre eine mögliche Variante der geplanten Pendelbahn über die Donau

Das Projekt war mit dem Seilbahnhersteller Doppelmayr auch bereits besprochen. Weil sich dort aber die Firmenpolitik geändert habe, stehe das Unternehmen nicht mehr als Betreiber zur Verfügung, sagte Kremser. Außerdem könne man die Kosten von 4,5 Millionen Euro derzeit „nicht stemmen“.

Überlegt wird auch der Bau einer Hängebrücke
Ein Grund ist, dass nun mit dem Bau des dringend benötigten Hochwasserschutzes für Aggsbach-Markt begonnen wird. Sofern man einen anderen Betreiber findet und es finanziell leistbar ist, wollen beide Gemeinden das Projekt wieder vorantreiben. Deshalb wurde auch die Interessensgemeinschaft Pendelbahn Wachau bereits vor einigen Jahren gegründet. „Wir haben es nur verschoben, wollen aber auf jeden Fall eine Donauüberführung zustande bringen“, betonte Kremser.
Eine andere Möglichkeit wäre die Errichtung einer Hängebrücke über die Donau. Man habe sich bereits eine entsprechende Brücke in Oberösterreich angesehen. „Die Brücke hätte auch den Vorteil, dass die Errichtungskosten um etwa eine Million Euro günstiger wären, zudem gäbe es viel weniger Kosten im laufenden Betrieb“, erklärte der Alt- Bürgermeister von Aggsbach-Dorf, Anton Draxler (ÖVP), der in der Interessensgemeinschaft mitarbeitet.
noe.ORF.at

Links:
Chronik: Aggsbach will Seilbahn über Donau
 

t3atnö

Well-Known Member
#9
Das ist ein Projekt für eine Landesaustellung da sitzt das Geld dann recht locker in unserem schönen Bundesland Niederösterreich !
Da wird dann so etwas sicher finanziert und dann ca 3-5 Jahre später wieder abgetragen oder eingestellt weil niemand an die enormen Wartungs und Betriebskosten denkt oder denken möchte.
Siehe EX Landesaustellung Carnumtum da Gammelt der außer Betrieb genommene Lift mit seiner noch häßlicheren Kostruktion die an das Gebäude der Kulturfabrik hingeklatscht wurde auch vor sich hin. Kulturfabrik Hainburg – Wikipedia Datei:Kulturfabrik Hainburg von der Donauseite.jpg – Wikipedia

Das Lokal hat auch schon lange zu bzw wechselte oft den Pächter.
 
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